Gift-Häubling

Gift-Häubling
Gifthäubling
Gifthäubling (G. marginata var. autumnalis)

Gifthäubling (G. marginata var. autumnalis)

Systematik
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Schleierlingsartige (Cortinariaceae)
Gattung: Häublinge (Galerina)
Art: Gifthäubling
Wissenschaftlicher Name
Galerina marginata
(Batsch) Kühner

Der Gifthäubling (Galerina marginata) auch Nadelholzhäubling genannt, ist ein Giftpilz aus der Familie Schleierlingsartige, der mit dem Gemeinen Stockschwämmchen verwechselt werden kann. Die Giftstoffe des Gifthäublings sind Amanitine und ähneln somit denen des Grünen Knollenblätterpilzes. Die tödliche Dosis dürfte etwa bei 100 bis 150 g Frischpilz liegen (Lit.: Roth, Frank, Kormann, 1990).

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

In Mitteleuropa ist der Gifthäubling weit verbreitet und wächst zumeist büschelig, aber auch einzeln an Laub- und Nadelholzstämmen. Die Fruchtkörper erscheinen meist von August bis Oktober.

Merkmale

Der Hut des Gifthäublings ist dünnfleischig, bis zu 4 cm breit, anfangs konvex und später flach. Feucht ist er von honig-, ocker- bis gelbbrauner Farbe und weist einen durchscheinend gerieftem Rand auf. In der Variante des "Überhäuteten Häublings" (G. marginata var. autumnalis), ist der Hut in feuchtem Zustand klebrig und die Riefung gar nicht oder weniger ausgeprägt. Im trockenen Zustand ist der Hut gelbbraun.

Die Lamellen sind am Stiel gerade angewachsen bis kurz herablaufend, stehen gedrängt und sind schmal. Ihre Farbe ist anfangs hellocker, im Alter braun bis rostbraun.

Der Stiel ist zylindrisch mit weißfaseriger Basis ausgebildet. Unterhalb der meist vergänglichen Manschette ist er mit einigen hellen Flocken besetzt, seidig-faserig und silbrig glänzend.

Die Sporen sind mandelförmig und besitzen eine Plage. Sie sind ca. 10 µm auf 6,5 µm groß und das Sporenpulver ist hellbraun. Es sind Cheilozystiden und Pleurozystiden vorhanden.

Das Fleisch des Hutes ist gelblich, das des Stiels dunkelbraun. Es riecht mehlartig, der Geruch wird jedoch auch als "muffig, widerlich und ähnlich wie faulendes Holz" beschrieben.

Der Geschmackstest eines rohen Pilzstücks (Stück wieder ausspucken!) offenbart den widerlich bitteren Geschmack, der auch nach zweimaligem auskochen nicht gänzlich verschwindet.

Unterscheidungskennzeichen

Gifthäublinge (Galerina marginata) mit dem bedeutendsten Unterschied zum Stockschwämmchen, den silbrig überfaserten Stielen

Die ähnlich aussehenden Stockschwämmchen weisen im Unterschied zum Gifthäubling einen angenehm pilzartigen Geruch auf, haben nur selten geriefte Hüte (jedoch weist auch der "Überhäutete Häubling" kaum eine Riefung auf) und sind am Stiel unter der häutigen Manschette deutlich geschuppt, nie jedoch silbrig glänzend wie die Gifthäublinge. Der Stiel eines Gifthäublings verfärbt sich bei Berührung zudem dunkel. Siehe auch Unterscheidungsmerkmale

Eine detaillierte Übersicht zwischen den beiden Arten ist zu finden bei pilzbestimmung.de [1]

Verwandte Arten

Neben dem Gifthäubling kommen in Europa etliche andere Arten der gleichen Gattung vor. Es folgt eine kleine Auswahl:

  • Mooshäubling (G. hypnorum)
  • Weißflockiger Sumpfhäubling (G. paludosa)
  • Glockiger Häubling (G. pumila)

Siehe auch

Phalloides-Syndrom, Amatoxin-Syndrom unter Pilzvergiftung

Literatur

  • Roth, Frank, Kormann: Giftpilze, Pilzgifte - Schimmelpilze, Mykotoxine. Nikol, Hamburg, 1990. ISBN 3-933203-42-2

Weblinks

Weitere Bilder von Gifthäublingen:


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