- Gigliuccio
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Der gigliuccio ist ein Kreuzstich einer alten Schule der italienischen Region Marken und wird heute meistens als Saum für Bettleinen sehr oft verwendet. Es ist eine "Weisssticktechnik", obwohl neulich auch Arbeiten von Buntstickerei erschienen sind. Es besteht aus zwei parallelen Reihen von Kantenstichen, unter denen ein Streifen Lumpen verbleibt, d. h. nur senkrechte Garne, die dann unterschiedlich eingeordnet werden.
Auf einem Gewebe aus Baumwolle oder Flachs wird der Gigliuccio so durchgeführt, indem man eine erste Reihe von Kantenstichen näht, und zwar 2 aufgelöste Garne, 4 für die Höhe des Sticks, weiter 2 aufgelöste Garne. Ganz daneben, der inneren Seite der Arbeit entgegen, werden 6 weitere Garne aufgelöst, derer letzte zwei noch die Grundlage für die zweite Reihe vom Kantenstich sind (man muss dann noch die letzten 2 nach den 4 an der Höhe des Stichs auflösen). Wenn die zwei Reihen erfüllt sind, bleiben daneben noch aufgenähte Teile aufgelöster Garne, die sich zu zweit aneinander aufnähen.
In manchen Varietäten ist genau dieser letzte Teil etwa verzwickt. Anstatt nur 4 Garne aufzulösen, d.h. eine Höhe gleich der zwei an den Säumen, löst man viel mehr Garne auf, und zwar 10 oder mehr, um dann die aufgenähten Teile weiter an Schneckchen aus Nadelspitze aufzunähen. Da es sich um eine bemerkenswert schwierige Art der Stickerei handelt, wird für diese Verschönerung oft ein auffälligeres Buntgarn verwendet.
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