Giulio Cesare (Oper)

Giulio Cesare (Oper)
Werkdaten
Titel: Julius Cäsar
Originaltitel: Giulio Cesare
Originalsprache: italienisch
Musik: Georg Friedrich Händel
Libretto: Nicola Francesco Haym
Uraufführung: 20. Februar 1724
Ort der Uraufführung: King's Theatre London
Spieldauer: ca. 2 3/4 Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Ägypten nach der Schlacht von Pharsalus, 48 v. Chr.
Personen

Giulio Cesare in Egitto, deutsch auch Julius Cäsar (HWV 17) ist eine Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Das Libretto für die Oper wurde von Nicola Francesco Haym geschrieben, der in den 1720er Jahren als Sekretär für die Londoner Opernakademie arbeitete und für zahlreiche andere Texte Händels verantwortlich ist. Grundlage seiner Dichtung ist ein gleichnamiges, 1677 von Giacomo Francesco Bussani für Venedig verfasstes Libretto.

Die Oper entstand gegen Ende des Jahres 1723. Die Uraufführung fand am 20. Februar 1724 im King's Theatre am Londoner Haymarket unter der Leitung Händels mit den besten und teuersten Sängern der damaligen Zeit statt. In diesem Jahr kam die Oper auf 13 Aufführungen. Sie wurde 1725, 1730 und 1732 erfolgreich wiederaufgenommen und kam auch in Hamburg ins Programm.

Die erste Neuaufführung ist Oskar Hagen zu verdanken, der die Oper am 5. Juli 1922 für die Göttinger Händelfestspielen vorbereitete und leitete. Den Julius Cäsar – ursprünglich eine Kastratenpartie – ließ er dabei einen Bariton singen.

Handlung

1. Akt

Ebene am Nil. Julius Caesar trifft nach der gewonnenen Schlacht von Pharsalos gegen Pompeius im Hafen von Alexandria ein, um den flüchtigen Pompeius aufzuspüren. Cornelia, Pompeius’ Gattin, versucht zusammen mit ihrem Sohn Sextus, Caesar zu einem Friedensschluss zu überreden. Caesar geht darauf ein und sendet nach Pompeius, um die Versöhnung in die Wege zu leiten. Achillas erscheint als Abgesandter des ägyptischen Königs Ptolemaios XIII. und legt Caesar als Gastgeschenk Pompeius’ Haupt vor die Füße. Caesar ist empört. Er schwört wie Sextus, den Mord an Pompeius zu rächen.

In einer Galerie im Palast des Ptolemaios streiten sich die Geschwister Cleopatra und Ptolemaios (denen Pompeius als Vormund bestellt war) um die Krone. Sie gebührt Cleopatra als der Erstgeborenen. Achillas überbringt Ptolemaios die Nachricht von Caesars Zorn und rät, den Feldherr am selben Tag zu ermorden. Er selbst erklärt sich dafür bereit, den Auftrag zu erfüllen, wenn er dafür die Hand der schönen Cornelia bekommt. Ptolemaios geht darauf ein.

Am Grabmal Pompeius’ gedenkt Caesar seines großen Gegners. Cleopatra erscheint als Hofdame verkleidet und fleht Caesar um Schutz vor Ptolemaios an. Sie schafft es, ihn durch ihre Schönheit an das Versprechen zu binden, ihr zu helfen. Cleopatra wähnt sich am Ziel und ist sich sicher, ihren Bruder vernichten zu können. Sie beauftragt ihren Vertrauten Nireno, Caesar abends in ihre Gemächer zu führen, wo sie ihm ein Liebesfest bereiten wird. Cornelia und Sextus erscheinen und erneuern ihren gemeinsamen Racheschwur. Cleopatra verspricht ihnen zu helfen.

Bei einem Fest zu Ehren Caesars soll dieser getötet werden. Das Attentat misslingt. Cornelias und Sextus’ Gegenanschlag, der auf Ptolemaios gerichtet ist, ist ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt: Sextus landet im Kerker, Cornelia wird in Ptolemaios’ Serail gesperrt.

2. Akt

Das von Cleopatra geplante geheime Stelldichein mit Caesar findet auf einer Terrasse statt. Cleopatra gibt sich Caesar zu erkennen und gesteht ihm ihre Liebe. Nireno unterbricht die beiden und warnt sie vor dem nahenden Achillas, der mit bewaffneten Männern Caesar töten will. Cleopatras Hilfe ist vergebens: Caesars letzter Ausweg ist ein lebensgefährlicher Sprung ins Meer. Er wird von Achillas für tot erklärt.

Cornelia, die immer noch im Serail gefangen ist, verschmäht die Liebe des sie umwerbenden Ptolemaios. Sextus wird von Achillas überwältigt. Dieser berichtet, dass Cleopatra sich mit den Römern zusammengeschlossen habe und im Anmarsch auf Ptolemaios' Palast sei, um Caesars Tod zu rächen. Achillas fordert Cornelia als Belohnung für seine Treue. Als Ptolemaios ihn lachend abweist, erklärt er seinen Übertritt zu den Römern. Sextus schwört wiederum Rache an Ptolemaios.

3. Akt

Der Kampf gegen Cleopatra ist zugunsten Ptolemaios’ ausgegangen. Er lässt seine Schwester in Ketten legen. Der totgeglaubte Caesar ist jedoch noch lebendig. Kraftlos und ohne Waffen fühlt er sich allerdings wehrlos. Der schwerverletzte Achillas wird von Sextus herbeigeführt, ohne dass einer von beiden Caesar bemerkt. Achillas übergibt Sextus seinen Ring, der für den Gehorsam seiner versteckten Kämpfer bürgen soll. Caesar hat das Gespräch belauscht und übernimmt die Führung der Gruppe.

Caesar befreit Cleopatra aus dem Zelt des Ptolemaios und macht sich bereit für den letzten Kampf.

Ptolemaios ist durch Sextus’ Hand gefallen, und die Römer haben gesiegt. Cleopatra herrscht nun durch die Freundschaft mit Rom über Ägypten und sichert damit langen Frieden.

Musik

Die Musik zur Oper besteht aus einer Ouvertüre und 40 Musiknummern. Die Rolle des Caesar umfasst acht Arien und einige bedeutende Accompagnato-Rezitative. Die verführerische Weiblichkeit der Cleopatra wird in ebenfalls acht Arien ebenso treffend charakterisiert. In der Szene neben ihrem Palast, die sie als Höhepunkt des Liebeszaubers für Caesar inszeniert, erklingt ihre Arie in einem von heißer Sinnlichkeit erfüllten Largo. Die Schlichtheit der Melodie, ein mit fast magischer Monotonie wiederholtes Viernotennotiv, trägt zu ihrem besonderen Zauber bei.

Literatur

  • Albert Scheiber: Sämtliche 53 Bühnenwerke des Georg Friedrich Händel

Weblinks


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