Giulio de Medici

Giulio de Medici
Papst Clemens VII. auf einem Gemälde von Sebastiano del Piombo

Clemens VII. (bürgerlich Giulio de’ Medici; * 26. Mai 1478 in Florenz; † 25. September 1534 in Rom) aus der Familie der Medici war vom 18. November 1523 bis zu seinem Tode Papst.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Giulio de’ Medici war ein unehelich geborener Sohn von Giuliano I. de’ Medici aus Florenz.

Klerikale Karriere

Schon sehr früh trat Giulio de’ Medici in den Johanniterorden ein und wurde später Prior in Capua. Sein Vetter, Papst Leo X., erklärte ihn zu einem Sohn der Medici aus heimlicher Ehe. So konnte Giulio de’ Medici zahlreiche Pfründen übernehmen:

  • Erzbischof von Florenz (seit 9. Mai 1513)
  • Bischof von Albia (1513-1515)
  • Erzbischof von Narbonne (seit dem 14. Februar 1515)
  • Apostolischer Administrator des Bistums Albenga (1517-1518)
  • Bischof von Bologna (1518-1518)
  • Apostolischer Administrator des Bistums Embrun (1518-1518)
  • Apostolischer Administrator des Bistums Ascioli Piceno (1518-1518)
  • Bischof von Eger (1520-1523)
  • Apostolischer Administrator des Bistums Worcester (1521-1522)

Am 23. September 1513 zum Kardinal erhoben, ernannte ihn Papst Leo X. am 29. September 1513 zum Kardinaldiakon der Titelkirche S. Maria in Domnica. Am 26. Juni 1517 wechselte er auf die Titelkirche S. Clemente und am 6. Juli 1517 auf die Titelkirche S. Lorenzo in Damaso.

Vom 6. Juli 1517 bis zum 19. November 1523 Vizekanzler der Kirche, war er vom 1. Oktober 1519 bis zum 1. November 1520 Camerlengo.

Pontifikat

Am 18. November 1523 wählte ihn das Konklave zum neuen Papst. Während seines ganzen Pontifikats war Clemens VII. bemüht, die weltliche Macht des Papsttums und der Familie Medici zu erhöhen.

Staatspolitische Auseinandersetzungen

Clemens VII. in jüngeren Jahren

Seit 1521 führten der spanische König und römisch-deutsche Kaiser, Karl V., mit Franz I. von Frankreich Krieg um die Herrschaft in Oberitalien. Clemens VII. wollte in diesem Konflikt zunächst neutral bleiben, doch näherte er sich in den folgenden Jahren der Seite Karls V. an. 1526 beendete er nach der Gefangennahme von Franz I. jedoch die Allianz mit Karl V. und schloss sich der Liga von Cognac an. Die kaiserlichen Truppen eroberten daraufhin Rom und es kam zum Sacco di Roma (Plünderung Roms).

Nachdem er sich zunächst in die Engelsburg gerettet hatte, musste er sich nach langer Belagerung und der Drohung seiner Gegner in Florenz, Caterina de’ Medici zu töten, ergeben. Er wurde gefangengenommen und die Medici wurden aus Florenz vertrieben. Am 29. Juni 1529 schloss Clemens VII. mit Kaiser Karl V. den Frieden von Barcelona. Er erhielt die Herrschaft über den Kirchenstaat zurück und die Medici Florenz. Am 24. Februar 1530 schließlich krönte Clemens VII. Karl V. in Bologna zum Kaiser.

Protestantische Reformation

Wegen der Reformation verlangte Kaiser Karl V. von Clemens VII. die Einberufung eines Konzils, dem leistete der Papst jedoch keine Folge. Auch die Forderung von Heinrich VIII., die Ehe mit Katharina von Aragón zu scheiden, lehnte Clemens VII. ab, sodass der englische König sich und sein Land vom Papst lossagte, welches letztlich mit der Church of England zu einer weiteren Kirchenspaltung führte.

Turiner Grabtuch

Als das Turiner Grabtuch in Frankreich auftauchte und als Grabtuch Christi ausgestellt wurde, wandten sich die Bischöfe mit einem Brief an Papst Clemens VII. und baten um ein Machtwort: „Die Sache, Heiliger Vater, verhält sich so. Der Dekan von Lirey hat, von Habsucht verzehrt, ein mit Schlauheit gemaltes Grabtuch angeschafft, wobei er mit Vorsatz fälschlich erklärt und vorgibt, dies sei das wahre und echte Grabtuch unseres Heilands Jesus Christus. Theologen haben glaubhaft versichert, das Tuch könne nicht authentisch sein, denn in den Evangelien wird ein solches Abdruckbild gar nicht erwähnt. Das Tuch ist Menschenwerk und nicht wundersam entstanden. So möchte ich Sie, Heiligster Vater, bitten, Maßnahmen zu ergreifen, um diesem Skandal und Aberglauben und Wahn ein Ende zu bereiten.“ Daraufhin hat Papst Clemens VII. erklärt, dass es sich nicht um eine Reliquie handele, das Tuch aber trotzdem ausgestellt werden dürfe, solange es nicht als das Grabtuch Christi präsentiert werde. Diese Anweisung gilt auch heute noch.

Tod

Clemens VII. starb am 25. September 1534 durch eine Pilzvergiftung (Grüner Knollenblätterpilz) und wurde in der Kirche Santa Maria sopra Minerva beigesetzt.

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