Giuseppe Profaci

Giuseppe Profaci
Joseph Profaci

Giuseppe „Joe“ Profaci alias Joseph „Don Peppino“ Profaci (* 2. Oktober 1897 in Villabate auf Sizilien; † 7. Juni 1962 in New York City war eine italo-amerikanischer Mobster. Er gilt als das erste Oberhaupt des heute als „Colombo-Familie“ klassifizierten Clans der La Cosa Nostra in New York City, den er über 30 Jahre lang anführte. Berichten zufolge kam Profaci vermutlich zusammen mit Vincent Mangano, einem weiteren Oberhaupt einer New Yorker Mafiagruppierung, welche sich später zur Gambino-Familie entwickelte, 1922 in die Vereinigten Staaten an.

„Neben der Masseria-Gruppe agierte in Manhattan und Brooklyn in enger Anlehnung an Masseria die Al Mineo Gang. Die Bronx kontrollierte Gaetano Reina (…). Staten Island war das Arbeitsgebiet von Joseph Profaci. Die fünfte Gruppe stellte eine Besonderheit dar, da sie ihre Mitglieder ausschließlich aus Immigranten aus Castellammare del Golfo rekrutierte. Der nominelle Boss dieser Formation war Cola Schiro, das Sagen hatte jedoch Salvatore Maranzano. Die Castellammarese hatten sich ebenfalls für Manhattan und Brooklyn als Operationsgebiet entschieden. …“

Hannelore Gude Hohensinner[1]

Die Besonderheit seines Führungsstils war die Existenz einer Schwarzen Kasse, in die jedes Mitglied 25 US-Dollar pro Monat einzahlen musste und aus der dann entsprechende Unterstützungszahlungen an die Familienangehörigen inhaftierter Gangster geleistet wurden. Wer diesen Mitgliedsbeitrag verweigerte, wurde in der Regel umgebracht.

Diese Notkasse stellte auch ein zusätzliches Einkommen für Profaci da, der im luxuriösem Wohlstand lebte und ein Anwesen von 133 Hektar mit eigenen Privatflugplatz bewohnte.

Wie bei den meisten anderen Mafiafamilien auch waren die illegalen Aktivitäten durch legale Geschäfte getarnt; Profaci galt z.B. als der „Don Peppino“ (it.Olivenkönig), da er den Import von Olivenöl - insbesondere natürlich aus Italien - dominierte, was ihn zu einem typischen „Mustache Pete“ machte.

Profaci gab sich als devoter Katholik und Wohltäter der Kirche. Als zwei Diebe in einer Kirche seines Bereichs tätig wurden, ließ Profaci diese zu Tode foltern.

Etwa um 1960 begann in der „Profaci Familie“ ein Streit, da vor allem die drei Gallo-Brüder, angeführt von „Crazy Joe“ Gallo, die Profacis Führungsanspruch in Frage stellten. Insbesondere gab es einen Streit um die Aufteilung der Gewinne aus den illegalen Aktivitäten des Clans.

Diese Auseinandersetzungen überdauerten auch den Krebstod von Giuseppe Profaci am 7. Juni 1962 und endeten erst unter seinem Nachfolger Joseph Magliocco.

Joseph Profaci hatte einen Sohn (Salvatore Profaci), dieser engagierte sich für die 'Familie' vor allem in New Jersey.

Einzelnachweise

  1. Hannelore Gude Hohensinner: Die Genoveses. Europa Verlag, München/Wien 1998, ISBN 3-203-77533-6.

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