Giuseppe Raimondo Vittorio Baudo

Giuseppe Raimondo Vittorio Baudo

Giuseppe Raimondo Vittorio Baudo (* 7. Juni 1936 in Militello in Val di Catania, Italien), besser bekannt als Pippo Baudo, ist ein italienischer Entertainer und Moderator.

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Leben und Karriere

Pippo Baudo studierte Rechtswissenschaften an der Universität von Catania und begann während seiner Kurse zusätzlich, sich für das Showbusiness zu interessieren. Dabei bemühte er sich sowohl als Schauspieler als auch als Moderator. Er lernte das Klavierspielen und orientierte sich in verschiedenen Bereichen im Showbusiness. Sein Jura-Diplom schloss er erfolgreich ab, einer entsprechenden Berufung im Rechtswesen kam er hinterher aber nie nach, da sein Einstieg im Showgeschäft bereits weit fortgeschritten war.

Mit dem Beginn des Privatfernsehens stieg auch Baudos Stern auf. Er unterstützte den lokalen Sender Antenna Sicilia mit Sitz in Catania bei dessen Sendestart als Programmdirektor und moderierte persönlich einige Shows. Großen Erfolg erreichte er allerdings beim Staatsfernsehen RAI, wo er schnell zum bekanntesten Moderator im italienischen Fernsehen wird und selbst die Leitung über zahlreiche spätere Kultsendungen übernimmt. Infolge von Streitereien mit der Leitung von RAI geht er für kurze Zeit zur privaten Sendergruppe Mediaset, ihres Zeichen unter Leitung vom späteren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Seine Rückkehr in das Privatfernsehen bestätigt jedoch nicht die vergangenen Erfolge – im Gegenteil, er droht sogar in Vergessenheit zu geraten. Als Pippo Baudo schon vergessen schien und sein Mythos des immer fröhlichen Moderators nur noch in den lokalen Werbespots des Fernsehens von Catania zu bewundern war, kehrte er in einer Nacht- und Nebelaktion plötzlich zu RAI zurück und moderierte die Sendungen Novecento und Serata d’onore. Die unerwarteten Erfolge der Sendungen bringen ihn zurück auf die Spitze des italienischen Fernsehens.

Mit seiner unverändert großen Kraft und Motivation kämpft er sich nochmal von unten durch den Fernsehdschungel durch, bis er es endlich schafft, die Moderation der sonntäglichen Sendung Domenica in sowie die des legendären Festivals von San-Remo im Alter von 70 Jahren zu übernehmen. In besonderer Weise ist Baudos Name ohnehin mit der Moderation des Festivals verbunden, da er nämlich in unzähligen Auflagen auch künstlerischer Direktor war. Darüber hinaus arbeitet er parallel auch seit vielen Jahren als künstlerischer Direktor des Stabile-Theaters von Catania.

Höhepunkte seiner Karriere

Neben den legendären Sendungen, die von Baudo moderiert wurden, erinnert man sich auch gerne an die Sendungen Settevoci, Canzonissima, Fantastico, seinen Moderationen beim Sanremo-Festival sowie Mille lire al mese. In Italien sind diese Sendungen längst kult und haben Baudo zu einer Ikone im Fernsehen werden lassen.

1987 geht er nach einem Streit mit dem damaligen Präsidenten von RAI, Enrico Manca, unter großem Aufsehen zu Canale 5, einem Sender von Berlusconis Mediaset-Gruppe, kehrt jedoch einige Jahre später mit den Sendungen Novecento und Serata D’onore zum RAI.

Am 2. Oktober 2005 übernimmt er zum achten Mal die Moderation der sonntäglichen Kult-Show Domenica In, die er bereits in der Vergangenheit sieben Mal alleine oder im Duo mit anderen Moderatoren bzw. Moderatorinnen präsentierte. Baudo wurde auch die Moderation der Sendung Ieri, oggi e domani anvertraut.

2007 moderierte er mit Michelle Hunziker das Sanremo-Festival. Diese Teilnahme als Moderator ermöglichte ihm, in der Rangliste der meisten Moderationen mit Mike Bongiorno gleichzuziehen, der ebenfalls wie Baudo elf Mal das Spektakel moderieren durfte. Sein Gehalt von 7.500 Euro im Vergleich zu der einen Million Euro für Michelle Hunziker waren anschließend unter anderem Gegenstand eines Streites zwischen Baudo und RAI.

Für den Herbst 2007 ist eine Fernsehsendung über die Geschichte des Fernsehens in vier Folgen vorgesehen, für dessen Moderation Baudos Name bereits ins Spiel gebracht wurde.

Baudo, der immer wieder für neue Vorschläge und Ideen im Fernsehen gut war, hat unter anderem Beppe Grillo und Heather Parisi auf den Bildschirm gebracht und war somit Initiator derer Karrieren. In den Shows kündigte er sie stets mit den Worten „Ihn/Sie habe ich erfunden...“ an.

Privatleben

Pippo Baudo ist fast 20 Jahre mit der italienischen Opernsängerin Katia Ricciarelli verheiratet gewesen. Die Hochzeit wurde am 18. Januar 1986 in Militello, Val di Catania, gefeiert. Die Trennung erfolgte 2004. Aus einer früheren Ehe Baudos geht Tochter Tiziana, geboren 1970, hervor.

Kurioses

Baudo hat als Schauspieler in einigen Filmen teilgenommen, unter anderem in Operazione San Gennaro von Dino Risi und Sono un fenomeno paranormale (dt. Ich bin ein paranormales Phänomen) von Sergio Corbucci.

Die konstante Präsenz im Fernsehen und der bemerkenswerte Erfolg seiner Sendungen haben ihm den Spitznamen Super Pippo eingebracht, auch in Anlehnung an den italienischen Fußball-Nationalspieler Filippo Inzaghi, der den gleichen Spitznamen trägt.

Auch in Werbespots war Baudo regelmäßig im Fernsehen zu sehen. Zuletzt warb er für den neuen Toyota zusammen mit dem italienischen Toyota-Formel-1-Piloten Jarno Trulli.


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