- Glanzmann-Naegeli-Syndrom
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Klassifikation nach ICD-10 D69.1 Qualitative Thrombozytendefekte
- Glanzmann-(Naegeli-)SyndromICD-10 online (WHO-Version 2006) Die Glanzmann-Thrombasthenie (oder Glanzmann-Nägeli-Syndrom, Morbus Glanzmann-Nägeli nach Eduard Glanzmann, Schweizer Kinderarzt 1887 - 1959) ist eine seltene erbliche Thrombozytopathie, die zu einer stark erhöhten Blutungsneigung führen kann.
Ausgelöst wird sie durch Defekte in den Genen für GPIIb oder GPIIIa. Als Folge ist der GPIIb/GPIIIa-Rezeptor auf Thrombozyten defekt oder er fehlt ganz, was zu einer mangelnden Aggregation von Thrombozyten führt (wie sie bei der primären Hämostase auftritt). Zudem ist die Adhäsion an Von-Willebrand-Faktor und Fibronektin gestört, die neben dem Thrombozyten-vernetzenden Fibrinogen vom aktivierten GPIIb/IIIa-Rezeptor gebunden werden.
Ein Knock-Out eines der beiden Gene in Mäusen führt zu einem Glanzmann-ähnlichen Phänotyp in den Tieren.
Literatur
- W. E. Glanzmann. Hereditäre hämorrhägische Thrombasthenie. Ein Beitrag zur Pathologie der Blutplättchen. Jahrbuch für Kinderheilkunde, 1918; 88: 1-42, 113-141.
- M. Barthels, M. von Depka. Gerinnungskompendium. Thieme Verlag Stuttgart, New York, 2003; ISBN 3-13-131751-5
- Nurden AT: Glanzmann thrombasthenia. Orphanet J Rare Dis. 2006 Apr 6;1:10. PMID 16722529
Weblinks
- Glanzmann's thrombastenia bei whonamedit.com (englisch)
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