- Glas V8
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Der Glas V8 ist ein Sportcoupé der Hans Glas GmbH in Dingolfing. Der Glas 2600-V8 wurde im September 1965 auf der IAA vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Ende 1964 entstand auf Grund des großen Erfolges der GT-Coupés die Idee, ein großes Coupé mit einem Sechszylindermotor herzustellen, der später auch in die Limousine eingebaut werden sollte. Weil man aber die Grundkonzeption der 1,3-Liter-Maschine übernehmen wollte, um Entwicklungskosten zu sparen, entschied man sich für ein V8-Aggregat mit 2 x 1,3 Litern Hubraum. Der neu entwickelte Motor hatte dementsprechend auch zwei oben liegende Nockenwellen (dohc) und zwei Zahnriemen. Frua bekam den Auftrag, eine geeignete Karosserie zu schneidern, wobei aber viele Teile aus bereits existierenden Serienmodellen verwendet werden mussten. So stammten z.B. die Scheinwerfer vom Setra-Bus, die Fensterkurbeln vom Mercedes-Benz 230 SL, die Türschlösser vom Porsche 911 etc. Das auf der IAA im Folgejahr präsentierte Ergebnis war eine Sensation. Die neue Linie erinnerte an zeitgenössische Maserati, insbesondere an den Maserati Quattroporte und brachte dem neuen Wagen den Spitznamen „Glaserati“ ein.
2600-V8
Die Entwicklung zur Serienreife dauerte noch fast ein Jahr. Im Juli 1966 wurden die ersten Serienfahrzeuge ausgeliefert. Der 2580 cm³ große Motor entwickelte 150 PS (110 kW) und beschleunigte den vollwertigen 4-Sitzer auf bis zu 198 km/h. Die eigens von Boge entwickelten Hydromat-Federbeine ermöglichten erstmals bei einem deutschen Serien-PKW eine automatische Niveauregulierung. Probleme mit dem Vergaser ließen die Wagen aber die prognostizierten 200 km/h nicht erreichen.
3000-V8
Bereits ab Februar 1966 war ein Prototyp mit einem auf 3,0 Liter aufgebohrten Motor und 3-fach-Vergaser entstanden. Aus 2982 cm³ Hubraum schöpfte er 160 PS (118 kW) Leistung. Das reichte jetzt endlich für die gewünschten 200 km/h. Auch ein 3,2-Liter-Aggregat mit 175 PS (129 kW) war in Arbeit. Da die Hans Glas GmbH ab August 1966 jedoch in wirtschaftliche Schieflage kam und im September 1966 von BMW übernommen wurde, kam es zunächst nicht zu einer Serienfertigung.
BMW-Glas 3000-V8
Im August 1967 ließ BMW die Fertigung des Modells 2600-V8 auslaufen. Ab September 1967 wurde dann der im Vorjahr entwickelte 3000-V8 praktisch unverändert – nur mit einem BMW-Zeichen auf der Motorhaube - als BMW-Glas 3000-V8 doch noch in Serie gefertigt. Nach genau einem Jahr wurde es wieder eingestellt.
In 2 Jahren hatte man insgesamt 372 V8-Coupés als BMW gebaut, 17 Glas 3000-V8 wurden noch als Glas ausgeliefert. So ergibt sich die Gesamtzahl von 389 Stück für das Modell 3000-V8.
Im Gegensatz zum ebenfalls unter BMW-Regie weitergebauten Glas GT erhielt der Glas-V8 nicht den typischen BMW-Kühlergrill.
Varianten
Abmessungen
Länge 4600 mm, Breite 1750 mm, Höhe 1380 mm, Radstand: 2500 mm
Technische Daten
Typ Bauzeitraum Hubraum Leistung Vmax Gewicht Beschleunigung Verbrauch 2600-V8 07/1966–08/1967 2580 cm³ 150 PS (110 kW) 198 km/h 1200 kg 11 s (0–100km/h) 12,8 l/100 km 3000-V8 02/1966 2982 cm³ 160 PS (118 kW) 200 km/h 1200 kg 9 s (0–100km/h) 13,4 l/100 km BMW-Glas 3000-V8 09/1967–09/1968 2982 cm³ 160 PS (118 kW) 200 km/h 1350 kg 9 s (0–100km/h) 13,4 l/100 km Produktionszahlen
- Glas 2600-V8: 317 Stück
- Glas 3000-V8: 389 Stück
- Gesamtprod. : 706 Stück[1]
Literatur
Hanns-Peter Rosellen: Vom Goggomobil zum Glas V8, Zyklam-Verlag Frankfurt (1985)
Weblinks
Commons: Glas 2600 – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienCommons: BMW-Glas 3000 – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ laut Glas Automobil Club International e.v.
Goggomobil | Isar | 1004, 1204, 1304 | 1300 GT, 1700 GT | 1700 | 2600 V8, 3000 V8
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