- Gleisnerei
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Heuchelei bezeichnet ein moralisch negativ besetztes Verhalten, bei dem eine Person nach außen hin ein Bild von sich vermittelt, das nicht ihrem realen Selbst entspricht. Dies geschieht entweder, indem die heuchelnde Person Emotionen und Gemütszustände vortäuscht, die nicht ihr selbst entsprechen, oder indem sie Verhaltensformen von anderen fordert, die sie selbst nicht einhält.
Heuchelei dient der Manipulation der Mitmenschen und dem Erzeugen eines positiven Selbstbildes vor anderen und sich selbst.
- Die zwei wesentlichen Arten der Heuchelei
- Das Vortäuschen nicht vorhandener Gefühle oder Gemütszustände steht im Gegensatz zur Tugend der Wahrhaftigkeit. Beispiel: Eine Person hat einen Gegenstand entwendet. Als darüber gesprochen wird, täuscht sie Überraschung vor, um nicht des Diebstahls verdächtigt zu werden, den sie tatsächlich begangen hat.
- Das Fordern von Verhaltensformen, die selbst nicht eingehalten werden. Dies wird häufig mit dem bildhaften Ausspruch illustriert: "Wasser predigen, aber selbst Wein trinken." Heuchelei in diesem Sinn wird auch als Scheinheiligkeit oder Doppelmoral bezeichnet; sie steht im Gegensatz zur persönlichen Integrität, da ein Widerspruch zwischen geäußerten und gelebten Werten besteht. Entweder lebt die in diesem Sinne heuchelnde Person nicht die Werte, die sie als richtig bezeichnet. Oder sie bezeichnet Werte als richtig, die sie tatsächlich als falsch empfindet.
Die beiden Spielarten der Heuchelei fallen zusammen, wenn Empörung geheuchelt wird, also eine Gemütsregung, die einem Werturteil entspringt.
Die Gemeinsamkeit beider Arten der Heuchelei ist der Gegensatz zwischen dem geäußerten (zur Schau getragene Emotion oder geäußertes moralisches Urteil) und dem tatsächlichen Urteil (tatsächliche Emotion oder eigenes Verhalten) über einen Sachverhalt.
Verwendet man das Wort scheinheilig im eigentlichen, engeren Sinne von scheinbarer (also vorgetäuschter) „Heiligkeit“, spricht man auch von Bigotterie.
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