- Glis glis
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Siebenschläfer Systematik Ordnung: Nagetiere (Rodentia) Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha) Familie: Bilche (Gliridae) Unterfamilie: Eigentliche Bilche (Glirinae) Gattung: Siebenschläfer (Glis) Art: Siebenschläfer Wissenschaftlicher Name Glis glis (Linnaeus, 1766) Der Siebenschläfer (Glis glis) ist ein mausähnliches, nachtaktives Nagetier aus der Familie der Bilche (Gliridae). Die Gestalt dieses Tieres erinnert an Eichhörnchen und Grauhörnchen. Doch ist der Siebenschläfer erheblich kleiner, hat große, schwarze Augen, rundliche Ohren und einen buschigen Schwanz. Das Gesicht weist keine Zeichnungen, aber lange Tasthaare auf. Die Fußballen dieser Tiere sind stets etwas feucht und so beschaffen, dass Siebenschläfer Bäume und Wände ohne Probleme erklimmen können. Der Siebenschläfer war Tier des Jahres 2004.
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Namensgebung
Angeblich erhielt er seinen Namen wegen seines sieben Monate dauernden Winterschlafes, jedoch dauert diese Ruhephase oft von Anfang September bis Anfang Mai des nächsten Jahres und damit deutlich länger als exakt sieben Monate. Im Mittelalter, zur Zeit der deutschen Namensgebung, stand die Zahl sieben aber auch ganz allgemein für viel oder lang (vgl. auch Ausdrücke wie Siebenmeilenstiefel, siebengescheit etc.). Danach stünde der Name im Grunde etwas allgemeiner für Langschläfer.[1] Traditionell werden die Siebenschläfer mit den Sieben Schläfern in Verbindung gebracht und je nach Stimmung als entweder gute Hausgeister und Beschützer der Hausbewohner oder böses Omen gedeutet. Dies fällt jedoch in den Bereich des Aberglaubens.
Lebensraum
Man findet diese Tiere in Laubwäldern oder großen Gärten (ideal Obstgärten) von Kontinentaleuropa bis hin nach Persien. Sie wurden 1902 in Großbritannien ausgewildert und finden sich heute in Herefordshire. Der Siebenschläfer sucht sich gerne in Baumlöchern, Vogelhäuschen und auch unter den Dächern von Häusern sein Schlafquartier. Während er dort den Tag verschläft, pflegt er nachts herumzulaufen und macht dabei so viel Lärm, dass dieser auch einem erwachsenen Menschen, etwa einem Einbrecher, zugeordnet werden könnte und nicht einem kleinen Tier von wenigen hundert Gramm Gewicht.
Nahrung
Im Herbst wird zum Anfressen des Winterspecks besonders fettreiche Nahrung bevorzugt. Dazu gehören Bucheckern, Eicheln, Haselnüsse, Kastanien und andere Samen, die viel Öl und Fett enthalten. In den Sommermonaten ernähren sich Siebenschläfer eher von Knospen, Rinden, Früchten und Pilzen. Hin und wieder wird die Nahrung durch Insekten, Vogeleier oder kleine Vögel ergänzt.
Fortpflanzung
Einen Monat nach dem Erwachen aus dem langen Winterschlaf beginnt die Paarungszeit, wobei die tatsächliche Vermehrung bei diesem Säugetier im Grunde nur über die nicht immer gegebene Befruchtungsfähigkeit der Männchen gesteuert wird. Allein in Jahren mit gutem Nahrungsangebot zur Herbstzeit, sind schon im Frühjahr die Hoden der Männchen deutlich vergrößert, welches mit einer tatsächlichen Befruchtungsfähigkeit verbunden ist. Wie diese vorausschauende Steuerung bei den Siebenschläfern zustande kommt, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt.
Manchmal zieht sich die Paarungszeit auch bis Ende August hin. Die Tragzeit variiert zwischen 30 und 32 Tagen. Zwischen Anfang August und Mitte September kommen dann normalerweise 4 bis 6, aber auch bis zu 11 blinde Junge zur Welt. Nach 21 bis 32 Tagen öffnen diese die Augen und beginnen dann bis zum nahen Beginn des Winterschlafs, feste Nahrung zu sich zu nehmen. In dieser kurzen Phase sind sie also zum Überleben auf ein sehr gutes Nahrungsangebot angewiesen.
Winterschlaf
Diese Phase dauert in der Regel von September bis maximal Anfang Mai. In dieser Zeitspanne verringert sich die Herzschlagfrequenz von normal etwa 300 auf fünf Schläge pro Minute und die Körpertemperatur fällt bis auf fünf Grad Celsius. Zur Vermeidung eines Zelltodes wird der Winterschlaf von kurzen Aufwärm- und Aufwachphasen unterbrochen allerdings wird dies nicht in einem gewissen Rhythmus unternommen sondern lediglich ein- bis zweimal .
Bedrohungen
Zu den Fressfeinden gehören Marder, Hauskatzen und größere Eulen. Lange Winter können einen hohen Schaden in der Population verursachen.
Wegen seiner Bedrohung wurde der Siebenschläfer 2004 in Deutschland von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild zum Tier des Jahres ernannt.
Die IUCN stuft den Siebenschläfer als „nicht gefährdet“ ein.
Einzelnachweise
- ↑ Siebenschläfer-Liebe. RBB online, 2. November 2004
Literatur
- Albert Vigoleis Thelen: Glis-Glis. Siebenschläfer, Bilch, Buchmaus. 2. Auflage. Olms, Hildesheim 2001, ISBN 3-487-08432-5.
- Arnold Freiherr von Vietinghoff-Riesch: Der Siebenschläfer (Glis glis L.). Fischer, Jena 1960 (Monographien der Wildsäugetiere. Band 14).
Weblinks
- Glis glis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: G. Amori u. a., 2008. Abgerufen am 1. Januar 2009
- http://www.glirarium.org/bilch/
- http://www.markuskappeler.ch/tex/texs/siebenschlaefer.html
- Ein ausgeschlafener Kletterer - Siebenschläfer und Verwandtschaft
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