Gluszyca

Gluszyca
Głuszyca
Wappen von Głuszyca
Głuszyca (Polen)
DEC
Głuszyca
Głuszyca
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Wałbrzych
Geographische Lage: 50° 41′ N, 16° 22′ O50.68805555555616.3708333333337Koordinaten: 50° 41′ 17″ N, 16° 22′ 15″ O
Einwohner: 6.959 (30. Juni 2007[1])
Postleitzahl: 58-340
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DBA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW381 WałbrzychNowa Ruda
Nächster int. Flughafen: Breslau
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 5 Schulzenämter
Fläche: 61,92 km²
Einwohner: 9.269 (30. Juni 2007)
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Wojciech Durak
Adresse: ul. Grunwaldzka 55
58-340 Głuszyca
Webpräsenz: www.gluszyca.pl/

Głuszyca (deutsch Wüstegiersdorf) ist eine Stadt im Powiat Wałbrzyski in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Głuszyca liegt im Waldenburger Bergland, an der Woiwodschaftsstraße 381, die von Wałbrzych nach Kłodzko führt. Nachbarorte sind Jedlinka (Tannhausen) und Olszyniec (Erlenbusch) im Norden, Jawornik (Oberdorf-Jauernig), Dolki (Niedergrund) und Walim im Nordosten, Grządki (Grund) und Rzeczka (Dorfbach) im Osten, Sokolina (Schlesisch Falkenberg), Sierpnice (Rudolfswaldau) und Kolce (Dörnhau) im Südosten, Nowa Głuszyca (Neu Wüstegiersdorf) und Głuszyca Górna (Ober Wüstegiersdorf) im Süden, Łomnica (Lomnitz) und das untergegangene Radosno im Südwesten sowie Grzmiąca und Suliszów (Sophienau) im Nordwesten. Östlich liegt die Ruine der Burg Rogowiec (Hornschloss). Südlich von Głuszyca Górna führt der touristische Grenzübergang Głuszyca Górna/Janovičky über den Heidelgebirgskamm in die tschechische Nachbargemeinde Heřmánkovice.

Geschichte

Wüstegiersdorf wurde erstmals 1305 als „Neu-Gerhardisdorf“ erwähnt. Es gehörte zum Burgbezirk Hornschloss im Herzogtum Schweidnitz und gelangte mit diesem zusammen 1368 an die Krone Böhmen. Seit 1509 war es im Besitz der Familie von Hochberg auf Fürstenstein. Sie veranlasste Mitte des 16. Jahrhunderts die Wiederbesiedlung des in den Hussitenkriegen zerstörten Ortes durch sächsische Bergleute. Nachdem der Bergbau 1586 eingestellt werden musste, breitete sich die Leineweberei aus.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Wüstegiersdorf zusammen mit Schlesien 1742 an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es seit 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Waldenburg eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. Seit 1874 war die Landgemeinde Nieder Wüstegiersdorf Sitz des gleichnamigen Amtsbezirks, zu dem auch die Landgemeinde Kaltwasser gehörte. 1917 erfolgte die Umbenennung von Nieder Wüstegiersdorf in Wüstegiersdorf.

Von wirtschaftlicher Bedeutung war die 1838 errichtete, erste mechanische Baumwollweberei A. Großmann, die 1845 an N. Reichenheim überging. Weitere Arbeitsplätze entstanden 1862 im benachbarten Tannhausen mit der Gründung der Flachsgarnspinnerei Websky. 1929 wurden Wüstegiersdorf sowie ein Anteil Tannhausen, Blumenau und Kaltwasser zur Gemeinde Wüstegiersdorf zusammengeschlossen. Sie bestand 1939 aus 6.952 Einwohnern.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Wüstegiersdorf 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Głuszyca umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1954 wurde Głuszyca zur stadtartigen Siedlung und 1961 zur Stadt erhoben. 1975–1998 gehörte Głuszyca zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Głuszyca umfasst ein Gebiet von 61,92 km² und besteht aus den Ortsteilen:

  • Głuszyca
  • Głuszyca Górna (Ober Wüstegiersdorf)
  • Grzmiąca (Donnerau)
  • Kolce (Dörnhau)
  • Łomnica (Lomnitz)
  • Sierpnica (Rudolfswaldau)

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche Maria Königin wurde 1809 als evangelisches Gotteshaus errichtet und nach dem Übergang an Polen 1945 der katholischen Kirche übertragen. Der Saalbau mit zweigeschossigen Emporen enthält eine einheitliche Ausstattung aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Der architektonische Hauptaltar enthält die Figuren der Heiligen Petrus und Paulus. Das Hauptaltargemälde „Muttergottes von Tschenstochau“ ist aus neuerer Zeit.
  • Wohnhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert, z. B. „Gasthaus Zur alten Brauerei“ (Pod Jeleniem) von 1784

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Hugo Weczerka: Handbuch der historischen Stätten Schlesien. Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 573–574
  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien. München·Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 316–317

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007

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