Godthaab

Godthaab
Nuuk (Kap)
Godthåb (Gute Hoffnung)
Kommune Kommuneqarfik Sermersooq
Geographische Lage 64° 10′ 48″ N, 51° 43′ 12″ W64.18-51.727Koordinaten: 64° 10′ 48″ N, 51° 43′ 12″ W
Nuuk (Grönland)
DEC
Nuuk
Einwohner 14.719 (Januar 2008)
Gründung 1728
Zeitzone UTC-3
Website nuuk.gl
Gemeinde / Provinz (bis 2008)

Nuuk / Kitaa

Wappen Nuuks (inoffiziell)
Lage von Nuuk auf Grönland
Fläche 88 200 km²
Klimadiagramm von Nuuk

Nuuk oder Godthåbgrönländisch Nuuk (deutsch „Kap“), dänisch Godthåb [ˈgɔdhoːʔb] (deutsch „Gute Hoffnung“) – ist Hauptstadt und zugleich größte Stadt des zu Dänemark gehörenden, aber unter Selbstverwaltung stehenden Grönlands.

Nuuk liegt circa 250 Kilometer südlich des nördlichen Polarkreises am Eingang des Nuuk-Fjords (grönländisch Nuup Kangerlua, dänisch Godthåbsfjord). Der Golfstrom streift diesen Teil von Grönland und verhindert im Winter das Zufrieren des Meeres. Es herrscht ein subpolares Klima.

Bis zum 1. Januar 2009 war Nuuk auch Hauptort der eigenständigen Gemeinde Nuuk mit 15.083 Einwohnern (Januar 2008), von denen 14.719 in der Stadt lebten. Die restlichen Bewohner der Gemeinde verteilten sich auf die Siedlungen Kangerluarsoruseq, Qeqertarsuatsiaat, Kapisillit, Neriunaq und Qoornoq. Seit 2009 ist Nuuk der Hauptort der neugegründeten Kommune Sermersooq.

Nuuk ist eine Universitätsstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Frühe Neuzeit

1721 kam der norwegische Missionar Hans Egede in das Gebiet und errichtete auf der Insel Håbets Ø (Insel der Hoffnung) nahe der heute verlassenen Siedlung Kangeq eine Missionsstation, die er 1728 nach Nuuk verlegte, um die hier wohnenden 12 Inuitfamilien zu bekehren. Dieser Platz war der Sommertreffpunkt der Inuit dieses Gebietes. Sein damaliges Haus ist heute Regierungssitz.

Ab 1733 missionierte hier die Herrnhuter Brüdergemeine, die im heutigen Stadtteil Noorliit die Missionsstation Neu-Herrnhut aufbaute. Die Kirche der Missionare beherbergt heute die Universität von Grönland mit dem Landesarchiv.

19. und 20. Jahrhundert

Für die Rolle Nuuks als Ausbildungszentrum Grönlands spielte das 1847 gegründete Lehrerseminar eine wesentliche Rolle. Es ist heute im 1903 erbauten Gebäude eines ehemaligen Krankenhauses untergebracht, das als eines der schönsten Häuser Nuuks und Wahrzeichen der Stadt gilt. Es ist daher auch im Wappen der Stadt vertreten.[1][2] Außerdem zeigt das Wappen den Berg Sermitsiaq, ein weiteres Wahrzeichen der Stadt, im Vordergrund sind ein Kajakpaddel und Wellen zu sehen, die den Bezug zum Meer symbolisieren[3]. Das heutige Stadtbild von Nuuk ist von der funktionellen Bauweise der 1960er- und 1970er-Jahre geprägt. Die großen Wohnblocks stehen in scharfem Kontrast zu den typischen bunten grönländischen Einfamilienhäusern kleinerer Orte und bedeuten auch einen radikalen Bruch mit der traditionellen, dörflichen Lebensweise der Inuit, der sich in großen sozialen Problemen wie Alkoholismus äußert. Im größten Wohnblock „Blok P“ wohnen über 500 Menschen, im dünn besiedelten Grönland mehr als ein Prozent der Gesamtbevölkerung.

Wirtschaft

Haupterwerbszweig ist der Fischfang, besonders der von Krabben und Heilbutt; es existiert auch eine Druckerei. Daneben ist Nuuk inzwischen ein exotisches Reiseziel für Touristen, die per Flugzeug oder auf Kreuzfahrten anreisen. In Nuuk gibt es zudem ein Weihnachtspostamt.

Eine wichtige Touristenattraktion ist das Grönländische Nationalmuseum (Kalaallit Nunaata Katersugaasivia). Neben umfangreichen Ausstellungen zur grönländischen Geschichte und Kultur sind hier auch die berühmten Mumien von Qilakitsoq aus der Thule-Kultur zu besichtigen.

Sehenswürdigkeiten

  • Universität in ehemaliger Missionsstation Neu-Herrnhut
  • Nationalmuseum
  • Regierungssitz
  • Erlöserkirche

Infrastruktur

Nuuk wird im Linienflugverkehr durch den Flughafen Nuuk bedient. Südöstlich der Innenstadt befindet sich ein Seehafen. Nuuk ist Landungspunkt des Unterseekabels Greenland Connect.

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaften

Bilder

Panoramabild von Nuuk
Panoramabild von Nuuk

Quellen

  1. ilinniarfissuaq-Introduction. ilinniarfissuaq. Abgerufen am 20. März 2008. (Englisch)
  2. Human History. Nuuk Tourism. Abgerufen am 20. März 2008. (Englisch)
  3. Nuuk (Greenland, Denmark). Flags Of The World. Abgerufen am 20. März 2008. (Englisch)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Godthaab — Godthaab, älteste Colonie (1721 gegründet) im südlichen Inspectorat der dänischen Insel Grönland, an der Baalsbai; dazu gehören Fiskernässet (1000 Ew.) u. die Herrnhuter Anlagen Lichtenfels (500 Ew.) u. Neu Herrnhut (360 Ew.) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Godthaab — Godthaab, dän. Kolonie auf der Südwestseite von Grönland, mit den Siedelungen G., Fiskernäs und Lichtenfels, hat (1901) 940 Einw. Der 1721 von Hans Egede als erste dänische Niederlassung in Grönland gegründete Ort G. mit Seminar und Buchdruckerei …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Godthaab — (spr. hohb), Ort und Distrikt an der Westküste Grönlands, (1901) ca. 990 E.; nahe beim Orte G. die Missionsstation Neuherrnhut, ca. 300 E …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Godthaab — Recorded in a number of spellings including Godhardt, Godhart, Godard, Gotthard, Gottert, Gothard (Germanic) and Godthaab, Gothaab (Scandanavian), this is a surname of ancient pre medieval origins. It developed from the pre 7th century personal… …   Surnames reference

  • Godthaab — Nuuk Nuuk Godthåb (da) Centre ville de Nuuk Administration P …   Wikipédia en Français

  • Godthaab — Godt|haab a former name for Nuuk …   Dictionary of contemporary English

  • Godthaab —  Former name of the capital of Greenland; now called Nuuk …   Bryson’s dictionary for writers and editors

  • Godthaab — /ˈgɔdhɔb/ (say gawdhawb) noun → Nuuk …  

  • Готхоб — (Godthaab)         населённый пункт и порт на юго западном побережье Гренландии, у входа в Готхобскую бухту. 6,9 тыс. жителей (1967). Рыболовство; производство мороженого филе. Первое поселение в Г. основано в 1727 …   Большая советская энциклопедия

  • Годтааб — (Godthaab) древнейшая датская колония в Гренландии, основ. в 1721 г.; окрестности богаты остатками скандинавских построек. 946 жит. Хорошая гавань. Вблизи гернгутерские поселения Ней Гернгут и Лихтенфельс. Типография в Г. напечатала много соч. на …   Энциклопедический словарь Ф.А. Брокгауза и И.А. Ефрона

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”