- Goethe-Gymnasium Berlin-Wilmersdorf
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Goethe-Gymnasium Schultyp Gymnasium Gründung 1954 Ort Berlin Bundesland Berlin Koordinaten 52° 29′ 14,1″ N, 13° 19′ 17,9″ O52.48726111111113.32165Koordinaten: 52° 29′ 14,1″ N, 13° 19′ 17,9″ O Lehrer 71 Leitung Gabriele Rupprecht Website www.goethe-gymnasium-berlin.cidsnet.de Das Goethe-Gymnasium ist ein grundständiges, humanistisches Gymnasium im Ortsteil Wilmersdorf des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin.
Prägend für die Schule ist die Konzentration auf die Alten Sprachen Latein und Altgriechisch. Die Schüler beginnen in der 5. Klasse mit dem Lateinunterricht, in der 8. Klasse mit dem Griechischunterricht. Eine der beiden Sprachen muss im Abitur als Leistungskurs gewählt werden.
Zusammen mit anderen traditionsreichen grundständigen Gymnasien wie dem Gymnasium Steglitz, dem Französischen Gymnasium, dem Canisius-Kolleg und dem Grauen Kloster gehört das Goethe-Gymnasium zu den bekannteren Schulen Berlins.
Inhaltsverzeichnis
Historische Entwicklung
Das heutige Goethe-Gymnasium kann sich auf drei Schulen als Vorläufer berufen. Den Namen erhielt es von der früheren Goethe-Schule, den Schultypus vom früheren Bismarck-Gymnasium, das Gebäude von der Victoria-Luisen-Schule. Im Folgenden wird es einen historischen Abriss der Vorgängerschulen sowie der Einrichtung des Goethe-Gymnasiums geben.
Bismarck-Gymnasium
Das Bismarck-Gymnasium wurde 1895 gegründet, erhielt seinen Namen aufgrund des 80. Geburtstages des ehemaligen Reichskanzlers und Reichsgründers Fürst Otto von Bismarck und stand in der Pfalzburger Straße im Bezirk Wilmersdorf.
Das Bismarck-Gymnasium war eine altsprachliche Schule, die sich gegen das vom Kaiser bildungspolitisch favorisierte Realgymnasium behauptete. So wurde das Gymnasium nicht auf staatlichem Betreiben gegründet, sondern von Privatleuten. In der Zeit des Dritten Reiches konnte das Bismarck-Gymnasium als Wahlfach Hebräisch erhalten. Da die Räumlichkeiten in der Pfalzburger Straße im Zweiten Weltkrieg zerstört worden waren, man nach neuen Räumlichkeiten. Nachdem das Gymnasium kurzzeitig in der Cäcilienschule am Nikolsburger Platz untergekommen war, wechselte es in das Gebäude der früheren Victoria-Luisen-Schule in der Gasteiner Straße. Nach Kriegsende mussten die Berliner Schulen ihre Namen ablegen und erhielten von den Besatzungsbehörden Nummern. Das Bismarck-Gymnasium erhielt die Nummer 15 in Wilmersdorf. Letzter Schulleiter war Dr. Bleckmann. Ihm gelang es nach Kriegsende, einen spärlichen Lateinunterricht gegen die Besatzungsmacht durchzusetzen.
Victoria-Luisen-Schule
Aus einer privaten Schule wurde eine öffentliche höhere Mädchenschule etabliert. Für die Benennung erhielt man von Kaiser Wilhelm II. die Erlaubnis, diese Institution mit dem Namen seiner einzigen Tochter, Prinzessin Viktoria Luise von Preußen zu versehen. Am 13. September 1903 wurde der Grundstein gelegt. Die Schule wurde auf der Ecke Uhlandstraße/Gasteiner Straße nach Plänen von Otto Herrnring errichtet. Im Oktober 1904 wurde das Gebäude fertiggestellt und fand aufgrund seiner Verzierungen selbst in der Presse seinen Niederschlag. Erhalten sind aus der Anfangszeit des Gebäudes, das 1991 unter Denkmalschutz gestellt wurde, Foyer, Treppenhaus, die verzierte Decke der Aula und die Orgel, die vom Kaiserlichen Hoforgelbaumeister Wilhelm Sauer stammte. 1907 wurde die Schule von Ihrer Kaiserlichen Majestät Auguste Viktoria besichtigt. 1939 wurde die Schule geschlossen, das Gebäude fiel an das Konservatorium der Reichshauptstadt. Die Kriegsschäden am Gebäude hielten sich in Grenzen und am 21. Mai 1945 probten die Berliner Philharmoniker bereits in der Aula der Schule für ein Konzert im Titania-Palast. Das Gebäude wurde von den beiden ehemaligen Schulen Bismarck-Gymnasium und Goethe-Schule genutzt. Die Viktoria-Luise-Schule fand als Institution keine Fortsetzung.
Goethe-Schule
Die Goethe-Schule war ein Reformrealgymnasium in der Münsterschen Straße. Das 1905 bis 1907 durch Otto Herrnring errichtete Gebäude steht unter Denkmalschutz und wird heute von der Katharina-Heinroth-Grundschule genutzt.
Goethe-Gymnasium
Am 10. Mai 1954 beschloss der West-Berliner Senat unter dem Regierenden Bürgermeister Walther Schreiber und Bildungssenator Joachim Tiburtius die Goethe-Schule im Haus der früheren Victoria-Luisen-Schule und das Gymnasium Steglitz in der Heesestraße als „Schulen besonderer pädagogischer Prägung“ einzurichten. Sie zählten somit nicht mehr zu den sonst in West-Berlin üblichen „Oberschulen Wissenschaftlichen Zweiges“ (OWZ), an denen die Hochschulreife erworben wurde. Die Schulen erhielten die Prädikate grundständig (also abweichend von der Berliner Regel des Oberschulbeginns nach der 6. Klasse bereits nach der 4. Klasse) und humanistisch (also mit Latein als erster Fremdsprache). Im Gegensatz zu den OWZs durften sie sich „Gymnasien“ nennen. Die Schule wurde als Nachfolger des zerstörten Bismarck-Gymnasiums eingerichtet.
Ehemalige
- Heinz Berggruen, Abitur 1932, Kunstsammler und Stifter des Museum Berggruen
- Felix Boenheim, Abitur 1909, Arzt und Sozialpolitiker
- Marlene Dietrich, 13. April 1917 bis Ostern 1918 (ohne Abitur)
- Peter Gay, US-amerikanischer Historiker und Psychoanalytiker
- Kurt Kutzler, Abitur 1961, Mathematiker, Präsident der Technischen Universität Berlin
- Alexander Rüstow, Abitur 1903, Sozialwissenschaftler/Ökonom
- Eduard Schalfejew, Abitur 1897(?), Manager/Politiker
- Hans Bernd von Haeften, Abitur 1924, Diplomat und Widerstandskämpfer
- Carl Friedrich von Weizsäcker, Abitur 1929, Physiker/Philosoph
- Richard von Weizsäcker, Abitur 1937, Bundespräsident a.D.
- Luci van Org, Sängerin/Schauspielerin/Schriftstellerin
Quellen
Ein Großteil der Daten, vor allem der historischen Daten, stammt aus der Festschrift zum 50. Jubiläum des Goethe-Gymnasium zur Feier am 10. Mai 2004.
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