- Gold Coast (New York)
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Long Island [ˌlɑːŋˈaɪlənd] („Lange Insel“) ist eine Insel, die zum US-Bundesstaat New York gehört. Sie liegt an der Ostküste Nordamerikas, ist etwa 190 km lang und 20 bis 32 Kilometer breit. Die Fläche beträgt 3.566 km², was ungefähr der Fläche Mallorcas entspricht. Geologisch ist die Insel eine eiszeitliche Moräne, die weitgehend sandige, lockere und felsige (weniger Urgesteins-) Böden aufweist.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Sie erstreckt sich von den Häfen der Stadt New York in den nördlichen Atlantik. Im Norden liegt der Long Island Sound, der die Insel von Connecticut und Rhode Island trennt. Im Süden liegt die Great South Bay und Jamaica Bay, kleinere Inseln umgeben die Küstenlinie.
Long Island ist in vier Countys aufgeteilt. Die beiden Countys im westlichen Teil der Insel, Kings County und Queens County, sind mit den New Yorker Stadtteilen Brooklyn und Queens identisch; östlich davon schließt sich Nassau County, im mittleren Teil der Insel, und Suffolk County, im östlichen Teil, an. Die Einwohner der Stadt New York wenden den Begriff Long Island oder the island („die Insel“) nur auf die außerhalb der Stadtgrenzen gelegenen Countys Nassau und Suffolk an.
Geographie
Der Osten, wo die Insel in zwei Ausläufern, den sogenannten „Forks“, endet, wird teilweise noch agrarwirtschaftlich genutzt. Der Nördliche Ausläufer endet an seiner Spitze mit dem „Orient Point“. Hier finden sich viele Weinberge und Gartenbaubetriebe.
Im südlichen Ausläufer, der am „Montauk Point“ endet, befindet sich das Gebiet der „Hamptons“ mit den namensverwandten Städten Southampton, Bridge Hampton und East Hampton. Die „Hamptons“ sind ein wegen ihrer Strände beliebtes Ausflugsziel der New Yorker. Stars und wohlhabende New Yorker haben sich hier häuslich niedergelassen. Fischfang wird auf Long Island als eine bedeutende Industrie betrieben.
Seit dem Zweiten Weltkrieg ist Long Island jedoch immer stärker besiedelt worden und hat so einen städtischen Charakter erhalten. Im Jahre 2000 wohnten im Bezirk Suffolk, dem östlichsten Bezirk der Insel, mehr als eine Million Menschen; die Gesamtbevölkerung der Insel mit Brooklyn und Queens umfasst mehr als 8 Millionen Einwohner.
Verkehr
Auf der Insel befinden sich mehrere Flughäfen. Der größte unter ihnen ist der im Südwesten der Insel gelegene internationale Flughafen John F. Kennedy (JFK) in Queens/New York. Ebenfalls in Queens/New York, allerdings im Nordwesten der Insel, befindet sich der kleinere Flughafen LaGuardia Airport (LGA). Weitere kleinere, hauptsächlich für Inlandsflüge verwendete Flughäfen sind gleichmäßig über die ganze Insel verteilt. Zu nennen ist hier z.B. der Flughafen Macarthur (ISL) in Islip.
Das Straßennetz auf Long Island ist besonders im Westen, in den New Yorker Stadtteilen Queens und Brooklyn sehr engmaschig. Als eine Hauptverkehrsader zieht sich der Long Island Expressway (L.I.E./Interstate 495) von New York City im Westen bis nach Riverhead im Osten inmitten durch die Insel. Die Straßen sind gebührenfrei, mit Ausnahme der Brücken im Westen sowie der Brücke nach Fire Island mit seinem Strand im Süden. Hier sind ein paar Dollar fällig, um die Brücken überqueren zu können. Wer kostenlos nach Manhattan möchte, sollte vom L.I.E Exit 15 abfahren und den Schildern Richtung Queensboro Bridge folgen, welche auf Höhe der 59th Street in Manhattan mündet.
Von Hafenstädten verkehren Autofähren zum benachbarten Festland. Beliebt bei den Bewohnern ist ein Ausflug mit der Autofähre von Port Jefferson nach Bridgeport/Connecticut. Bei einer geplanten Fahrt vom Norden nach New York City lässt sich der dichte Verkehr vor den Toren von New York City umgehen, indem von Connecticut mit der Fähre nach Long Island herübergesetzt wird, um dann von Osten her in die Metropole hinein zu gelangen.
Die Long Island Rail Road betreibt Schienenverkehr auf zwei Haupt- und neun Nebenstrecken mit 1100 km (700 Meilen) Gleislänge. Hauptsächlich von Pendlern aus und nach New York City genutzt, ist dieses Netz das meistgenutzte Personennahverkehrsnetz Nordamerikas. Die zu New York City gehörenden Countys Brooklyn und Queens verfügen zudem über ein dichtes U-Bahnnetz der New York Subway.
Wohnsitz für Künstler...
Long Island ist auch Wohnsitz und Heimat vieler Künstler. Der Dichter Walt Whitman wurde im Jahre 1819 in West Hills geboren. In Glen Cove wurde im Jahre 1937 Thomas Pynchon geboren. Die Schauspielerin Patricia Charbonneau erblickte 1959 in Valley Stream das Licht der Welt. 1967 wurde die Schriftstellerin Jilliane Hoffman auf Long Island geboren.
Der Schriftsteller F. Scott Fitzgerald lebte ab 1922 auf Long Island; hier siedelte er auch die Titelfigur seines Romans The Great Gatsby an.
John Steinbeck verbrachte seine letzten Lebensjahre in Sag Harbor.
Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch verlebte in dem kleinen Dorf Montauk an der Ostspitze von Long Island ein Wochenende mit einer jungen Bekannten und beschrieb dies in seiner gleichnamigen autobiographischen Erzählung.
In den 1960er Jahren teilten sich der Schriftsteller Philip Roth und der Zeichner Tomi Ungerer ein Ferienhaus auf Long Island.
Ritchie Blackmore, der ehemalige Gitarrist von Deep Purple, lebt mit seiner hier geborenen Lebensgefährtin Candice Night ebenfalls auf Long Island. Des Weiteren lebt der Musiker Billy Joel auf Long Island.
Des Weiteren lebt John Petrucci, der Gitarrist der US-Amerikanischen Progressive-Metal-Band Dream Theater mit seiner Frau Resa Petrucci und seinen drei Kindern auf Long Island. Er wurde auch hier geboren.
...und Wohlhabende
Die Nordküste der Insel von Sands Point und Glen Cove, über Oyster Bay nach Huntington Bay, gilt seit den 1910er Jahren als Gold Coast, da hier besonders viele New Yorker Millionäre sich große Landsitze bauen ließen. Unter anderem befindet sich in Huntington das zweitgrößte Privathaus Amerikas, das 1919 bis 1921 von Otto Hermann Kahn erbaute Oheka Castle mit 125 Zimmern. Der Architekt Stanford White war Ende des 19. Jahrhunderts ein bevorzugter Baumeister für diese Art von Oberschicht-Landsitzen der New Yorker High-Society. Gut erhaltene Baudenkmäler dieser Zeit sind des Weiteren Winfield Hall und Hempstead House. Ebenfalls berühmt ist das Château des Thons in Upper Brookville, dass 1928 von H. Barney aus Frankreich importiert wurde.
Der Schriftsteller F. Scott Fitzgerald setzte diesem Teil von Long Island ein literarisches Denkmal in seinem Roman Der große Gatsby, dessen fiktiver Palast in "West Egg" durch das Schloss "Beacon Towers" der Familie Vanderbilt in Sands Point inspiriert war.
Reservate
Im Suffolk County befinden sich zwei Indianerreservate, die Poospatuck Reservation und die Shinnecock Reservation.
Ruhestätte
Auf Long Island befindet sich der – nach der Fläche – größte Friedhof der Welt. Der Calverton National Cemetery ist 1045 Acre groß, das entspricht 4,29 km². Zum Vergleich: der Friedhof Hamburg Ohlsdorf ist 4,05 km² groß, der Wiener Zentralfriedhof 2,5 km².
40.808055555556-73.2775Koordinaten: 40° 48′ N, 73° 17′ W
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