- Golden Hind
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Die Golden Hinde („Goldene Hindin“ bzw. „Goldene Hirschkuh“), ursprünglich Pelican, war das Flaggschiff von Francis Drake, als er als erster Engländer die Welt umsegelte (Weltumsegelung des Francis Drake).
Inhaltsverzeichnis
Bauform
Die Golden Hinde war eine vergleichsweise schlank gebaute Galeone mit einem niedrigen Achterdeck und einem noch niedrigeren Vorderdeck. Die Außenwände bestanden aus zwei Schichten von Planken mit einer Teerschicht dazwischen. Das Schiff hatte drei Masten. Der Großmast und der Fockmast führten Rahsegel und zusätzliche Toppsegel, Kreuzbramstangen und Gefechtsmars, der Besan war mit Lateinersegeln getakelt. Sie war 26 m lang, 5,6 m breit und hatte einen Tiefgang von 2,2 m. Die Bewaffnung bestand wahrscheinlich aus 18 Kanonen. Sie waren auf je sieben Luken an jeder Seite und auf vier Luken im Bug verteilt. Drei Kanonen waren aus Bronze, der Rest aus Gusseisen. Etwa 60 Mann waren zu Beginn der Weltumsegelung an Bord.
Ein Nachbau der Golden Hinde befindet sich in einem Schwimmdock an der Themse in London.
Umbenennung in Golden Hinde
Der ursprüngliche Name der Golden Hinde war Pelican. Sie wurde auf der Weltumsegelung, am Tag der Einfahrt in die Magellanstraße, umbenannt. Es wird allgemein angenommen, dass Francis Drake den Namen in Anerkennung seines Förderers, Sir Christopher Hatton, änderte, der eine goldene Hirschkuh in seinem Wappen führte. Auch in damaliger Zeit war die Umbenennung während einer Reise äußerst ungewöhnlich, außerdem war Christopher Hatton keineswegs der einzige Gönner von Drake – andere Geldgeber umfassten Königin Elisabeth I., Robert Dudley, 1. Earl of Leicester, Sir Francis Walsingham, Sir William Winter und Drakes Cousin John Hawkins. Die Gründe für die Umbenennung sind daher unklar, werden aber meist im Zusammenhang mit dem Schicksal von Thomas Doughty gesehen: Doughty, ein englischer Abenteurer und Gentleman, war auf Drakes Expedition Kommandant der Mary, wurde jedoch in der Magellanstraße der Meuterei angeklagt, schuldig gesprochen und hingerichtet. Da Doughty der persönliche Sekretär von Christopher Hatton war, wird der Namenswechsel des Schiffes daher oft als besänftigende Geste gegenüber Hatton verstanden.[1] Dafür spricht zumindest die zeitliche Übereinstimmung beider Geschehnisse: So heißt es im Logbuch der Golden Hinde vom 20. Juni 1578: Thomas Doughty vor Gericht gestellt und wegen Meuterei hingerichtet. (...) Pelican in Golden Hind umbenannt.[2]
Einzelnachweise
- ↑ beispielsweise Golden Hinde, Education Worksheet – Voyage of the Golden Hind 1577-1580, The Golden Hind Ship (alle engl.; abgerufen 22. April 2007)
- ↑ Vollständiger Logbucheintrag: Jun 20 1578 Off east coast of S. America at Port Julian. Thomas Doughty tried and executed for mutiny. Swan and Christopher broken up, no longer needed. Stores and crew transferred to remaining ships. Pelican renamed Golden Hind. zitiert nach Education Worksheet – Voyage of the Golden Hind 1577-1580. Log of the Golden Hinde (engl.; abgerufen 22. April 2007)
Literatur
- Andreas Venzke: Tagebuch des Heinrich Hasebeck. Gasparan oder Die letzte Fahrt des Francis Drake. Benziger-Verlag, Zürich 1996. ISBN 3-545-36531-X
(Beschreibung der Kaperschiffe von Drake, darunter auch der Golden Hinde) - John Hampden (Hrsg.): Sir Francis Drake, Pirat im Dienst der Queen. Heyne, München 2001. ISBN 3-4531-8719-9
(übersetzte Originaltexte von Drakes Zeitgenossen)
Weblinks
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