Gole

Gole

Die Narrenzunft Gole 1865 e. V. Riedlingen ist die treibende Kraft der schwäbisch-alemmannischen Fasnet in Riedlingen an der Donau. Die Narrenzunft wurde 1865 gegründet und zählt heute über 1300 Mitglieder.

Inhaltsverzeichnis

Figuren

Gole

Die Gole sind die Hauptfiguren der Riedlinger Fasnet. Die Gole-Familie besteht aus drei Erwachsenen- und zwei Kindermasken. Die Erwachsenenmasken zeichnen sich durch ihre enorme Größe aus: Sie sind über 70 cm hoch. Die Träger sehen aus dem Mund der Masken heraus.

Alle Figuren tragen Waffenröcke mit dem Riedlinger Wappen auf der Brust, Speere und Schilde. Die Masken waren ursprünglich aus Pappmaché, die heute verwendeten sind jedoch aus Kunststoff. Die Originale befinden sich im Narrenmuseum in Bad Dürrheim.

Angeblich ist das Wort Gole auf den biblischen Riesen Goliath zurückzuführen. Eines der Riedlinger Narrenlieder, das Golelied, erzählt auch die Geschichte, dass der in Riedlingen geborene Goliath über die Donau ins schwarze Meer geschwommen sei, um den Philistern seine Dienste anzubieten. Wahrscheinlicher aber ist, dass sich das Wort von "johlen" herleiten lässt.

Gelbsucht

Der erste Riese, welcher 1818 zum ersten Mal bei der Riedlinger Fasnet zu sehen war, ist die heutige Gelbsucht. Seinen überlebensgroßen Papiermaché-Kopf prägt ein asiatischer Gesichtsausdruck mit gelber Hautfarbe, starken Backenknochen, niederer Stirn und schwarzem Bart. Auf dem etwa 70 cm großen Kopf befindet sich ein Helm mit gelb-grünen Ornamenten. Bekleidet ist die Gelbsucht mit einem gelb-braunen Waffenrock mit Gürtel, darunter eine gleichfarbige Hose sowie schwarze Schaftstiefel.

Alter Gole

Der alte Gole trat erstmals 1870 auf. Er hat ein auffällig dunkles Gesicht und trägt einen goldenen Helm.

Neuer Gole

Der neue Gole kam 1890 zur Riedlinger Fasnet. Er hat einen schwarzen Schnurrbart und trägt einen silbernen Helm.

Kleine Gole

Die beiden kleinen Gole sind Kindermasken. Sie kamen im 20. Jahrhundert zur Gruppe.

Golia

1954 trat als Frau des neuen Gole eine Golia auf. Die Maske konnte sich aber nicht etablieren und verschwand bald darauf wieder aus dem Bild der Riedlinger Fasnet.

Golebegleiter

Nicht zur eigentlichen Golefamilie gehören die Golebegleiter. Sie bilden seit 1954 die Leibgarde der Gole, sind mit Speeren bewaffnet und haben einen grimmigen Gesichtsausdruck.

Traditionsmasken

Boppele
Kupfernäs
Laufmohr und Waschweib

Als größte Riedlinger Maskengruppe begleiten die Boppele in ihren dunkelbraunen Plüschanzügen fröhlich hüpfend die Gole und sorgen mit ihren „Streckscheren“ und „Saublotern“ für ein närrisches Treiben. Entstanden ist die Figur im Jahre 1936 nach einem Entwurf von Adolf Gröber. Über die Schulter tragen die Boppele einen Ledergoller mit kleineren und größeren Metallschellen bestückt und am Rand mit Filzstreifen in den Narrenfarben grün, gelb, weiß und rot versehen. Im Gegensatz zum Golebegleiter weist die Holzmaske der Boppele einen heiteren, lachenden Jedes Boppele trägt zum Häs entweder eine "Saubloder", mit welcher sanfte Schläge ausgeteilt werden, oder eine Holzschere, mit der vorwiegend nach Hüten von Zuschauern gegriffen wird.

Zu den Traditionsmasken zählen neben den Boppele noch die Kupfernäs, die Gruppen Mohr und Löwen, Storch und Frösche sowie Laufmohr und Waschweiber, das Doppelgesicht und das Besenweib'.

Ablauf der Riedlinger Fasnet

Die Riedlinger Fasnet wird traditionell am Mittwoch vor Rosenmontag mit dem „Raus mit em Gole“ eröffnet. Dabei versammeln sich Narren und andere Schaulustige vor dem Gole-Heim und rufen lautstark „Raus mit em Gole!!!“. Daraufhin erscheinen nacheinander die verschiedenen Maskengruppen. Den Höhepunkt bildet das Erscheinen der Gole-Familie, die unter einem Feuerbogen heraustritt.

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Narrenruf

Der Narrenruf der Riedlinger Narrenzunft ist ein langgezogenes „Gooole“.

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