- Golfklub Ennetsee
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Gemeinde Risch/Rotkreuz Basisdaten Kanton: Zug Bezirk: (Zug kennt keine Bezirke) BFS-Nr.: 1707 PLZ: 6343 UN/LOCODE: CH RTZ Koordinaten: (675324 / 221626)47.1413298.431642442Koordinaten: 47° 8′ 29″ N, 8° 25′ 54″ O; CH1903: (675324 / 221626) Höhe: 442 m ü. M. Fläche: 22.90 km² Einwohner: 8499
(31. Dezember 2007)[1]Website: www.rischrotkreuz.ch Karte Risch ist eine politische Gemeinde des Kantons Zug in der Schweiz. Sie wird gebildet aus der Kleinstadt Rotkreuz und den Dörfern Risch, Buonas und Holzhäusern. Die Gemeinde Risch feiert 2009 ihr 850. Jubiläum.
Nach dem militärischen Eingriff Frankreichs von 1798, der die Untertanenverhältnisse beseitigte, erfolgte der Zusammenschluss der Vogtei Gangolfswil und der Herrschaft Buonas zur (heutigen) politischen Gemeinde Risch[2], die ihren Namen durch die Pfarrei Risch erhielt.[3] Durch den Bahnbau wurde Rotkreuz vom Bauern- und Eisenbahnerdorf zur Gewerbe- und Industriestadt und bildet heute das wirtschaftliche Zentrum sowie den Hauptort der Gemeinde Risch[4], weswegen sie auch häufig Gemeinde Risch/Rotkreuz genannt wird.[5][6] Ein Eintrag als Gemeinde Risch-Rotkreuz in das Amtliche Gemeindeverzeichnis der Schweiz ist geplant.
Die Gemeinde Risch ist bekannt durch Peter von Hertenstein, der hier die Schweizergarde gründete, die Schlösser Buonas und Freudenberg, den grössten Golfplatz der Schweiz, den wichtigen Bahnhof Rotkreuz sowie das Unternehmenshauptquartier von Roche Diagnostics.
In den Nachrichten war die Gemeinde Risch 1970 wegen des Abrisses des neuen Schlosses Buonas, das als Hauptwerk profaner Neugotik in der Schweiz galt. An dessen Stelle wurde ein modernes Landhaus erbaut.
Geographie
Die Gemeinde Risch liegt am westlichen Ufer des Zugersees. Der höchste Punkt der Gemeinde liegt auf 680 m. ü. M. auf dem Kappelerberg, der tiefste auf 402 m. ü. M. an der Reuss. Die Reuss bildet im Westen der Gemeinde die Grenze zum Kanton Aargau. Die Gemeinde wird von kleineren Flüssen durchflossen, wie der Scharelen-, Küntwiler- und Steintobelbach, die alle zusammen als Mühlebach durch den Binzmühleweiher in die Reuss fliessen.
Weitere kleine Flüsse sind der Aabach, der in den Zugersee und der Sientalbach, der durch das Schwimmbad fliesst. Neben dem Binzmühleweiher, der in einem Naturschutzgebiet liegt, gibt es den Küntwiler Staudamm sowie weitere Weiher im Golfpark. Die Südliche Gemeindegrenze verläuft durch den Kappelerberg-, Sonderi- und Honauerwald und liegt knapp an der Spitze des Berges Michaelskreuz. Nördlich bildet eine künstlich festgelegte Linie die Grenze sowie der Dersbach. Die grössten Wälder der Gemeinde sind der Kirchberg zwischen Buonas und Risch, der Sientalwald oder Sijentalwald in Rotkreuz, das Zweiernholz im Golfpark sowie die südl. Gemeindegrenzenwälder Kappelerberg-, Sonderi- und Honauerwald. Es gibt aber auch kleinere Wälder wie die Schlosswälder beim Schloss Buonas und Schloss Freudenberg, den Bannwald in Küntwil sowie das Eichholz in Oberrisch.
Nachbarorte und -gemeinden
Im Norden grenzt von der Reuss bis an den Zugersee die Gemeinde Hünenberg an den Kanton Zug, die die einzige Landverbindung mit dem restlichen Kanton Zug ist. Auf der anderen Seite der Reuss, im Kanton Aargau, grenzt die Gemeinde Risch an Oberrüti und Dietwil. Es bestehen nur Verbindungen per Bahn oder über Wanderwege in diese Gemeinden. Südlich, zwischen Reuss und dem Chiemen, der zweiten Halbinsel im Zugersee, grenzt die Gemeinde an die luzernerischen Gemeinden Honau, Root und Meierskappel sowie die schwyzer Gemeinde Küssnacht SZ, wobei sich die Gemeindegrenzen zu Gisikon, Root und Meierskappel auf dem Rooterberg befinden. Im See grenzt die Gemeinde ausserdem an die Gemeinden Zug und Cham. Direkte Nachbarorte sind in der Gemeinde Hünenberg das Industriegebiet Bösch und Kemmatten-Dersbach (Hünenberg See), und in der Gemeinde Küssnacht SZ das Industriegebiet Fänn. In den anderen Gemeinden sind die jeweiligen Ort die Nachbardörfer. Auch Zug und Cham können als Nachbardörfer gezählt werden.
Geologie und Klima
Geologisch Betrachtet ist Risch die einzige Gemeinde in der Schweiz, die an alle drei Grosslandschaften (Mittelland, Voralpen und Alpen) grenzt. Das Gebiet der Gemeinde Risch, liegt, wie fast der ganze Kanton Zug, auf einer Subalpinen Molasse, direkt auf einer Kontakt-Metamorphose. Vorherrschende Gesteine und mineralische Rohstoffe sind Sandsteine mit Mergel, im Süden der Gemeinde auch Konglomerate (Nagelfluh) mit Sandsteinen und Brekzien. Während der Eiszeit lag die Gemeinde unter dem Reussgletscher. Der Frühling beginnt in der Gemeinde Risch, im Vergleich zu den anderen Ennetsee-Gemeinden, erst Ende April, da Rotkreuz etwas höher als die anderen Gemeinden liegt. Die mittleren Januar-Temperaturen liegen zwischen −2 °C und 0 °C, die mittlere Juli-Temperatur zwischen +18°C und +21°C. Die mittleren Jahresniederschläge liegen zwischen 120 und 160 cm.[7]
Die Ortsgliederung
Obwohl die Gemarkung der Gemeinde dem Namen des kleinsten Dörfchens entspricht, ist Risch nicht Hauptort der Gemeinde. Die Gemeinde besteht aus der Kleinstadt Rotkreuz sowie den Dörfern Buonas, Holzhäusern und Risch, die trotz des enormen Wachstums von Rotkreuz ihre Eigenständigkeit beibehalten konnten. Abgesehen von den Ortschaften sind auch noch einige Weiler in der Gemeinde zu finden. Die Gemeinde ist folgendermassen eingeteilt:
- Städte und Dörfer mit Ortsteilen
- Rotkreuz
- Allrüti
- Bachthalen
- Binzmühle
- Forren
- Industriegebiet
- Küntwil
- Ried
- Waldeten
- Weid
- Buonas
- Schlosspark
- Holzhäusern
- Risch
- Oberrisch
- ausserhalb liegende Weiler
- Auleten
- Berchtwil
- Breiten
- Dersbach
- Freudenberg
- Ibikon
- Rüti
- Stockeri
- Zweieren
Rotkreuz
Rotkreuz ist der Hauptort der Gemeinde und bildet gleichzeitig das neue Zentrum[8]. Er liegt auf rund 430 M. ü. M. und zählt 7300 Einwohner. Rotkreuz hat sich durch den Bahnbau und des somit entstandenen Bahnhofs Rothkreuz durch die Weiler Rotrüti, Waldeten, Allrüti und Binzmühle gebildet und wurde nach dem roten Sandsteinkreuz sowie dem gleichnamigen Hof, dem Rothkreuzhof, benannt. Durch die optimale Lage an der Bahnlinie nach Deutschland und durch den Gotthard nach Italien ist Rotkreuz seit 1880 stark gewachsen. Vor allem seit Ende der 1970er Jahren gibt es erneut ein grosses Siedlungswachstum, welches durch den Bau der Autobahnen A4 und A14 bekräftigt wurde. Die ortsgeprägte, mehrspurige Bahnlinie mit dem Bahnhof Rotkreuz als zentralen Punkt teilt die Stadt in zwei Hälften. Am Hügelzug des südlich gelegenen Rooterbergs befindet sich der Stadtkern mit den öffentlichen Bauten. Nördlich des Bahnhofs sind Wohngebiete, aber auch die wichtigen Industriegebiete zu finden. Durch die Ortskerngestaltung gehen viele, alte und historische Gebäude verloren und müssen modernen Bauten weichen, so zum Beispiel die gesamten linken Strassenhälften der Luzerner- und Buonaserstrasse, welche "den leitenden Faden" durch die Innenstadt bilden. Durch den Bau des Rathauses 1986 wurde Rotkreuz Hauptort der Gemeinde. Rotkreuz ist das wirtschaftliche Zentrum der Gemeinde und hat ein grosses Industrie- und Gewerbegebiet, in dem sich Hauptsitze wie jene von Roche Diagnostics, AMC International AG oder Renggli Laboratory Systems, aber auch kleinere Niederlassungen, befinden.
Durch die Ortsplanung und dem Ortsschutz von Holzhäusern hat man Holzhäusern nie in Rotkreuz eingegliedert. Da Rotkreuz eine, im Vergleich zu den anderen Orten der Gemeinde, grosse Fläche besitzt, wird es sich in einigen Jahren auch bis Holzhäusern und Berchtwil erstrecken; diese werden jedoch aufgrund ihrer Eigenständigkeit nicht zur Stadt Rotkreuz gezählt. Rotkreuz erstreckt sich heute von Holzhäusern an der Autobahn im Norden bis nach Küntwil auf 500 m. ü. M. am Rooterberg im Norden sowie von Binzmühle und seinem Weiher im Westen bis zum Sijentalwald an der Autobahn im Osten.→siehe mehr in den Abschnitten Geschichte und Ortsnamen weiter unten.
Küntwil
Küntwil ist eine Wohnsiedlung am südwestlichen Stadtrand und wird zu Rotkreuz gezählt. Küntwil gehörte, wie auch die Weiler Ibikon und Stockeri, zu den drei oberen Nachbarschaften und wollte sich mit jenen 1848 von der Gemeinde Risch abspalten. Bis anhin gehörten diese zwar zur Gemeinde Risch, teilten sich aber Schul- und Kirchenwesen mit Meierskappel. Küntwil, der grösste der drei Weiler, wurde durch die Ortsplanung 1978 in das Stadtgebiet von Rotkreuz eingebunden. Lange Zeit galt es allerdings als eine Art eigene Siedlung und erst seit den 1990er Jahren ist Küntwil mit Rotkreuz zusammengewachsen. Aber auch heute noch wird das auf dem Fusse des Rooterbergs, auf 500 M. ü. M., gelegene Küntwil als eigener Stadtteil angesehen.
Risch
Risch ist das kleinste Dorf der Gemeinde mit 300 Einwohnern direkt am Zugersee, etwas höher als der Seespiegel, auf 440 M. ü. M. gelegen. Risch gehörte bis 1798 zur Herrschaft Buonas und bestand nur aus der Kirche St. Verena, deren erste Errichtung im 8. Jahrhundert datiert werden darf. Nach 1798 wurde die neue Gemeinde nach der Pfarrei Risch benannt. Zum Dorf entwickelte sich Risch allerdings erst Ende des 19. Jahrhunderts und wird heute von Villen beherrscht. In Risch befindet sich neben der Kirche auch noch eine rätselhafte Steinreihe sowie das berühmte Hotel Waldheim.
Oberrisch
Oberrisch liegt südlich von Risch und verläuft von der Dorfgrenze Risch bis zum Gut Aabach an der Grenze zum Kantonen Schwyz und Luzern. Oberrisch ist bekannt durch seine grossen, schmucken Einfamilienhäusern sowie Villen mit ausgedehnten Parks. Das bebaute Gebiet von Oberrisch liegt unterhalb der Strasse nach Küssnacht. Dadurch ist das Gebiet Verkehrsberuhigt. Zu Oberrisch gehört auch das Gut Aabach mit seinem grossen Park und seinen neoklassizistischen Villen. Dieses Gut ist in Besitz der Familie Vasella. Südlich von Oberrisch liegt die Halbinsel Chiemen, wessen Boden zum Kanton Luzern und die Bäume zum Kanton Zug gehören.
Buonas
Buonas ist ursprünglich der Name der Herrschaft Buonas. Diese erstreckte sich von Zweien im Norden bis nach Böschenroth im Süden. Verwaltet wurde dieses Territorium von Schloss Buonas aus, welches südöstlich des heutigen Dorfes liegt. Doch schon vor der Herrschaft war das Gebiet um Buonas besiedelt, was Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit bestätigen. Im Mittelalter entstand durch das Fahr von Buonas der Weiler Buonas am Ufer des Zugersees auf 429 M. ü. M.. Strassen führten von Buonas zur Kirche Risch und weiter nach Küssnacht, nach Cham sowie nach Luzern. 1798 löste sich die Herrschaft Buonas auf und vereinigte sich mit der Vogtei Gangolfswil zur heutigen Gemeinde Risch. Von 1798 bis 1873 fanden im Dorf die Gemeindeversammlungen statt, wodurch Buonas Gemeindehauptort war. In Buonas befinden sich die St. Germanskapelle und das Ortsmuseum der Gemeinde. Auch in Buonas gab es Ende der 1970er Jahren eine rege Bautätigkeit, was dazu führte, dass Buonas ein wichtiger Wohnort der Gemeinde wurde. Das sich dadurch entwickelte Wohngebiet liegt Westlich des ursprünglichen Weilers. Der Schlosspark war seit je her in Privatbesitz; 1877 wurde von dessen Besitzer Karl von Gonzenbach das Neue Schloss erbaut, welche von der Besitzerin Annie Bodmer-Abegg 1970 wieder abgerissen wurde. Seit 1997 ist der Schlosspark im Besitz der Firma F. Hoffmann-La Roche, welche 2000 das Fritz Gerber Center errichten liess.
Holzhäusern
Holzhäusern ist die zweitkleinste der vier Siedlungen und liegt nördlich von Rotkreuz. Bis 1798 lag der Weiler in der Vogtei Gangolfswil und bildete ab 1709 deren Hauptort durch den Bau des Gemeinde- und Schützenhauses. Holzhäusern war schon früh wichtiger Sammelpunkt der Strassen nach Brugg - Deutschland, Luzern - Bern, Zug - Zürich sowie Gotthard - Italien. Trotzdem war Holzhäusern immer nur ein kleiner Weiler und entwickelte sich nicht sehr stark. Durch den Bahnverkehr verlor Holzhäusern an seiner Wichtigkeit, da hier kein Bahnhof errichtet wurde. Erst seit dem Bau der A4 nach Zürich und Italien sowie der A14 nach Luzern erlangte Holzhäusern wieder an Wichtigkeit. Seit Ende der 1990er Jahren herrscht hier, im Vergleich zu Rotkreuz und Buonas erst sehr spät, eine stärkere Bevölkerungszunahme durch den "Ausbau" des Weilers zum Dorf, wessen Kern die St. Vendelinkapelle bildet. Holzhäusern zählt heute rund 450 Einwohner und besitzt eine eigene Schule und konnte bis anhin seine Eigenständigkeit behalten. Ausserdem befindet sich hier der Golfpark Rotkreuz-Holzhäusern, der grösste der Zentralschweiz.
Weiler in der Gemeinde
Folgendes sind Weiler in der Gemeinde Risch, von denen die meisten durch einen Ortsschutz geschützt sind.
- Die drei oberen Nachbarschaften
- Ibikon liegt südlich von Rotkreuz auf rund 600 m. ü. M. am Rooterberg. In Ibikon befindet sich ein Pferdehof, drei Bauernhöfe sowie ein paar Wohnhäuser. Das Postauto 73 Rotkreuz – Luzern fährt nach Ibikon. Von hier aus gelangt man auch auf das Michaelskreuz. In Ibikon kann man ausserdem auf einem Bauernhof im Heu übernachten. Ibikon gehört neben Küntwil und der Stockeri zu den drei oberen Nachbarschaften.
- Stockeri, auch Stocken genannt, liegt am Rooterberg zwischen Risch, Rotkreuz und Meierskappel. Stockeri ist bekannt durch seinen Rischer Wein.
- Breiten, das bei Ibikon liegt, ist ein Weiler, zählte aber früher nicht zu den drei Nachbarschaften aufgrund seiner geringen Grösse. Ibikon hat eine Minigolfanlage, ein kleines Modelleisenbahnmuseum und ein Restaurant, von dem man einen herrlichen Blick auf das Zugerland geniessen kann. Durch Breiten verläuft die Strasse Rotkreuz – Meierskappel – Luzern. Von Breiten aus kann man auf den Rooterberg, nach Rotkreuz, Buonas und Risch wandern.
- Im Norden der Gemeinde
- Berchtwil liegt nordöstlich von Rotkreuz an der A14. In Berchtwil gibt es ein paar Bauernhöfe und einen Kleintierzoo. Durch Berchtwil verläuft die Veloroute nach Bremgarten - Schaffhausen und ist gut geeignet für Wanderungen entlang der Nahe gelegenen Reuss.
- Dersbach liegt auf dem Land am Zugersee. Es besteht ausschliesslich aus Wohngebäuden, die sich zerstreut von der Gemeindegrenze zu Hünenberg und dem Golfplatz Rotkreuz-Holzhäusern befinden. In Dersbach befindet sich das Schloss Freudenberg.
Geschichte
Anfänge
Die ältesten Siedlungsspuren in den flachen Bereichen des Seeufers bei Oberrisch, Buonas und Zwijern stammen aus der Pfyner Kultur (3800 bis 5800 v.Chr.). Am meisten war das Gebiet in Schwarz- und Dersbach besiedelt. In Zweiern wurden römische Urnengräber sowie Nachweise zweier Siedlungsplätze der Bronzezeit gefunden. Durch den Besitz Helvetiens von den Römern sind in der ganzen Zentralschweiz Gallorömische Ortsnamen, wie Alznach oder Kehrsiten zu finden. Durch den Bau eines Heerweges der Römer vom Rhein über Risch nach Italien wurden immer wieder Römische oder Gallorömische Funde gemacht.
Das Frühmittelalter ist durch die Spuren einer der ältesten Kirchen des Kantons Zug belegt. Unter der heutigen barocken Kirche St. Verena von 1680–1684 befinden sich die Fundamente eines wahrscheinlich bereits im 8. Jahrhundert errichteten Gotteshauses. Aus dem Frühmittelalter lassen sich auch die -wil- und die -ikon-Ortsnamen erklären.
Mittelalterliche Grundherrschaften
Kaiser Karl der Grosse (742–814) hatte ein gewaltiges Reich, das von der Nordsee bis nach Spanien reichte, in Gaue eingeteilt. Zu dieser Zeit war das Gebiet der heutigen Gemeinde Risch grösstenteils unter dem Klosters Muri und dem Schloss Buonas, aufgeteilt. Weitere, kleinere Besitze waren dem Kloster Frauenthal, St. Leodegar Luzern, dem Kloster Engelberg sowie dem Kloster Kappel.
Kloster Muri
Im Jahre 1027 wurde das Kloster Muri gegründet. Eine erste Blüte durchlebte das Kloster unter dem Abt Luitfrid (1085–1096). Im Jahr 1120 entsandte Muri die ersten Mönche ins Kloster Engelberg. 1114 erhielt das Kloster die niedere Gerichtsbarkeit über die nähere Umgebung zugesprochen, die bis 1798 von einem Ammann ausgeübt wurde. Es erwarb darüber hinaus durch weitere Vergabungen Streubesitz in Unterwalden, in Gersau und im Elsass auch den Hof Gangolfswil. Das Kloster Muri besass nun den ganzen nördlichen Teil der Gemeinde sowie die Gebiete von Ibikon. Zu ihren Rechten zählte auch das Fischereirecht im Zugersee. Die Einkünfte des Klosters belangen sich auf die Felder und deren Getreide, das von den Bauern angepflanzt wurde. Das Kloster Muri strengte sich an, die Güterbesitzungen zu erhalten. Mit der Übernahme wesentlicher Grundrechte durch die Stadt Zug in Gangolfswil, aber auch durch den Wertverlust der Klostereinnahmen aus der allgemeinen Geldentwertung wird gut erklärbar, wieso das Kloster Muri am 5. September 1486 den Hof Gangolfswil an Amman, Rat und Bürger der Stadt Zug verkaufte. Obwohl nun der Hof Gangolfswil zusammen mit Waldeten, Küntwil und Ibikon die Vogtei Gangolfswil bildeten, blieben die alten mittelalterlichen Grenzen des Hofes Ganglofswil bis ins 21. Jahrhundert in den Pfarreigrenzen zwischen Risch und Meierskappel verewigt.
Die Grundherrschaft Buonas
- Die Ritter von Buonas und die Herren von Hertenstein (11. Jahrhundert – 1654)
Die Grundherrschaft Buonas kann man bis ins 11. Jahrhundert nicht beschreiben, da es viele lockere Bündnisse gab. Als erstem nach Buonas benannten Ritter begegnen wir Immo von Buonas in den Acta Murensia. Er lebte im 12. Jahrhundert. Durch die hundertjahre spätere Heirat von Adelheid von Buonas mit Ulrich von Hertenstein, der schon anm 12. Mai 1358 Kollator von Risch genannt wird, gingen Schloss und Herrschaft ums Jahr 1250 herum für rund 400 Jahre auf das Geschlecht der Hertenstein über. Durch den Tod von Erasmus von Hertenstein am 10. März 1654 schliesst sich die Reihe der Hertensteiner in Buonas. Dadurch ging die Herrschaft an seine Schwester Katharina von Hertenstein über, die ein halbes Jahr später Johann Martin Schwytzer aus Luzern heiratete und übergab Güter und Gerichte ihrem Mann. Doch die Kollatur der beiden Pfründe der Kirche Risch verblieb auf einem anderen Zweig der Hertenstein.
- Weitere Besitzer der Herrschaft (1654–1798)
Nach dem Tod von Johann Martin Schwytzer im Jahre 1713 ging die Herrschaft Buonas noch an die Familien Gügler, Felix, Thüring, Bossard und Landtwing über. Die beiden letzten, Damian Bossard und Blasius Landtwing besassen die Herrschaft gemeinsam und übten auch die gerichtherrlichen Rechte gemeinschaftlich aus, die infolge der Revolution 1798 ohne Entschädigung verloren gingen.
- Schloss Buonas
Auf dem Gelände des der Landzunge der Grundherrschaft stand ursprünglich eine Burg, wesser Ursprung, das Baudatum ist nicht bekannt, mindestens ins 11. Jahrhundert zurückdatiert werden darf. 1478 brand die Burg Buonas, mit vielen Wertvollen Familienschriften, ab (man vermutet, es sei Brandstiftung gewesen), worauf die Burg „restauriert“ wurde. 1380 wurde das Schloss vom Kloster Muri aufgekauft. Im 17. Jahrhundert wurde die inzwischen miserable, alte Burg abgerissen und als Schloss (ohne Graben und Mauern) neu, an einem Windgeschützen Hang neben der alten Burg, nachgebaut. 1873 bis 1877 wurde der Schlosspark angelegt sowie, im englisch-schottischen Stil, das neue Schloss gebaut, und leider schon 1969 wieder abgerissen. An dessen Stelle wurde die Gärtnervilla errichtet. Anfang des 21. Jahrhunderts wurden Schloss und Schlosspark an die F. Hoffmann-La Roche AG verkauft, die 2003 ihr Fortbildungszentrum am Rande des Schlossparks erbaute.
Klosterbesitze
Das Kloster Engelberg verfügte über Streubesitze am Zugersee. Dem Kloster Kappel gehörte das Gebiet südlich des Territorium Buonas bis nach Böschenrot. Dem Stift Fraumünster gehörten Gebiete in Waldeten, die jedoch später an das Kloster Frauental verkauft wurde. Dieses besitzte zusätzlich Gebiete in Waldeten, westlich von denen vom Kloster Fraumünster. Dem Kloster St. Leodegar gehörten Gebiete, westlich deren des Klosters Muri, von Ibikon bis Breiten.
Vogtei Gangolfswil
Noch bevor der Hof Gangolfswil an die Stadt Zug verkauft wurde, wurde das Gebiet von Gangolfswil „änet em See“, also „auf der anderen Seite des Sees“, Ennetsee, wie die Region heute noch heisst. Seit 1486 war Gangolfswil eine zugerische Vogtei. Es wurde, anfangs jährlich, ab 1594 zweijährlich, ein Obervogt für die Gemeinde Risch gewählt. Dieser wurde ohne Mitsprache der Bürger gewählt. Er beaufsichtigte das gesamte Leben der Vogteileute und hatte für Ordnung und Frieden zu sorgen und hatte seinen Wohnsitz in Zug. In Gericht und Verwaltung half der Untervogt mit. Die Untervögte wurden in unregelmässigen Abständen gewählt. Gemeindezentrum war im 18. Jahrhundert Holzhäusern, was durch den Bau des ersten Schützen- und Gemeindehauses zum Ausdruck kam. Dort wurden jeweils die Gemeindeversammlungen abgehalten. Bürgergeschlechter von 1633 waren unter anderem Sidler, Schwerzmann, Knüsel, Müller, Bossard, Stuber, Gügler und Schmid.
Durch die Französische Revolution und ihrer mitbringendenden Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit unter den Menschen wurden auch die Vogteien nach und nach aufgelöst. Am 7. Februar 1798 richteten die Stabführer, die Ratsherren und die Bürger der Stadt Zug ein Schreiben an die Vogteien, in dem die Zuger Vogteien, also auch die Vogtei Gangolfswil, aufgehoben werden sollten. An einer ausserordentlichen Landsgemeinde vom Sonntag, dem 11. Februar 1798, wurde allen „neu eingesessenen Bürgern“ das Bürgerrecht verliehen und das Untertanenverhältnis in den Zuger Vogteien aufgehoben.
Zugerischer Ennetsee
Einer der Bauern von Ennetsee war Hartmann Lutinger, der Stammvater des heutigen Luthiger Geschlechts. Dieser Bauer von Zweieren erscheint 1400-1435 in der Oeffentlichkeit. Im erstern Jahre handelt er in einer Eingabe führender Kirchgenossen von Risch an die bischöfliche Kurie in Konstanz gegen den Leutpriester Werner von Hertenstein, im Jahre 1429 wieder in einem Geschäfte dieser Pfarrkirche. Da legt eine Reihe namhafter und bejahrter Männer aus eigenem wissen und aus der Ueberlieferung ihrer Vorfahren eidliche Kundschaft ab über die Pflicht zum Unterhalt des Kirchendaches. Dabei erinnert sich Hartmann Lutinger auf über fünfzig Jahre zurück, somit bis wenigstens 1379, was etwa ein Geburtsjahr um 1365 voraussetzt. Spätestens 1408 nennt ihn auch ein Einkünfterodel des Hofes Gangolfswil, worin die Rechte der Herren von Hünenberg gegenüber Muri festgehalten werden. Die Luthiger sind somit ziemlich genau sechshundert Jahre als angestammte Bauern auf den Höfen von Zweieren bezeugt. Die einstigen Grundhörigen um Muri sterben früh aus, ihre Nachkommen machen sich dafür im zugerischen Ennetsee heimisch. Kurz nach 1400 nehmen einzelne das städtische Bürgerrecht, 1402 Hänsli Lutinger von Zweieren in Luzern, 1416 Heinrich über Hünenberg in Zug. Dieser Heinrich ist als dortiger Bauer dabei, wie die Leute Hünenbergs 1416 die Güter der heruntergekommenen Herren auf der Burg an sich bringen und unter dem Schutze der stadt Zug eine eigene Twinggenossenschaft gründen, die städtische Vogtgemeinde wenig später ist er sogar geschworener weibel dieses Gerichts, also in die Behörde berufen. Nun stehen seit 1435 im Bürgerbuch von Zug auch Hartmann Lutinger mit seinen Söhnen Heini und Hänsli sowie sein vermutlicher Bruder Ueli unter den Leuten von Zweiern und Dersbach. Hänsli Lutinger, der Sohn Hartmanns, ist 1476 wieder mit dem Amte des Kirchmeiers in Risch betraut. Ein Hof solcher Lutinger stosst 1501 bereits in Holzhäusern an jenen der Walcher. In grosser Zahl folgen nun weitere Aufnahmen in das zugerische Bürgerrecht. Vorerst freilich zieht ein Zweig in die Hertensteinische Gerichtsherrschaft Buenas (Buonas), mit Leutnant Josef dieser Linie 1763 nach Cham und Zug, kurz nach 1600 Oswald von Dersbach nach St. Wolfgang. Ihr gehört der bekannteste Lutiger an, Ammann Johann Kaspar (1710-1797) ab dem Brüggli in Zug. Auch Heute noch zählen die Luthiger zu den ältesten Bürgergeschlechtern der Gemeinden Zug, Cham, Hünenberg und Risch. Unter diesen sei die alte Rischer Linie noch mit besonderem Bedacht festgehalten!
Die moderne Gemeinde Risch (1798–1848)
Besetzung durch die Franzosen (1798)
In den ersten Märztagen mussten nacheinander Freiburg, Solothurn und Bern vor den französischen Heeren kapitulieren. In den anderen Orten konnte man kaum fassen, das der Vorschritt der Franzosen so rasch vonstatten ging. Doch die Bürger wehrten sich nicht. In den Landgemeinden (Ägeri, Menzingen und Baar ZG) wollte man den Kampf aufnehmen. Am 11. April 1798 forderte Frankreich alle noch nicht besetzten Orte auf, sich kampflos zu ergeben und die Einheitsverfassung anzunehmen. Da die Stadt Zug es nicht schaffte, die Landsgemeinde friedlich zusammenzurufen, wollte sich Zug nicht wehren. Erst als die Kantone Schwyz, Uri und Unterwalden in den Kampf zogen, kämpfte Zug mit. Unter den Gefallenen befand sich auch ein Rischer. Nach den Kämpfen mussten Wagen in alle Kloster gebracht werden, um die Schätze nach Paris zu liefern.
Helvetik und Mediation (1798–1847)
Während der Helvetik (1798–1803) wurde der Name Gemeinde durch das französische Fremdwort Munizipalität ersetzt. Die Munizipalität Risch zählte im Jahre 1798 genau 793 Einwohner, davon waren 200 Aktivbürger. Risch gehörte in den Kanton Waldstätte, dessen Hauptort seit dem Mai 1799 die Stadt Zug war. Erster Präsident der freien Gemeinde Risch war Alois Sidler. Das bis anhin für die Vogtei Gangolfswil geführte Herrschaftswappen ersetzte man durch den Zuger Schild mit dem Querbalken und dem Anfangsbuchstaben der Gemeinde. Später tauchte das Gemeindewappen in verschiedensten Varianten in Verbindung mit oder ohne Luchs auf.
Mit der Mediationsakte von 1803 erhielt die Schweiz wieder die staatspolitische Struktur eines Staatenbundes. Nun bestand der Kanton Zug aus neun Gemeinden, die Sonderstellung der Stadt Zug wurde aufgehoben. Diese Landsgemeinde wurde nun als höchste kantonale Instanz eingesetzt. Munizipalitäten und Gemeindekammern hörten auf. Als gesetzgebende Behörde wurde ein Kantonsrat (le conseil du canton) vorgesehen, der dann Stadt- und Amtsrat genannt wurde. Risch konnte zwei Vertreter in diesen Rat abordnen. Schon während der sogenannten langen Tagsatzung, die den neuen Bundesvertrag schuf, gab sich der Kanton Zug am 5. Herbstmonat 1814 eine neue Verfassung. Die Rischer bekannten sich am 28. August 1814 eindeutig zum neuen Grundgesetz, das als wesentliches Merkmal den Übergang von der direkten zur repräsentativen Demokratie brachte. Seit der Helvetik versammelte sich die Gemeinde jeweils in Buonas, was durch die Wahl des Wirtes Burkard Meier in den Gemeinderat noch verstärkt wurde.
Sonderbundskrieg (1847)
In den Republiken des eidgenössischen Staatenbundes prallten nach 1830 konservative und liberale Kräfte aufeinander. Sie ringen um die Macht in den einzelnen Kantonen und um die Gestaltung des Bundes. In den vierziger Jahren steuerten die politischen Gegensätze in der Schweiz auf eine Krise zu. Die Erbitterung der liberalen Minderheit war im Spätjahr 1844 bereits so stark angewachsen, dass diese in Luzern am 8. Dezember einen gewaltsamen Sturz der Regierung versuchte. Der erste Freischarenzug misslang, zahlreiche Liberale mussten in die Nachbarkantone fliehen, so auch nach Zug. Dabei stand das Wirtshaus zum rothen Kreuz bei der konservativen Regierung Luzerns im Ruf, Hort für Luzerner Freischaren und Regimegegner zu sein. Um gegen neue Angriffe geschützt zu sein, schlossen sich im Dezember 1845 die sieben katholisch-konservativen Kantoner eine Schutzvereinigung, den Sonderbund. Nach dem Fall von Freiburg am 14. November 1847 ordnete General Dufour seine Truppen für einen Angriff auf Luzern. Nachdem Zug am 21. November kampflos kapitulierte, kam es am 23. November bei Gisikon und Meierskappel zu den entscheidenden Kämpfen zwischen den Sonderbunds- und Tagsatzungstruppen. Das kupierte Gelände der Gemeinde Risch spielte dabei für den Aufmarsch der eidgenössischen Truppen eine ganz entscheidende Rolle.
Beim Angriff auf die Gefechte auf dem Michaelskreuz gruppierte sich die Brigaden Egloff und König in Berchtwil. Um 11 Uhr und 12 Uhr folgte der Vorstoss der Brigade König, die über Rotkreuz und Küntwil angriff. Die Brigade Egloff sollte über Honau und Gisikon angreifen. Bei dem Gefecht von Meierskappel in der Nacht vom 22. auf den 23. November 1847, bei dem nicht sicher war, wo das Gefecht stattfinden würde, und eine Schlacht von Rotkreuz vermutet wurde, blieb die Gemeinde Risch schlussendlich grösstenteils verschont. Denn die Brigarde Bataillon schaffte es nicht, bis Rotkreuz vorzustossen, sie tragen schon in Meierskappel auf die Feinde. Durch die Kämpfe auf Rischer Boden wurden verschiedene Privatpersonen geschädigt. Der Gemeinderat erhielt von einem Hilfsverein des Kanton Zug 50.-, die er auf vier Geschädigte verteilte. Risch hatte dem Kanton Zug 3587.-, von den 26650.- für die Okkupationsschuld, zu bezahlen.
Die Gemeinde Risch seit 1848
In der Zeit nach dem Sonderbundskrieg gab es in der Gemeinde noch einige Probleme. Die Rischer wehrten sich gegen die Kantonsverfassung, die schulischen Verhältnisse in der Gemeinde mussten zu Zereissproben führen und die Kapellenverantwortung musste, nach dem Tode des alten Kapellenverantwortlichen, Heinrich Ludwig Anton Keiser, neu festgelegt werden. 1823 wurde die dritte Kapelle in der Gemeinde, die Kapelle Holzhäusern, erbaut. Auch dies hatte zu folge, dass die Stelle des Kaplans gegründet wurde. Im Steuerwesen hatten nun auch die drei oberen Nachbarschaften Ibikon, Küntwil und Stockeri Lasten zu tragen. Die heutige Einteilung von Einwohner-, Bürger- und Kirchengemeinde wurde erst durch die Kantonsverfassung 1873 geschaffen. Zuvor kannte man nur die einheitliche Gemeinde. Etwas anderes war nicht nötig, da sich nur sehr wenige Nichtbürger niederliessen und die Konfession einheitlich war. Die Schülerzahl in der Gemeinde Risch in den 1860er Jahren bewegte sich immer zwischen 60 und 75 Schülern. Durch den Bau eines Schulzimmers in Risch wurde der Schulunterricht 1852 begonnen. Zu dieser Zeit baute man auch das Schulhaus Holzhäusern, in dem man heute noch unterrichtet.
Durch die Verfassung von 1848 gab es nun keine Sustgebühren, Brükkenzölle und Weggelder mehr. Bis zum Bau der Kantonstrasse Luzern – Zug 1839/40 lag befand sich das Zollhaus in Berchtwil, danach in dem 1836 neu errichteten Zollhaus „am alten Kreuz“, das heute das Gasthaus Kreuz ist. Seit dann ist der Begriff „Rothkreuz“ im Gebrauch. Wichtig für den kantonalen Strassenbau war das kantonale Gesetz vom 4. Januar 1838, in dem alle wichtigen Strassen in eine erste bzw. zweite Klasse eingeteilt wurden. Die heutige Kantonsstrasse Luzern – Zug gehörte in die erste Klasse, die heutige Hauptstrasse 368 sowie die Verbindungsstrasse Buonas – Rotkreuz gehörten in die zweite Klasse. 1864 kam dann in der Gemeinde die Idee von einer Strasse von Rotkreuz über Ibikon nach Meierskappel, die auch noch heute besteht. 1877 baute man auch noch die Strasse nach Berchtwil. Nun waren alle Weiler der Gemeinde mit dem Bahnhof Rotkreuz verbunden. Durch das neue Strassenreglement von 1891 wurden zusätzlich gemeindliche Strassen gezählt, also auch die Strassen Dersbach – Freudenberg – Buonas, Rotkreuz – Berchtwil, Risch – Stockeri und Rotkreuz – Küntwil. Der moderne Motorfahrzeugverkehr stellt in der Zeit von 1900 bis 1920 ernste Probleme, doch waren sie im Vergleich zum heutigen Motoren- und Abgasboom harmloserer Natur. Rotkreuz erlangte insbesondere durch seinen berüchtigten Bahnübergang Berühmtheit, die in ihren „Glanzzeiten“ den Verkehr auf der Kantonsstrasse bis 14 Stunden pro Tag blockierte. Auf der geraden Strecke Rotkreuz – Cham galt die Höchstgeschwindigkeit 30 km/h, womit so mancher Fahrer eine Busse von 30 Fr. zahlen musste.
Ende der 1850er Jahren, als Pläne für Bahnlinien zwischen Zürich und Luzern ausgearbeitet wurden, die auch durch Rotkreuz führen sollten, entfachten mehrer Streits über den Platz des Bahnhofes aus. Der einzige Bahnhof in der Gemeinde wurde durch das Projekt der Ost-West-Bahn ausgearbeitet worden und sollte neben der Kantonsstrasse am roten Kreuz seinen Platz finden. Viele Rischer Bürger hätten ihn jedoch lieber in der Rüti gesehen. Nach mehreren Verhandlungen und Abstimmungen im Gemeinderat wurde der Bahnhof Ende Mai 1864 in Rotkreuz eröffnet. Damals führte nur die Strecke Zürich – Affoltern – Luzern durch Rotkreuz, die Linie Basel – Aarau – Immensee folgte 1881. Durch die nördlichen Zufahrtslinien zum Gotthard über Zug und Luzern vermutete man, dass Rotkreuz an Bedeutung verlieren würde. Man entwarf zwar noch 1889 Pläne für eine Perronüberdachung, die aber nie zur Ausführung gelangte. Als dann die Gotthardbahn ihren Verkehr über Rotkreuz am 1. Mai 1897 gänzlich einstellte, setzte eine rückläufige Entwicklung bei der Bevölkerungszahl ein. Durch das neue Bundesgesetz gingen am 1. Januar 1902 alle an Rotkreuz vorbeiführenden Linien an den Bund über, die Strecke Rotkreuz – Immensee wurde 1922 elektrifiziert. Es folgten Ende 1922 die Linie Luzern – Zug und 1923 die Strecke Rotkreuz – Rupperswil. Am 5. Juni 1925 wurde der zweite Bahnhof in der Gemeinde, der Bahnhof Risch/Meierskappel eröffnet. (Siehe mehr unter Bahnhof Rotkreuz) Der Ausbau zu Doppelspuren auf den Strecken nach Luzern, Immensee und Aarau, vor allem auf Grund des hohen Güterverkehrs, folgten in den 1960er Jahren.
Am 27. Oktober 1879 begann Josef Anton Nier im Rotkreuzhof mit 51 Kindern den Schulunterricht. Zuvor mussten die Schüler nach Risch oder Meierskappel zur Schule gehen. Gleichzeitig plante man die dritte Schule in der Gemeinde, die 1883 eingeweiht wurde. Dieses erste Schulhaus wurde von 1959 bis 1986 ausserdem als Gemeindekanzlei genutzt und beherbergte danach bis 2005 das Rektorat der Rischer Schulen. 1933 eröffnete man die Schule 1 mit seiner Gymnastikhalle. 1959 folgt die Einweihung der Schule 3 und 1964 die Schule 4. 1974 wurde dann auch die Oberstufe in der Gemeinde Risch mit der Schule 4 eröffnet. Am 2. Juli 1926 wurde der Kaufvertrag zwischen der Witwe Anna Gügler-Frey und dem kath. Kultusverein Rothkreuz abgeschlossen, in dem der Kultusverein die „Gebäudlichkeiten und Land zu Walderten, Forren in der Allrüti und Wald im Honauerwald-Risch“ kauft. An der Stelle inmitten des Dorfes neben der Schule wurde ein künstlicher Hügel aufgeschüttet auch dem die kath. Kirche Rotkreuz erbaut wurde. Der Spatenstich war am 10. September 1937, die Eröffnung des Gotteshauses mit der Ankunft der Glocken am 15. Juli 1938. Die von Lothar Albert geschaffenen Wandbilder stellten im Chor den am Kreuz hängenden, leidenden Christus dar; über dem linken Seitenaltar thronte die Patronin der Kirche, die Rosenkranzkönigin, während rechts die Nebenpatrone Josef und Burkhard die männliche Gottesliebe verkörperten. 1981 wurde die Kirche restauriert und die Wandmalereien durch Bilder von Franz Bucher ersetzt.
In der Gemeinde Risch behinderte insbesondere die Bahn das grosse Verkehrsaufkommen auf der Strasse. Schon 1959 wurden die Bahnübergänge Buonas und Rüti durch Überführungen ersetzt. In Rotkreuz hingegen ging es noch zehn Jahre länger. Da man der „Rotkreuzer Strassensperre“ weichen wollte, kam der Gedanke einer Umfahrung auf. Mit den Bauarbeiten der Westumfahrung wurde im Oktober 1968 begonnen. Sie begann an der westlichen Ortseinfahrt über eine Brücke über die Bahnlinie und kreuzte dann die Berchtwilerstrasse. Das gesamte Dorf wurde dadurch entlastet. Da man wusste, das diese Strecke nicht mehr lange als Ortsumfahrung dienen würde, suchte man nach einer weiteren Lösung. An der Ortsplanung von 1970, an der auch die Grenzen von Rotkreuz festgelegt wurden (genau so, wie sie heute noch aktuell sind), kam der Gedanke zur Ostumfahrung auf. Diese sollte im Industriegebiet beginnen und dann über Waldeten die Küntwilerstrasse kreuzen und dann vor dem Haldenhof enden. Dieser Verkehrsplan wurde jedoch abgelehnt und die Ostumfahrung nie gebaut.
Durch die hohe Anzahl der Züge durch den Bahnhof Rotkreuz sowie den unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen entschied man sich für den Neubau des Bahnhofes sowie den Bau von Bahnsteigen. Das 30-Millionen-Projekt wurde im Herbst 1973 eröffnet. Neben diesem nun wichtigen Zentralschweizerischen Eisenbahnknotenpunkt kam die Planung der Nationalstrassen hinzu. Im Herbst 1974 konnten die N4 von Cham nach Holzhäusern sowie die N14 von Holzhäusern bis Root mit seiner eindrücklichen Reussbrücke von 415 Metern eröffnet werden. Das zweite Teilstück der N4 konnte 1981 dem Verkehr freigegeben werden.
Die Stadt Rotkreuz seit 1980
Durch den Bau des Zentrum Dorfmatts 1986 mit dem Rathaus in Rotkreuz wurde Rotkreuz endgültig zum Hauptort der Gemeinde Risch und erhielt durch diesen Bau Stadtcharakter. Ausserdem folgten im Zentrum 1987 der Bau des Oberstufenschulhauses mit Kochtrakt und Dreifachturnhalle sowie das Alterszentrum Dreilinden. Seither ist in Rotkreuz ein „Bauboom“ ausgebrochen. Am stärksten betroffen ist das Gebiet nördlich von Rotkreuz bis zur Autobahn. Dort bilden sich grosse Überbauungen wie der Schöngrund, die Grundstrasse oder die Sonnmatt. Nördlich dieser Wohnsiedlungen mit Wohnungen entsteht das Industrie- und Gewerbegebiet. In den 1990er Jahren wird auch der Golfpark Holzhäusern erbaut. Im Jahre 2000 wird von einer Kommission zur Bestimmung des Standortes des Legolandes Risch, da es direkt nach Günzburg in der Liste als bester Standort steht, abgelehnt. 2000 wird ebenfalls das neue, grosse Feuerwehrgebäude errichtet. An Pfingsten 2002 kommt es durch starke Regenfälle zu Überschwemmungen in der ganzen Gemeinde. Im Jahrhundertsommer muss die Bahnstrecke nach Cham gesperrt werden, da durch die Hitze die Schienen schmelzen. 2005 wurde in den Gemeinden Risch und Meierskappel abgestimmt, ob es zu einer Fusion dieser beiden Gemeinden käme; das Nein der Rischer beendete diesen Gedanken für die nächsten zehn Jahre. Im November 2007 fand das offizielle Fest zur Umbenennung der Gemeinde statt. Da die Gemeindeverwaltung allerdings den Eintrag ins Amtliche Gemeindeverzeichnis der Schweiz verpasst hat, figuriert die Gemeinde nur als Risch-Rotkreuz. Im Mai 2008 wird noch über den Bebauungsplan Langweid abgestimmt, der die Bebauung nördlich der Bahnlinie vorsieht. Wird er angenommen, so werden hier 400 zusätzliche Arbeits- und 500 bis 600 neue Wohnplätze geschaffen.
Gemeinde- und Ortsnamen, Wappen und Logo
Risch taucht schon um 1150 herum in der Güterbeschreibung des Klosters Muri als Riesla auf. In der am 28. März 1159 von Papst Hadrian IV. im Lateran in Rom ausgestellten Urkunde, worin das Koster Muri unter den Schutz des Heiligen Vaters gestellt wird, heisst es Rische. Weitere, in Urkunden genannte Namen sind beispielsweise Riske, Rixa, Rysche, Rischse oder Rischs. Schon der älteste Beleg zeigt die Aussprache mit einem langen i, wie es auch heute noch ausgesprochen wird. Nach dem Wörterbuch von Weigand bedeutet Risch eine Sumpfbinse, scripus lacustris, dann übertragen Ried, Sumpfland und Rodung, genau so, wie man es am unteren Kirchberg wiederfindet.
Rotkreuz ist ebenfalls nach einer Pflanze benannt. Wie Böschenrot befindet sich im Wort Rotrüti, wie das Gebiet von Rotkreuz bis ins 17. Jahrhundert hiess, das Althochdeutsche Wort riotto, das soviel wie Schilfrohr bedeutet. Dieses Schilf geht noch auf die Zeiten des Sees von Rotkreuz zurück, der Zugersee noch bis Rotkreuz reichte. Da der Boden von Rotrüti oftmals stark bewaldet war, findet man das Teilwort -rüti im Namen. 1685 erwies sich die Rotrüti in zwei Teile aufgeteilt, was auch das Verschwinden des Flurnames erklärt. Auf dem südlichen Teil der Rotrüti stand ein urkundlich ab ca. 1610 nachweisbares Kreuz. Dies stand früher auf der Fortsetzung des Moränenhügels, worauf sich heute die reformierte Kirche befindet. Durch dieses rote Kreuz, das 1840 zum Bauernhaus, dieses heisst seitdem Rotkreuzhof, wurde auch der neue Bahnhof 1864 benannt. Anfang des 20. Jahrhunderts wird noch häufig von beim roten Kreuz gesprochen. Erst durch die Zonenplanung 1970 wurde die heutige Grösse von Rotkreuz bestimmt.
Aber auch andere Orts- und Flurnamen sind nach Pflanzen oder Pflanzenähnlichen Dingen benannt. Die Binzmühle beispielsweise wurde nach den an diesem Ort auffindbare Binsen benannt. Buonas ist nach der Landzunge (Nase) benannt, die von Buchen bewachsen ist, also Buchennase. Waldeten hingegen, bei dem man eine Herkunft eines Waldes vermutet, ist nach dem Altdeutschen Namen Waltrat benannt, wie die Acta Murensia von 1100 beweist.
Auf dem heutigen Gemeindewappen zeigt sich weder das Pfarreisiegel von Risch, noch das Rittergeschlecht von Buonas, noch das ihrer Nachfolger der Herren von Hertenstein. Vielmehr müssen die Vogtleute von Gangolfswil im 15./16. Jahrhundert zu einem eigenen und neuen Wappenschild gegriffen haben. Seit ca. 1600 findet man auf dem Wappen von Gangolfswil, das gleichzeitig das heutige Gemeindewappen ist, einen Baum mit Früchten sowie einen den Baum ansteigenden Luchs auf einem Dreiberg. Der Luchs, der ein sehr seltenes Wappentier ist, findet man aufgrund der grossen Jagden von 1700 wieder, da zu dieser Zeit viele Tiere, unter anderem auch Luchse, getötet wurden. Eine weitere Überlieferung des Luchses auf dem Wappen ist die Luchsverehrung im 18. Jahrhundert. Der Baum und die Früchte stehen für das (früher) stark bewaldete, und oftmals fruchtbare, Gebiet. Der Dreiberg steht für dem Hausberg Michaelskreuz sowie für die umliegenden Berge Rigi und Wildspitz. Fälschlicherweise wird oftmals das Wappen des alten Logos der Gemeinde benützt.
Auf dem Wappen des alten Logos wird das Gras des Dreiberges hellgrün, der Baum, seine Blätter und sowie der Umriss des Dreiberges als dunkelgrün dargestellt. Dies ist anders als auf dem Gemeindewappen, da in der Gemeinde Risch jeder Ort seine eigene Farbe hat:
- Gelb für Risch,
- Hellgrün für Rotkreuz,
- Dunkelgrün für Buonas und
- Rot für Holzhäusern.
Diese Farben werden im Wappen des alten Logos sowie auf den „Gemeindepfählern“, von denen jeweils alle vier in jedem Ort stehen, repräsentiert. Da Rotkreuz zu Zeiten der Vogtei Gangolfswil nicht bestand, könnte man meinen, dass die Farben Rot, Gelb und Grün die damaligen Orte Buonas, Risch und Holzhäusern beschreiben. Widersprüchlich gegen dieses Argument spricht, dass weder Dorf noch Schloss Buonas zur Vogtei Gangolfswil gehörten. Und dass man dann die Farbe Grün dem damals als Ort anerkannten Berchtwil zusprechen darf, ist unwahrscheinlich.
Seit dem 24. November 2007 hat die Gemeinde Risch ein neues Erscheinungsbild. Anfangs wollte sie sich in Gemeinde Risch-Rotkreuz umtaufen, was allerdings nicht erfolgte. Auf dem neuen Erscheinungsbild steht Risch-Rotkreuz. Auf dem Logo sieht man ein r aus zwei r, die für den Gemeindenamen Risch und den Hauptort Rotkreuz stehen. Das alte Logo ist nicht mehr zu sehen, nur das Wappen des alten Logos und die „Gemeindepfeiler“, letztere wollte man anfangs auch entfernen, sind zurückgeblieben. Von der Gemeinde Risch gibt es ausserdem ein Spiel durch die Gemeinde, bei dem die Figuren, die durch die Gemeindepfeiler dargestellt sind, durch die Gemeinde ziehen und verschieden Sachen wie Sehenswürdigkeiten kennenlernen.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung[6][9] Jahr Einwohner 1743 667 1771 668 1798 753 1802 814 1817 793 1847 1004 1850 1005 1860 1027 1870 896 1880 1235 1888 1171 1900 1047 1910 1106 1920 1258 1930 1281 1941 1449 1950 1630 1960 2038 1970 3182 1980 3988 1985 5121 1990 5414 2000 7241 2008 8946 Die bis zum Bahnbau in den 1850er Jahren bestehende Gemeinde Risch ohne den Ort Rotkreuz wuchs nur langsam. Zur Zeit der alten Eidgenossenschaft betrug die Einwohnerzahl etwa 700 Einwohner in 150 Haushalten, was rund fünf Personen pro Haushalt entspricht. Ab der Helvetischen Republik nahm die Einwohnerzahl zu. Kurz vor den 1850er Jahren stieg sie über 1000 Einwohner in 167 Haushalten, was rund sechs Personen pro Haushalt entspricht. Ab 1870 ist ein starker Rückgang der Bevölkerung zu beachten, obwohl sich die Anzahl der Haushalte nicht verringerte, der sich jedoch wieder erholt. In den darauf folgenden Jahrzehnten vermindert sich die Anzahl der Bewohner langsam, die Einwohnerzahl des „Einwohnerbooms“ 1880 wurde erst wieder 1920 erreicht. Erst ab den 1930er Jahren ist ein Anstieg, in den Jahren 1960 und 1990, durch die starke Entwicklung Rotkreuz', sogar markant, sichtbar. Seit 1970 gibt es einen (ab 2000 wieder leicht abgeschwächt) Wohnungsbau-Boom im sich vom kleinen Eisenbahndörfchen zur Kleinstadt entwickelnden Rotkreuz. Ab den 1960er Jahren steigt die Anzahl Haushalte von 441 (1960) auf 806 (1970), 1321 (1980) auf 1786 Haushalte im Jahr 1885. Die Anzahl der Personen pro Haushalt sank von 5,7 (1888) auf 4,8 (1950), 3,9 (1970) und schliesslich auf 2,9 Personen pro Haushalt im Jahr 1985. Durch diese starke Bevölkerungszunahme von 1980 bis 2000 von mehr als 2000 Einwohnern, also knapp 90 %, ist die Gemeinde Risch eine der Gemeinden mit der grössten (Prozentualen und absoluten) Veränderung der Wohnbevölkerung von 1980 bis 2000 in der Schweiz.[7]
Zwischen den Jahren 1850/1880 ist eine Jährliche Veränderung der Bevölkerung von 0,7 %, 1880/1910 von -0,4 % und 1910/1941 von 0,9 % zu verzeichnen. Danach, zwischen den Jahren 1941/1970 und 1970/2000 eine deutliche Veränderung von 2,7 % bzw. 2,8 %.[9]
Der Anteil der Rischer Bürger an den Einwohnern der Gemeinde Risch betrug 1860 noch 45 Prozent, mit dem Bahnbau 1880 sank der Anteil auf 28 Prozent und stieg dann bis 1900 wieder auf 43 Prozent. Seit 1900 ist ein Abstieg zu verzeichnen, 1980 betrug der Anteil nur noch etwa neun Prozent der Gesamtbevölkerung.
Im Januar 2008 sind mehr Weg- als Zuzüge zu verzeichnen. Im Allgemeinen steigt die Kurve jedoch weiter an. Am 31. Januar 2008 sind von den 8'714 Einwohnern der Gemeinde sind 4'558 Frauen und 4'156 Männer.
Weitere Wohnungsbauten sind in Planung, so z. B. das Grossquartier Langweid[10] oder Lindenmatt, in denen je 1000 Personen leben können. Voraussichtlich wird die Gemeinde im Jahr 2010, wie die anderen Zuger Gemeinden Steinhausen und Hünenberg ZG auch, die 10'000 Einwohner-Grenze überschreiten. Falls die Gemeinde jedoch ihren Namen noch vorher ändert, könnte sie das Stadtrecht früher erhalten.
Religionen und Konfessionen
59,6 % der Bewohner sind Römisch-Katholisch, 14,0 % Evangelisch-Reformiert, 11,6 % konfessionslos und 14,8 % gehören einer anderen Glaubensgruppe an (die meisten davon dem Islam). In der Gemeinde Risch gibt es deswegen vier katholische und eine reformierte Kirchen sowie einige kleinere Kapellen. Auch die Freie Christliche Gemeinde (FCG) ist in Rotkreuz vertreten.
Nationalitäten und Sprachen
Anfang 2008 leben 2121 Ausländer in der Gemeinde, was deutlich mehr als 20 % der mittleren Wohnbevölkerung entspricht.[7] Somit ist die Gemeinde Risch eine der am meisten von Ausländern bevölkerte Gemeinde des Kanton Zugs. Der grösste Teil der 1302 Niedergelassenen Ausländer (551 Jahresaufenthaler) kommt aus dem Balkan (v.a. Jugoslawien, Kosovo und Albanien), aber auch aus Deutschland, der Türkei und Italien (weshalb auch eine Partnerschaft mit dem ital. Dorf Amaroni besteht).[11] Aus diesen Gründen wird neben der Amtssprache Deutsch auch (unter den Einwohnern) Italienisch, Serbisch und Türkisch gesprochen.
Politik
Partei Sitze[12] FDP 2 CVP 1 SVP 1 Gleis3 / SP 1 Neben den im Kanton Zug präsenten Parteien CVP, FDP und SVP gibt es in Risch das linksalternative Gleis3 Risch-Rotkreuz, das auf Kantonsebene in die Alternative Kanton Zug eingebunden ist. Die Daten sind von den Wahlen Oktober 2007. Weiterhin ist die FDP die stärkste Partei und ebenfalls weiterhin ist Maria Wyss-Stuber Gemeindepräsidentin. Zwei Gemeinderäte, Peter Hausherr und Rudolf Knüsel, sind bei den Wahlen neu gewählt worden. Die bisherige CVP-Gemeinderätin Maya von Dach wurde abgewählt. Ebenfalls nicht gewählt wurden die erstmals angetretenen Marcel Gmünder (FDP) und Alfred Herzig (SVP). Die restlichen bisherigen Gemeinderäte, Dorothea Wattenhofer-Reichhardt und Albert Dönni-Hofstetter, blieben auf ihren Posten.
Gemeinderat Risch Name Partei Funktion Verwaltungsabteilung[12] Maria Wyss-Stuber FDP Gemeindepräsidentin - Dorothea Wattenhofer-Reichhardt Gleis3 / SP Gemeiderätin - Albert Dönni-Hofstetter SVP Gemeiderat Kommission Planung/Bau/Sicherheit Peter Hausherr CVP Gemeinderat Fachausschuss Grundstückgewinnsteuer, Kommission Finanzen/Controlling Rudolf Knüsel FDP Gemeinderat - Risch Rotkreuz
Unter dem neuen Gemeindeslogan „Risch Rotkreuz – Agil leben und arbeiten am Dreh- und Angelpunkt“ tritt die Gemeinde seit November 2007 auf. Der Nutzen dabei ist, dass die wirtschaftliche Kraft der Gemeinde, vor allem von Rotkreuz, bedeutender wird. Denn oftmals versteht man unter dem Namen Gemeinde Risch nur den kleinen Ort Risch, der wirtschaftlich sehr wenig bedeutet. In Bearbeitung ist die Umbenennung der Gemeinde in Risch Rotkreuz. Auch die Bevölkerung (vor allem aus Rotkreuz) und die Unternehmen, die in Rotkreuz ihre Standorte haben, sind für eine Umbenennung. Im Zusammenhang damit musste die Polizei nach dem Schreiber eines anonymen Briefes fahnden.[5][13]
Gemeindefusionen
Die Gemeinde Risch wollte 2005 eine Gemeindefusion mit der Gemeinde Meierskappel eingehen, bei der Maierskappel in Risch integriert werden sollte. Obwohl dies von beiden Gemeinden immer positiv bewertet, wurde das Vorhaben bei der Abstimmung in der Gemeinde Risch zu 56 Prozent abgelehnt. Das Besondere an dieser Fusion wäre gewesen, dass die Gemeinde Meierskappel im Kanton Luzern liegt, die Gemeinde Risch jedoch im Kanton Zug.
Partnerschaften
- Rothkreuz (Weißensberg)
Die Gemeinde Risch unterhält, wegen vielen Ähnlichkeiten, eine Beziehung mit dem bayrischen Ort Rothkreuz in der Gemeinde Weißensberg. Ähnlichkeiten sind, abgesehen von Namen, die wichtige Lage für den Verkehr durch die Durchquerung von Rothkreuz dreier Bundesstraßen und der A96, dem wichtigen Bahnhof sowie des Faktes, dass auch die Gemeinde Weißensberg, obwohl es den gleichnamigen Ort in jener Gemeinde gibt, nicht nach dem Ort, also genau wie die Gemeinde Risch, benannt ist. Auch die Jungwacht und Blauring Rotkreuz organisierten Lager nach Rothkreuz.
Am 29. März 2009 waren die Musikgesellschaften Weißensberg und Risch-Rotkreuz gemeinsam am 850. Jubiläum der Gemeinde Risch präsent.
- Amaroni (Kalabrien)
Die Gemeinde Risch unterhält eine Partnerschaft mit Amaroni (Kalabrien, Italien). 2007 wurde für die Patenschaft auch ein Verein, Amici di Amaroni, gebildet, damit mehr Kontakt zwischen den Einwohnern und den Gemeinden besteht. Die Gemeinde Risch unterstützt die italienischen Gemeinde immer wieder, z.B. mit Computern für die Schulen. Sowohl die in Risch wie die in Kalabrien lebenden Amaroner verkaufen ihre Spezialitäten auf besonderen Märkten in Rotkreuz und sind jeden Samstag auf dem Dorfmarkt vertreten.
Verkehr
Strassenverkehr
Strassen im Mittelalter
Die Strassen im Mittelalter waren nichts anderes als Saumpfade, obwohl sie den ehrenvollen Namen Reichsstrassen trugen. Auf diesen Strassen verkehrten Händler aus Nordeuropa nach Südeuropa. Erst in der Wendezeit des 18./19. Jahrhunderts verkehrten auf diesen Strassen statt kleinen Hodlern mit Maultieren auch schwerere Frachtwagen. Neben der Horgenerstrasse, welche von Horgen nach Zug führte, gab es noch eine zweite wichtige Strasse durch das Zugerland. Die Reichsstrasse von Zürich über Knonau - Rumentikon - Drälikon - Berchtwil - Binzrain - Honau - Luzern verlief somit auch durch die Vogtei Gangolfswil. Da sie allerdings weder durch Cham noch durch Zug verkehrte, spielte sie für den internen Verkehr im Zugerland eine weniger wichtige Rolle, anders als für den nationalen Verkehr Zürich - Luzern. Dies zog auch viele Bettler an, welche, wie in zahlreichen Schriften des 15. Jahrhunderts zu lesen ist[6]. Um das Wegnetz zu ergänzen, wurde auch eine Strasse von Buonas über Ibikon (hier stand ein altes Gasthaus) nach Honau gelegt. Durch die geheimen Militärkarten von Hans Conrad Gyger von 1667 sind die einzelnen Wege gut und genau aufzufinden.
Zollhäuser und Strassenbau im 19. Jahrhundert
Durch die Französische Revolution wurden viele alte Gepflogenheiten und Privilegien aufgehoben, so auch die Wegsteuern. Doch noch tief bis ins 19. Jahrhundert sind Zollstellen im Kanton Zug zufinden. Von insgesamt 13 Zoll- und Weggeldbüros sind 6 an den Kantonsgrenzen zu finden. Bis zum Bau der Kantonsstrasse 1839/40 lag die Rischer Zollstelle in Berchtwil, danach in dem 1836 neu erbauten heutigen Gasthof Kreuz. Mit der Zeit wechselte dieses Zoll- und später Gasthaus seine Besitzer und auch seinen Namen; am 15. Juni ist der neue "Gasthof zum rothen Kreuz" als einziger in die erste von vier Klassen vom Gemeinderat eingestuft.
Das neue Kantonsgesetz vom 4. Januar 1838 hatte eine Signalwirkung. Denn nun wurden alle Strassen im Kanton Zug in zwei Klassen eingeteilt. In der Gemeinde Risch gehörte die Strasse Cham - Honau der ersten Klasse und die Strassen Cham - Buonas - Risch - Böschenrot sowie Buonas - Rotkreuz der zweiten Klasse an. In den darauffolgenden Jahren wurden all diese Strassen erweitert und gepflastert. 1858 wurde dann die Strasse Hünenberg - Holzhäusern und bis 1871 die Strasse Rotkreuz - Meierskappel; letztere wurde als zweitklassige Strasse vom Kanton klassiert. Somit waren nun alle Weiler, abgesehen von Berchtwil, durch welchen vorher die wichtigste Strasse des Kantons verlief, mit dem 1864 erbaute Bahnhof Rotkreuz verbunden. Ab dem 18. Dezember 1886, an welchem ein neues Strassengesetz in Kraft trat, wurde nicht mehr zwischen erst- und zweitklassigen Strasse unterschieden, sondern zwischen Kantons- und Gemeindestrassen. Nun wurden die Strassen (Cham -) Dersbach - Zweiern - Buonas, Rotkreuz - Berchtwil, Risch - Stockeri (- Meierskappel) und Rotkreuz - Küntwil zu Gemeindestrassen erklärt. 1893 folgte dann das erste gemeindliche Strassenreglement[6].
Verkehr im 20. Jahrhundert
Durch die zunehmende Motorisierung kam es immer öfter zu Problemen in der Gemeinde, z. B. durch den Bahnübergang in Rotkreuz, welche den Verkehr auf der Kantonsstrasse 14 Stunden lang pro Tag blockierte. Ebenso gab es zahlreiche Unfälle auf der Strasse Rotkreuz - Cham. Nach dem Ersten Weltkrieg, als die Kohlenpreise um das sechsfache stiegen, erhöhten sich auch die Fahrpreise der SBB. Dadurch wurden immer mehr Güter über die Strasse transportiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in den 1950/60er Jahren, gab es eine erneute, sprunghafte Zunahme des Strassenverkehrs. Dies hatte nicht nur zur Folge, dass die Hauptstrasse Sihlbrugg - Rotkreuz - Honau geteert wurde, sondern auch dass man sich langsam über eine Umfahrung von Rotkreuz Gedanken machte. Zum ersten Mal kam dieser Gedanke noch vor dem Zweiten Weltkrieg auf, als 1938/39 die Schweizerische Landesausstellung in Zürich und 1939 das eidgenössische Schützenfest in Luzern stattfanden und dadurch viel Verkehr über die verstopfte Hauptstrasse durch Rotkruz verkehrte. Doch damals blieb alles beim alten. Schon 1959 wurden die Bahnübergänge Buonas und Rüti durch Überführungen ersetzt. In Rotkreuz hingegen ging es noch zehn Jahre länger. Da man der "Rotkreuzer Strassensperre" nun endlich weichen wollte, kam der Gedanke der Umfahrung durch den kantonalen Verkehrsrichtplan Ende 1964 auf. Diese plante eine Umfahrung des Dorfkerns mit einer Brücke über die Bahnlinie und dann mit Anbindung an die alte Hauptstrasse. Doch während den Verhandlungen kam neben der "Westumfahrung" auch eine "Ostumfahrung" in Frage. Diese Ostumfahrung sollte den Dorfkern über den Berg, zwischen Dorf und Küntwil/Weid, und dann über den Bahnhof verlaufen. Sie sollte die Westumfahrung auf der nördlichen Seite treffen. Diese Ostumfahrung war auf die Verkehrsbedürfnisse nach Inbetriebnahme der Nationalstrassen ausgerichtet und hätte somit noch für viele Jahre der tatsächlichen Lage keines Wegs entsprochen. Durch die Gemeindeversammlung 1968 wurde die 902.55m lange Westumfahrung bewilligt und im Juli 1969 eröffnet. Nach langen Diskussionen wurde 1982 nach einer Petition das Projekt Ostumfahrung gestrichen.
Nationalstrassen
Den entscheidenden Schritt für die grossen Verkehrsprobleme in Rotkreuz und auch die Zukunft der Gemeinde brachte am 8. März 1960 der Bundesentscheid zum Bau der Nationalstrassen. Durch die Gemeinde Risch sollte die Nord-Süd-Achse N4 Schaffhausen - Zürich - Brunnen SZ - N2 sowie die Ost-West-Transversale N14 Rotkreuz - Luzern (N2) verlaufen. Die N4 war als zweite Gotthardzufuhr gedacht und sollte den Verkehr von Süddeutschland über die Axenstrasse nach Italien bringen. Nach langwierigen Verhandlungen über die Linienführung im Kanton Zug konnten in den 1960er Jahren mit den ersten Bauarbeiten begonnen werden. Im Herbst 1974 konnten dann die N4 von ujHolzhäusern nach Cham und die N14 von Holzhäusern nach Root mit der eindrücklichen Reussbrücke von 415 Metern Länge dem Verkehr frei gegeben werden. Diese Autobahn der A4/A14 wurde als Erstklassverbindung eingestuft. Die N4.2 bildete das letzte im Kanton Zug erstellte Autobahnstück dieser Zeit und konnte am 2. Juli 1981 eröffnet werden.
Verkehr im 21. Jahrhundert
Durch die Nummerierung der Hauptstrassen wurde der Strasse von Zug nach Luzern die Nummer 4, der Strasse von Hünenberg über Holzhäusern - Buonas - Risch nach Küssnacht die Nummer 368 verliehen.
Anfangs des 21. Jahrhunderts, durch den Bau des A4-Verbindungsstücks Knonau - Zürich, kam der Gedanke einer Autobahnraststätte "Zugertor" in Rotkreuz auf. Diese würde in Berchtwil liegen und würde gleichzeitig eine zweite Autobahnausfahrt für Rotkreuz bilden. Dieses Projekt wurde jedoch 2007 vom Volk abgelehnt. Eine Raststätte wird voraussichtlich auf dem neuen Autobahnstück bei Knonau gebaut.
Auch heute ist Rotkreuz wieder durch Staus und viel Verkehrt geplagt. Da das Industriegebiet an Bedeutung gewann, musste 2008/2009 die Autobahnausfahrt verbessert werden. Nun gibt es an jeder Ausfahrt einen Kreisel; an der Ausfahrt von Zug/Richtung Gotthard wird der Verkehr der Hauptstrasse Zug - Luzern über eine Brücke über den Kreisel gelotst. Ausserdem ist eine andere Ostumfahrung geplant, welche den Ortskern entlasten soll. Ob diese ihren Zweck wirklich erfüllen wird, ist fraglich.
Schienenverkehr
→Siehe Hauptartikel Bahnhof Rotkreuz
Der Bahnhof Rotkreuz wurde 1864 mit dem Bau der Ost-West- und der Nordostbahn erstellt.
Das neu gegründete Unternehmen der Ost-West-Bahn plante den Bau der Strecke von Lausanne über Luzern – Rotkreuz – Affoltern am Albis – Zürich Hauptbahnhof. Dabei wurde die Bahn durch das Albistal geplant, nicht wie heute über Baar ZG – Thalwil. Da diese aber Bankrott ankündigen musste, wurde sie an die schweizerische Nordostbahngesellschaft verkauft. Somit begann auch der Bau des Rotkreuzer Bahnhofs.
In letzter Minute entschied man sich für den Bau am damaligen Ortsrand statt weit ausserhalb in der Rüti, damit man später noch einen Güterbahnhof bauen konnte. Der Bahnhof wurde am 29. Mai 1864, allerdings auf der Seite des heutigen Industriegebietes, eröffnet. Es pendelten anfangs rund 1000 Leute vom Bahnhof Rotkreuz aus nach Zürich und Luzern. Durch die Gotthardbahneröffnung 1872, welche von der Schweizerischen Centralbahn geleitet wurde, und dem Bau der Strecke der aargauischen Südbahn von Aarau / Rupperswil am 1. Dezember 1881 kamen immer mehr Reisende aus dem Deutschen Reich, um hier in die Gotthardbahn ins Tessin umzusteigen.
Im Juli 1922 wurde die Strecke Rotkreuz – Immensee elektrifiziert, im Oktober 1922 die Strecke Luzern - Zug und im Mai 1923 die Strecke Rupperswil – Rotkreuz.
Am 5. Juni 1925 wurde der Bahnhof Risch/Meierskappel eröffnet, welcher jedoch 2003 wieder geschlossen wurde. Im Juni 1960 musste im Bahnhof ein durchgehender Tag- Nacht- Rangierbetrieb eingeführt werden. Im Sommer 1963 wurde die 2. Spur nach Immensee eröffnet, die Strecke nach Oberrüti – Rupperswil 1968 und die Strecke nach Cham 2008. 1972 wurde ein grösserer Bahnhof in Rotkreuz eröffnet. Mit diesem 30-Millionen-Projekt hat der Knotenpunkt Rotkreuz als Sammel- und Verteilstelle der Zentralschweiz direkte Verkehrsverbindungen zu den bedeutendsten Rangierbahnhöfen der deutschen Schweiz und des Tessins.
Durch den Bau der Stadtbahn Zug 2004 wurde der Bahnhof nochmals komplett erneuert und mit elektronischen Bildschirmen im Bahnhof, den Unterführungen und den Bahnsteigen ergänzt. Mit der Eröffnung der Stadtbahn Zug und der S-Bahn Luzern wurde Rotkreuz auch ein wichtiger Regionaler Umsteigeknoten.
Schiffsverkehr
Fahr von Eien/Berchtwil und Fahr von Buonas
In der Vogtei Gangolfswil und der späteren Gemeinde Risch gab es bis am 5. Mai 1905 ein Fahr (Fähre) über die Reuss bei Berchtwil nach Eien bei Oberrüti.
Eines der Privilegien der Herrschaft Buonas war das Fahrrecht. Es durfte niemand über den See fahren als in den Schiffen des Junkers. Es wird vermutet, dass das Fahr Buonas nur für dem Personen- und nicht für den Güterverkehr bestimmt war. Dafür spricht die Tatsache, dass bereits für das Jahr 1586 und früher, Taxen für den Personentransport belegbar sind[6]. Auf die Frage, warum das wichtige Fahr in Buonas, und nicht in Risch oder einem anderen Hofe bestand, lässt sich daran beantworten, dass in Buonas alle wichtigen Strassen zusammenliefen und hier ausserdem ein Wirtshaus stand. Dadurch ist Buonas eine Sammelstelle für Reisende geworden, welche von Zug über den See nach Luzern oder umgekehrt reisten. Die älteste Urkunde zum Fahr von Buonas ist aus dem Jahre 1423. 1431 kam es zum Streit zwischen den Herren von Buonas und den Bauern von Zweiern, da letztere ebenfalls ein Fahr errichten wollten. Am eidgenössischen Schiedsgericht wurde dann das Urteil zugunsten der Herren von Buonas ausgesprochen; ein zweites Fahr wurde nicht errichtet. 1782 wurde das Fahr nach jahrhundertelangem Eigentum der Herren von Buonas an einen Privatmann verkauft. Interessanterweise überdauerte das Fahrrecht die Französische Revolution und wurde 1821 und 1836 vom Kantonsrat als Privatrecht anerkannt. Als am 13. Juni 1852 die Dampfschifffahrt auf dem Zugersee eröffnet wurde, wurde von dem damaligen Besitzer ein Landungssteg in Buonas errichtet, welcher auch noch heute hier vorhanden ist. Das Fahrrecht blieb noch bis 1908 erhalten, war aber durch die Verlagerung des Verkehrs auf Strasse und Schiene bedeutungslos geworden.
Der heutige Schiffsverkehr
Durch die Eröffnung der Dampfschifffahrt auf dem Zugersee am 13. Juni 1852, wurde nicht nur in Buonas sondern auch in Risch ein Schiffststeg eröffnet. Bis heute kann man von hier nach Cham, Zug und Arth reisen; betrieben wird die Schifffahrt von der Zugersee Schifffahrt. Die Schiffe verkehren von Frühling bis Herbst; an Wochenenden werden auch Spezialkurse für Weindegustationen, Hochzeiten und anderen Attraktionen durchgeführt.
In Risch gibt es einen öffentlichen Bootshafen, in dem man sein Boot oder Segelschiff anlegen kann. Allerdings kann man mit den Booten nur auf dem Zugersee fahren, da die Lorze, der Zu- und Abfluss des Zugersees, nicht beschiffbar ist. Der Plan zum Bau eines Kanals von Immensee nach Küssnacht SZ zum Vierwaldstättersee wurde in den 1980er Jahren abgelehnt.
SchweizMobil
Durch die Gründung von SchweizMobil verläuft neben der schweizer Fahrradroute 9 (Seen-Route) seit 2008 auch die Fahrradroute 77 (Rigi-Reuss-Klettgau). Die Route 9 verläuft von Honau über die Hauptstrasse nach Rotkreuz - Buonas und von dort über die alte Landstrasse nach Cham und Zug. Die Route 77 verläuft von Meierskappel über Ibikon - Küntwil nach Rotkreuz und von dort weiter nach Berchtwil und an die Reuss. Ausserdem verläuft von Arth über Risch - Buonas - Cham die Veloroute um dem Zugersee.
Spazieren und Wandern kann man auf vielen Wegen der Gemeinde; zu den schönsten zählen die Wanderwege Alpenpanorama-Weg sowie die Sternenwege Vindonissa und Rheinfall sowie die Wege von Küntwil nach Buonas und Risch bzw. von Berchtwil entlang der Reuss.
Wirtschaft
Vor 1800 war praktisch jeder Bewohner auf eine Tätigkeit in der Landwirtschaft angewiesen, von denen nur die Müller die einzige Ausnahme bildeten. In der Vogtei war es schwierig für Handwerker, gegen die Stadtzugerischen Handwerker anzutreten. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts sind in der neuen Gemeinde Risch auch andere Berufe wie Schmiede, Schreiner, Zimmermänner, Uhrmacher, Seiler, Dachdecker, Metzger und Bäcker tätig. Trotzdem fällt es noch vielen Leuten schwer, durch Betreiben eines Handwerkes Geld zu verdienen. Aus diesem Grunde wurden neue Arbeitsplätze in einer Spinnerei in Oberrisch angeboten. Da trotzdem noch viele Leute Probleme hatten, ein Handwerk zu erlernen, geschweige denn die Werkzeuge zu kaufen, gründete Joseph Anton Abbé 1857 eine Realschule für Bauernssöhne auf Schloß Buonas, in welcher er auch noch eine Buchbinderei, eine Druckerei sowie einen Buchhandel eröffnete. 1862 wurde diese Anstalt an den französischen Graf Comar de Paris.
Erst nach der Eröffnung der Eisenbahnlinie 1864 beginnen sich zaghaft Gewerbebetriebe in Rotkreuz anzusiedeln. 1874 befindet sich für kurze Zeit eine Ziegelei in Rotkreuz, ab 1895 auch eine Parqueterie-Fabrik, welche 1904 als erstes Gebäude der Gemeinde an das Elektrizitätswerk Rathausen angeschlossen wird. 1906 wird die Milchverwertungsgenossen schaft Risch gegründet, welche 1907 mit dem Bau des Käsereigebäudes beginnt. Ab den 1930er Jahren findet sich in Rotkreuz auch eine Niederlassung der Sauer- und Wasserstoffwerke Luzern sowie des Tierfutterfabrikanten Utro. Einen grossen Fortschritt gab es 1940 mit der Eröffnung der IPSA (Industrie petrolifère SA), welche vor allem im Zweiten Weltkrieg sich zu einer wichtigen Recycling-Industrie entwickelte. Diese Firma extrahierte Kaffeesatz um daraus Öle für industrielle Zwecke zu gewinnen. Gleichzeitig handelte es sich bei der IPSA auch um die erste Erdölraffinerie der Schweiz. Nachdem die Raffinerie allerdings nach Ägypten verkauft wurde, ging 1962 das Areal in den Besitz des OKK des Bundes und wurde um acht Grosstanks erweitert. In diesen Tanks ist heute Kerosin für Flugzeuge der Schweizer Armee gelagert. [6]
Die grössten Wachstumsschübe des Gewerbes und der Industrie erfolgten in den 1980er Jahren und Anfang des 21. Jahrhunderts. Wichtige Unternehmenssitze, Hauptsitze und Zweigniederlassungen liessen sich in Rotkreuz nieder. Zu den wichtigsten Unternehmenssitzen zählen internationaler Unternehmen wie Roche Diagnostics, AMC International AG oder Renggli Laboratory Systems, zu den wichtigsten Zweigniederlassungsstellen jener der Unternehmen wie Drogeriemarkt Müller, 3M, der SFS Holding AG oder der Garaventa AG. Jene haben sich Hauptsächlich im Industriegebiet, am nördlichen Stadtrand von Rotkreuz, angesiedelt. Ein wesentlich kleinerer Teil des Gewerbes befindet sich im Stadtzentrum, entlang der Luzerner – Buonaserstrasse. Hier befinden sich Läden und kleinere Büros. Das Gewerbe im Stadtzentrum sowie am Bahnhof in der Langweid wird zur Zeit stark ausgebaut.
Rotkreuz ist Sitz der Roche Diagnostics und der Schweizer Vertriebsgesellschaft von Hoffmann-La Roche. Der Standort wird zur Zeit ausgebaut und wird in Zukunft der Sitz der Geschäftseinheit Roche Professional Diagnostics sein. Das Roche-Areal wird voraussichtlich 2010 fertig sein. Hoffmann-La Roche gehört ausserdem der gesamte Schlosspark Buonas, in dem sich das neue internationale Fortbildungszentrum befindet.
Erwerbssektoren und Pendler
Links die Erwerbssektoren (Links primärer Sektor, in der Mitte sekundärer Sektor und Rechts tertiärer Sektor) und rechts die Anzahl der Wegpendler:
Pendler [6][14] Jahr wohnhafte in der Pendlerüberschuss Erwerbspersonen Gemeinde tätig absolut % 1950 695 647 48 -6.9 1960 831 617 214 -25.8 1970 1414 939 475 -33.6 1980 2013 1498 515 -25.6 2000 3831 1198 2633 -68.7 1920
Bauerngemeinde
19301940
1950
Eisenbahnergemeinde
19601970
1980
Industriegemeinde [6]
Infrastruktur
Bildung
Schule von Gangolfswil
Die Synodaldekrete von Konstanz im Jahre 1567 bestimmten, dass in allen Pfarreien Jugendlehrer tätig sein sollten. Ob diese Bestimmung in der Vogtei Gangolfswil damals auch in Kraft trat, ist nicht bekannt. Im 17. Jahrhundert jedoch weiss man, dass in der Gangolfswil die Schule einem weltlichen Schullehrer unterstellt war, um 1702 sogar einen Schulmeister. Die Lehrer waren jedoch nicht sehr gebildet und hatten sich ihren Beruf in einer Lehre erlernt. In der damaligen Zeit gehörten die meisten Schulmeister zu den ärmsten der Bevölkerung, und so mussten die meisten noch eine zweite Tätigkeit ausüben, da sie von dem verdienten Geld nicht leben konnten. Ab 1726 wurde Schulunterricht in der Allrüti abgehalten, wo später auch eine Wirtschaft geöffnet wurde [6].
Pfarreischulen Risch und Holzhäusern
Im 18. und 19. Jahrhundert wurden die Schüler in Risch durch die Pfarrgemeinde unterrichtet. Ihnen wurden Themen wie das Christentum, die Sittenlehre, das Lesen und Schreiben sowie das Rechnen gelehrt. Schüler aus Risch, Oberrisch, Buonas und Böschenroth besuchten die Schule der Herrschaft Buonas in Risch. Zur Schulgemeinde Holzhäusern gehörten neben Holzhäusern selbst auch die anderen Weiler der Vogtei Gangolfswil Berchtwil, Allrüti, Alznach und Dersbach. In Holzhäusern wurden in 7 Klassen rund 50 Kinder unterrichtet. Unterricht war der gleiche wie in Risch, allerdings nach der Anleitung der Normalschule von St. Urban. Die Schülerzahl von 10% der damaligen Bevölkerung war ausserordentlich selten hoch, da die meisten Bauern lesen und schreiben wollten und dafür auch mit allen Mitteln für ein gutes Schulgeld bezahlten. Am 10. März 1803 wurde die helvetische Staatsordnung durch die Mediationsverfassung verdrängt. Dadurch wurde im Kanton Zug ein neuer Schulplan erstellt [6].
Gemeindliche Schulen Risch und Holzhäusern
Schon 1771 wurde eine Schule in Holzhäusern durch den damaligen Kaplan P. O. Suter eröffnet; 1798 eine Schule in Risch durch den Pfarrer Bernhard Hildebrand. In den 1840er bewegte sich die Schülerzahl in Risch zwischen 60 und 75. Da durch das neue kantonale Schulgesetz von 1849, ein Jahr nach der Gründung der Gemeinde Risch, eine maximale Klassengrösse von 60 festgelegt wurde, musste die Schule Risch in eine Ober- und Unterschule geteilt werden, welche weiterhin im Kollaturgebäude stattfand. Da die Klassen immer grösser wurden, und man neue Lehrer benötigte, wurden die Ordensschwestern von Menzingen nach Risch beordert. Um 1905 wurde Ober- und Unterschule von Lehrerschwestern unterrichtet.
Aufgrund der grossen Nachfrage nach dem Erlernen des Handwerks wurde 1856 eine Realschule auf Schloss Buonas eingerichtet durch Abbé Joseph Bruhin. Da der Schuldienst in Holzhäusern schlecht lief, wollte man die beiden Schulen zu einer vereinen, was jedoch vom Volk abgelehnt wurde. Da aus Geldmängeln der Schulunterricht in einem Keller abgehalten werden musste und sich dies als ungesund erwies, wurde ein Anbau am Kaplanenhaus Holzhäusern vorgenommen. 1888 wollte die Gemeinde die Schule Holzhäusern noch einmal schliessen, was allerding wiederum vom Volk nicht gutgeheissen wurde. Erst 1910 wurde das neue Schulhaus Holzhäusern erbaut, welches auch heute noch in Betrieb ist. 1923 wurde auch in Holzhäusern der Schulunterricht in zwei Abteilungen geteilt. Am 5. Mai 1957 wird in Risch das neue Schulhaus eröffnet, in welchem auch noch heute unterrichtet wird.
1863 wird der Turnunterricht in den Schulen eingeführt, 1881 findet ein Schultheater im Knaben-Schullokal in Risch statt. Die Menzinger Schwestern verlassen die Gemeinde Risch 1960 [6].
Schule Rotkreuz
Die drei "oberen Nachbarschaften" Küntwil, Ibikon und Stockeri besuchten die Schule in Meierskappel. Nach einem Schulstreit 1866-1871 und der Gründung einer Genossenschaft der drei oberen Nachbarschaften wurde am 27. Oktober 1879 im Rotkreuzhof eine Schule eingerichtet. Anfangs wurde dieser Schulunterricht von 51 Schülern besucht. Da auch in Rotkreuz die Schülerzahl stetig stieg, war die Nachfrage nach neuen Räumlichkeiten gross. Aus diesem Grunde wurde eine Schulhausbaukommission gebildet, welche eine Zentralisierung aller Schulen der Gemeinde zu einer Schule in Buonas vorsah. Durch die Abstimmung des Volkes kam dies nicht zu stande und schon zwei Jahre später, am 8. November 1883 wurde das erste, echte Schulhaus der Gemeinde in der Meierskappelerstrasse, gegenüber der Kirche, eröffnet. Der Unterricht, welcher bisher katholisch abgehalten wurde, wird nun durch reformierten Religionsunterricht unterrichtet. Der Unterricht wird ab 1920 in drei Abteilungen gehalten. 1933 wurde die Schule Rotkreuz durch das Schulhaus 1 mit Turnhalle in zurückgehaltener Moderne von Emil Weber erweitert [15]. 1946 wird die Sekundarschule in Rotkreuz eröffnet. Die Rotkreuzer Schulanlage wird ergänzt durch das Schulhaus 3 sowie einen Singsaal von Paul Weber, welche auch die zwei anschliessend erbauten Schulhäuser entwarf [16]. 1962 wird in Rotkreuz die Abschlussklasse (Realschule) eingeführt (später Werkschule), darauf hin das Schulhaus 2 zwei Jahre später eröffnet. Ab 1967 wird zusätzlich eine Hilfsklasse geführt welche 1969 als erste in ein Skilager geht. 1970 wird ausserdem der logopädische Dienst eingeführt sowie die 3. Sekundarklasse in Rotkreuz statt vorher in Cham abgehalten. Diese Oberstufe mit Hilfsschule wird ab 1974 auch von den Kindern aus Meierskappel besucht. Da nun immermehr Schüler die Schule Rotkreuz besuchen, wird 1974 ausserdem das Schulhaus 4 mit Turnhalle eröffnet, welches anfangs als Oberstufenschulhaus genutzt wird. 1975 wird die Schulpräfektur in das Schulrektorat der Schulen Risch-Rotkreuz umgewandelt; erster Rektor wird Richard Hediger. Aufgrund der grossen Nachfrage wurden ab 1976 alle Oberstufenkurse doppelt geführt, ausserdem wurde die gemeindliche Musikschule eröffnet. 1979 wird der private Kindergartenverein aufgelöst, der Kindergarten wird von der Gemeinde geführt. Im selben Jahr wird die 3. Realklasse in Rotkreuz eingeführt, ein Jahr später müssen einzelne Primarklassen dreifach geführt werden. 1983 wurde die Einführungsklasse eröffnet, welche es auch noch heute unter dem Namen Kleinklasse gibt. 1987 wurde von den Architekten Hans Peter Ammann und Peter Baumann die Oberstufenschulanlage Waldegg eröffnet[17], welche hinter der Primarschule an der Waldeggstrasse liegt und aus drei nüchternen, am Hang abgestuften, Schultrakten mit Schulzimmern, Küche, Bibliothek sowie einer Dreifachturnhalle besteht [18]. 1998 wurde der Singsaal, welcher aus einem eigenen Gebäude bestand, zum Schulhaus 5 ausgebaut und aufgestockt. Da die Musikschule auch die Räumlichkeiten der Primarschule und des Rathauses benützte und somit im ganzen Dorf verteilt war, wurde 2003 die neue Musikschule mit der Schul- und Gemeindebibliothek am nördlichen Ende der Schulanlage eröffnet (Letztere befand sich zuvor im Oberstufenschulhaus). Die Musikschule wurde von den Architekten Monika und Martin Jauch-Stolz entworfen und besteht aus einem dunklen Betonmantel welcher das eigentliche Gebäude umgibt. Ein Nachteil der neuen Musikschule ist, dass nun die Schülerinnen und Schüler nicht mehr zusammen im Saal Dorfmatt sondern einzeln in der Aula der Musikschule auftreten können. Mit dem gleichen Bauprinzip erbauten diese Architekten auch das neue Kindergartengebäude mit Rektorat am südlichen Ende der Schulanlage [19]. Das Rektorat befand sich zuvor im ersten Schulhaus von Rotkreuz, welches von 1959 bis 1986 als Gemeindekanlei genutzt wurde. In diesem Schulhaus ist ab 2009 eine Mediothek geplant. 2004 wurde die Werkschule abgeschafft und die Schüler, welche nun in die Realschule gehen, durch einen Logopäden betreut. 2007 musste die sogenannte Sarnahalle aufgrund von Einsturzgefahr geschlossen werden, daraufhin wurde 2008 im Sportpark Rotkreuz die Sporthalle Dorfmatt eröffnet. Anfangs 2008 wurde die Schule aufgrund einer Amokdrohung in Schrecken versetzt [20] [21]. Schlussendlich war es allerdings nur ein Schülerstreich [22]. In 130 wuchs die Schülerzahl in Rotkreuz von 50 auf 1000 Schüler an[23].
Kindergärten, Gymnasien und Privatschulen
In Rotkreuz gibt es neben dem Kindergarten Waldegg im Schulrektorat den Kindergarten Langmatt sowie den Kindergarten Binzmühle. Kinder aus Risch, Buonas und Holzhäusern besuchen entweder Kindergärten in Rotkreuz oder private Spielgruppen.
Gymnasiasten müssen entweder in die Kantonsschule Zug, das Kantonale Gymnasium Menzingen (erst ab der 2. bzw. 3. Sekundarklasse) oder in das (private) Gymnasium Immensee. Da die Kantonsschule Zug jedoch bald ihre Schüleranzahl-Grenze erreicht hat, ist ein Bau eines Gymnasiums in Rotkreuz in geraumer Zeit vorgesehen. Privatschulen gibt es in der Gemeinde Risch keine, stattdessen können Kinder die International School of Zug oder das Montana-Privatgymnasium besuchen. Eine neue Privatschule wird in Cham erbaut [24].
Gesundheit und Soziales
Gesundheit
Obwohl Rotkreuz Hauptsitz mehrerer führender Unternehmen in der Sparte Gesundheitstechnik ist, verfügt die Gemeinde nur über Allgemeine, Zahn- und Tierärzte; Spezialfachgebiete wie Chinesische Akupunktur, Akupunktmassage sowie Anbieter der Plastischen Chirurgie sind ebenfalls vorzufinden. Ärzte in anderen Spezialrichtungen findet man sonst in anderen Gemeinden oder den umliegenden Krankenhäusern. Die nächsten Krankenhäuser sind entweder die St. Andreasklinik, das Kantonsspital Zug oder das Luzern. In Rotkreuz gibt es eine Drogerie sowie eine Apotheke.
Polizei und Armenwesen
Durch den Bau des neuen Rathauses bzw. des Zentrums Dorfmatt 1986 wurde hier auch ein Polizeirevier integriert. Da man mehr Platz im Rathaus benötigte, zog die Polizei im Jahre 2000 in die Gössimatte am Lindenplatz um.
Im 18. Jahrhundert war das Armenwesen eine Sache der Kirche. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Armenwesen allerdings immer mehr von der Gemeinde gestützt. 1828 wurde in Holzhäusern, im heutigen Bürgerhof der Bürgergemeinde, ein Armen- und Waisenhaus eröffnet. 1889 übernahmen die Schwestern von Menzigen das Armenwesen [6].
Feuerwehr
Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts, am 16. Januar 1809, noch vor der Gründung der Kantonalen Brandschutzversicherung stellte man eine Feuerschau-Kommission zusammen, welche in allen Gebäuden die Sicherheitsvorkehrungen untersuchten, um Brände zu vermeiden. Allerdings war das eigentliche Löschwesen noch in den Kinerschuhen. Obwohl 1813 ein schwerer Brand im "Neuhaus" war, wurden die Löschvorrichtungen erst 1836 erneuert. Im selben Jahr brach eine Viehseuche in der Gemeinde aus, wodurch die Feuerwehr einen der grössten Einsätze dieser Zeit hatte. 1839 wird durch den Gemeinderat ein Feurrat bestimmt, in welchem die Feuerwehr besser ausgerüstet wurde. Sie bestand nun aus einem Spritzen-, einem Wasserdrücker-, einem Wasserträger- und einem Wasserschöpferkorps. Der Feuerwehrhauptmann wurde mit einer Armbinde mit Kreuz und einem R gekennzeichnet. 1863 wurde aufgrund mangelnder Einrichtungen eine neue Löschordnung vorgelegt. In den Jahren 1875 bis 1900 kam es in der Gemeinde zu einer "Brandepidemie", da die Feuerwehr oftmals aufgrund Häuser- und Scheunenbränden ausrücken musste. Noch bis 1911 musst die Feuerwehr mit vielen Tiefschlägen rechnen, danach ging es allerdings wieder Bergauf. Einen grossen Fortschritt machte die Feuerwehr durch die Anschliessung der Gemeinde an das Elektrizitätswerk Rathausen. 1956 wurde das Depot in Holzhäusern, 1959 jenes in Risch und 1967 jenes in Rotkreuz bezogen, wobei jenes in Rotkreuz durch eine Übungshalle, der sogenannten Sarnahalle ergänzt wurde. Diese Turnhalle wurde 2008 aufgrund Einsturzgefahr abgerissen, das Feuerwehrdepot ist heute Werkhof der Gemeinde. 1998 wurde das neue Feuerwehrgebäude in der Birkenstrasse eröffnet [6] [25].
Postwesen
In der Alten Eidgenossenschaft wurde der Postdienst von jedem Kanton einzeln erledigt. In der Helvetik macht den Postdienst zum Staatsregal; das schweizerische Territorium wurde in fünf Kreise eingeteilt und Zug wurde zu Zürich gegliedert. Durch die Mediation 1803-1848 wurde das Postwesen wieder von jedem Kanton einzeln verwaltet. Doch diese Verwaltung brachte viele Nachteile: Ein Brief von Appenzell nach Zug zum Beispiel benötigte einen Sechstel der Zeit wie ein Brief nach Ostindien, fünf Tage[6]. Da der Postverkehr von Luzern nach Zug über Gisikon - Sins - Cham statt Gisikon - Berchtwil - Cham verlief, hatte die Gemeinde bis 1848 keine eigene Postablage. Von 1848 bis 1867 befand sich die Rischer Poststelle im Gasthaus Engel in Holzhäusern, danach im ehemaligen Zollhaus und nun Wirtshaus Rothkreuz, obwohl vorerst der Name Holzhäusern behalten wurde. Die Lage der Poststelle wirkte sich auch auf die Diskussionen der Lage des Bahnhofs aus. Durch die Eröffnung der Aargauischen Südbahn erhielt am 1. Dezember 1881 die Postablage den geographisch richtigen Namen "Rothkreuz". Dies war ein wichtiger Schritt zum entstehen des neuen Dorfes Rotkreuz. Da sich nun in Rotkreuz die Bahnlinien Luzern - Zürich und Aarau - Rotkreuz trafen, benötigte man einen Packer, welcher in der Postumladestelle im Bahnhof arbeitete. Durch die Eröffnung der Gotthardbahn 1882 wurde ein zweiter Packer benötigt. Da man nun im Gasthaus Rothkreuz zu wenig Platz für das Postwesen hatte, wurde 1883 auf der anderen Seite der Bahnlinie ein eigenes Postgebäude mit Postbureau erstellt, in welchem sich ab 1884 auch eine Telegraphenstation befand. Der Postverkehr stieg immer stärker an, sodass ein dritter Packer benötigt wurde. Der Postverkehr war so stark, dass Extrazüge Rotkreuz - Zürich - Rotkreuz eingesetzt werden mussten. Erst durch den Bau der Gotthardbahnzufahrt Luzern - Immensee 1897 ging der Postverkehr in Rotkreuz zurück. Ab 1900 wurden alle Briefe von Briefträgern ausgetragen, was allerdings im Ersten Weltkrieg wieder reduziert wurde.
Nachdem in Rotkreuz 1896 zwei Telefone eingerichtet wurden, welche 1899 an die Zentrale in Zug angeschlossen wurden, wurde in Rotkreuz ebenfalls eine Telefonzentrale eröffnet, welche sich im damaligen Schulhaus befand. 1926, als das Postgebäude erweitert wurde, kam nun auch die Telefonzentrale hier unter. Ein Jahr zuvor, 1925, wurden die Kurse der Postkutschenfahrt Rotkreuz - Meierskappel eingestellt, da der neue Bahnhof Risch/Meierskappel eröffnet wurde. Für die PTT kam ein Kauf es Postgebäudes nicht in Frage, da das Lokal viel zu klein war. Die beste Lage wäre direkt am alten Bahnhof gewesen, was man jedoch aufgrund der hohen Bodenpreise nicht erfüllen konnte. Stattdessen wurde ein neues, grösseres Postgebäude 1958 neben dem alten erbaut; die alte Post wurde an die Zuger Kantonalbank verkauft. Letztere riss die alte Post 1959 ab und erstellte ein Bankgebäude, welches 1960 bezogen werden konnte. Das neue Postgebäude von 1958 war ein Unternehmerbau. Erst 1963 ging dieses PTT-Gebäude an die Schweizerische Genossenschaft über[6]. 1997, durch den Bau des Gebäudes neben dem Rathaus im Zentrum Dorfmatt, zogen Post und ZKB ins Dorfzentrum. Das Postgebäude von 1958 und das Bankgebäude von 1960 wurden im Jahre 1999 abgerissen und durch einen modernen Wohnblock ersetzt. Die "Poststrasse" und das Café "zur alten Post" erinnern noch an vergangene Tage.
Radio und Fernsehen
Radio Sunshine, einer der wichtigsten Radiosender der Zentralschweiz, wird von Rotkreuz aus ausgestrahlt. Empfangbar ist er in Rotkreuz und Umgebung auf 88.0 MHz. Die Sendestation befindet sich neben der Roche Diagnostics im Industriegebiet West.
Empfangen kann man in der Gemeinde alle Sender der Wasserwerke Zug, egal ob über Kabel oder Satellit. Der Zentralschweizer Sender Tele Tell wurde 1992 in Rotkreuz gegründet, wird jedoch seit 1994 in Luzern ausgetragen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert sind die zwei Schlösser Buonas und Freudenberg. Das Schloss Buonas liegt auf der Schlosshalbinsel zwischen Buonas und Risch, unter dem Chilchberg. Das Schloss und der Schosspark sind in Privatbesitz des Unternehmens F. Hoffmann-La Roche AG. Auf dem Gelände stand ursprünglich eine Burg, wesser Ursprung, das Baudatum ist nicht bekannt, mindestens ins 11. Jahrhundert zurückdatiert werden darf. Im 17. Jahrhundert wurde die alte Burg abgerissen und als Schloss (ohne Graben und Mauern) neu nachgebaut. 1873 bis 1877 wurde das neue Schloss im Schlosspark gebaut, das ein Hauptwerk profaner Neugotik in der Schweiz war. Nach dem Abriss 1970 wurde an dessen Stelle ein modernes Landhaus errichtet. Die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege und insbesondere Paul Hofer von der ETH Zürich zeigen noch bis heute grossen Widerstand.[26] Einmal im Jahr ist der Park für Besucher geöffnet.[27] Das Schloss Freudenberg, ursprünglich als Landhaus geplant, entstand zwischen 1929 und 1933 nach den Plänen des englischen Architekten Howard M. Robertson.[26] Es steht bei Dersbach auf einer Kuppe hinter einem Wald mit freier Sicht auf den Zugersee. Das Schloss ist dem französischen Schloss Versailles nachempfunden und heute in Privatbesitz. Um das Schloss herum befinden sich ausserdem der Park und die Gartenanlage. Das Schloss kann man vom Seebad Zweijern gut sehen.
Die Pfarrkirche St. Verena Risch ist die älteste Kirche der Gemeinde und eine der Ältesten im Kanton Zug. Sie liegt hoch über dem Zugersee und bildet den Ortskern vom Dörfchen Risch. Sie gehört zur Pfarrei Risch. Eine weitere, kirchliche Sehenswürdigkeit ist die Kapelle von Holzhäusern, die auch Abends sehr anschaulich ist. Sie bildet den Ortskern des Dörfchens Holzhäusern.
Ebenfalls Sehenswert ist der im Jahr 2000 eröffnete Erlebnisbaum im Sijentalwald in Rotkreuz. Der Erlebnisbaum ist ein Gerüst aus Holz, das um eine Tanne aufgebaut ist. Auf jedem Stockwerk des Erlebnisbaumes sind Informationstafeln über das jeweilige Baumstockwerk. Auf dem obersten Stockwerk hat man eine sehr gute Sicht auf die Landschaft und den Zugersee. Er ist ein Reiseziel für Familien mit Kindern und Schulen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Modelleisenbahnanlage Breitfeld, die die Landschaft um Rotkreuz darstellt und jeden ersten Sonntag im Monat geöffnet ist. Sehenswert sind aber auch alle Kulturanlagen sowie alle Feste und Bräuche.
Kulturanlagen
Zu den Kulturanlagen zählen z.B. die Kirchen St. Verena, St. German und St. Vendelin in Risch, Buonas und Holzhäusern, sowie die ref. und die kath. Kirchen in Rotkreuz. In Buonas befindet sich auch das Ortsmuseum. Im Dorfmatt Saal im Dorfmattzentrum treten immer wieder nationale und internationale Persönlichkeiten auf, so z.B. einmal die Amerikanische Gospelgruppe Golden Gate Quartett, die schweizer Popband Plüsch und der schweizer Rapper Stress. An der Strasse von Rotkreuz nach Meierskappel befinden sich die Weinreben des Rischer Weines. Direkt neben den Reben, im Breitfeld, befindet sich ein Modelleisenbahnanlage, die die Gotthardlandschaft nachbildet.
Feste und Bräuche
- Fasnacht
Obwohl es nicht so ausgiebig wie im Kanton Luzern gefeiert wird und der Schulunterricht trotzdem abgehalten wird, ist die Fasnacht das grösste Fest der Gemeinde. Jedes Jahr am Rosenmontag zieht ein Umzug von der Schule durchs Dorf über Waldeten - Lindenplatz - Kreuzplatz auf den Dorfplatz, wo anschliessend gefeiert wird. Nach dem Umzug ist es Sitte, über allerlei aus dem Dorfleben zu lestern und an den Pranger zu stellen. Am Umzug nehmen meist Schulklassen und Vereine teil. Das Wahrzeichen der Fasnacht – wie auch auf dem Wappen – ist der Luchs. Während der Fasnachtszeit werden die ganze Luzerner- und Buonaserstrasse geschmückt mit den vier Gemeindefarben Gelb, Rot, Hell- und Dunkelgrün sowie mit, von der Gemeinde gesponserten, Puppen, die vor Restaurants, auf Vordächern und in Gärten platziert werden.
Für Kinder gibt es ausserdem die Chnöpflifasnacht sowie am Heiligen St. Martinstag den Rääbeliechtliumzug, bei dem alle Schulklassen mit ihren ausgehölten, und einer Kerze gefüllten, Zuckerrüben am Abend bei Einbrechen der Dunkelheit, durch die Strassen von Rotkreuz laufen.
- Pilgergang nach Einsiedeln
Von der kath. Kirchgemeinde wird immer an Auffahrt der Pilgergang nach Einsiedeln organisiert. Da die Rischer es am weitesten von allen Zugern haben, gehen sie spät nachts los und laufen entlang des Zugersees nach Zug und dann weiter ins Ägerital. Von dort aus entlang des Ägerisees auf den Raten. Auf dem Raten wird traditionell die erste Messe während des Sonnenaufgangs gehalten. Dann geht es zum ersten Mal Bergab nach Altmatt und dort über den Katzenstrick nach Einsiedeln zur Wallfahrtskirche. Alle Pilger, die erst am Morgen loslaufen möchten, werden mit Bussen auf den Raten gebracht. Unterwegs kommen immer mehr Leute, auch aus anderen Gemeinden, hinzu. Der Rückweg erfolgt dann mit dem Bus direkt über Arth nach Rotkreuz. Falls man den Pilgergang zeitgleich mit der Kirche macht, ist man um die Mittagszeit wieder in Rotkreuz.
- Chilbi
In der Gemeinde Risch gibt es zum einen die Chilbi Rotkreuz, an der im ganzen Dorf Stände sowie verschiedene Bahnen verteilt sind, zum anderen die Chilbi Buonas, an der es sehr wenige Stände, dafür viel Musik gibt.
- Weihnachtszeit
Es entspricht einem schönen Brauch, dass im Vorfeld – ab 1. November – und während der Chlausenzeit – bis zum Chlausenumzug – Geislechlöpfer und Trychler unterwegs sind. Diese vertreiben mit ihren Geiseln die bösen Geister. In der Adventszeit findet der sogenannte Chlausenumzug statt.
- Gemeindliche Feste
Ein gemeindliches Fest ist der Tag Risch-Rotkreuz for you, an dem auf dem Dorfplatz gefeiert wird. Gleichzeitig gibt es Kinderattraktionen sowie einen Dorfmarkt und Bands, die auf einer grossen Bühne spielen.
Kunst und Musik
In Buonas befindet sich das Ortsmuseum der Gemeinde Risch, in dem sich Schätze aller Art befinden. Von Gegenständen der Archäologischen Ausgrabungen bis zu Bildern aus ferner Zeit ist hier alles zu finden. Das Ortsmuseum ist nur zeitweise im Sommer geöffnet.
In Rotkreuz befinden sich die zwei Galerien zu uralten Uhr und Bauernhof. In beiden Galerien befinden sich Fotos und Bilder des Rischer Fotographen und Maler Hans Galliker. In der Galerie zur uralten Uhr befinden sich Bilder und Fotos über die Uhrengeschichte. In der Galerie im Hotel Bauernhof sind wöchentlich neue Malereien des Künstlers zu bestaunen.
In der Gemeinde Risch gibt eine Musikschule, in der man „normale Instrumente“ wie Blockflöte, Geige oder Saxophon, aber auch speziellere Instrumente wie Flügelhorn oder Schwyzerörgeli lernen kann. Es gibt auch immer wieder Teilnehmer aus der Musikschule, die an Instrumentalwettbewerben teilnehmen. Besonders Bekannt ist die Musikschule Risch-Rotkreuz aber auch für seine sieben verschiedene Chöre für Kinder und Erwachsene, die ein breites Publikum ansprechen. Die Chöre der Musikschule sind auch an allen grösseren Festen in der Schweiz, wie zum Beispiel der Sechseläuten, Fasnacht Luzern oder Zürich oder dem Luzerner Altstadtfest vertreten. Auf privater Seite gibt es auch Musik- und Tanzvereine für Gross und Klein.
Sport und Freizeit
Fussball, Volleyball und andere Sportarten kann man im Sportpark Rotkreuz mit Fussballfeldern, Sandfeldern, Hammerwurgelände, Gymnastikräumen und Sprinteranlagen betreiben. In Rotkreuz befinden sich zwei Doppelturnhallen, eine Gymnastikhalle und eine normale Turnhalle. Zwischen Rotkreuz und Meierskappel, im Breitfeld, befindet sich eine Minigolfanlage. Schwimmen kann man im Schwimmbad Rotkreuz oder im Zugersee. Seebäder befinden sich in Buonas und im Zweijern.
Golfen kann man auf dem Golfpark Rotkreuz-Holzhäusern des Golfclubs Ennetsee. Der Golfpark hat eine 6- und eine 18-Loch-Anlage und verläuft von Buonas entlang der Bahnlinie bis Hünenberg-Kemmatten. Er ist der grösste der Zentralschweiz.
Durch die Gemeinde führen ausserdem die schweizer Fahrradroute 9 (Seen-Route) und die Fahrradroute 77 (Rigi-Reuss-Klettgau). Ebenso verläuft die Fahrradroute um den Zugersee durch die Gemeinde, sie führt von Küssnacht am Rigi über Risch, Bouonas und Zweiern nach Dersbach (und weiter nach Cham ZG). Weitere, gute und kleine Fahrradrouten sind der Fahrradweg über Berchtwil nach Hünenberg ZG – Sins – Bremgarten (entlang der Reuss übers Land) und der neu gebaute Fahrradweg in der Gegenrichtung, also nach Honau LU – Buchrain LU. Spazieren kann man z.B. entlang der Reuss von Buchrain – Rotkreuz bis nach Bremgarten. Durch die Gemeinde führen ausserdem die Wanderwege Alpenpanorama-Weg sowie die Sternenwege Vindonissa und Rheinfall. Ausserdem gibt es schöne Wege von Küntwil aus übers Land nach Risch, Buonas oder auf den Rooterberg.
Zu den meisten Sportarten gibt es auch einen Sportclub, wie z. B. im Fussball (FCR), Tennis, Tischtennis, Badminton, Unihockey oder Basketball. Im Sijentalwald gibt es auch einen Vitaparcours.
Für die Jugend gibt es das Red-X Aktionshaus in Rotkreuz, sowie die katholischen Pfadfindervereine Jungwacht (Jungs) und Blauring (Mädchen).
Architektur
In der Gemeinde Risch sind jegliche Arten und Aussehen von Häusern zu finden. Von Villen zu Hochhäusern, von Bauernhöfen bis zu modernen Backsteinhäusern.
Im Ortskern Rotkreuz sind, wegen der Entwicklung seit 150 Jahren, vorwiegend moderne Bauten und traditionelle Bauernhöfe zu finden. Der Ortskern wird bis 2020 total modernisiert: Alte, oftmals historische Gebäude müssen modernen Bauten weichen. Den grössten Schritt in diesem Projekt scheint sich ab 2009 umzusetzten: Die gesamte linke Häuserzeile der Luzerner- und Buonaserstrasse über insgesamt 12 Gebäude, welche alle zur Zeit des Bahnbaus entstanden sind, werden durch immer gleich aussehende, moderne Blocks ersetzt. So auch die Gärten der Gebäude, welche entlang der Bahnlinie verlaufen, werden mit Gebäuden zugebaut. Ziel ist es, eine Einkaufsstrasse durchgehend überdacht zu errichten. Ausserdem möchte die Gemeinde die Luzerner- Buonaserstrasse schliessen und den Verkehr über die neue Umfahrung führen. Die zwei einzigen alten Gebäude werden dann noch der heutige Gasthof Kreuz (früher Gasthof Rothkreuzhof) sowie der Rothkreuzhof sein. Im Teil nördlich der Bahnlinie werden die Gebäude vorwiegend diagonal zur Chamerstrasse erbaut.
Im Rotkreuzer Ortsteil Waldeten sind die Folgen des Gemeindlichen Projektes, die Häuser farbenfroher zu machen, sehr gut zu sehen. Viele Häuser, die renoviert oder neu gebaut werden, werden mit verschiedenen Farben angemalt. Spezielle farbenfrohe Strassen in Rotkreuz sind die Waldetenstrasse, die Untere Weidstrasse oder die Lindenmatt. Die Flachdachhäuser in der Weidstrasse werden nun auch alle Farbig angemalt.
In Küntwil sind alle Arten von Häusern zu finden. In den 1950er Jahren wurden hier die ersten Wohnhäuser gebaut. Davor gab es nur zwei Bauernhöfe . In den 1990er Jahren wurden dann hier Tirolerhäuser sowie neueartige Einfamiliengebäude gebaut. Erst durch den Bau der Backsteinhäuser in der Eichmatt wurde Küntwil zu einem eigenen Ortsteil. 2004 wurden direkt neben den Tirolerhäusern neue, moderne Häuser errichtet. Diese Empörung über das Bild wurde durch die italienisch aussehenden Mehrfamilienhäuser in der letzten Lücke in Küntwil wieder ausgeglichen.
In Buonas und Risch sind, neben wenigen, alten Bauernhöfen, schöne Einfamilienhäuser und Villen zu finden, die am Hang mit freiem Blick auf den Zugersee liegen. In Risch wurden 2007 die ersten Mehrfamiliengebäude errichtet. Das Bild der beiden Orte wird natürlich noch durch die Schlösser Buonas und Freudenberg ergänzt.
In Holzhäusern trifft Neu auf Alt: Bis 2000 hatte das Dorf keinen Dorfcharakter, da es nur eine Kapelle sowie wenige Häuser gab. 2000 wurde die Überbauung St. Wendelin gebaut, durch die sich die Einwohnerzahl in Holzhäusern verdoppelte. 2009 soll eine neue, moderne Überbauung eröffnet werden – sie soll die modernste Überbauung des Kantons Zug sein. Es ist eine Überbauung mit Wohnungen mit Blick auf den Zugersee, was bis jetzt bei keinem der Häuser zutraf.
Die Roche Diagnostics plant im Norden Rotkreuz' den Bau eines Hochhauses zum Zeichen des Hauptsitzes in Rotkreuz. Hinzu wird die Gebäudezahl von drei Gebäuden auf zehn Gebäude erhöht. Die Mitarbeiterzahl war im Herbst 2007 auf 1000 Mitarbeiter angestiegen, 300 neue Stellen wurden geschaffen.[28] Die Roche setzt auf Modernität. Dabei baut sie Gebäude, die Bienenwaben ähneln, andere einfach mit quadratischen Motiven. Über das endgültige Aussehen der Gebäude und diese, die noch gebaut werden, ist unbekannt.
Die ehemalige Milchverwertungsgenossenschaft erinnert an die Industrialisierung
Persönlichkeiten
- Peter von Hertenstein (* nach 1450 im Schloss Buonas; † vor 8. August 1522 in Konstanz), leitete die Schweizergarde in die Wege und geleitete die ersten Schweizergardisten nach Rom;
- Josef Knüsel (* 1868 † 1943), Regierungsrat von 1899 bis 1940 (längste Amtsdauer eines Regierungsrates);
- Erwin Hürlimann (* 1880; † 1968) war Generaldirektor der Schweizerischen Rückversicherungsanstalt und liess das Schloss Freudenberg errichten.[26];
- Karl von Gonzenbach (* 1841; † 1905), war Erbauer des neuen Schlosses Buonas und ist in Risch begraben;
- Olga Escher (* 1844; † 1891), Ehefrau von Karl von Gonzenbach und ist in Risch begraben;
- Vera von Gonzenbach (* 1873; † 1918), Tochter von Karl von Gonzenbach und Olga Escher, begraben in Risch;
- Mary Olga Vera von Kleist (* 1903; † 1969), Tochter von Vera von Gonzenbach und Ewald Karl Heinrich von Kleist und ist begraben in Risch;
- Ernst Graf von Pourtalés, Ehemann von Mary Olga Vera von Kleist und ebenfalls begraben in Risch;
- Eleanor Hürlimann, geb. Ridge, war die Gemahlin von Erwin Hürlimann[26];
- Ernst Göhner (* 28. Februar 1900 in Zürich; † 24. November 1971 in Risch) war ein schweizerischer Bauunternehmer und ist in Risch begraben;
- Amalia Göhner († 2001 in Risch) war die Frau von Ernst Göhner und ist ebenfalls in Risch begraben;
- Joe Miller († 2000 in Rotkreuz), Piano World Champion, „Weltmeister der Improvisation“, lebte in Rotkreuz;
- Anton Scherer (* 1925), Nationalrat der CVP von 1979 bis 1983;
- Daniel Vasella (* 15. August 1953 in Freiburg), promovierter Arzt, seit der Gründung 1996 Vorsitzender der Geschäftsleitung des schweizerischen Pharmakonzerns Novartis und seit 1999 auch Vorsitzender des Verwaltungsrates von Novartis; ist wohnhaft in Risch;
- Danny Kurmann (* 1966), Eishockey-Schiedsrichter;
- Boris Becker (* 22. November 1967 in Leimen), ehemaliger deutscher Profi-Tennisspieler und Olympiasieger; wohnhaft in Risch.
Literatur
- Geschichte und Gegenwart
- Richard Hediger: Risch – Geschichte der Gemeinde. Herausgegeben vom Gemeinderat Risch. Prestel, Rotkreuz 1986.
- Rudolf Barmettler, Richard Hediger, Karl Zenklusen: Gemeinde Risch, Anderhub, Risch 1992.
- Kunst und Kultur
- Joseph Grünenfelder, Richard Hediger: Pfarrkirche St. Verena in Risch ZG. Schweizerischer Kunstführer Nr. 346, Rotkreuz 1984.
- Die Gemeinde Risch im Kanton Zug
- Eugen Gruber: Geschichtliche Tatsachen aus den mittelalterlichen Urkunden und Dokumenten von Stadt und Land Zug. Zürcher, Zug 1951.
- Eugen Gruber: Grundfragen zugerischer Geschichte. Dossenbach, Baar 1952.
- Eugen Gruber: Geschichte des Kantons Zug. Francke, Bern 1968.
- Direktion für Bildung und Kultur des Kantons Zug (Hrsg.): ZG – Ein Heimatbuch. Balmer, Zug 1999, ISBN 3-85548-052-4.
- Sibylle Omlin, Christian Raschle, Sonja Stauffer, Josef Wüest: Zug – Stadt und Kanton. Balmer, Zug 2002, ISBN 3-85548-048-6.
- Josef Grünenfelder: Ehemalige Vogteien der Stadt Zug, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug - Neue Ausgabe Band II, 108. Band des Gesamtwerkes. Bern 2006
- Karten
- Hans Conrad Gyger: Zürcher Kantonskarte, Zürich 1667
- Heinrich-Ludwig Muoss: Schweizerkarte, Bern 1689
- Walserkarte, 1768
- Guillaume-Henri Dufour: Topographische Karte der Schweiz (Dufourkarte), Bern 1864
- Hermann Siegfried: Topographischer Atlas der Schweiz (Siegfriedatlas), Bern 1870
- Gemeinderat Risch (Hrsg.): Ortsplan Gemeinde Risch, Anderhub, Rotkreuz 1999
- Tourismus Zug: Wander- und Velokarte des Kantons Zug, Zug 2007 ISBN 3-033-00359-1
- Bundesamt für Landestopografie: Landeskarte der Schweiz – Rotkreuz, Bern 2008
Weblinks
- Website der Gemeinde Risch
- Risch-Rotkreuz auf Wikivoyage
- Kurzfassung der Geschichte der Gemeinde Risch
- Die Website des Erlebnisbaumes in Rotkreuz
- Pfarrei St. Verena Risch
Fussnoten
- ↑ Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
- ↑ Zusammenfassung der Geschichte der Gemeinde Risch auf der offiziellen Gemeindewebsite.
- ↑ Staatsarchiv Zug im Auftrag von Regierungsrat und Gemeinden des Kantons Zug:Zug erkunden - Bildessays und historische Beiträge zu 16 Zuger Schauplätzen, Zug 2002, Herausgegeben zum Jubiläum Zug 650 Jahre eidgenössisch und den Opfern des Attentates vom 27. September 2001 im Zuger Regierungsgebäude.
- ↑ Kunstdenkmalführer des Kantons Zug (Zugsammenfassungen aller Orte), Zug
- ↑ a b Zisch – Neue Zuger Zeitung vom 5. November 2007.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Richard Hediger: Risch – Geschichte der Gemeinde. Prestel, Rotkreuz 1986, Herausgegeben vom Gemeinderat Risch-Rotkreuz.
- ↑ a b c Schweizer Weltatlas 2006. Orell Füssli Kartographie, Zürich 2006, ISBN 3-906744-37-X, EAN 9783906744377
- ↑ Kunstführer durch die Schweiz Band 1. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2005
- ↑ a b Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Eidgenössische Volkszählung 2000 – Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden 1850–2000. Bundesamt für Statistik, Neuchâtel 2002, ISBN 3-303-01154-0
- ↑ Zisch – Neue Zuger Zeitung vom 8. Februar 2008.
- ↑ Gemeinde Risch (Hrsg.): Fakten und Zahlen der Gemeinde Risch per 31. Januar 2008. Gemeinde Risch, Februar 2008
- ↑ a b Zisch – Neue Zuger Zeitung vom 8. Oktober 2006.
- ↑ Mitteilung der Zuger Polizei und der Gemeinde Risch.
- ↑ Stefan Bürgler: Analyse der Pendlerbewegungen 2000 im Kanton Zug - Auswertungen der Pendlerstatistik 2000. Zug 2004, Herausgegeben von der Direktion für Raumplanung Kanton Zug.
- ↑ Gesellschaft für schweizerische Kunstgeschichte: Kunstführer durch die Schweiz - Band 1, Bern 2005, S. 740 ff.
- ↑ Gesellschaft für schweizerische Kunstgeschichte: Kunstführer durch die Schweiz - Band 1, Bern 2005, S. 740 ff.
- ↑ Richard Hediger: Risch - Geschichte der Gemeinde, Verlag Prestel AG, Rotkreuz 1986, Herausgegeben vom Gemeinderat Risch
- ↑ Gesellschaft für schweizerische Kunstgeschichte: Kunstführer durch die Schweiz - Band 1, Bern 2005, S. 740 ff.
- ↑ Neue Zürcher Zeitung vom 25. Juni 2008.
- ↑ Zisch - Neue Zuger Zeitung vom 8. Januar 2008.
- ↑ Zisch - Neue Zuger Zeitung vom 9. Januar 2008.
- ↑ Zisch - Neue Zuger Zeitung vom 9. Januar 2008.
- ↑ Richard Hediger/Gemeinde Risch-Rotkreuz: Bildung Risch - Schulinfo 2007/2008 - 30 Jahre Oberstufenschulhaus (Zusatzbeilage der d'Gmeind). Rotkreuz 2007.
- ↑ Zisch - Neue Zuger Zeitung vom 17. Dezember 2008.
- ↑ Geschichte der Feuerwehr Risch
- ↑ a b c d Josef Grünenfelder: Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften Kanton Zug, Zug 2006.
- ↑ Gemeinde Risch: d'Gmeind. Gemeinderat Risch, Rotkreuz
- ↑ Zisch – Neue Zuger Zeitung vom 31. Januar 2008.
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