Gompelscheuer

Gompelscheuer
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Enzklösterle
Enzklösterle
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Enzklösterle hervorgehoben
48.6680555555568.4713888888889590Koordinaten: 48° 40′ N, 8° 28′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Calw
Höhe: 590 m ü. NN
Fläche: 20,2 km²
Einwohner: 1245 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner je km²
Postleitzahl: 75337
Vorwahl: 07085
Kfz-Kennzeichen: CW
Gemeindeschlüssel: 08 2 35 025
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Rathausweg 5
75337 Enzklösterle
Webpräsenz:
Bürgermeister: Michael Faschon

Enzklösterle ist eine Gemeinde im Landkreis Calw in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Der staatlich anerkannte Luftkurort liegt im oberen Enztal im Nordschwarzwald in 560 bis 917 Meter Höhe.

Von den 2020 ha Gemeindefläche sind 1790 ha (88 %) Waldflächen, 6 % werden landwirtschaftlich genutzt, der Rest ist Siedlungs- und Verkehrsfläche.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden und Osten an die Stadt Bad Wildbad, im Südosten an Simmersfeld, im Südwesten an Seewald im Landkreis Freudenstadt und im Westen an Gernsbach und Forbach im Landkreis Rastatt.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Enzklösterle gehören das Dorf Enzklösterle, die Weiler Gompelscheuer, Lappach, Mittelenztal, Poppeltal, Rohnbach und Süßbächle und das Gehöft Hetschelhof. Im Gemeindegebiet liegen die Wüstungen Birkenäckerle, Kaltbronn, Boppelseehaus und Zwickgabel.[2]

Geschichte

Der Name der Gemeinde geht zurück auf ein 1145 gegründetes Zisterzienser-Kloster, das 1330 dem Kloster Herrenalb unterstellt wurde und 1536 nach der Reformation aufgelöst wurde. Der Ort Enzklösterle gehörte bis 1826 zu Wildbad und wurde dann selbständig. 1935 schloss es sich mit der Gemeinde Enzthal, die bis 1829 zur Gemeinde Simmersfeld gehört hatte, zusammen. Obwohl Enzthal die größere Gemeinde war, entschied man sich für den Namen „Enzklösterle“.

Politik

Bürgermeister

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Rußhütte

In Kienrußbrennereien wurde durch das Verbrennen bzw. Verschwelen von harzhaltigen Baumbestandteilen (z.B. Nadelholzzapfen oder Nadelreisig) Ruß als Färbemittel (z.B. für Tusche und Ölfarbe) gewonnen. Erst mit der Einführung der Steinteerproduktion in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts starb dieses alte Handwerk aus.

Die 1829 erbaute, 1982 wiederentdeckte und von 1992 bis 1994 vollständig restaurierte Rußhütte zählt als eines der wenigen und am besten erhalten Bauwerke seiner Art in Deutschland und ist als Kulturdenkmal gemäß Denkmalschutzgesetz eingestuft.

Adventure-Golfpark

Auf über 3.000 m² bietet Enzklösterle zentral in der Ortsmitte eine innovative Minigolfanlage ("Adventure Golfpark"). Die 18 Bahnen sind an die natürliche Umgebung angepasst. Gespielt wird auf typischen Materialien des Schwarzwaldes: Über Holzrugel, einen Wasserfilm, über Trockenmauern oder durch ein Felsenfeld. Bei den Bahnen "Schneckentäle" und "Poppeltal" sind Distanzen über 30 Metern zu meistern. Der Spielerfolg ergibt sich aus Geschicklichkeit, strategischem Vorgehen sowie einer Portion Glück. Der "Adventure-Golfpark" kann mit der SchwarzwaldCard kostenlos besucht werden.

Schnitzereimuseum Krippena 2000

Die Holz- und Krippefigurenausstellung Krippena 2000 beinhaltet u.a. die größte handgeschnitzte Weihnachtskrippe der Welt und eine Vielzahl weiterer Holzschnitzereien, die teilweise in Form von Dioramen aufgebaut sind (z.B. eine Darstellung des Flößerhandwerks im Enztal im Maßstab 1:10).

Riesenrutschbahn

Mit ca. 1500 m Bergauf- und Talfahrt ist die Sommer-Rodelbahn in Enzklösterle-Poppeltal Süddeutschlands längste und rasanteste Rodelbahn aus Edelstahl. Mit einem großen Schlepplift gelangt man zuerst auf die Höhe des Seekopfs - und dann geht es in Steilkurven und mit anderen Finessen talwärts. Die Geschwindigkeit kann selbst bestimmt werden.

Bannwald Bärlochkar

Der Bannwald Bärlochkar ist ein ca. 100 Hektar großes Waldschutzgebiet, in dem der Wald sich urwaldartig selbst überlassen bleibt und nur der hindurchführende Lehrpfad von umgestürzten Bäumen und abgebrochenen Ästen freigehalten wird. Informationstafeln auf dem gut 3 km langen Rundweg vermitteln Wissen zum Wald, der heimischen Tier- und Pflanzenwelt und der geologischen Entstehungsgeschichte der Landschaft.

Enzquelle

Die Quelle der Enz befindet sich in Stein gefasst mitten im Ortsteil Gompelscheuer unterhalb des weiter oben am Hang an einem Waldweg gelegenen, heute in Privatbesitz befindlichen historischen Forsthauses, das samt der daneben befindlichen Scheune unter Denkmalschutz steht. Die Enzquelle ist gleichzeitig Startpunkt des 115 km langen Enztal-Radwegs, der die Enz bis zu ihrer Mündung in den Neckar in Walheim begleitet.

Kaltenbachsee

Der 1782 als Flößersee angelegte Kaltenbachsee lässt sich vom Ortsteil Gompelscheuer (Startpunkt: Enzquelle) in einer knappen Stunde zu Fuß erreichen. Das Wasser dieses ca. 100 Meter langen und ca. 30 Meter breiten aufgestauten Sees wurde früher benutzt, um zu Flößen zusammengebundene Baumstämme ins Tal und weiter über Enz, Neckar und Rhein bis zum Bestimmungsort in den Niederlanden zu bringen.

Waldklettergarten

Im Hirschtal befindet sich seit Frühjahr 2008 der Waldklettergarten Enzklösterle, der von der Fa. CS Naturkonzepte betrieben wird. In 4 bis 13 Meter Höhe kann hier auf über 30 Elementen geklettert werden. Der Waldklettergarten Enzklösterle ist der erste Hochseilgarten in Deutschland, der einen Höhenlehrpfad realisiert hat. Dabei handelt es sich um einen Waldlehrpfad in bis zu 8 Meter Höhe, dessen Lehrplattformen durch Seilbrücken verbunden sind.

Wirtschaft

Infolge der teilweise extrem steilen Hanglagen im oberen Enztal war Landwirtschaft nur auf den begrenzten Flächen des Talbodens möglich. Der letzte landwirtschaftliche Vollerwerbsbetrieb gab schon in den 1970er Jahren auf, im Jahr 2005 nennt die Statistik noch drei Nebenerwerbsbetriebe. In früheren Zeiten lebte die Bevölkerung hauptsächlich von der Waldwirtschaft, d. h. von Holzeinschlag, Flößerei, Köhlerei, Harzgewinnung und Herstellung von Ruß. Heute ist der Tourismus die Haupterwerbsquelle.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 515

Weblinks


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