- Gondry
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Michel Gondry (* 8. Mai 1963 in Versailles, Frankreich) ist ein französischer Film-, Werbespot- und Musikvideo-Regisseur sowie Drehbuchautor und Oscar-Gewinner.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Der Großvater von Michel Gondry war der Erfinder eines Vorläufers der heutigen Synthesizer. Sein Vater war Elektroniker und Informatiker. Er selbst hat einen Abschluss an der heutigen École nationale supérieure des arts appliqués et des métiers d'art (L’ENSAAMA).
Michel Gondry hat sich über die Musikszene hinaus mit innovativen Musikvideos einen Namen gemacht. Er inszenierte Videos unter anderem für Björk, Sinéad O'Connor, The Rolling Stones, The White Stripes, The Chemical Brothers, Kylie Minogue, Daft Punk, Radiohead, Massive Attack, Neneh Cherry, Sheryl Crow, Beck, Foo Fighters, Wyclef Jean, Steriogram, Lacquer.
Seine ersten Videos drehte er für die französische Band Oui oui. Die erste Regie bei einer Spielfilmproduktion führte Gondry bei Human Nature (2001). Das Drehbuch zu diesem wie auch zum nächsten Film Gondrys, Vergiss mein nicht!, stammte von Charlie Kaufman. Das Drehbuch, an dem auch Gondry und Pierre Bismuth mitarbeitete, wurde 2005 mit dem Oscar ausgezeichnet.
Erstmals allein ein Drehbuch schrieb Gondry für die Tragikomödie Science of Sleep – Anleitung zum Träumen (2006), bei der er auch Regie führte. Den autobiografischen Film über einen jungen Mann, der Traum und Realität nicht auseinanderhalten kann und in seiner Nachbarin die Liebe findet, drehte er in seinem Heimatland Frankreich.
Stil
Sein Markenzeichen bei Musikvideos ist die spielerische, aber dennoch präzise Synchronisation von Bewegungsabläufen im Video mit musikalischen Elementen. Herausragende Beispiele hierfür sind die Videos Around the World (Daft Punk), The Hardest Button to Button (White Stripes) sowie Star Guitar (Chemical Brothers).
Diese spielerisch präzise Herangehensweise sieht im Falle von Around the World so aus, dass auf einer Bühnenkonstruktion verschiedene Gruppen von Personen bei jedem Einsatz ihres Tons eine bestimmte, zur Musik passende, Bewegung ausführen.
In The Hardest Button to Button zeigt sich die Synchronisation von Bewegungen zur Musik dadurch, dass sich die Bühnenausstattung der beiden Musiker im Rhythmus der Musik auf- und abbaut und sich musterförmig über Straßen, U-Bahnzüge und Wiesen fortbewegt.
Star Guitar wiederum besteht aus einer einzigen Kameraeinstellung: dem Blick aus dem Zugfenster, vor dem die Landschaft vorbeizieht. Jedes hierbei auftauchende Landschaftselement, seien es Bäume, Bahnmasten oder vorbeifahrende Züge, ist tricktechnisch so manipuliert, dass es genau dem Rhythmus der Musik entspricht und jeweils einem bestimmten musikalischen Element zugewiesen werden kann.
Ein anderes Beispiel für Gondrys Einfallsreichtum ist das Video zu Everlong (Foo Fighters), das die wiederkehrende Tagtraum-Fantasie Gondrys in spielerischer Art und Weise widerspiegelt.
Videografie (Auswahl)
- 1993: Björk – Human Behaviour
- 1994: Sinéad O'Connor – Fire on Babylon
- 1995: Björk – Army of Me
- 1995: Björk – Isobel
- 1996: Björk – Hyperballad
- 1997: Björk – Jóga
- 1997: Björk – Bachelorette
- 1995: IAM - Je danse le mia
- 1995: Massive Attack – Protection
- 1995: Rolling Stones – Like A Rolling Stone
- 1996: Cibo Matto – Sugar Water
- 1997: Daft Punk – Around the World
- 1997: Foo Fighters – Everlong
- 1997: Beck – Deadweight
- 1998: Wyclef Jean featuring Canibus and Free – Another One Bites the Dust
- 1998: Stardust – Music Sounds Better With You
- 1998: Rolling Stones – Gimme Shelter
- 1999: Chemical Brothers – Let Forever Be
- 2001: Radiohead – Knives Out
- 2001: Chemical Brothers – Star Guitar
- 2002: The White Stripes – Fell In Love With a Girl
- 2002: The White Stripes – Dead Leaves and the Dirty Ground
- 2002: Kylie Minogue – Come Into My World
- 2003: The White Stripes – The Hardest Button to Button
- 2005: The White Stripes – The Denial Twist
- 2006: Beck – Cell Phone's Dead
- 2007: Paul McCartney – Dance Tonight
Filmografie
Kinospielfilme von Michel Gondry (in Klammer die Originaltitel der Filme):
- 2001: Human Nature
- 2004: Vergiss mein nicht! (Eternal Sunshine of the Spotless Mind)
- 2005: Block Party
- 2006: Science of Sleep – Anleitung zum Träumen (La Science des rêves)
- 2008: Abgedreht (Be Kind Rewind)
Film über Michel Gondry:
- The Work of Director Michel Gondry – A Collection of Music Videos, Short Films, Documentaries and Stories, Sleeping Train Productions, 2003 (DVD)
Auszeichnungen (Auswahl)
- Internationale Kurzfilmtage Oberhausen 1999: FICC-Preis für La Lettre
- Writers Guild of America Awards 2004: WGA Award für das beste Originaldrehbuch zu Vergiss mein nicht!
- Oscar 2005: Auszeichnung für das beste Originaldrehbuch zu Vergiss mein nicht!
Literatur
- Henry Keazor, Thorsten Wübbena, Video Thrills The Radio Star. Musikvideos: Geschichte, Themen, Analysen. Bielefeld 2005, p. 90ss., p. 288ss.
Weblinks
- Literatur zu Michel Gondry im Verzeichnis der Deutschen Nationalbibliothek
- Fan-Website (französisch)
- Videos von Michel Gondry mit ausführlichen Besprechungen bei bittekunst.de
- Michel Gondry in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Ergänzende Infos zu Projekten bei Director-File.com
- Filmographie von Michel Gondry bei popzoot.tv
- Literatur von und über Michel Gondry im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Gondry, Michel KURZBESCHREIBUNG französischer Film- und Musikvideo-Regisseur GEBURTSDATUM 8. Mai 1963 GEBURTSORT Versailles, Frankreich
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