Gordon Gekko

Gordon Gekko
Filmdaten
Deutscher Titel: Wall Street
Originaltitel: Wall Street
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1987
Länge: 122 Minuten
Originalsprache: englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Oliver Stone
Drehbuch: Stanley Weiser,
Oliver Stone
Produktion: Edward R. Pressman
Musik: Stewart Copeland
Kamera: Robert Richardson
Schnitt: Claire Simpson
Besetzung

Wall Street ist ein Kinofilm aus dem Jahr 1987, der von Oliver Stone produziert und inszeniert wurde.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film handelt von den undurchsichtigen und illegalen Geschäften des Milliardärs Gordon Gekko an der New Yorker Börse. Der junge, aufstrebende Börsenmakler Bud Fox bewundert Gekko. Fox gelingt es schließlich, den ersehnten Kontakt zu Gekko herzustellen. Im Verlauf der ersten Begegnung lässt sich Fox dazu hinreißen, vertrauliche Informationen über die Fluggesellschaft „Bluestar“ weiterzugeben. Über diese verfügte er durch seinen Vater Carl, der als Monteur bei dem Unternehmen arbeitet und die Belegschaft der Firma gewerkschaftlich vertritt. Fortan kooperiert Fox mit dem Finanzhai und gelangt dabei gleichsam in die Rolle seines Zöglings. Vor allen Dingen lernt er, dass der Schlüssel zum Erfolg an der Börse in der Beschaffung von Insiderinformationen liegt. So spioniert Fox für Gekko unter anderem den Konkurrenten Laurence Wildman aus. Durch Gordon Gekkos Vermittlung lernt Fox die mit Gekko befreundete Innenarchitektin Darien Taylor kennen, in die er sich verliebt. Der neu erworbene Reichtum erlaubt es Bud Fox, eine luxuriöse Penthousewohnung in Manhattan zu erwerben, die von Darien Taylor eingerichtet wird, bevor beide dort zusammen einziehen. Die Geschäfte entwickeln sich blendend – bis Fox schließlich seinen „Mentor“ an einer Übernahme von „Bluestar Airlines“ in der Annahme zu interessieren sucht, Gordon Gekko folge seinem Plan, die wirtschaftlich angeschlagene Fluglinie zu sanieren. Durch die Kooperation mit Gekko kommt es zwischen Vater und Sohn Fox zum Zerwürfnis.

Das Geschehen wendet sich in dem Augenblick, da Bud Fox durch einen Zufall erfährt, dass Gekko „Bluestar Airlines“ aufgrund der durch Fox vermittelten Informationen aus reinem Gewinnstreben aufzulösen beabsichtigt. Fox' Vater erleidet einen Herzinfarkt. Am Krankenbett kommt es zur Versöhnung zwischen Bud und seinem Vater. Fox beschließt, Rache zu nehmen, und verbündet sich mit Laurence Wildman, mit dessen Hilfe er es schafft, Gekkos Pläne zu vereiteln. Gekko verliert infolgedessen große Summen und entdeckt zu spät, dass er von Fox überlistet wurde. Daraufhin wird Fox von Polizei und Börsenaufsicht wegen Insiderhandels festgenommen. Eine Schlüsselszene kurz vor Ende des Films zeigt eine letzte Begegnung zwischen Gekko und Fox auf einer Wiese im Central Park, bei der Gekko im Verlauf eines Wutausbruchs die Namen von Unternehmen nennt, die offenbar in früheren gemeinsamen Insider-Geschäften eine Rolle spielten. Gekko weiß jedoch nicht, dass Fox sich zur Kooperation mit den Behörden entschlossen hat und ein Aufnahmegerät am Körper trägt.

Der Film endet mit der Fahrt von Bud Fox zum Gericht. Fox äußert, dass er damit rechnet, ins Gefängnis zu müssen.

Hintergrund

Vorbilder für Gordon Gekko waren die beiden Wallstreet-Millionäre Ivan Boesky und Carl Icahn. Ihre Machenschaften sind Thema in den Büchern „Mr. Diamond“ von Frantz und „Club der Diebe“ von Stewart. Außerdem war Michael Robert Milken, der „Erfinder“ der Junk-Bonds, Vorbild.

Entfallene Szenen

Angeblich existiert eine alternative Version des Films mit einer Lauflänge von 160 Minuten, die aber vor der Veröffentlichung im Kino auf 120 Minuten gekürzt wurde. Von dieser Kürzung war vor allem eine Nebenhandlung betroffen, die ein Verhältnis zwischen Bud und Gekkos Ehefrau Kate schilderte. Dies führte unter anderem dazu, dass Sean Young in der Kinoversion einen viel kürzeren Auftritt hat. Auch der Wutausbruch von Gekko am Schluss des Filmes verliert dadurch an Glaubwürdigkeit.

Eine weitere Szene, die der Kürzung zum Opfer fiel, schilderte den Hintergrund von Darrien Taylor, die ihre Karriere als Callgirl begann, weshalb Carl Fox sie später als „Hure“ bezeichnet. Ebenso fehlt in der Kinoversion eine Erklärung, wie es Bud schaffen konnte, zum Präsident von Bluestar aufzusteigen, ohne seine Tätigkeit als Börsenmarkler aufzugeben.

Kritiken

Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film warte mit schauspielerischen Glanzpunkten auf und thematisiere die moralische Verkommenheit skrupelloser Spekulanten an der New Yorker Börse.

Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 11. Dezember 1987, der Film sei eine radikale Kritik der kapitalistischen Mentalität (Stone's „Wall Street“ is a radical critique of the capitalist trading mentality). Er kritisierte die Leinwandpräsenz von Charlie Sheen und schrieb, die Rolle von Bud Fox sollte mit einem Darsteller besetzt werden, der habgieriger (rapacious) wirken würde – wie James Spader.

Auszeichnungen

Für seine Darstellung der Figur des skrupellosen Corporate Raiders Gordon Gekko wurde Michael Douglas mit dem zweiten Oscar seiner Karriere für die beste männliche Hauptrolle ausgezeichnet, seinen ersten Oscar erhielt er als Produzent von Einer flog über das Kuckucksnest.

Daryl Hannah hingegen bekam für diesen Film die Goldene Himbeere als schlechteste Nebendarstellerin. Regisseur Stone bedauerte später, die wichtige Rolle der Darien mit Hannah besetzt zu haben.

Oliver Stone widmete den Film seinem verstorbenen Vater, der an der Börse als Broker tätig war. Die Figur des eher besonnenen älteren Brokers Lou Mannheim hat er nach dem Vorbild seines Vaters gestaltet.

Fortsetzung

Im Mai 2007 berichtete die New York Times erstmalig über eine geplante Fortsetzung, in der Michael Douglas erneut die Rolle des Gordon Gecko übernehmen soll. Nach einer Auseinandersetzung zwischen Oliver Stone und dem Produzenten ist es um den neuen Film mit dem Arbeitstitel "Money Never Sleeps" allerdings ruhig geworden.

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