- Gradus ad parnassum
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Johann Joseph Fux (* um 1660 in Hirtenfeld bei Graz; † 13. Februar 1741 in Wien) war österreichischer Komponist und Musiktheoretiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Fux wurde ungefähr im Jahre 1660 als Bauernsohn in Hirtenfeld geboren, das damals zur Pfarre St. Marein gehörte, heute jedoch zur Gemeinde Langegg bei Graz zugehörig ist. Seine Eltern waren Andreas und Ursula Fux. [1] Über sein frühes Leben ist nur bekannt, dass er um 1680 an der Universität Graz und von 1683 bis 1687 in Ingolstadt studierte. 1696 wurde er zum Organisten am Schottenstift in Wien ernannt und behielt diesen Posten bis 1702. Dadurch wurde der kaiserliche Hof auf ihn aufmerksam und ernannte ihn zum „Hofcompositeur“. Ab 1701 wurde er Kapellmeister am Stephansdom. 1711 wurde er Musikdirektor des Hofes, eines der wichtigsten Ämter im europäischen Musikleben. In diesem Amt schrieb er zahlreiche Opern und Oratorien.
Seine bekannteste Oper Costanza e Fortezza wurde 1723 in Prag anlässlich der Krönung von Kaiser Karl VI. zum König von Böhmen aufgeführt.
Daneben unterrichtete Fux auch Komposition. Zu seinen Schülern zählten Georg Christoph Wagenseil, Gottlieb Muffat und Jan Dismas Zelenka. Seine Kompositionslehre veröffentlichte er 1725 unter dem Titel Gradus ad Parnassum.
In seinen späteren Jahren, nach dem Tod seiner Frau am 8. Juni 1731, mit der er seit 1696 verheiratet war, komponierte er vor allem geistliche Musik.
Er starb 81-jährig am 13. Februar 1741 in Wien.
Werke
Fux einflussreichstes Werk war die Kompositionslehre Gradus ad Parnassum (1725) - ein Lehrbuch über die Grundlagen der Komposition. Das auf Latein verfasste Werk wurde 1742 von Lorenz Christoph Mizler, einem Schüler Bachs, ins Deutsche übersetzt und beeinflusste maßgeblich die Wiener Schule. Es diente bis ins 20. Jahrhundert hinein als Lehrbuch des Kontrapunkts.
Fux breit gefächertes musikalisches Werk umfasst Opern, Kirchen- und Instrumentalmusik. Insgesamt komponierte er 18 Opern, 50 Messen, drei Requien, 57 Vespern und Psalmen sowie 10 Oratorien und 29 Partiten.
Wirkung
Im Gegensatz zum Gradus ad Parnassum gerieten seine musikalischen Werke schnell in Vergessenheit. Fux wurde erst von Ludwig von Köchel „wiederentdeckt“, der eine Biographie und ein Werkverzeichnis herausgab.
Einige der Werke Fux wurden in der Reihe Denkmäler der Tonkunst in Österreich seit Anfang des 20. Jahrhunderts unter anderem von Egon Wellesz herausgegeben.
Ehrungen
Das Johann-Joseph-Fux-Konservatorium Graz ist nach ihm benannt.
Einzelnachweise
- ↑ The New Catholic Encyclopedia, Second Edition, Catholic University of America Press, ISBN 0-7876-4010-7, Vol.VI, S.50
Literatur
- Hyacinth Holland: Fux, Johann Joseph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 272–275.
- Erich Schenk: Fux, Johann Joseph. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 745 f.
Weblinks
- Literatur von und über Johann Joseph Fux im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Einträge zu Johann Joseph Fux im Katalog des Deutschen Musikarchivs
- Johann Joseph Fux. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Bühnenwerke
- Werkverzeichnis nach Ludwig Ritter von Köchel, 1872
- Gradus ad parnassum. Deutsche Übersetzung von Lorenz Mizler (1742). E-Book der Universitätsbibliothek Wien.
Personendaten NAME Fux, Johann Joseph KURZBESCHREIBUNG österreichischer Komponist GEBURTSDATUM um 1660 GEBURTSORT Hirtenfeld STERBEDATUM 13. Februar 1741 STERBEORT Wien
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