- Graf von Namur
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Die Grafschaft Namur entwickelte sich im 10. Jahrhundert um Burg und Stadt Namur. Nach dem Aussterben der gräflichen Familie im Mannesstamm kam die Grafschaft an die Grafen von Flandern, die sie an die Familie Courtenay, einer Nebenlinie der Kapetinger vererbte.
Wieder durch Erbschaft kam die Grafschaft Namur erneut an Flandern, das jetzt unter der Herrschaft des Hauses Dampierre stand. Der letzte Graf aus dieser Familie, Johann III., der ohne Erben war, verkaufte das Erbrecht an der Grafschaft am 23. April 1421 an Philipp den Guten, Herzog von Burgund. Der Erbfall trat am 1. März 1429 ein.
Inhaltsverzeichnis
Grafen von Namur
Haus Namur
- Albert I., 992 Graf von Namur, † kurz vor 1011, ∞
- Robert II., † vor 1031, dessen Sohn
- Albert II., † 1063/64, Graf von Namur, dessen Bruder
- Albert III., † 1102, 1063/64 Graf von Namur, dessen Sohn;
- Gottfried, † 1139, 1102 Graf von Namur, dessen Sohn
- Heinrich der Blinde, † 1196, 1136 Graf von Luxemburg, 1139 Graf von Namur, dessen Sohn
- die männliche Linie erlischt, Heinrichs Schwester Alice heiratete
- Balduin IV., † 1171, Graf von Hennegau, 1163 Graf von Namur als Erbe Heinrichs
- Balduin V. von Hennegau, deren Sohn, wird von Heinrich enterbt, nachdem dessen Tochter Ermesinde geboren wurde (1186), woraufhin Balduin sich das Erbe mit Waffengewalt holt. Er wird vom Kaiser als präsumtiver Erbe anerkannt und am 16. Mai 1188 zum Markgrafen von Namur ernannt.
Haus Flandern
- 1189–1195: Balduin V. von Hennegau
- 1196–1212: Markgraf Philipp I., dessen Sohn
- 1212–1217: Markgräfin Jolanthe, dessen Schwester, Regentin des Lateinischen Kaiserreichs 1217–1219, ∞ Peter von Courtenay, Kaiser von Konstantinopel 1216-1217
Haus Frankreich-Courtenay
- 1217–1226: Markgraf Philipp II. von Namur, deren Sohn
- 1226–1229: Markgraf Heinrich II. von Namur, dessen Bruder
- 1229–1237: Markgräfin Margarete von Namur, dessen Schwester, ∞ Heinrich I. Graf von Vianden, Markgraf von Namur
- 1237–1256: Markgraf Balduin II. von Namur, dessen Bruder, Kaiser von Konstantinopel 1228–1261, † 1273
- verkauft Namur 1263 an Flandern
- 1256–1265: Markgraf Heinrich IV. von Namur und Luxemburg, Enkel Heinrich I. des Blinden (siehe oben), Sohn von dessen Tochter Ermesinde
Haus Dampierre
- 1265–1297: Guido I., Graf von Flandern, dessen Schwiegersohn, kauft Namur 1263
- 1297–1331: Johann I., dessen Sohn, Graf von Namur
- 1331–1335: Johann II., dessen Sohn, Graf von Namur
- 1335–1336: Guido II., dessen Bruder, Graf von Namur
- 1336–1337: Philipp III., dessen Bruder, Graf von Namur
- 1337–1391: Wilhelm I., dessen Bruder, Graf von Namur
- 1391–1418: Wilhelm II., dessen Sohn, Graf von Namur
- 1418–1429: Johann III., dessen Bruder, Graf von Namur
Johann III. verkauft die Nachfolge in Namur am 23. April 1421 an Philipp den Guten, Herzog von Burgund, damit geht die Grafschaft Namur mit dem Tod Johanns III. 1429 im Herzogtum Burgund auf.
Namur wird – gemeinsam mit Burgund – 1477 an die Habsburger vererbt.
Literatur
- L. Vanderkindere: La formation territoriale des principautés belges, 2 Bände, Brüssel 1909
- Rousseau (Hg.): Actes des comtes de Namur, 1936f.
- E. Brouette: Introduction aux études historiques, archéologiques et folkloriques du Namurois, Manur 1947
- J. Balon: La maison de Namur sur la scène de la grand histoire, Namur 1950
- Genicot: Le Namurois politique, 1964
- Hermann Grote: Stammtafeln, Leipzig 1877
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