- Grand Slam-Turnier
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Als Grand Slam (engl. großer Schlag) bezeichnet man vor allem im Sport große, historische Erfolge.
Inhaltsverzeichnis
Tennis
- Hauptartikel: Grand Slam (Tennis)
Als Grand Slam bezeichnet man im Tennissport den Gewinn der als vier wichtigsten angesehenen Turniere (Grand-Slam-Turniere) innerhalb eines Kalenderjahres. Die Turniere - die Australian Open, die French Open, die Wimbledon Championships und die US Open - sind die sowohl nach Preisgeld (neben dem Masters) als auch nach Weltranglistenpunkten höchstdotierten Turniere des Jahres.
Golf
Golf-Grand-Slam-Turniere Turnier Ort Entstehung Termin US Masters Augusta, Georgia 1934 April U.S. Open USA 1895 Juni The Open Championship UK 1860 Juli PGA Championship USA 1916 August Grand-Slam-Turniere gibt es auch beim Golfsport. Dabei handelt es sich um das Masters-Turnier in den USA (Augusta, Georgia), die Open Championship (Großbritannien), die US-Open sowie das PGA-Turnier (beide in den USA).
Der bisher einzige Spieler, welcher den Grand Slam im Golf geschafft hat, war Bobby Jones. Bobby Jones war Amateur, als er 1930 den Grand Slam schaffte. Das Masters-Turnier gab es noch nicht, und an der PGA Meisterschaft nahm er als Amateur nicht teil. Also bestand der Grand Slam aus den beiden Amateurmeisterschaften der USA und Großbritanniens sowie den Open Championchips der USA und Großbritanniens. Er gründete und baute zusammen mit Clifford Roberts später auch den legendären Golfplatz des Augusta National Golf Club.
Alle vier Majors in ununterbrochener Folge - wenngleich auf zwei Kalenderjahre verteilt - gewann Tiger Woods. 2000 gewann er die US Open, die British Open und die PGA Championship. 2001 siegte er beim Masters. Der Umstand, dass Woods bei allen vier Majors in ununterbrochener Folge siegte, wird auch als Tiger Slam bezeichnet.
Baseball
Ein Grand Slam beim Baseball tritt ein, wenn ein Home Run geschlagen wird und alle Bases besetzt sind, so dass auf einmal vier Punkte erzielt werden.
Motorsport
Automobilrennsport allgemein
Der „Grand Slam“ des Automobilrennsports ist ein fiktiver Titel, der durch den Gewinn des 24-Stunden-Rennens von Le Mans, des Indianapolis 500, des Großen Preises von Monaco, und einer der bedeutenden Monoposto-Meisterschaften (Formel-1-Weltmeisterschaft und/oder die US-amerikanische Champ Car-Rennserie) erreicht wird. Gelegentlich wird analog zum Pferderennsport auch von der „Triple Crown“ des Automobilrennsports gesprochen: Dabei wird die entsprechende Monoposto-Meisterschaft außen vor gelassen. Erreicht wurden die „Triple Crown“ und zugleich der „Grand Slam“ bislang nur von Graham Hill (GB) (Sieger des 24-Stunden-Rennens von Le Mans 1972, Sieger des Indianapolis 500 1966, Sieger des Großen Preises von Monaco 1963-65 sowie 1968-69, Formel-1-Weltmeister 1962 und 1968). Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fahrer diesen Titel gewinnt, ist heute wesentlich geringer, da sich die Spezialisierung der Fahrer auf entweder Monoposti, Sport- oder Tourenwagen im Laufe der letzten Jahrzehnte mehr und mehr durchsetzte.
Entsprechend haben sich diverse Fahrer nach Graham Hill in der Formel 1 und in den USA einen Namen gemacht; diese sind:
- Mario Andretti (USA): Formel-1-Weltmeister, Champ Car-Champion, Sieger des Indianapolis 500
- Emerson Fittipaldi (BR): Formel-1-Weltmeister, Champ Car-Champion, Sieger des Indianapolis 500
- Nigel Mansell (GB): Formel-1-Weltmeister, Champ Car-Champion
- Juan Pablo Montoya (CO): Sieger des Großen Preises von Monaco, Champ Car-Champion, Sieger des Indianapolis 500
- Jacques Villeneuve (CDN): Formel-1-Weltmeister, Champ Car-Champion, Sieger des Indianapolis 500
Vor ihm war dagegen die Kombination aus einer der Monoposto-Meisterschaften und Le Mans üblicher:
- Phil Hill (USA): Formel-1-Weltmeister, Sieger des 24-Stunden-Rennens von Le Mans
- Maurice Trintignant (F): Sieger des Großen Preises von Monaco, Sieger des 24-Stunden-Rennens von Le Mans
- Bruce McLaren (NZ): Sieger des Großen Preises von Monaco, Sieger des 24-Stunden-Rennens von Le Mans
- Jochen Rindt (A): Formel-1-Weltmeister, Sieger des Großen Preises von Monaco, Sieger des 24-Stunden-Rennens von Le Mans
- A.J. Foyt (USA): USAC National Champion, Sieger des Indianapolis 500, Sieger des 24-Stunden-Rennens von Le Mans
Einen Sonderfall nimmt der Brite Jim Clark ein, der beide Formel-Titel sowie das Indianapolis 500 gewann und in Le Mans zumindest vorne mitfuhr (aber nie gewinnen konnte).
Aktuell ist Jacques Villeneuve der heißeste Kandidat auf die „Triple Crown“ und zugleich auf den „Grand Slam“: Er hat in Indianapolis sowie beide Monoposto-Titel gewonnen und wird 2008 in Le Mans in einem siegfähigen Auto starten. Juan Pablo Montoya fährt dieses Jahr im NASCAR Sprint Cup, alle anderen Fahrer sind nicht mehr aktiv.
Formel 1
In der Formel 1 taucht der Begriff Grand Slam, zumeist im englischen Sprachraum, auch im Zusammenhang mit einem sogenannten „perfekten Rennen“ auf, bei dem ein Fahrer das Rennen von der Pole Position über die gesamte Renndistanz anführt und die schnellste Rennrunde erzielt. Dies ist außerordentlich selten und gelang beispielsweise Michael Schumacher bei 91 Siegen nur fünfmal. Rekordhalter mit acht solchen „Grand Slams“ ist der Brite Jim Clark.
Formel 3
Für die Formel 3 gilt der Gewinn des Rennens in Macao, das mit möglicherweise anderen Reifen als in einer nationalen Serie bestritten werden muss, als Grand Slam. Die Änderung im Fahrverhalten kann erheblich sein; hinzu kommt der für viele Fahrer ungewohnte Stadtkurs.
Skispringen
Springen der Vierschanzentournee Ort Schanze Schanzenrekord
(Jahr)Oberstdorf
(29. oder 30. Dezember)Schattenbergschanze 143,5 m (2003) Garmisch-Partenkirchen
(1. Januar)Große
Olympiaschanze141,0 m (2008) Innsbruck
(3. oder 4. Januar)Bergiselschanze 136,0 m (2004) Bischofshofen
(6. oder 7. Januar)Paul-Ausserleitner-
Schanze143,0 m (2005) Im Skispringen hat sich in den letzten Jahren in Anlehnung an Tennis und Golf die Bezeichnung Grand Slam für die Vierschanzentournee eingebürgert. Einziger Sieger aller vier Tournee-Wettbewerbe innerhalb eines Winters war bisher Sven Hannawald (2001/2002).
Bridge
Im Kartenspiel Bridge wird das Ansagen sämtlicher 13 Stiche (d.h. die Gebote 7♣, 7♦, 7♥, 7♠ und 7NT) als Grand Slam bezeichnet. In Deutschland und Österreich ist die deutsche Bezeichnung Großschlemm üblich. Teilweise wird auch das Erzielen von 13 Stichen so genannt.
Rugby Union
Ein Grand Slam kann in der Sportart Rugby Union auf zwei Arten erzielt werden:
Six Nations
Wenn eine teilnehmende Mannschaft alle ihre Gegner im jährlich stattfindenden Six Nations besiegt, spricht man von einem Grand Slam. Das erste Mal wurde dieser Begriff wahrscheinlich im Jahr 1957 von der Zeitung The Times für Englands Sieg über alle Gegner im Vorgängerturnier Five Nations benutzt. Siegt eine britische Mannschaft gegen alle anderen Mannschaften von den britischen Inseln (also ohne Frankreich und Italien), so spricht man von einer Triple Crown.
Mannschaft Turniere England 1913, 1914, 1921, 1923, 1924, 1928, 1957, 1980, 1991, 1992, 1995, 2003 Wales 1908, 1909, 1911, 1950, 1952, 1971, 1976, 1978, 2005, 2008 Frankreich 1968, 1977, 1981, 1987, 1997, 1998, 2002, 2004 Schottland 1925, 1984, 1990 Irland 1948, 2009 Italien noch kein Grand Slam Grand Slam Tour
Von einer Grand Slam Tour spricht man, wenn eine Mannschaft aus der südlichen Hemisphäre in der gleichen Saison gegen alle vier britischen Mannschaften gewinnt. Bisher gelang es Australien, Neuseeland und Südafrika, alle Gegner zu schlagen und damit die Tour erfolgreich abzuschließen.
Mannschaft Jahre Südafrika 1912/13, 1931/32, 1951/52, 1960/61 Neuseeland 1978, 2005, 2008 Australien 1984 Cyclocross
Ein Grand Slam in der vor allem in Belgien und den Niederlanden populären Radsportdisziplin Cyclocross besteht aus dem Gewinn der Welt- und nationalen Meisterschaft sowie den drei wichtigsten Wertungen in diesem Sport, Weltcup, Superprestige und GvA Trofee, innerhalb einer Saison. Erreicht wurde diese Leistung bislang nur vom Belgier Sven Nys in der Saison 2004/2005.
Adventure Grand Slam
Der Adventure Grand Slam ist keine offizielle Bezeichnung. Damit wird entweder das Erreichen der Seven Summits sowie des Nord- und Südpols oder diese Leistung in Kombination mit dem Besteigen aller 14 Achttausender bezeichnet.
Der einzige Mensch, der sowohl die Achttausender und die Seven Summits bestieg sowie Nord- und Südpol erreichte, ist der Südkoreaner Park Young-Seok.
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