Greenhalgh-Klasse

Greenhalgh-Klasse
Broadsword-Klasse
Datei:HMS Cumberland F85.jpg
Daten Batch III
Heimathafen: Devonport
Länge 148,1 m
Breite 14,8 m
Verdrängung 5.300 tons
Geschwindigkeit 32 Knoten
Reichweite 8000 Seemeilen
Besatzung 265
Bewaffnung (Schiff) Harpoon Anti-Schiff-Raketen, Sea Wolf SAM, Torpedos, Goalkeeper Luftabwehrsystem, 114 mm MK8 Kanone, 20 mm Geschütze
Bewaffnung (Hubschrauber) Sea Skua Anti-Schiff-Raketen, Stingray Torpedos, Wasserbomben
Hubschrauber 2 x Super Lynx oder 1 x Sea King oder Merlin

Die Schiffe der Broadsword-Klasse (Type 22) sind Lenkwaffenfregatten der britischen Royal Navy. Sie wurden zwischen 1979 und 1990 für ASW-Aufgaben in Dienst gestellt, heute jedoch zu Mehrzweck-Fregatten weiterentwickelt. Alle Schiffe der Broadsword-Klasse Batch I werden von Brasilien seit 1995/96 unter der Bezeichnung Greenhalgh-Klasse geführt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In den führen 1970er Jahren beauftragte die Royal Navy die Werft Yarrow Shipbuilders (heute BAE SYSTEMS) mit der Konstruktion einer Fregatte zur U-Boot-Jagd. Insgesamt wurden 24 Schiffe geordert. Während die ersten vier (Batch I) nur eine Länge von 131 m und eine Verdrängung von 4.400 Tonnen hatten, wurden die folgenden sechs Schiffe (Batch II) mit einem verlängerten Rumpf und einer dementsprechend größeren Verdrängung gebaut. Durch die Verlängerung konnten zusätzliche Systeme zur Ortung von U-Booten eingebaut werden. 1981 wurde das Projekt aus Kostengründen gestoppt, nachdem erst zehn von 24 georderten Fregatten geliefert waren. Nachdem jedoch im Falklandkrieg insgesamt vier Zerstörer und Fregatten anderer Klassen versenkt worden waren, wurden 1984 noch einmal vier Fregatten der Broadsword-Klasse als Ersatz geordert. Als Basis für diese dritte Bauserie (Batch III) wurden die verlängerten Schiffe der Batch II genommen. Eine wesentliche Änderung war, dass die Fregatten anstelle der Exocet Raketenwerfer nun eine 114 mm Kanone am Bug erhielten. Zusätzlich wurden auch neue Systeme zur Luftabwehr und Anti-Schiff-Raketen vom Typ Harpoon installiert. Das letzte der vier zusätzlichen Schiffe wurde 1990 in Dienst gestellt.

Mit dem Ende des Kalten Krieges veränderten sich die Aufgaben der Schiffe. Die U-Boot-Jagd spielt zwar weiterhin eine wichtige Rolle, jedoch wurden diese Aufgabe zunehmend auf die Fregatten der Duke-Klasse übertragen. Die Broadsword-Klasse wurde nun vorwiegend für Patrouillen- und Eskorteinsätze genutzt. Die Fregatten wurden zum Arbeitstier der Royal Navy bei weltweiten Krisen- und Kriegseinsätzen. Für diese neuen Aufgaben war jedoch eine wesentliche Modernisierung der ersten zehn Schiffe notwendig. 1994 entschied sich die Royal Navy gegen eine kostspielige Umrüstung und gab stattdessen den neuen Fregatten der Duke-Klasse den Vorzug. 1995 wurde die HMS Broadsword als erstes Schiff ausgemustert. Nach der Fertigstellung aller Schiffe der Duke-Klasse im Jahr 2002 wurde dann mit der HMS Coventry das letzte Schiff der ersten beiden Bauserien ausgemustert.

Zukunft

Somit verbleiben nur noch die vier von Anfang an mit moderneren Systemen ausgestatteten Schiffe der Batch III im Dienst der Royal Navy. Sie wurden sogar noch einmal umgerüstet, wobei die Lenkwaffensysteme auf den neuesten Stand der Technik gebracht wurden. Zusätzlich erhielten sie einen neuen, effizienteren Antrieb. 2005 gab die Royal Navy überraschend bekannt, dass die vier Fregatten erst zwischen 2015 und 2018 ausgemustert werden sollen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Schiffe als sehr zuverlässig und strapazierbar gelten, bei gleichzeitig geringem Wartungsaufwand. Zu berücksichtigen sind allerdings auch die Verzögerungen bei der Konstruktion des Nachfolgemodells, der Future Surface Combatant. Überlegungen, die vier Fregatten zusätzlich auch noch mit Marschflugkörpern auszustatten, wurden inzwischen zugunsten der Daring-Klasse aufgegeben.

Nach vielen Enttäuschungen mit vorherigen Fregattentypen hat sich die Broadsword-Klasse als Erfolg für die Royal Navy erwiesen. Dies zeigt auch die Tatsache, dass sieben der zehn ausgemusterten Fregatten nun in Brasilien, Rumänien und Chile erfolgreich im Einsatz sind.

Schiffe

Die brasilianische BNS Rademaker (F 49), frühere britische HMS Battleaxe
Die HMS Brazen (F91) während der Operation Desert Shield 1990
Die HMS Beaver (F93) 1986
  • Batch I - Indienststellung 1979-1982
    • HMS Broadsword - 1995 an Brasilien verkauft und Umbenennung in Greenhalgh (F46)
    • HMS Battleaxe - 1997 an Brasilien verkauft und Umbenennung in Rademaker (F49)
    • HMS Brilliant (F90) - 1996 an Brasilien verkauft und Umbenennung in Dodsworth (F47), heute in Reserve
    • HMS Brazen (F91) - 1996 an Brasilien verkauft und Umbenennung in Bosisio (F48)

Alle Schiffe der Broadsword-Klasse Batch I werden von Brasilien unter der Bezeichnung Greenhalgh-Klasse geführt.

  • Batch II - Indienststellung 1983-1988
    • HMS Boxer - 2004 als Zielschiff versenkt
    • HMS Beaver (F93) - 2001 ausgemustert und verschrottet
    • HMS Brave - 2004 als Zielschiff versenkt
    • HMS London - 2003 an Rumänien verkauft
    • HMS Sheffield (F96) - 2003 an Chile verkauft und Umbenennung in FF Almirante Williams (FF-19)
    • HMS Coventry (F98) - 2003 an Rumänien verkauft

Literatur

  • Ministry of Defence (Hg.): The Royal Navy Handbook, Conway Maritime Press, London 2003. ISBN 0-85177-952-2

Weblinks


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