- Gregor von Heimburg
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Gregor Heimburg (* nach 1400 in Schweinfurt; † August 1472 in Tharandt) war ein deutscher Humanist und Staatsmann.
Leben
Heimburg entstammte einer bürgerlichen Familie aus Schweinfurt am Main. Um 1430 erlangte er den Grad des Doktors beider Rechte in Padua und wurde Generalvikar des Erzbischofs von Mainz. In seinem Auftrag nahm er als Sprecher der kurfürstlichen Delegation am Konzil von Basel teil. Dessen Ziel war die Reformation der Kirche "an Haupt und Gliedern". Im weiteren Verlauf trat er auch als Sprecher im Auftrag von Kaiser Sigismund auf. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er in Basel Enea Silvio Piccolomini kennen lernte, dessen Gegenspieler er später wurde.
1433 bis 1461 lebte Heimburg in Nürnberg und arbeitete als Jurist für die Reichsstadt, nahm zwischendurch aber mehrfach andere Aufträge an. Nürnberg vertrat er vor allem in den Auseinandersetzungen mit Markgraf Albrecht Achilles im Rahmen des Ersten Markgrafenkrieges. 1458 trat Heimburg in den Dienst Alberts von Österreich. Da er erneut entschieden fürstliche Positionen gegen Papst und Kaiser vertrat, wurde er 1460 exkommuniziert und sein Eigentum beschlagnahmt.
1466 trat er in den Dienst Georg von Podiebrads, des hussitischen böhmischen Königs und verteidigte ihn heftig gegenüber dem Papst. Dafür wurde er nochmals exkommuniziert und enteignet. 1471 flüchtete er zu Podiebrads Schwiegersohn Albrecht nach Dresden. Die Geistlichkeit der Stadt verweigerte einige Tage lang den Gottesdienst, um Albrecht zu zwingen, Heimburg wieder zu vertreiben. Der Herzog brachte ihn nach Tharandt in Sicherheit und bat seinen Bruder, Kurfürst Ernst, Befreiung vom Bann zu erwirken. Schließlich gestattete der Papst, dass der Bischof Dietrich von Meißen Heimburg Donnerstag vor Palmarum 1472 zu Dresden im Beisein der Fürsten Ernst und Albrecht feierlich absolvierte. Nach seinem Tod wurde er in der Kreuzkirche (nach anderen Quellen in der Franziskanerkirche) zu Dresden begraben.
Literatur
- Paul Joachimsohn: Gregor Heimburg. Historische Abhandlungen aus dem Münchner Seminar I, Buchner, Bamberg 1891, Nachdruck: Scientia-Verlag, Aalen 1983, ISBN 3-511-00140-4
- Kurt Stadtwald: Roman popes and German patriots. Droz, Genève 1996, ISBN 2-600-00118-2
- Josef Hiksch: Gregor Heimburg (um 1400 bis 1472), Politiker zwischen Mittelalter und Neuzeit. Dissertation, Potsdam 1978.
- Kemper, Raimund: Gregor Heimburgs Manifest in der Auseinandersetzung mit Pius II. Mannheim 1984
Weblinks
- Gregor Heimburg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 327.
- http://www.catholicity.com/encyclopedia/g/gregory_of_heimburg.html
PND: Datensatz zu Gregor Heimburg bei der DNB – keine Treffer 15. Dezember 2007 Personendaten NAME Heimburg, Gregor KURZBESCHREIBUNG deutscher Humanist und Staatsmann GEBURTSDATUM nach 1400 GEBURTSORT Schweinfurt STERBEDATUM August 1472 STERBEORT Tharandt
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