Griffith-Joyner

Griffith-Joyner
Florence Griffith-Joyner mit US-Präsident Ronald Reagan am 24. Oktober 1988

Florence Griffith-Joyner (Geburtsname Delorez Florence Griffith in den Medien häufig als Flo-Jo; * 21. Dezember 1959 in Los Angeles; † 21. September 1998 in Mission Viejo) war eine US-amerikanische Sprinterin und Olympiasiegerin.

Sie wuchs unter schwierigen sozialen Verhältnissen in Los Angeles mit zehn Geschwistern auf. Ihre Eltern wurden geschieden, als sie vier Jahre alt war. 1966 fing sie an, Sport zu treiben und gewann 1973 und 1974 die Jesse-Owens-Jugendspiele. Ihr erster internationaler Auftritt war bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 1983 in Helsinki. Durch den US-Boykott der Olympischen Sommerspiele 1980 konnte sie erst an den Spielen 1984 in Los Angeles teilnehmen und gewann Silber über 200 Meter. 1984 heiratete sie den Olympiasieger im Dreisprung Al Joyner. Zuvor war sie jahrelang mit dem Hürdensprinter Greg Foster befreundet.

Auf Sportfesten in Europa sorgte die junge Sportlerin anfangs mehr durch ihr auffälliges Aussehen als durch überragende Sprintqualitäten für Furore. Ihre langen schwarzen Haare wehten wie eine Fahne hinter ihr her. Sie trug hautenge grelle Laufanzüge und bis zu 10 Zentimeter lange buntlackierte Fingernägel.

Bei den Ausscheidungswettkämpfen („Trials“) für die Olympischen Sommerspiele 1988 verbesserte sie den Weltrekord über 100 m von Evelyn Ashford auf 10,49 Sekunden und gewann bei den Wettkämpfen in Seoul Gold mit der 4x100 m-Staffel, Silber mit der 4x400 m-Staffel und Gold über 100 m und 200 m in den Einzelwettkämpfen. Die 200 m gewann sie in der Weltrekordzeit von 21,34 Sekunden und ist damit nach wie vor Weltrekordhalterin in dieser Disziplin wie auch auf der 100-Meter-Strecke. Sie dominierte die Konkurrenz dermaßen, dass bald Dopinggerüchte aufkamen. Besonders ihre plötzliche Leistungssteigerung innerhalb eines Jahres und ihr bald folgender Rücktritt vom Spitzensport nährten diese Gerüchte. 1989 kehrte sie dem Leistungssport den Rücken und brachte am 15. November 1990 eine Tochter (Mary Ruth Joyner) zur Welt. 1995 wurde sie in die „U.S. Track and Field Hall of Fame“ aufgenommen.

Mehrfach kündigte sie ein Comeback an. So wollte sie bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta starten, gab jedoch zwei Monate vor Beginn der Spiele wegen Problemen mit der rechten Achillessehne das sportliche Ende ihrer Karriere bekannt. Noch im selben Jahr erlitt sie einen leichten Schlaganfall und musste sich in ärztliche Behandlung begeben.

Sie starb am 21. September 1998 im Alter von nur 38 Jahren. Die Aussagen zu den Gründen für den Tod waren widersprüchlich; von plötzlichem Herztod über einen seltenen Hirntumor bis zu Ersticken nach einem epileptischen Anfall war die Rede. Die Vermutung, der Tod sei zumindest teilweise auf die Folgen des Missbrauchs von Anabolika oder anderen leistungssteigernden Mitteln zurückzuführen, konnte weder bestätigt noch vollständig verworfen werden. Tatsache ist, dass sie laut MR-Tomografie eine unentdeckte Gehirnanomalie besaß, die von Geburt an bestanden haben muss.

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