Grigori Potanin

Grigori Potanin

Grigori Nikolajewitsch Potanin (russisch Григорий Николаевич Потанин; * 4. Oktober 1835 im Gebiet Akmollinsk in Russisch-Asien; † 30. Juni 1920 in Tomsk) war ein russischer Entdecker. Er erforschte die Mongolei und andere Gebiete Zentralasiens sowie Sibirien. Er ist der Namensgeber des Asteroiden Potanin und der Potaninskaya Bibliothek in Nowosibirsk.

Leben

Geboren als Sohn eines Kosakenoffiziers, hat Potanin 1852 die Kadettenschule in Omsk absolviert. Ab 1853 war er im Militärdienst in Semipalatinsk, sowie Omsk und beteiligte sich bis 1858 an der Erschließung des Altaigebietes. Ab 1859 besuchte er die Universität Petersburg und nahm nach dem Abschluss 1862, von 1863-1864 an der Expedition F. Struve zum Irtysch ins Gebiet Tarbagatai teil, wo er den Fischfang des Sees Zajsan untersuchte und botanische Sammlungen angelegt hat. 1865 erfolgte die Ernennung zum Sekretär des statistischen Komitees in Tomsk.

Da er bestrebt war voranzukommen und die Auffassung vertrat, Sibirien von Russland abzutrennen, wurde er denunziert und vom Gericht zur Zwangsarbeit verurteilt. Nachdem er 1874 begnadigt worden war heiratete er. Im Frühling 1876 unternahm Potanin im Auftrag der geographischen Gesellschaft, eine Expedition in die nordwestliche Mongolei. Innerhalb der zweijährigen Reise erfasste er die geographischen Gegebenheiten der Region. 1879 erfolgte eine zweite Expedition, die ihn zu den Quellen des Jenissei führte und er machte mit den Veröffentlichungen die aus dieser Reise entstanden die Region bekannt.

Dadurch konnte er Mittel sammeln, so unter anderem bei der Kaiserlich Russischen Geographischen Gesellschaft, um die chinesische Provinz Gansu und das Ordos-Plateau 1884 zu erforschen. 1886 widmete er sich der Erforschung Tibets. Vor allem hat er sich dabei im Grenzgebiet von China aufgehalten. Dabei sind unter anderem von den Mitgliedern der Expedition verschiedene Aufzeichnungen gesammelt worden, die in den Aufzeichnungen der geographischen Gesellschaft 1893 erschienen.

Durch die Fülle die dort an erschlossenen Informationen eingegangen sind, entschloss man sich 1892-1893 eine vierte Expedition zu unternehmen, die abermals nach China führte. Über Peking gelangte man wieder ins Hochland von Tibet in die Provinz Sichuan. Den dort suchte Potanin einen Weg um auf das Tibetische Hochland zu gelangen. Da jedoch seine Frau schwer erkrankte, war er zur Umkehr gezwungen. Nach dem Tod seiner Frau kehrte er nach St. Petersburg zurück. Seine Kollegen Wladimir Afanasjewitsch Obrutschew und Berezovsky setzten seine Arbeit fort. Nachdem Potanin 1899 erneut eine Expedition durchgeführt hatte, kehrte er zurück nach Omsk, beteiligt sich an der Duma des Gebiets, wird 1915 Ehrenbürger von Omsk und erhält 1918 den Ehrenvollen Titel Bürger Sibiriens.

Nachwirkung

Seine Frau Alexandra Viktorovna Potanin ist den 25. Januar 1843 in Gorbatow, als Tochter des Priesters Jh. N. Lavrskogos geboren worden. Sie begleitete ihren Mann während seiner Reisen und half ihm ethnographische Materialien und andere Stoffe zu sammeln. Während der vierten Reise nach China erkrankte sie, auf dem Weg nach Schanghai und verstarb am den 19. September 1893 in Kjachta. Potanin hat eine ganze Reihe von Artikel verfasst, die zum Gegenstand ethnographische Erzählungen über die Mongolen, die Tibeter und die Chinesen, haben, sowie die geographischen Gegebenheiten beschreiben die er bereiste.

Um das Andenken des Forschers zu ehren ist nach Potanin ein Bergrücken in der Provinz Nan Shan benannt, ein Gletscher im Altaigebirge und der Asteroid 9915 trägt seinen Namen. In vielen sibirischen Städten sind Straßen nach ihm benannt und in Tomsk hat man ihm ein Denkmal errichtet. Karl Johann Maximowicz hat ihm zur Ehre die Gattung der Pflanzen potaninija (Potaninia) Maxim nach ihm benannt. Sie stammt aus der Familie der Rosengewächse.

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