- Grillparzer-Preis
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Der Grillparzer-Preis ist ein Literaturpreis, der 1872 zum 80. Geburtstag Franz Grillparzers von seiner Verlobten Katharina Fröhlich gestiftet wurde. Der Preis wurde bis 1971 jedes dritte Jahr für "das relativ beste deutsche dramatische Werk, das im Lauf der letzten 3 Jahre auf einer namhaften Bühne zur Aufführung gelangte und nicht schon vorher von anderer Seite durch einen Preis ausgezeichnet worden ist" verliehen.
Inhaltsverzeichnis
Preisträger der Akademie der Wissenschaften
- 1875 Adolf von Wilbrandt für Gracchus der Volkstribun
- 1884 Ernst von Wildenbruch
- 1887 Ludwig Anzengruber
- 1890 Adolf von Wilbrandt
- 1893
- 1896 Gerhart Hauptmann für Hanneles Himmelfahrt
- 1899 Gerhart Hauptmann für Fuhrmann Henschel
- 1902 Otto Erich Hartleben für Rosenmontag
- 1905 Gerhart Hauptmann für Der arme Heinrich
- 1908 Arthur Schnitzler für Zwischenspiel
- 1911 Karl Schönherr
- 1914
- 1917 Karl Schönherr
- 1920 Karl Schönherr für Kindertragödie
- 1923 Fritz von Unruh
- 1926 Franz Werfel
- 1929 Max Mell
- 1932
- 1935 Josef Wenter
- 1938 Franz Theodor Csokor
- 1940 Max Mell
- 1947 Rudolf Holzer
- 1950
- 1953 Rudolf Bayr
- 1956 Fritz Hochwälder
- 1959
- 1962 Richard Billinger
- 1965 Felix Braun für Orpheus
- 1968 Friedrich Dürrenmatt für Der Besuch der alten Dame
- 1971 Thomas Bernhard für Ein Fest für Boris
Von 1991 bis 1993 wurde ein von der Hamburger Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. zur Verfügung gestellter Kultur- und Literaturpreis für herausragende Leistungen, vornehmlich auf dem Gebiet des österreichischen Geisteslebens, durch die Universität Wien verliehen. Dieser Preis war aufgrund der großdeutschen Vergangenheit des Stifters, als auch wegen der den Nationalsozialismus verherrlichenden Gedichte der Jurorin Gertrud Fussenegger im Jahr 1991 Anlass für heftige Kritik in Österreich. 1992 konnte der Preisträger Hans Lebert gesundheitsbedingt nicht an der Verleihung teilnehmen, er ließ jedoch den Burgschauspieler Wolfgang Gasser seine Rede verlesen, eine geharnischte Abrechnung mit der großdeutschen Ideologie des Stifters. Der deutsche Botschafter Philipp Jenninger verließ empört den Saal. 1993 vergaben Anonyme Aktionisten rund siebenundzwanzig Grillparzer-Preise an fast alle namhaften Autoren Österreichs, in dem sie einerseits namens der Universität Wien Telegramme an die fiktiven Preisträger und zugleich gefälschte Preisverleihungsbekanntgaben an die Medien verschickten, an jede Zeitung einen anderen Preisträger. Eine Vielzahl von Fehlmeldungen war die Folge, zahlreiche Schriftsteller freuten sich über die irrige Vergabe und nahmen den Preis an. Tatsächlicher Preisträger war der damals schon von Vergesslichkeit gezeichnete Albert Drach, der den Preis unter massivem Polizeischutz tatsächlich erhielt und tatsächlich annahm. Daraufhin wurde der Preis klanglos eingestellt.
Grillparzer-Preis der Stadt Wien in den Jahren des Nationalsozialismus
- 1941 Max Mell
- 1942 ?
- 1943 Mirko Jelusich
- 1944 Erwin Guido Kolbenheyer
Preisträger der Hamburger Toepfer-Stiftung
- 1991 Peter Handke
- 1992 Hans Lebert
- 1993 Albert Drach
Preisträger der Anonymen Aktionisten
- 1993 Albert Drach, Wolfgang Bauer, Elfriede Jelinek, Robert Menasse, Hermes Phettberg, Oswald Wiener und viele andere
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