Grosse Vorstadt-Synagoge

Grosse Vorstadt-Synagoge

Die Große Vorstadt-Synagoge war eine Synagoge in der Bożniczejstraße Nr. 16 in Lemberg in der Ukraine.

Geschichte

Die Pfeiler befanden sich in der Mitte der Synagoge, an den vier Ecken der Bima in der Mitte des Raumes und machten die Synagogen zu einer sog. "4 Pfeiler-Synagoge"

Die erste jüdische Stadtgemeinde Lembergs wird im 14. Jahrhundert erwähnt, wobei die jüdische Gemeinde unter dem persönlichen Schutz des polnischen Königs stand.

Eine Ansiedlung einer jüdischen Vorstadtgemeinde in der Lemberger Vorstadt, die Krakau genannt wird, ist im Jahre 1352 urkundlich belegt. In dieser Vorstadtgemeinde existierte bis mindestens 1457 eine Gemeinde von Karäern.

Die Vorstadtgemeinde bestand unabhängig von der Stadtgemeinde und hatte eigene Synagogen, Kult- und Wohltätigkeitseinrichtungen.

1623 wurde die hölzerne Synagoge aus dem Jahre 1623 in der Vorstadt zu Krakau, außerhalb der Krakauer Stadtmauern durch ein Feuer vernichtet.

In den Jahren 1632/1633 wurde eine Steinsynagoge erbaut. Grundlage dafür war ein Abkommen mit dem Stadtrat, der Bauweise und Standort bestimmte.

Die Synagoge wurde über eine Vorhalle im Westen betreten, die eine Treppe, einen Pranger und Zunfträume hatte und ein bzw. zwei Stufen oberhalb des Bet- und Hauptsaals lag. Der Pranger befand sich an der Ostwand der Vorhalle.

In der Höhe von 4,15 m an der West- und Eingangswand befand sich eine Empore zu dem 15 Stufen hinaufführten und der für einen Knabenchor bestimmt war.

Der Betsaal selbst war 19,30 m lang, 20,10 m breit und 19,20 m tief. Das Kreuzgewölbe des Hauptsaals wurde durch neun Felder von flachen Bögen aufgegliedert, wobei das Kreuzgewölbe selbst ausschließlich durch vier große Pfeiler getragen wurde. Die vier oktogonalen Gewölbepfeiler befanden sich an den vier Ecken der Bima in der Raummitte. Bemerkenswert war dabei, daß die vier Pfeiler, die die Ecken der Bima markierten und das Gewölbe trugen weiter auseinander lagen als die anderer vier Pfeiler Synagogen, wie die in Łańcut, Lublin oder Pincas.

Die jüdische Gemeinde Lembergs vergrößerte sich, als Lemberg in den Jahren 1772 bis 1914 Hauptstadt des österreichischen Teils von Galizien wurde. Die neuen Gemeindemitglieder war aber zumeist Chassiden, die ihre eigene Schtibl bzw. Betstuben errichteten. Die erte Schtibl wurde schon 1820 errichtet. Bis 1838 gab es bereits sechs weitere Betsäle. 1869 existierten in Lemberg vierzehn Synagogen und etwa achtzig Schtibl

1918 wurde Lemberg polnisch und ein Pogrom brach aus, wobei die Große Synagoge verbrandt wurde. Die Vorstadtsynagoge war einer der wenigen Synagogen die dieses Pogrom überstand. 1939 zählte die jüdische Gemeinde zu Lemberg 109.500 Mitglieder.

1941 wurde die Synagoge von der NS-Herrschaft vernichtet. Im März des Jahres 1942 und im Januar des Jahres 1943 wurden von der Gemeinde etwa 97.000 Mitglieder ermordet.

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