Grossherzogtum Litauen

Grossherzogtum Litauen
Der Aufstieg Litauens zu osteuropäischen Großmacht unter Großfürst Mindaugas I. und seinen Nachfolgern - die territoriale Entwicklung während des Spätmittelalters

Das Großfürstentum Litauen war ein Fürstentum, das sich über das heutige Territorium der Staaten Litauen, Weißrussland, Ukraine, Russische Föderation und teilweise Polen erstreckte.

Inhaltsverzeichnis

Territorium

Großfürstentum Litauen als Teil des Doppelstaats Polen-Litauen um 1618

Weißrussland, die Ukraine und Westrussland standen jetzt unter dem Supremat litauischer Großfürsten, deshalb wurde im Laufe der Zeit die ostslawische Sprache und Kultur im Großfürstentum Litauen dominant. Die Großfürsten von Litauen sahen sich von nun an als rechtmäßige Erben des untergegangenen Reiches der Kiewer Rus. Die polnisch-litauischen Herrscher trugen den Titel: magnus dux Littwanie, Samathie et Rusie.

Nachdem das Großfürstentum Moskau die mongolische Fremdherrschaft um 1480 abstreifte, wurde es, da es sich als legitimer Nachfolger der Kiewer Rus ansah, seit dem Ende des 15., besonders aber seit Beginn des 16. Jahrhunderts, zum größten Konkurrenten Polen-Litauens bei der „Sammlung der russischen Erde“.

Geschichte

Mittelalter

Im 14. Jahrhundert erfolgte, insbesondere unter Großfürst Gediminas und seinen Söhnen Algirdas und Kęstutis, der Aufstieg Litauens zu einer osteuropäischen Großmacht.

Gediminas gründete 1323 die Hauptstadt Wilna (heutiges Vilnius). Nach dem Einfall der Mongolen in Osteuropa und der Zerschlagung der Kiewer Rus hatten sich viele ostslawische Fürsten aufgrund der Schwächephase der Goldenen Horde dem Großfürstentum Litauen angeschlossen, andere wurden hingegen unterworfen. Im Westen sahen sich die litauischen Herrscher einer ständigen Bedrohung durch den Deutschen Orden gegenüber, die in einer über hundert Jahren währenden Auseinandersetzung überwunden werden konnte.

Union mit Polen

1386 bestieg der litauische Großfürst Jogaila als Władysław II. Jagiełło den polnischen Thron, was zur in der Union von Krewo besiegelten Vereinigung dieser Länder führte. Dabei trat Litauen allerdings seine Territorien in der heutigen Ukraine 1569 an das Königreich Polen ab. Die Verteidigung der südlichen Peripherie gegen das Osmanische Reich und ihre Vasallen, die Krimtataren, oblag nun vollständig der „Polnischen Krone“. Diese Personalunion wurde in der Lubliner Union zu einer Realunion erweitert, deren Ergebnis die Žečpospolita oder Abiejų tautų respublika war.

Siehe auch

Literatur

  • Mathias Niendorf: Das Großfürstentum Litauen. Studien zur Nationsbildung in der Frühen Neuzeit (1569-1795). Wiesbaden 2006, ISBN 3-447-05369-0

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