- Großherzoglich-Hessische Porzellansammlung
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Die Großherzoglich-Hessische Porzellansammlung wurde vom letzten Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein gegründet. Bereits kurz nach seinem Regierungsantritt im Jahre 1892 hatte er damit begonnen, seinen privaten Kunstbesitz neu zu ordnen. Die Porzellane und andere keramische Erzeugnisse führte der Großherzog im Prinz-Georg-Palais in Darmstadt zusammen, das er ab 1908 als Museum der Öffentlichkeit zugänglich machte.
Inhaltsverzeichnis
Sammlung
Trotz zahlreicher Neuerwerbungen hat sich die Großherzoglich-Hessische Porzellansammlung den Charakter eines Familieninventars erhalten, das von den Vorlieben der einzelnen Familienmitglieder sowie den dynastischen und diplomatischen Beziehungen des Darmstädter Fürstenhauses geprägt ist. Einen Schwerpunkt der Sammlung bilden die Fayencen und Porzellane der Manufakturen in Kelsterbach, die von den Landgrafen von Hessen-Darmstadt unterstützt wurden. Mit Meißen, Nymphenburg, Höchst, Frankenthal, Wien, Sèvres und St. Petersburg sind weitere bedeutende Manufakturen in der Sammlung vertreten. Diese größeren Bestände werden durch Einzelstücke und Ensembles nahezu aller bekannten europäischen Manufakturen ergänzt. So dokumentiert die eher zufällig als systematisch zusammengetragene Sammlung die Geschichte der höfischen Porzellan- und Fayencekunst und gibt einen Überblick zur künstlerischen Entwicklung der europäischen Keramik von ihren Anfängen bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert.
Jubiläumsausstellung
Die Großherzoglich-Hessische Porzellansammlung in Darmstadt feierte mit der Jubiläumsausstellung „Frühstück bei Hofe“ bis zum 16. November 2008 ihr 100-jähriges Bestehen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung standen Frühstücksservice, die in den bedeutendsten europäischen Porzellanmanufakturen entstanden sind. Zusammen mit den in großer Auswahl präsentierten Frühstückstassen gaben sie einen Überblick zur Formen- und Dekorvielfalt im 18. und 19. Jahrhundert. Daneben bildeten das höfische Frühstückszeremoniell und die kulturhistorische Bedeutung von Tee, Kaffee und Schokolade einen weiteren Aspekt der Ausstellung.
Ausstellung 250 Jahre Kelsterbacher Porzellan
Bis zum 26. Juni 2011 findet in der Großherzoglich-Hessischen Porzellansammlung die Sonderausstellung 250 Jahre Kelsterbacher Porzellan. Die Manufaktur Landgraf Ludwigs VIII. von Hessen-Darmstadt" statt. Bei dieser Ausstellung werden erstmals seit der letzten und bislang einzigen Ausstellung im Jahre 1930 alle in öffentlichen und privaten Sammlungen bekannten Kelsterbacher Porzellanfiguren im Prinz-Georg-Palais zusammengeführt. Einst schmückten sie zum Dessertgang, dem krönenden Höhepunkt des Festmahls, die fürstliche Tafel. Heute geben sie in ihrer thematischen Vielfalt ein lebhaftes Bild von den schnell wechselnden Moden der damaligen Zeit.
Literatur
- Alexa-Beatrice Christ: Kelsterbacher Porzellan. Der Bestand der Großherzoglich-Hessischen Porzellansammlung Darmstadt. Stuttgart 2004
- Alexa-Beatrice Christ: Vogelmann & reliquis. Kelsterbacher Figuren aus internationalen Sammlungen. Darmstadt 2011
- Alexa-Beatrice Christ: Frankenthaler Porzellan. Der Bestand der Großherzoglich-Hessischen Porzellansammlung Darmstadt. Stuttgart 2006
- Alexa-Beatrice Christ und Bettina John-Willeke: Frühstück bei Hofe. 100 Jahre fürstliches Porzellan. Stuttgart 2008
- Gudrun Illgen: Führer durch die Großherzogliche Porzellansammlung im Prinz-Georg-Palais. Darmstadt 1982
- Gudrun Illgen: Mopsiade. Möpse aus drei Jahrhunderten. Darmstadt 1973
- Tamara Kudrjawzewa: Das weiße Gold der Zaren. Stuttgart 2000
- Karl Schafft: Kelsterbacher Fayencen und Steingut. Darmstadt 1987
Weblinks
49.8795833333338.6534722222222Koordinaten: 49° 52′ 46,5″ N, 8° 39′ 12,5″ OKategorien:- Museum in Darmstadt
- Porzellanmuseum
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