- Großohrhirsch
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Maultierhirsch Systematik Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla) Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia) Familie: Hirsche (Cervidae) Unterfamilie: Trughirsche (Capreolinae) Gattung: Odocoileus Art: Maultierhirsch Wissenschaftlicher Name Odocoileus hemionus (Rafinesque, 1817) Der Maultierhirsch oder Großohrhirsch (Odocoileus hemionus) ist ein im Westen Nordamerikas verbreiteter Hirsch. Er ist der nächste Verwandte des Weißwedelhirsches.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Dem Weißwedelhirsch sieht diesem Hirsch sehr ähnlich. Die Färbung des Schwanzes ist bei ihm anders: je nach Unterart beiderseits weiß mit einer schwarzen Spitze oder gänzlich schwarz. Die Ohren sind deutlich größer, und das Geweih des Männchens sieht anders aus: Bei jungen Männchen findet man ein einfaches Spießgeweih wie bei einem Rehbock, bei älteren kommt es zu einer fortwährenden Zweiteilung der Geweihsprossen, so dass bis zu fünfzig Enden entstehen können. Maultierhirsche haben eine Schulterhöhe von 1 m und ein Gewicht von 75 (Weibchen) bis 150 kg (Männchen).
Verbreitung
Der Maultierhirsch lebt vor allem in den Rocky Mountains, aber auch in den Nadelwäldern von British Columbia, im Westen der Prärie und in den Halbwüsten und Wüsten der südwestlichen USA und des nordwestlichen Mexiko. Anders als der Weißwedelhirsch ist er aber kein Kulturfolger und meidet die Nähe menschlicher Siedlungen.
Lebensweise
Männchen und Weibchen leben in voneinander getrennten Verbänden, ältere Männchen gelegentlich auch als Einzelgänger. Der Zusammenhalt dieser Gruppen ist lose, und nur zur Paarungszeit entwickelt sich eine strenge Hierarchie. Auf Wanderungen tun sich Maultierhirsche manchmal auch zu größeren Herden zusammen. Solche Wanderungen gibt es jahreszeitlich im Gebirge (um der winterlichen Kälte in großen Höhen zu entgehen) und in Wüsten (um Wasserstellen zu finden).
In der Brunftzeit versuchen die Männchen, die Führung eine Gruppe weiblicher Hirsche zu gewinnen. Dabei werden eventuell bereits anwesende jüngere und schwächere Männchen vertrieben. Die Größe des Geweihs bestimmt oftmals den Erfolg.
Bedrohung und Schutz
Von 10 Millionen Maultierhirschen, die ursprünglich in Nordamerika lebten, waren die Populationen bis 1900 durch übermäßige Bejagung auf 300.000 zurückgegangen. Durch wirksame Schutzmaßnahmen sind die Zahlen wieder auf 5 Millionen gestiegen, stagnieren aber seit den 1960ern.
Von der IUCN als bedroht geführt wird die Unterart Odocoileus hemionus cerrosensis, der Cedros-Maultierhirsch. Er ist auf die kleine mexikanische Insel Cedros vor der Küste von Baja California beschränkt. Die Population wird auf 300 Tiere geschätzt.
Weblinks
- Odocoileus hemionus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Deer Specialist Group, 1996. Abgerufen am 12. Mai 2006
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