Großrettungswagen

Großrettungswagen
Großraumrettungswagen in Tokyo

Der Großraum-Rettungswagen (GRTW) oder Großraum-Krankentransportwagen (GKTW)[1], auch Großrettungswagen[2], ist ein Fahrzeug des Rettungsdienstes auf einem Omnibus-Fahrgestell.

Teilweise handelt es sich dabei um Sonderanfertigungen, teilweise um Umbauten von Linien- oder Reisebussen. In der Art des Ausbaus gibt es jedoch viele unterschiedliche Variationen. Dabei werden Rollstuhlplätze, Sitzplätze, Krankentragenplätze und Krankenhausbettenplätze verwendet. Je nach Ausstattung ergibt sich dann auch das Aufgabenfeld des GRTW. Es gibt auch GRTW mit variabler Ausstattung, d.h. es kann je nach Aufgabe umgebaut werden.

Nach dem Vorschlag der EU für die Lackierung von Sonderfahrzeugen sollte der GRTW als Fahrzeug des Rettungsdienstes schwefelgelb (RAL 1016) lackiert werden

Aufgrund des speziellen Aufgabenfeldes und der hohen Anschaffungskosten sind GRTW meist nur in Großstädten stationiert.

Inhaltsverzeichnis

Einsatzbereiche

Unterbringung von Personen

Aufgrund der vielen Sitzplätze kommt der GRTW als Unterkunft, z.B. bei Räumungen zum Einsatz. Die Vorteile gegenüber einem Zelt sind hierbei, dass in einer Unterkunft gleichzeitig mehr Personen aufgenommen, versorgt und registriert werden können, keine Auf- und Abbauzeit anfällt und der Bus bewegt und leichter beheizt werden kann.

Massenanfall von Verletzten

Bei einem Massenanfall von Verletzten wird oftmals ein GRTW eingestetzt, da dieser Platz für viele Verletzte bietet. Im Gegensatz zu Zelten ist der GRTW vom Wetter unabhängig, mobil und leicht beheizbar. Des weiteren eignet er sich zum Abtransport einer Vielzahl leichtverletzter Patienten.

Intensivtransport

Der GRTW eignet sich für einen Intensivtransport, vor allem wenn er über ein oder mehrere Krankenhausbetten oder eine Befestigung für ein solches Bett bereitsteht. Er bietet außerdem, da das Intensivbett relativ viel Platz einnimmt, mehr Platz für das Betreuungspersonal.

Transport schwergewichtiger Patienten

Ein normaler Rettungswagen ist hinsichtlich des Raumes beschränkt, ferner ist die Fahrtrage aus Sicherheitsgründen nur bis zu einer bestimmten Höchstmasse (meist 150 kg) belastbar. Bei besonders schweren Patienten kann hier auch ein GRTW eingesetzt werden. Normalerweise wird dann eine besondere Trage eingesetzt, die zwar auf auch auf Rollen läuft aber keinen Unterbau wie eine Fahrtrage hat. Dadurch hat sie auch einen niedrigeren Schwerpunkt. Sie ist normalerweise für Patienten bis 400 kg ausgelegt. Der Transport kann durch einen herabsenkbaren Flur und eine Rampe oder eine Hebebühne weiter vereinfacht werden.

Besatzung

Der GRTW hat in der Regel nur eine Besatzung aus zwei manchmal auch nur aus einer Person, da normalerweise die benötigten Einsatzkräfte am Zielort zusteigen. Manche Zivildienstleistende haben die Möglichkeit den GRTW bei Einsätzen als Hilfskraft zu begleiten.

Technik

Da der GRTW gegebenenfalls Sonder- und Wegerechte (§35 und 38 StVO) in Anspruch nimmt, ist dieser mit einer Sondersignalanlage bestehend aus Rundumkennleuchte und Folgetonhorn ausgerüstet (Feuerwehr- bzw. Rettungsdienstfahrzeug). Für eine bessere Patientenaufnahme verfügt der GRTW meistens über einen höhenverstellbaren Flur oder über eine Hebebühne. Für einen leichten Umbau (Krankentragenhalterung und Sitzplätzen für leicht Verletzte oder Unverletzte) können sich auf dem Boden Schienen wie in einem Flugzeug befinden, in die das entsprechende Modul eingebaut werden kann. Da es keine DIN-Norm für die Ausrüstung eines Großraumrettungswagens gibt kann die Ausstattung je nach Bedürfnissen des Betreibers ausgestattet werden. Zum Standard in Deutschland gehören jedoch mehrere Tragen und Notfallkoffer sowie eine normale Ausrüstung eines Rettungswagens. Teilweise ist eine Sauerstoffeinheit fest eingebaut. An den Plätzen für Sitze oder Krankentragen befinden sich dann entsprechende Anschlüsse.

Quellen

  1. Funkrufnamenplan für die nichtpolizeilichen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben in Baden-Württemberg von 1992
  2. Großrettungswagen der Feuerwehr Hamburg

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