Großstadtdokumente

Großstadtdokumente

Die Großstadt-Dokumente waren eine Reihe von Veröffentlichungen, die von dem Berliner Schriftsteller und Kulturwissenschaftler Hans Ostwald zwischen 1904 und 1908 im Verlag Hermann Seemann Nachfolger G.m.b.H. (Berlin und Leipzig) herausgebracht wurden. Insgesamt umfasste die Buchreihe 50 Bände.

Die ersten zehn Teile befassten sich mit Berlin, die zweiten zehn Bände waren Wien gewidmet. Zur Jahrhundertwende galt Berlin als geschichtslose Metropole aus der Retorte, Wien dagegen als traditionsbewusste Kulturstadt. Eines der Hauptthemen der Buchreihe war daher auch die parallele Untersuchung der Lebensverhältnisse in Wien und Berlin.[1]

Unter den Autoren der Publikationen waren, neben Ostwald selber, Julius Bab, Magnus Hirschfeld, Albert Weidner, Wilhelm Hammer, Max Marcuse und Balder Olden. Zu den Autoren der zehn Bände über Wien zählten unter anderen Felix Salten, Alfred Deutsch-German und der Sozialreporter Max Winter, der in seinen „Berliner Studiengängen“ die kommunale Infrastruktur von Berlin inspizierte und mit jener Wiens verglich.

Zu den behandelten Themen gehörten Bohèmekultur und die künstlerische Entwicklung verschiedener Kreise von Jungautoren (Band 2: „Die Berliner Bohème“ von Bab), Homosexualität (Band 3: „Berlins drittes Geschlecht“ von Hirschfeld, sowie der sofort verbotene Band 20: „Die Tribadie Berlins“ von Hammer, der nach dem Verbot durch einen Band über „Berliner Lehrer“ ersetzt wurde) sowie Prostitution (Band 5: „Das Zuhältertum in Berlin“ von Ostwald; Band 23: „Zehn Lebensläufe Berliner Kontrollmädchen“, wiederum von Hammer).

Literatur

Einzelnachweis

  1. Teil der Schriftenreihe der Forschungsgruppe „Metropolenforschung“, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Weblinks


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