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Der Rohrvortrieb (engl. Pipe Installation) - auch dynamisches Rammverfahren (engl. Dynamic Pipe Ramming) genannt - ist eine Methode zum grabenlosen Verlegen von Stahlrohren.
Inhaltsverzeichnis
Verfahren
Mit dem dynamischen Rammverfahren können Stahlrohre bis 4 m Ø auf Längen bis 100 m unter Straßen, Gleisanlagen, Flüsse u.a.m. vorgetrieben werden. Die dafür eingesetzten Rammen haben eine zylindrische Bauform mit einem konisch ausgebildeten Kopf. Ramm- bzw. Verbindungskegel stellen die kraftschlüssige Verbindung zum Stahlrohr her. Der Kolben im Maschinengehäuse wird mit Druckluft, aus einem oder mehreren Baustellenkompressoren, beschleunigt und beaufschlagt über die Verbindungskegel das vorzutreibende Stahlrohr.
Die bei dem Einsatz entstehenden extremen Beanspruchungen durch die hohe Schlagenergie bis 40.000 Nm erfordern einteilige und dickwandige Maschinengehäuse.
Mit dem Vortrieb dringt das Erdreich sukzessive in das Rohr. Die Entleerung des Rohres erfolgt nach dem Vortrieb mit Wasser und Druckluft oder je nach Rohrgröße manuell bzw. maschinell.
Anwendungsbereich
Der Stahlrohrvortrieb wird genutzt z.B. ...
- bei der Unterquerungen von Verkehrswegen (Gleisanlagen, Straßen, Flüsse)
- beim Pipelinebau
- bei der Herstellung von Rohrschirmen im Tunnelbau und Unterführungen bis 4 m Ø
- bei Vertikaleinsätze z.B. Fundamentgründungen
- beim Abrammen von Kanaldielen
- beim Umsetzen von Bäumen für die Herstellung von Wurzelkörben
Literatur
- Dietrich Stein: "Grabenloser Leitungsbau", 2003, ISBN 978-3-433-01778-4
- Max Scherle: "Rohrvortrieb Bd. 1, Technik, Maschinen, Geräte", 1986, ISBN 978-3-7625-0595-2
- Max Scherle: "Rohrvortrieb Bd. 3, Berechnungsbeispiele, Kommentar", 1984, ISBN 978-3-7625-2009-2
- Hermann Schad, Tobias Bräutigam, Steffen Bramm: "Rohrvortrieb: Durchpressungen begehbarer Leitungen", 2008, ISBN 978-3-433-02912-1
- ATV-A 125 Rohrvortrieb, 1996, ISBN 978-3-927729-43-8
Siehe auch
Weblinks
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