Grundschule Altomünster

Grundschule Altomünster
Volksschule Altomünster

Volksschule Altomünster (Nordwest-Ansicht)
Schultyp Volksschule
(Grund- und Hauptschule)
Gründung 1378 / 1826 / 1912 / 1977
Ort Altomünster
Bundesland Bayern
Koordinaten 48° 23′ 8″ N, 11° 15′ 53″ O48.38555555555611.2647222222227Koordinaten: 48° 23′ 8″ N, 11° 15′ 53″ O
Träger Schulverband Altomünster
Schüler etwa 514
Lehrer etwa 37
Website www.vs-altomuenster.de
Schullogo: Volksschule (VS) Altomünster (ALTO)

Die Volksschule Altomünster (Schulnummer: 2420) befindet sich am Südostrand von Altomünster im Landkreis Dachau. Zum Einzugsgebiet der Volksschule (Grund- und Hauptschule) gehören über 50 Dörfer und Weiler.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schulgeschichtliche Tradition

Die schulgeschichtliche Tradition von Altomünster ist wohl eine der ältesten im Landkreis Dachau. Es finden sich Hinweise, dass mit der Klostergründung in der Karolinger Zeit im frühen Mittelalter dort eine „Schola Regia“ nach fränkischem Muster entstanden ist. Im Jahre 1378 wird ein Frühmeßbenefizium erwähnt, das den Benefiziaten verpflichtete, Unterricht zu erteilen. Nach 1612 versah ein vom Frauenkonvent aufgestellter, weltlicher Schulmeister, zugleich auch Marktschreiber, den Schuldienst. Nachdem ab 1803 sich immer mehr die allgemeine Schulpflicht durchsetzte (Montgelas erklärte die Schulen zu Staatsanstalten), wurden die Marktschreiberlehrer von einem schon in einem Lehrerseminar ausgebildeten Lehrer Johann Georg Zeitlmayr abgelöst, nachdem 1802 das Birgittenkloster säkularisiert worden war; Birgittenmönche versahen bis 1826 die zweite Schulstelle gratis.

Als sich die allgemeine Schulpflicht allmählich durchzusetzen begann, kaufte die Marktgemeinde das Stegmair'sche Klosterbräuhaus, das umgebaut und am 23. Oktober 1826 von Pfarrer Ignatius Nerb als neues Schulhaus eingeweiht wurde. Über dem Eingang des heute noch vorhandenen Hauses, das mit Unterbrechungen bis 1976 als Schule diente, steht in einer Tafel mit Zierschrift: „Das Kostbarste in der Gemeinde ist eine wohlerzogene Jugend - 1826“. 1912 baute die Gemeinde ein neues Schulhaus mit vier Sälen. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren fast 400 Schüler darin unterzubringen, bedingt durch den Zuzug von Heimatvertriebenen. Mehr als ein Jahrzehnt musste Schichtunterricht in großen Klassen erteilt werden. Erst 1959 baute man einen Längstrakt an, so dass jede Klasse einen Raum bekam.

Schulverband Altomünster

Im Zuge der Schulreform wurde 1966 die zweiteilige Volksschule Oberzeitlbach in den neu gebildeten Schulverband Altomünster eingegliedert, 1969 kamen Pipinsried, Randelsried, Hohenzell und Wollomoos hinzu, schließlich auch die Oberstufe aus Tandern und Hilgertshausen ab der 7. Klasse. Einige Klassen mussten in die ehemaligen Dorfschulen Pipinsried und Oberzeitlbach ausgelagert werden, für den Fachunterricht reaktivierte man sogar das alte Schulhaus von 1826 wieder. Rektor wurde 1969 Nikolaus Wagner aus Klingen, ein engagierter Pädagoge, passionierter Organist und Chorleiter.

Aus der geschilderten Notlage heraus beschloss der groß gewordene Schulverband unter Bürgermeister Anton Hofberger den Bau eines neuen Schulhauses am nordöstlichen Rande des Ortes. Im September 1974 war Baubeginn, 1976 zogen großenteils schon Schüler und Lehrer ein und am 8. Oktober 1977 - nach Fertigstellung der Doppelturnhalle - übergaben Regierungsschuldirektor Greska, Landrat Christmann, die Schulräte Angerpointner und Schneid sowie Bürgermeister Hofberger das neue Haus an Rektorin Waltraud Werner.

Der Schulkomplex war mit 18 Klassenzimmern, fünf gut ausgestatteten Fachräumen und den notwendigen Verwaltungs- und Nebenräumen geplant worden. Zusammen mit der Sporthalle beliefen sich die Gesamtkosten auf 8,45 Mill. DM. Damals konnte niemand vorhersehen, dass die für 18 Klassen geplante Schule schon nach zehn Jahren wieder aus allen Nähten platzen würde. 1977/78 waren 500 Schüler zu unterrichten, binnen weniger Jahre stiegen die Schülerzahlen erneut stark an, vorwiegend bedingt durch Zuzüge in die Neubaugebiete des Marktes und seiner Außengemeinden.

Nach langwierigen Genehmigungsverfahren konnte 1995 der Schulverband unter Vorsitz von Bürgermeister Konrad Wagner die Bauarbeiten für den notwendigen Erweiterungsbau in Auftrag geben. Mit dem etwa vier Millionen Mark teuren Anbau standen der Schule nun vier weitere Klassenzimmer, ein Informatikraum und Fachräume für Werken, Textilarbeit und Zeichnen zur Verfügung. Gleichzeitig mit dieser Erweiterung wurden das Turnhallendach und die Schulhausflachdächer saniert sowie Rektorat, Sekretariat und Lehrerzimmer erheblich vergrößert. Ende April 1997 begannen die Baumaßnahmen „zweiter Pausenhof“.

Die weiter steigenden Schülerzahlen zwangen den Schulverband bereits Mitte 1998 über einen weiteren Anbau nachzudenken. Die Entscheidung fiel für einen Aufbau in sogenannter „Leichtbauweise“ auf dem Dach der Hausmeisterwohnung und des Eingangsbereiches. Für rund 1 Million DM erhielt die Schule nicht nur weitere drei Klassen- bzw. Fachräume, sondern auch eine optische Bereicherung der Frontansicht durch den „luftigen“ Anbau mit seinen runden „Bullaugen-Fenstern“. Mit Beginn des Schuljahres 2004/2005 standen für die 609 Schüler 26 Klassenzimmer, ein Aufenthaltsraum, zwei Informatikräume, eine Bibliothek und insgesamt zwölf Fach- und Nebenräume zur Verfügung.

Heute befindet sich in der ehemaligen Hausmeisterwohung mit kleinem Anbau der Förderverein der Schülerbetreuung Altomünster und die Schülerbetreuung an der Grund- und Hauptschule Altomünster mit Mittags-, Hausaufgaben- und Ganztagsbetreuung.

Gaudnek-Galerie

Gaudnek-Galerie in der Schule
Gaudnek-Galerie (Ausschnitt)

Seit einigen Jahren beherbergt das südliche Treppenhaus der Volksschule eine Galerie des Pop-Art-Künstlers Walter Gaudnek.

Literatur

  • Reinhard Kreitmair: Schule und Bildung in Altomünster bis 1919. In: Wilhelm Liebhart (Hrsg.): Altomünster: Kloster, Markt und Gemeinde. 1023 S., Altomünster 1999, S.579-601, ISBN 3-00-005192-9.
  • Fritz Ebshäuser: Das moderne Schulwesen. In: Wilhelm Liebhart (Hrsg.): Altomünster: Kloster, Markt und Gemeinde. 1023 S., Altomünster 1999, S.603-626, ISBN 3-00-005192-9.

Weblinks


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