Guinizelli

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Guido Guinizelli (* um 1230 in Bologna; † um 1276 in Monselice, bei Padua), berühmter italienischer Dichter des 13. Jahrhunderts und Gründer der Literaturbewegung Dolce Stil Novo

Biographie

Als Sohn eines Richters, befolgte er die Laufbahn des Vaters und wurde, nachdem er Rechtswissenschaft in Bologna studiert hatte, Rechtsanwalt und war gleichzeitig am politischen Leben seiner Stadt beteiligt, die durch die zwei politischen Parteien der Guelfen und der Ghibellinen gespalten war. 1270 wurde er zum Podestà von Castelfranco Emilia, jedoch als die guelfische Partei 1274 den Sieg errang, musste der ghibellinische Guinizelli ins Exil, und fand in Monselice, zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn, Zuflucht. Er starb ebenda wenige Jahre später.

Wirken

Guinizelli gilt als einer der größten Dichter seiner Zeit. Seine Rime (Reimen) sind die Grundlage der später von Dante Alighieri als Dolce stil novo (it. Süßer neuer Stil) bezeichneten Bewegung, wie er im zweiten Gesang seiner Göttlichen Komödie, dem Purgator, durch die Worte des Dichters Bonagiunta Orbicciani mitteilt, der seine dichterischen Prinzipien darstellt, nachdem Dante ihm seine eigenen Grundlagen geäußert hat. Dante erkennt die Merkmale, die den Vorsatz der Liebesgedichte in der Sizilianischen Dichterschule, deren Guittone d'Arezzo Anhänger war, von dem des Süßen neuen Stils unterscheiden). Im Lied Al cor gentil rempaira sempre amore («rempaira» ist ein provenzalisches Wort für heimkehren), setzte Guinizelli die Verwandtschaft zwischen der Liebe und dem Edelgeist durch. Das Lied ist ein Manifest" der neuen Bewegung, welche die höfische und provenzalische Dichtung, von der nur ferne Verweise in der Lyrik bleiben, überwinden wollte. Guinizelli besang eine Liebe, die ein Prinzip moralischer Auszeichnung und Aufstiegs darstellt, eine Liebe, die aus individuellem Tugend- und Edelgeist in der natürlichen Weltordnung des Geschöpfes besteht und definiert die Kanone der neuen Dichterschule.

Al cor gentil rempaira sempre amore
come l’ausello in selva a la verdura;
né fe’ amor anti che gentil core,
né gentil core anti ch’amor, natura

Im damaligen Mitte- und NordItalien florierten als bürgerliche Wesen die Comuni, in deren Gesellschaft der Begriffe des Adelseins zum geistlichen Tugend eher als zum erblichen Merkmal wurde und sich auch die enge Beziehung zwischen Edelgeist (nobiltà d’animo) und Liebesfähigkeit entwickelte. Ein typisches Merkmal der neuen Literaturbewegung, deren Guinizelli als Vorfechter war, ist die donna angelo (Engel-Frau), das Bild der Frau als vom Gott entsandter Engel, der im Stande war, den Geist des Liebhabers zu bereinigen und ihn von der Sünde zur himmlischen Seelung zu führen. Diese Begriffe erhielten eine Vertiefung sowohl im filosofischen als auch im psychologischen Sinne, die mit hoher Genauigkeit, die Auswirkungen der Liebe auf den Geist des Verliebten wiedergab.

Dem lyrischen und ideologischen Vorbild Guinizellis ließen sich in Florenz eine Gruppe von Dichtern anregen, deren größten Vertreter Guido Cavalcanti und Dante Alighieri waren, die in einigen Reimen der Jugend, und insbesondere in der Vita nuova, die psychologische Analyse der Liebe vertiefte und das Thema der Frau als rettendes tugendhaftes Geschöpf bekräftigte. Auf den Dolce stil novo wurde auch im Canzoniere von Francesco Petrarca verwiesen, der das vorherrschende Modell der italienischen und europäischen Lyrik wenigstens bis zum 17. Jahrhundert war.


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