- Gun Club
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Die amerikanische Post-Punk-Band The Gun Club wurde 1980 vom Blondie-Fan Jeffrey Lee Pierce (Gesang und Gitarre) und Kid Congo Powers (Gitarre) zuerst unter dem Namen Creeping Ritual in Los Angeles gegründet. Pierce rief die Gruppe ursprünglich nur ins Leben, um seinem Freund Powers die Möglichkeit zu geben, in einer Band zu spielen. Erweitert wurde die Band schließlich durch Rob Ritter (Bass) sowie Terry Graham (Schlagzeug).
Bandgeschichte
Noch vor ersten Plattenaufnahmen verließ Powers die Formation und wechselte zu The Cramps. Als Ersatz stieß Ward Dotson (Gitarre) zur Band. 1981 erschien das Debütalbum "Fire Of Love". Die Band erwies sich darauf als klassische amerikanische Rockband, die deutlich vom Blues & Rock'n'Roll, aber auch vom Bayou-Sound sowie Voodoo geprägt war. So wirkte "Fire Of Love" wie eine Mischung aus Delta Blues und Creedence Clearwater Revival mit einem gehörigen Schuss Punk. Auch die Texte wirkten typisch amerikanisch ("Ghost On The Highway", "Black Train" oder "Preachin' The Blues").
Eine anschließende acht Monate lange Tour forderte allerdings ihren Tribut. Gezeichnet vom Alkohol und Drogen entstand, teilweise im Krankenhaus, der Nachfolger "Miami". Rob Ritter, dem inzwischen alles zuviel war, war hierauf nur noch als Gastmusiker vertreten. Auf der folgenden Tournee spielte schon seine Nachfolgerin Patricia Morrison. "Miami" bescherte der Gruppe vor allem in Europa den Durchbruch als Kultformation. Das Album orientierte sich noch stärker am Creedence Clearwater Revival-Sound als der Vorgänger und bot auch leicht psychedelische Einflüsse.
Aufgrund des Erfolges erschienen bald etliche halboffizielle Live- und Demoaufnahmen der Band. Ein negatives Beispiel dafür ist "The Birth, The Death & The Ghost", das nicht einmal Bootlegstandard erreichte. Gelungen war hingegen "Sex Beat '81", das deutlich rauher und ungeschliffener wirkte als die späteren Studioaufnahmen.
Ward Dotson verließ die Formation und wurde vom zurückgekehrten Kid Congo Powers ersetzt. Mit ihm entstand "The Las Vegas Story", mit dem die Gruppe ihren Status hielt. Während der folgenden Europatournee (1984) verließ Terry Graham die Band. Nach der Tour brach die Formation ganz auseinander. Zum vorläufigen Abschied erschien die erste offizielle Liveplatte "Dance Kalinda Boom".
Patricia Morrison wechselte zu The Sisters of Mercy (später spielte sie bei The Damned), Kid Congo Powers zu Nick Caves Bad Seeds, und Pierce spielte die Soloalben "Wildweed" sowie das experimentelle "Flamingo" ein.
1987 reformierte er die Gruppe in der Besetzung Pierce, Powers, Romi Mori (Bass - die Japanerin war Pierce´ Freundin) sowie Nick Sanderson (Drums/Ex-Clock DVA). Das Comebackalbum "Mother Juno" bewies, dass die Gruppe ihr Pulver noch lang nicht verschossen hatte und bot mit Titeln wie "Hearts", "Breaking Hands" oder "Port Of Soul" einige der besten Gun Club-Stücke.
Der Nachfolger "Pastoral Hide & Seek" ließ jedoch erste Ermüdungserscheinungen erkennen. Wesentlich besser fiel die mit Interimsdrummer Desi eingespielte Doppelmaxi "Divinity" aus, auf der die Gruppe auch einige Livetracks bot. Mit "Ahmed's Wild Dream" erschien ein weiteres Livealbum. Es war das Abschiedsalbum von Powers, der kurz danach erneut ausstieg.
Gesundheitlich angeschlagen (die Alkohol- und Drogenexzesse forderten ihren Tribut) stand die Arbeit am nächsten Album unter keinem guten Stern. Zudem wandte Romi Mori sich von Pierce ab und ging nun mit Sanderson, beide blieben aber der Band treu. Dementsprechend fiel "Lucky Jim" wieder stärker bluesorientiert aus, obwohl der Titel Optimismus verbreitete. Pierce arbeitete zu diesem Zeitpunkt auch an seiner Autobiographie, die Manuskripte erschienen zusammen mit seinen Songtexten unter dem Titel "Go Tell The Montain" 1998 in Henry Rollins Verlag 2.13.61.
Am 31. März 1996 starb Pierce im Alter von nur 37 Jahren an einem Gehirnschlag.
Die New-Wave-Formation Blondie, mit der Pierce befreundet war, widmete ihm 1999 den Song "Under The Gun".
Diskografie
- Fire Of Love-LP (1981)
- Miami-LP (1982)
- Death Party - 12" 45-rpm Maxi (1983)
- The Birth, The Death & The Ghost (Live)-Bootleg-LP (1984)
- The Las Vegas Story-LP (1984)
- Sex Beat '81 (Live & Demos)-Bootleg-LP (1984)
- Two Sides Of The Beast (Live & Demos)-Bootleg-LP (1985)
- Love Supreme (Live '82)-Bootleg-LP (1985)
- Dance Kalinda Boom (Live)-LP (1985)
- Mother Juno-LP/CD (1987)
- Pastoral Hide & Seek-LP/CD (1990)
- Divinity-DoMaxi/CD (1991)
- In Exile-CD (1992)
- Ahmed's Wild Dream (Live)-CD (1993)
- Lucky Jim-CD/LP (1993)
- Death Party-CD (1994)
- Early Warning-DCD (1998)
- Da Blood Done Signed My Name-DCD (2007)
Soloplatten von Jeffrey Lee Pierce:
- Wildweed-LP (1985)
- Flamingo-MiniLP (1985)
- Ramblin' Jeffrey Lee & Cypress Grove With Willie Love-CD (1992)
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