Gunthergrab

Gunthergrab
Wappen Karte
Wappen von Kremsmünster
Kremsmünster (Österreich)
DEC
Kremsmünster
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Oberösterreich
Politischer Bezirk Kirchdorf an der Krems (KI)
Fläche 42,1 km²
Koordinaten 48° 3′ N, 14° 8′ O48.05514.130833333333384Koordinaten: 48° 3′ 18″ N, 14° 7′ 51″ O
Höhe 384 m ü. A.
Einwohner 6.464 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 154 Einwohner je km²
Postleitzahl 4550
Vorwahl 07583
Gemeindekennziffer 4 09 07
AT314
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Rathausplatz 1
4550 Kremsmünster
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Franz Fellinger (ÖVP)
Gemeinderat (2003)
(31 Mitglieder)
8 SPÖ, 17 ÖVP, 4 FPÖ,
2 Grüne
Lage der Gemeinde Kremsmünster
Karte

Kremsmünster ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Kirchdorf an der Krems im Traunviertel mit 6.440 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Kirchdorf an der Krems. Das sich in der Gemeinde befindende Benediktiner Stift Kremsmünster ist über 1200 Jahre alt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Kremsmünster liegt auf 384 m Höhe im Traunviertel an der Krems. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,9 km und von West nach Ost 9,5 km. Die Gesamtfläche beträgt 42 km². 16,2 % der Fläche sind bewaldet und 71,9% der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. Ortsteile der Gemeinde sind: Au, Dehenwang, Dirnberg, Egendorf, Grub, Guntendorf, Heiligenkreuz, Helmberg, Kirchberg, Kremsegg, Kremsmünster, Krift, Mairdorf, Oberburgfried, Oberrohr (teilweise), Pochendorf, Regau, Schürzendorf, Unterburgfried, Wolfgangstein.

Durch den Ort verlief der Meridianbogen Kremsmünster.

Wappen

Stift Kremsmünster, von Süden gesehen.

Blasonierung: In Grün ein schwarzer, rot bewehrter, aufspringender Eber mit silbernen Hauern und Fangzähnen, durchbohrt von einem goldenen, geknickten Jagdspieß in roter, blutender Wunde.

Das Motiv bezieht sich auf die Gründungssage des Stiftes, die berichtet, dass Herzog Tassilo III. von Bayern das Kloster an der Krems als Gedenkstätte an jener Stelle erbauen ließ, an der sein Sohn Gunther, der unter den Hauern eines mit dem Jagdspieß verwundeten, wütenden Keilers verblutete, tot aufgefunden wurde.

Geschichte

Das Benediktinerstift Kremsmünster wurde im Jahre 777 durch den Bayernherzog Tassilo III. gegründet. Im Jahre 1299 wird das Dorf Kremsmünster erstmals urkundlich erwähnt. 1489 erhob Kaiser Friedrich III. das Dorf zum Markt.
Das Stiftsgymnasium, das 1549 das Öffentlichkeitsrecht erhielt, zählt zu den traditionsreichsten Lehranstalten Österreichs. Die Sternwarte des Stiftes Kremsmünster wurde 1748 bis 1759 errichtet. Das Gebäude gilt als das erste Hochhaus Europas.
1910 wurde in Kremsmünster das erste Elektrizitätswerk gebaut.

Politik

Bürgermeister ist Franz Fellinger von der ÖVP. Der Gemeinderat hat 31 Mitglieder (17 ÖVP, 8 SPÖ, 4 FPÖ, 2 GRÜNE - seit 28. September 2003)

* Einwohnerentwicklung: 1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 5.963 Einwohner; 2001 dann 6.450 Einwohner, davon 811 Ausländer (12,6 %). Die Zunahme entspricht einem Plus von 7,9 % gegenüber 1991 bei ca. 200 Nebenwohnsitzen.

Sehenswertes

Stift Kremsmünster

Das Benediktinerstift wurde im Jahre 777 durch den Bayernherzog Tassilo III. aus dem Geschlecht der Agilolfinger gegründet und besteht ununterbrochen seit über 1200 Jahren (abgesehen von der Aufhebung durch das NS-Regime 1940 - 1945). Das Stift führt eine traditionsreiche Schule (ein Gymnasium, das bereits seit 1549 als eine Schule für die Öffentlichkeit besteht) und besitzt kostbare Sammlungen.

  • Stiftskirche: barockisiert im 17. Jahrhundert
  • Gunthergrab in der Stiftskirche: Das Gunthergrab, ein Kenotaph aus weißem Nagelfluh, wird von einer Deckplatte mit der Figur des toten Gunthers gekrönt und befindet sich im Läuthaus der Stiftskirche. Die Deckplatte stammt aus der Zeit vor 1304 und stellt Gunther, den sagenhaften Sohn des Bayernherzogs Tassilo III. dar, der, der Gründungslegende des Kremsmünsterer Stifts zufolge, in den Wäldern an der Krems bei der Jagd von einem wilden Eber tödlich verwundet wurde. Zu Füßen des auf einem Kissen ruhenden und in romanisches Röhrengewand gehüllten Gunthers ruht der Eber, mit der Lanze im Leib, und der Jagdhund Gunthers, der ihn aufgespürt haben soll. Besonders bemerkenswert ist vor allem die kräftige Farbfassung, die gut erhalten hat.
  • Stiftsbibliothek Kremsmünster: Die Bibliothek gehört zu den größten Österreichs mit einer Länge von 65 m und ca. 160.000 Bänden, davon zahlreiche Handschriften und Inkunabeln.
  • Sternwarte: Die "Sternwarte" (oder: "Mathematischer Turm") beherbergt die älteste stationäre Wetterstation Europas. Außerdem die naturwissenschaftlichen Sammlungen des Stiftes. Hier wirkte u.a. der Astronom Placidus Fixlmillner. Es ist das älteste 'Hochhaus' Europas.[1]
Wallfahrtskirche Heiligenkreuz Vorderseite
  • Kunstsammlungen (Bildergalerie, Kunst- und Wunderkammer)mit dem berühmten Tassilokelch
  • Stiftsbibliothek
  • Gemäldegalerie
  • Fischkalter: fünf prunkvolle Wasserbecken mit Fischzucht - umgeben von Säulengängen, erbaut von Carlo Antonio Carlone (1692) und Jakob Prandtauer (1717)

Sonstiges

Großer Schachenteich
  • Bürgerhäuser (besonders in der Herrengasse)
  • Marktrichterhaus
  • Theater am Tötenhengst beherbergt Österreichs älteste aktive Laienbühne
  • Schachenteiche: Die Schachenteiche liegen 3 km nördlich von Kremsmünster im Schachenwald. Sie wurden im Jahre 1555 zur Entwässerung der sumpfigen Gegend angelegt. Das Gebiet um die Schachenteiche ist heute ein wertvolles Vogelschutzgebiet.

Wirtschaft

Die weltweit rund 7000 Mitarbeiter zählende und einen Jahresumsatz von über 800 Millionen Euro verzeichnende Greiner Gruppe hat ihren Sitz und Produktionsstätten in Kremsmünster.

Transport und Verkehr

Eisenbahn: Kremsmünster liegt an der Pyhrnbahn von Linz nach Selzthal (mit Anschluss Richtung Graz). In Kremsmünster halten Regionalzüge und Regionalexpress-Züge. Die Fahrt nach Linz dauert üblicherweise zwischen 30 und 40 Minuten, nach Selzthal zwischen 1:10 und 1:30 Stunden.

Straße: Kremsmünster liegt an der Voralpen Straße (B122), und in der Nähe der Pyhrnpass Straße (B139) und der Kremstal Straße (B139). Die nächstgelegene Autobahn ist die West Autobahn A1, die nächste Anschlussstelle in Sattledt liegt etwa 7 Kilometer vom Ortszentrum Kremsmünsters entfernt.

Literatur

  • Altman Kellner, Musikgeschichte des Stifts Kremsmünster, Kassel und Basel 1956

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Volker Witt: 250 Jahre Sternwarte Kremsmünster. In: Sterne und Weltraum 6/2008, S. 80-85

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