Gustav-Heinemann-Friedenspreis

Gustav-Heinemann-Friedenspreis

Der Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher wurde gestiftet, um die Verdienste des Bundespräsidenten Gustav Heinemann als Förderer der Friedensforschung und -erziehung zu würdigen, und um solche Kinder- und Jugendbücher auszeichnen zu können, die in besonderer Weise geeignet sind, Kindern und Jugendlichen die Idee eines von Toleranz und Zivilcourage geprägten friedlichen Zusammenlebens zu vermitteln. Gustav Heinemann hatte anlässlich seiner Wahl 1969 die Initiative zur Gründung der Deutschen Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung ergriffen, die diesen Preis bis zu ihrer Auflösung durch die Bundesregierung im Jahr 1983 vergab. Seither wird die Preisvergabe durch die nordrhein-westfälische Landesregierung vorgenommen. Die Landeszentrale für politische Bildung NRW betreut und organisiert Wettbewerb und Preisverleihung.

Das thematische und gattungsspezifische Spektrum der seit 1982 prämierten Bücher einschließlich der Buchempfehlungen ist beträchtlich und verdeutlicht, dass der Begriff des Friedens von der unabhängigen Jury von Anbeginn an weit gefasst und keine Gattung (Kinderbuch, Jugendbuch, Bilderbuch, Sachbuch) präferiert wurde. Frieden ist nach Auffassung Heinemanns weit mehr als die Abwesenheit von Krieg. Voraussetzung für eine dauerhafte Wahrung des inneren und äußeren Friedens ist das Engagement für die Menschenrechte und die Bekämpfung jeglicher Form der Diskriminierung, ebenso wie das Eintreten für den Erhalt der Schöpfung. Nicht weniger bedeutsam sind für die Jury neben dem friedenspädagogischen Aspekt Form, Ästhetik, Stil, literarische Qualität und Adressatenbezug des zu prämierenden Titels.

Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.

Preisträger

Empfohlene Bücher: "All for Love" von Jenny Robson; "Beast" von Ally Kennen; "Der Junge mit dem gestreiften Pyjama" von John Boyne; "Die Mauer" von Peter Sis; "Wir Klimakiller" von Tim Flannery; "Ich, die Andere" von Jana Frey; "Zarah" von Zoran Drvenkar (Text) und Martin Baltscheit (Illustrationen)
  • 2007: Guus Kuijer und die Übersetzerin Sylke Hachmeister für Das Buch von allen Dingen
  • 2006: Dolf Verroen und der Übersetzer Rolf Erdorf für Wie schön weiß ich bin
  • 2005: Elisabeth Zöller für Anton und die Zeit des unwerten Lebens
  • 2004: Antonio Skármeta (Text) und Jacky Gleich (Illustration) für Der Aufsatz
  • 2003: keine Preisvergabe („Die Jury begründete ihre einstimmig getroffene Entscheidung damit, dass unter den 80 für den Preis eingereichten Titeln zwar etliche sachlich und literarisch überzeugende Bücher seien, aber keines die im Statut des Preises geforderte Kriterien für friedensfördernde Kinder- und Jugendliteratur ausreichend erfülle.“)
  • 2002: Mats Wahl für Der Unsichtbare
  • 2001: Lutz van Dijk für Township Blues
  • 2000: Gerard Dhotel für Asyl (Roman)
  • 1999: Dilek Zaptcioglu für Der Mond isst die Sterne auf
  • 1998: Gregie de Maeyer und Koen Vanmechelen für Juul
  • 1997: Elin Brodin für Das Buch der Sklaven - Zehn Texte über Tiere
  • 1996: Mecka Lind für Isabel - Ein Straßenkind in Rio
  • 1995: Eric Silver für Sie waren stille Helden - Frauen und Männer, die Juden vor den Nazis retteten
  • 1994: Arbeitsgemeinschaft S.O.S.-Rassismus für Projekthandbuch: Gewalt und Rassismus
  • 1993: Kein Preisträger
  • 1992: Arnulf Zitelmann für Paule Pizolka
  • 1991: Virginia Hamilton für M.C. Higgins, der Große
  • 1990: Die Mädchen und Jungen der Kinderklinik Tübingen für Tränen im Regenbogen
  • 1989: Inge Meyer-Dietrich für Plascha oder: Von kleinen Leuten und großen Träumen
  • 1988: Jan des Zanger für Dann eben mit Gewalt
  • 1987: Roberto Innocenti für Rosa Weiß
  • 1986: Anatol Feid für Keine Angst, Maria/ Tilde Michels und Reinhard Michl für Es klopft bei Wanja in der Nacht
  • 1985: Franz Nuscheler für Nirgendwo zu Hause/ Nikolai Dementjew für Eingeschlossen. Ein Tag in einer belagerten Stadt
  • 1984: Gudrun Pausewang für Die letzten Kinder von Schewenborn
  • 1983: Rudolf Frank für Der Junge der seinen Geburtstag vergaß/ Els Pelfrom für Die Kinder vom achten Wald
  • 1982: Jörg Müller und Jörg Steiner für Die Menschen im Meer

Weblinks


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