- Gustav & Wilhelm Heller
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Die Firma Gustav & Wilhelm Heller war ein bekannter Wiener Süßwarenhersteller.
Die Firma wurde 1891 von den beiden Brüdern Gustav (* 14. November 1857 in Sázava; † 7. September 1937 in Wien) und Wilhelm Heller (* 21. November 1859; † 16. September 1931 am Semmering), die aus einer jüdischen Familie stammen, gegründet. Die Erzeugung befand sich zunächst im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße. Den Dampf zur Erzeugung der Süßigkeiten bezog die Fabrik aus dem damaligen Beatrixbad, was damals ein Novum darstellte. Die Konkurrenz erzeugte dieselben Waren noch über offenem Feuer, während Heller sie mit Hilfe von Vakuumapparaten herstellte. Dies führte zu großen Erfolgen, vor allem in der Monarchie - aber auch in Übersee wurde exportiert. Das Unternehmen hatte einer der größten Fabriken der Branche in Österreich.
So wurde Gustav Heller als Inhaber zum k.u.k. Hoflieferant und später sogar Kammerlieferanten des Kaisers ernannt. 1899 übersiedelte das Unternehmen in eine neu erbaute Fabrik nach Favoriten, dem 10. Wiener Gemeindebezirk. Vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs sollen im Unternehmen 1400 Personen beschäftigt gewesen sein.
Für mehr als 30 Jahre leitete Gustav Heller als Präsident des "Zentralverbandes der Schokolade- und Zuckerwarenfabrikanten Österreichs in Wien" die Geschäfte des Verbandes und war auch Vizepräsident des "Office International du Cacao et du Chocolat, Bruxelles". 1910 wurde er Kommerzialrat. In den dreißiger Jahren wurde er in den Verwaltungsrat der Creditanstalt in Wien berufen.
Nach dem Ersten Weltkrieg gingen die ausländischen Niederlassungen in London und Paris verloren. Sogar in New York wurde während dem Krieg noch eine Niederlassung errichtet, die ebenso wieder verloren ging. Das Unternehmen begann mit der Produktion von Obstkonserven, die bis in die 1950er Jahre anhielt. Im Jahr 1932 erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und durfte das Bundeswappen im Geschäftsverkehr verwenden.
Nach dem Anschluss wurde das Unternehmen arisiert. Der Mitarbeiterstand stieg bis auf über 1.000 Mitarbeiter fiel aber bis 1945 wieder herunter. Nach dem Krieg schienen die ursprünglichen Eigentümer, die in die Vereinigten Staaten emigrierten und dort wieder eine neue Produktion aufbauten, wieder als Eigentümer des Wiener Traditionsunternehmens auf.[1]
Die Firma gilt als Erfinder der Dragées. Bekannt sind heute noch die Wiener Zuckerl.
Das Unternehmen wurde 1971 an den Mitbewerber Victor Schmidt & Söhne verkauft. Das Werk selbst, wo noch 350 Mitarbeiter beschäftigt waren, wurde geschlossen.[1] Ab 1994 gehörte das Unternehmen zum Nestlé-Konzern, bis es im Jahr 2000 an den Wiener Süßwarenhersteller Manner verkauft wurde.
Der Künstler und Kulturmanager André Heller ist ein Enkel Wilhelm Hellers.
Literatur
Hans Heller war Sohn des Firmengründers Gustav Heller und beschäftigt sich in seinem Buch unter anderem auch ausführlich mit der Geschichte des Unternehmens.
- Hans Heller: Zwischen zwei Welten (Erinnerungen, Dokumente, Prosa, Bilder). Verlag Ovilava - Libri, Wels 1985, ISBN 3-85410-045-0
- Gustav Heller, in Österreichisches Biographisches Lexikon.
Einzelnachweise
Weblinks
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