Gutmayer

Gutmayer

Franz Gutmayer (* 18. Dezember 1857; † 13. Mai 1937 in Wien) war ein österreichischer Schachschriftsteller.

Franz Gutmayer war ein mittelmäßiger Schachspieler und brachte es nie zu Meisterehren (er verfasste trotzdem ein Buch mit dem Titel Der Weg zur Meisterschaft). Seine Schachbücher waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weit verbreitet, weil sie Gelegenheitsspielern suggerierten, dass man es auch mit geringem Lernaufwand dazu bringen könne, Glanzpartien zu spielen. In seinen Büchern stellte er besonders die Bedeutung der Schachtaktik heraus und verglich diese oft mit militärischer Taktik. Sein Idol als Schachspieler war der Amerikaner Paul Morphy. Dagegen kritisierte er das seiner Meinung nach "feige" Spiel der professionellen Schachspieler seiner Zeit. Dabei verwendete er auch antisemitische Klischees, so schrieb er Sätze wie Sind sie nicht eine Rasse von Mietlingen, denen jeder Ehrgeiz des Künstlers fehlt? und forderte eine kühn-kräftige Rasse von Übermachtsspielern.

In seinem Werk Die neuen Ideen im Schach (1922) kritisierte Richard Réti die Thesen Gutmayers in scharfer Form.

Werke (Auswahl)

  • Der Weg zur Meisterschaft (1898, 3. Aufl. 1919)
  • Die Geheimnisse der Kombinationskunst (1914, 3. Aufl. 1922)
  • Rätsel und Reichtümer der Eröffnung (1915)
  • Der kleine Feldherr, Optik im Schach (1917)
  • Mein System, Die Dialektik der Schachkunst (1920)
  • Der fertige Schachpraktiker (1921)

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