- Gwoemul
-
Filmdaten Deutscher Titel: The Host Originaltitel: Gwoemul Produktionsland: Südkorea Erscheinungsjahr: 2006 Länge: 119 Minuten Originalsprache: Koreanisch Altersfreigabe: FSK 16 Stab Regie: Bong Joon-ho Drehbuch: Baek Chul-hyun,
Bong Joon-ho,
Ha Won-jun HaProduktion: Choi Yong-bae,
Jeong Tae-seong,
Kim Woo-TaekMusik: Lee Byung-woo Kamera: Kim Hyung-ku Schnitt: Kim Seon-Min Besetzung - Song Kang-ho: Park Kang-du
- Byeon Hie-bong: Park Hie-bong
- Park Hae-il: Park Nam-il
- Bae Doo-na: Park Nam-ju
- Ko Ah-sung: Park Hyun-seo
- Scott Wilson: US-Wissenschaftler
The Host (korean. 괴물, Gwoemul) ist ein 2006 erschienener südkoreanischer Film von Bong Joon-ho. Er wurde mit über 13 Millionen Zuschauern (bei knapp 48 Mio Einwohnern) zum erfolgreichsten südkoreanischen Film aller Zeiten und überholte The King and the Clown (Rangliste unter Koreanischer Film) und erhielt zahlreiche Filmpreise.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Ein US-amerikanischer Militärstützpunkt kippt im Jahr 2000 giftigen Chemiemüll in den nahegelegenen Hangang in Seoul. Über die Zeit entsteht daraus ein mutiertes amphibisches T-Rex-artiges Riesenmonster, das 2006 aus dem Fluss steigt.
Es überfällt eine Strandpromenade, frisst und tötet einige Menschen und entführt zum späteren Verzehr das Enkelkind Hyun-seo (Ko Ah-sung) des an der Promenade ansässigen rüstigen Kioskbetreibers Hie-bong (Byeon Hie-bong). In einer Kanalisation am Ufer des Hangangs legt das Monster Hyun-seo ab. Diese entdeckt dort noch weitere Menschen, die aber bereits tot sind.
Der Staat, der (wie sich später herausstellt völlig unbegründet) eine Krankheitsepidemie befürchtet (daher der Name "Host" = Krankheitsträger), stellt alle Personen die mit dem Monster Kontakt hatten oder mit Menschen, die in Berührung mit dem Monster kamen, unter anderem Hie-bong und seine drei erwachsenen Kinder kurzerhand unter Quarantäne und lässt das Flussgelände von der Armee abriegeln, nachdem alle evakuiert wurden.
Hie-bongs immer schläfriger Sohn Gang-du (Song Kang-ho), der Vater des Mädchens, wird durch einen Handyanruf seiner Tochter informiert, dass sie noch lebt. Als ihm die Behörden nicht glauben, bricht er mit seinem Vater und seinen beiden Geschwistern, der Bogen schießenden Schwester Nam-joo (Superstar Bae Doo-na die schon in Barking Dogs Never Bite mitspielte) und seinem trinkenden, trotz Studienabschlusses arbeitslosen, Bruder Nam-il (Park Hae-il) aus, um Hyun-seo zu finden.
Bei der Suche nach ihrem Mädchen wird der Großvater aufgrund eines Missgeschicks von Gang-du durch das Monster getötet.
Am Ende schafft es die übrig gebliebene Familie das Monster zu vernichten. Schwester Nam-joo setzt das echsenartige Untier mit einem brennenden Pfeil in Brand und Hyun-seos Vater stellt sich dem brüllenden, in Flammen stehenden mutierten Monster in den Weg und macht ihm mit einer Verkehrsstange den Garaus. Allerdings kann die Familie nur noch die tote Hyun-seo bergen. Ein entführtes Waisenkind, ein kleiner Junge, der mit Hyun-seo in der Kanalisation gefangen war und um den sie sich mütterlich gekümmert hat, überlebt den Endkampf und die Befreiung. Er lebt ab diesem Zeitpunkt bei Gang-du, der das Geschäft seines Vaters weiter führt.
Der Film ist kein reiner Horrorfilm, sondern weist auch Slapstick und politische Anspielungen auf.
Visuelle Effekte
Die visual effects wurden u. A. von der US-Firma "The Orphanage" erstellt, die auch an Filmen wie "The Day After Tomorrow", "Superman Returns" und "Pirates of the Caribbean" mitgearbeitet hat.
Kritiken
- Stilistisch reicht die visuelle Textur des Films von bestimmenden Einflüssen japanischer GODZILLA-Produktionen bis zum italienischen Neorealismus. Die Kameraarbeit und die dynamische, konsequente Inszenierung sind von hoher visueller Präzision. Auch wenn es unangenehme Momente gibt und der Regisseur mit Schauer- und Ekeleffekten spielt, ist THE HOST zu keiner Zeit ein Horrorfilm, und bei aller Ähnlichkeit will dieses Monster auch nie die beklemmende Wirkung und archetypische Kraft des ALIEN entfalten. (Filmdienst)
- Gleichzeitig ist Bong Joon-hos Werk jedoch auch der erfolgreiche Versuch, die Struktur des Blockbusterformats nach Ostasien zu importieren. ... Allerdings geht Bong Joon-ho mit diesem Format nicht nur weitaus reflektierter und intelligenter um als Brotherhood-Regisseur Kang Je-gyu, sondern auch als Gore Verbinski und der Großteil seiner Kollegen. Die hybride, sprunghafte Struktur erscheint als adäquates Abbild der koreanischen Lebenswelt. Dadurch wird THE HOST auf zwei Ebenen lesbar: Als vielfältige Auseinandersetzung mit sozialen und geopolitischen Fragestellungen ebenso wie als abwechslungsreiches, melodramatisches Actionabenteuer mit einem schleimigen, grünen Monster. (Critic.de)
- Ein Grund für den Erfolg dieses ausgesprochen sehenswerten Filmes ist sein Bedeutungs- und Anspielungsreichtum. THE HOST kann für jeden etwas anderes sein: ein Monsterspektakel voller Überraschungen, Familiendrama oder Ökothriller, Komödie und politische Satire. Er ist albern, erschreckend, unvorhersehbar und dabei sorgfältig bebildert wie ein Arthouse-Film. Anspielungen auf Sars, Vogelgrippe und amerikanische Kriegspropaganda sind ebenso darin wie Verweise auf die "386-Generation" der ehemaligen Studentenprotestler und den koreanischen Konformitätszwang. Vor allem aber macht THE HOST grandiosen Spaß. (Der Tagesspiegel)
Auszeichnungen (Auswahl)
Saturn Awards 2006
- Nominiert in der Kategorie Bester internationaler Film
- Nominiert in der Kategorie Bester Nachwuchsdarsteller
Empire Awards 2007
- Nominiert in der Kategorie Bester Horrorfilm
Fantasporto 2007
- Gewinner des International Fantasy Film Award in der Kategorie Beste Regie
Sitges Festival Internacional de Cinema de Catalunya 2007
- Gewinner des Preises für Beste Spezialeffekte
- Orient Express Award für Bong Joon-ho
Weblinks
- The Host in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Offizielle Website (in englisch)
- Zusammenstellung von Pressekritiken auf film-zeit.de (deutsch)
Wikimedia Foundation.