- Gynaikoid
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Android (von gr. ἀνήρ – aner = „Mann“ und εἶδος – eidos = „Aussehen“ → „menschenförmig“) ist die Bezeichnung für einen Roboter, der einem Menschen täuschend ähnlich sieht und sich menschenähnlich verhält. Ein Android ist somit ein spezieller humanoider Roboter. Der Begriff der Androiden wurde zunächst in der Futurologie und durch die Science-Fiction-Literatur geprägt. Ein humanoider Roboter in Form einer Frau wird gelegentlich auch Gynoid (gr.: γυνή – gyne = „Frau“) genannt.
Inhaltsverzeichnis
Begriffliche Abgrenzung
Die Unterscheidung zwischen Androiden und anderen humanoiden Robotern geschieht am besten durch die Betrachtung des Uncanny-Valley-Phänomens. Dabei wird die Sympathie gemessen, die ein menschlicher Beobachter Robotern entgegenbringt, die einem Menschen mehr oder weniger ähnlich sind. Ist ein (humanoider) Roboter deutlich als solcher zu erkennen und weist er menschliche Eigenschaften auf, wird dies als angenehm und positiv empfunden. Nimmt die Menschenähnlichkeit zu, dann beginnt der Beobachter, die vermeintlichen Defizite (in der Bewegungsfähigkeit, bei der Sprache, etc.) nach tatsächlichen menschlichen Maßstäben zu beurteilen und die Sympathie nimmt schlagartig ab (das Uncanny Valley). Erst mit stark zunehmender Menschenähnlichkeit und wachsender Perfektion nimmt die Sympathie wieder zu. In diesem Bereich hoher Menschenähnlichkeit spricht man von Androiden.
Androide Forschungsroboter
- Repliee Q1, Universität Osaka
- Geminoid HI-1, ATR, Japan
Filme und Serien
Androiden sind nicht nur wegen ihres dramaturgischen Potentials beliebte Elemente der Science-Fiction. Auch ihre einfache Darstellung durch menschliche Schauspieler machte sie in der Vergangenheit zu attraktiven Figuren für Film und Fernsehen.
Generell lässt sich dabei eine klare Tendenz erkennen. Während in den 1950er und 1960er Jahren Androiden vor allem rein logisch denkende, vollkommen emotionslose Wesen waren, wurden sie in den folgenden Jahrzehnten zunehmend menschlicher dargestellt. Obwohl sie weiterhin häufig als Antagonisten auftraten, waren sie zunehmend emotionalere Feinde, die Liebe und Hass, Zuneigung und Verachtung empfinden konnten.
Besonders konsequent zeigt sich diese Entwicklung in den Star-Trek-Serien. Während in der Originalserie Raumschiff Enterprise (TOS, 1966-1969) Androiden und künstliche Intelligenzen durchgehend als gefühllose Bedrohung dargestellt wurden, trat in Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert (TNG, 1987-1994) mit Data ein Android als Besatzungsmitglied und Sympathieträger auf, der in den Star-Trek-Kinofilmen sogar (durch einen „Emotions-Chip“) über Emotionen verfügt. Wenn man den holographischen Arzt aus Star Trek: Raumschiff Voyager (VOY, 1995-2001) trotz seines nicht dauerhaft physischen Körpers als Androiden auffasst, bildet er den Abschluss dieser Entwicklung der Androiden hin zum Menschlichen. Der Android ist nicht mehr nur – wie zuvor bereits Data – rechtlich und sozial mit den humanoiden Besatzungsmitgliedern gleichgestellt, sondern verfügt auch charakterlich über eine vollkommen menschliche Persönlichkeit mit allen Begleiterscheinungen wie Ärger oder Eitelkeit.
Beispiele für Androide in Film und Fernsehen:
- Metropolis (Film), 1927, Maschinenmaria
- Astro Boy, 1963
- Westworld, 1973, Gunslinger
- Schach dem Roboter, 1975
- Die Frauen von Stepford, 1975 (in der Neuverfilmung 2004 sind die Frauen hingegen Cyborgs)
- Mein Freund der Roboter (Future Cop), 1976, John Haven
- Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, 1979, Ash
- Der Android, 1982, Max 404
- Blade Runner, 1982, Replikanten
- Terminator, 1984, Terminator
- Aliens – Die Rückkehr, 1986, Bishop
- Die Androiden – Sie sind unter uns, 1986
- Cherry 2000, Cherry 1987
- Star Trek, 1987-1994, Data
- Alien – Die Wiedergeburt, 1997, Call
- Terminator 2 – Tag der Abrechnung, 1991, Terminator, T-1000
- A. I. – Künstliche Intelligenz, 2001, David Swinton, Gigolo Joe
- Der 200-Jahre-Mann, 2000, Andrew Martin
- Andromeda, 2000-2005, Rommie, Doyle
- Battlestar Galactica, 2003, Zylonen
- Terminator 3 – Rebellion der Maschinen, 2003, Terminator, T-X
Siehe auch
Literatur
- Philip K. Dick: Blade Runner. Heyne, ISBN 3453217284
- Robert Silverberg (Hrsg.): The Androids Are Coming: Philip K. Dick, Isaac Asimov, Alfred Bester, and More. ISBN 15-8715-240-1
- Michaela Krützen: Der perfekte Vater und der ideale Sohn. Zwei Maschinenmenschen im Film. In: Neue Rundschau 114. Jahrgang (2003) Heft 1, S. 36-46
Weblinks
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