Gypohierax angolensis

Gypohierax angolensis
Palmgeier

Palmgeier (Gypohierax angolensis)

Systematik
Ordnung: Greifvögel (Falconiformes)
Familie: Habichtartige (Accipitridae)
Unterfamilie: Gypaetinae
Gattung: Palmgeier (Gypohierax)
Art: Palmgeier
Wissenschaftlicher Name
Gypohierax angolensis
(Gmelin, 1788)
Palmgeier

Der Palmgeier (Gypohierax angolensis; Geierseeadler) ist ein Greifvogel aus der Familie der Habichtartigen. Er wird im Englischen auch als 'Vulturine Fish Eagle', also als 'geierartiger Adler', bezeichnet. Maßgeblich für diese Bezeichnung sind die Ernährungsgewohnheiten, die untypisch für die Geier sind.

Inhaltsverzeichnis

Aussehen

Größe 56 – 65 cm. Gewicht 1,3 – 1,8 kg. Spannweite 130 - 150 cm. Palmgeier haben als einzige Geier - weil sie nicht an großen Kadavern fressen, die den Hals blutig machen könnten, - einen befiederten Hals. Im Fluge kontrastieren die kurzen schwarzen Enden der Handschwingen und die insgesamt schwarzen Armschwingen zu den sonst weißen gerundeten Flügeln. Die unbefiederte Haut um die Augen herum ist tiefrosa, rot oder orange. Schnabel und Augen sind blaßgelb, die Wachshaut am Schnabel ist blaugrau. Füße fleischfarben oder gelb. Jungvögel haben ein blasser gelbliches Gesicht mit braunen Augen und weißlichen Beinen.

Lebensweise

Palmgeier leben recht ungesellig, meist standorttreu. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus den Nüssen von Öl- und Raphia-Palmen, auch aus Datteln und anderen Früchte. Das ist unter allen Raubvögeln eine Besonderheit. Wenn Palmgeier an Palmfrüchten fressen, hängen sie oft mit dem Rücken nach unten, reißen die Früchte mit dem Schnabel ab und halten sie beim Verzehr in den Füßen. Touristen in Kenia haben gegenüber der Samburulodge im gleichnamigen Reservat jahrelang Gelegenheit gehabt, die Technik bei der Nahrungsaufnahme des Palmgeiers zu beobachten. Dort wird zum Anlocken von Leoparden Fleisch in einen Baum gehängt. An dieser Fütterung nahmen gelegentlich Palmgeier teil. Sie hängten sich flügelschlagend an den pendelnden Köder, der meist aus einem Bein einer Ziege oder eines Schafes bestand und rissen in dieser Haltung mit dem Schnabel Fleischfetzen ab, die sie dann beim Fressen in den krallenbewehrten Füßen hielten.

Beim Abpatroullieren von Flüssen und dem Wasser in der Mangrove werden kleine, lebende Fische im Sturzflug aus dem Wasser gefangen. Dabei kann der ganze Körper unter Wasser geraten. Aber auch Heuschrecken und andere Insekten, Krabben, Muscheln, Schnecken, Frösche, Vögel, Säugetiere und Aas werden nicht verschmäht.

Das Weibchen legt ein weißes Ei mit vielen dunkelbraunen bis lila Flecken in einen hohen Baum in 10 bis 30 m Höhe oder in eine Baumhöhle und brütet es dort in fünf Wochen aus. Das Nest besteht aus Knüppeln und Zweigen von Öl- und Raphia-Palmen. Der Durchmesser beträgt 60-90 cm bei einer Dicke von 30-60 cm Es ist gepolstert mit Gras, Sisalfasern und Dung; Nester kann man auch auf großen Bäumen wie Affenbrotbäumen in Astgabeln finden.. Gelegentlich werden Nester jedes Jahr wieder benutzt. Flügge sind die jungen Palmgeier mit ca. 3 Monaten. Die Jungvögel bleiben im selben Gebiet

Lebensraum

Regenwälder, Galeriewälder, Feuchtsavannen, Mangrovensümpfe, wo Öl- und Raphiapalmen wachsen

Verbreitung

West-, Ost und nördliches Südafrika

Weblinks


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