Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Göttingen
Göttingen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Göttingen hervorgehoben
51.5338888888899.9355555555556150Koordinaten: 51° 32′ N, 9° 56′ O
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Göttingen
Höhe: 150 m ü. NN
Fläche: 117,27 km²
Einwohner: 121.513 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 1036 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 37001–37085
Vorwahl: 0551
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 03 1 52 012
Stadtgliederung: 18 Stadtbezirke
und 9 Ortschaften
Adresse der Stadtverwaltung: Hiroshimaplatz 1–4
37083 Göttingen
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Wolfgang Meyer (SPD)
Marktplatz mit altem Rathaus, Gänseliesel und Fußgängerzone
Luftbild von Göttingen (aus Nordwesten fotografiert)

Göttingen (plattdeutsch: Chöttingen) ist eine traditionsreiche Universitätsstadt im Süden des Landes Niedersachsen. Die Stadt ist stark durch ihre Bildungs- und Forschungseinrichtungen geprägt.

Nach Hannover, Braunschweig, Osnabrück und Oldenburg ist Göttingen die fünftgrößte Stadt und eines der Oberzentren Niedersachsens. Sie ist Kreisstadt und größte Stadt des Landkreises Göttingen. Als bis dahin kreisfreie Stadt wurde sie 1964 durch das vom niedersächsischen Landtag verabschiedete Göttingen-Gesetz in den Landkreis Göttingen integriert. Dadurch wird die Stadt weiterhin den kreisfreien Städten gleichgesetzt, soweit dieses Gesetz nichts Anderes bestimmt.

Göttingen hat seit 1965 mehr als 100.000 Einwohner und ist damit eine Großstadt. Die nächstgelegenen Großstädte sind Kassel (ca. 38 km südwestlich), Hildesheim (ca. 70 km nördlich), Braunschweig (ca. 92 km nordöstlich), Erfurt (ca. 98 km südöstlich), Hannover (ca. 105 km nördlich) und Paderborn (ca. 120 km west-nordwestlich).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

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Der Leinegraben zwischen Göttingen und Niedernjesa in Norddeutschland. Blick in Richtung Nordosten, im Hintergrund der Göttinger Wald, an dessen Hang die oberen Bereiche von Göttingen-Geismar. Der Leinegraben ist eine Niederung im südlichen Niedersachsen. Sie erstreckt sich mit etwa 40 km Länge in ungefähr nord-südlicher Richtung (entsprechend dem Oberrhein als „rheinisch“ bezeichnet) von Einbeck und Markoldendorf über Northeim und Göttingen bis Friedland und wird vom Fluss Leine durchflossen.
Der Leinegraben zwischen Göttingen und Niedernjesa in Norddeutschland. Blick in Richtung Nordosten, im Hintergrund der Göttinger Wald, an dessen Hang die oberen Bereiche von Göttingen-Geismar. Der Leinegraben ist eine Niederung im südlichen Niedersachsen. Sie erstreckt sich mit etwa 40 km Länge in ungefähr nord-südlicher Richtung (entsprechend dem Oberrhein als „rheinisch“ bezeichnet) von Einbeck und Markoldendorf über Northeim und Göttingen bis Friedland und wird vom Fluss Leine durchflossen.

Göttingen liegt an der Grenze der „Leine-Ilme-Senke“ zum Göttinger Wald und wird in Süd-Nord-Richtung von der Leine (Aller-Zufluss) durchflossen, der nördliche Stadtteil Weende von der Weende, mehrere nordöstliche Stadtgebiete von der Lutter und mehrere westliche Stadtbereiche von der Grone. Wenige Kilometer weiter nördlich schließt sich der Nörtener Wald an. Am südlichen Stadtrand von Göttingen liegt der vom Wasser der Leine gespeiste Göttinger Kiessee.

Das zu Göttingen gehörende Gebiet liegt auf 138 bis 427,5 m ü. NN westlich der Berge Kleperberg (332 m) und Hainberg (315 m), wobei die Mackenröder Spitze an der Ostgrenze des Göttinger Walds den höchsten Berg Göttingens darstellt. Im Stadtgebiet bzw. westlich der Leine liegen jeweils mit gleichnamigen Stadtvierteln der Hagenberg (auch Kleiner Hagen genannt; 174 m) und ungefähr 2 km südlich davon die sanfte Erhöhung des Egelsbergs. An der westlichen Stadtgrenze erheben sich Knutberg (363 m) und Kuhberg (288 m).

Das direkt westlich des Göttinger Walds befindliche Göttingen liegt zwischen Solling (ca. 34 km nordwestlich), Harz (ca. 60 km nordöstlich), Kaufunger Wald (ca. 27 km süd-südwestlich), Dransfelder Stadtwald (13 km südwestlich) und Bramwald (19 km westlich); die Entfernungen beziehen sich jeweils per Luftlinie gemessen auf die Strecke Göttingen-Innenstadt bis zu den Zentren bzw. Hochlagen der jeweiligen Mittelgebirge.

Stadtgliederung

Die Göttinger Stadtbezirke

Das Stadtgebiet Göttingens ist in 18 Stadtbezirke bzw. Stadtteile eingeteilt. Einige Stadtteile sind allein oder mit benachbarten Stadtteilen zusammen Ortschaften im Sinne der Niedersächsischen Gemeindeordnung (NGO). Sie haben einen vom Volk gewählten Ortsrat, der je nach Einwohnerzahl der Ortschaft zwischen 9 und 13 Mitglieder hat; deren Vorsitzender ist ein Ortsbürgermeister. Die Ortsräte sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt jedoch dem Rat der Stadt Göttingen. Trotz der Zusammenlegung von ehemals eigenständigen Gemeinden zu Ortschaften sind die Dörfer eigenständig geblieben.

Siehe auch: Göttinger Stadtbezirke und Ortschaften

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Göttingen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören alle zum Landkreis Göttingen: Flecken Bovenden, Waake (Samtgemeinde Radolfshausen), Gleichen, Friedland, Rosdorf, Stadt Dransfeld (Samtgemeinde Dransfeld) und Flecken Adelebsen.

Geschichte

Ur- und Frühgeschichte

Das Stadtgebiet Göttingens ist seit der frühen Jungsteinzeit besiedelt, wie zahlreiche Fundstellen der bandkeramischen Kultur zeigen. Eine dieser Fundstellen wurde beim Bau des heutigen Einkaufszentrums "Kauf Park" in Grone in den 1990er Jahren von der Stadtarchäologie großflächig ausgegraben.[1] Darüber hinaus finden sich auch Besiedlungsspuren der Bronze- und Eisenzeit.[2]

Dorf Gutingi

Göttingen geht auf ein Dorf zurück, das sich archäologisch bis ins 7. Jahrhundert nachweisen lässt. Dieses Dorf wurde 953 unter dem Namen Gutingi erstmals in einer Urkunde Kaiser Ottos I. erwähnt – mit der Beurkundung schenkt der Kaiser dem Kloster St. Moritz in Magdeburg Besitz im damaligen Gutingi[3] – und lag am Ostrand des Leinetalgrabens im Umkreis der heutigen St. Albanikirche auf einem Hügel. Diese Kirche wurde spätestens zu Beginn des 11. Jahrhunderts dem Heiligen Albanus geweiht und ist damit die älteste Kirche Göttingens, auch wenn das heutige Gebäude erst aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammt. Neuere archäologische Funde im Bereich des alten Dorfes weisen auf ein ausgebildetes Handwerk hin und lassen auf weitreichende Handelsbeziehungen schließen. Durch das Dorf floss ein kleiner Bach, die Gote, von der das Dorf seinen Namen bezog („-ing“ = „Bewohner bei“).

Pfalz Grona

Gedenkstein an der Stelle der früheren Pfalz Grona bei Göttingen
Friedenskirche Göttingen auf dem Gelände der ehemaligen Pfalz Grona, Informationstafeln dazu im Kirchturm

Während – abgesehen von den archäologischen Funden – über das Schicksal des Dorfes Gutingi im frühen Mittelalter nicht viel bekannt ist, tritt mit der Pfalz Grona (dt. Grone) zwei Kilometer nordwestlich des Dorfes ein Ort deutlicher aus der Geschichte hervor. Als neu erbaute Burg 915 urkundlich erwähnt, wurde sie später zur Pfalz ausgebaut. Diese über dem gegenüberliegenden Ufer der Leine auf dem südlichen Sporn des Hagenbergs gelegene Pfalz gilt mit ihren insgesamt 18 bezeugten Königs- und Kaiseraufenthalten zwischen 941 und 1025 als spezifisch ottonische Pfalz mittleren Ranges. Insbesondere für Heinrich II. und seine Gemahlin Kunigunde war Grone ein beliebter Aufenthaltsort. Hierher zog sich Heinrich II, schwer erkrankt, im Sommer 1024 zurück, wo er dann am 13. Juli desselben Jahres verstarb. Die Burg verlor jedoch später ihre Funktion als Pfalz und wurde im 13. Jahrhundert zur Burg der Herren von Grone umgebaut. Zwischen 1323 und 1329 wurde sie von den Bürgern der Stadt Göttingen zerstört. Die Reste wurden 1387 von Herzog Otto III. wegen seiner Fehde mit der Stadt Göttingen abgetragen.

Stadtgründung

An der zur Furt über die Leine führenden Straße, westlich des Dorfes, entstand im Laufe der Zeit ein Wik (eine kaufmännische Siedlung), die den Ortsnamen weiterführte und später das Stadtrecht erhielt.

Das nunmehr so genannte „Alte Dorf“, das der Stadt den Namen gab, war allerdings nicht die eigentliche Keimzelle der neuen Stadt, lag sogar außerhalb der ersten Stadtmauer und ist noch heute als gesonderter Bereich um die Albanikirche und die heutige Lange-Geismar-Straße erkennbar. Unter welchen Umständen die eigentliche Stadt Göttingen entstand, ist nicht exakt zu bestimmen. Es wird davon ausgegangen, dass Heinrich der Löwe die Stadtgründung initiierte, die wohl in der Zeit zwischen 1150 und 1180/1200 erfolgte. In der Zeit zwischen den Jahren 1201 bis 1208 wird Pfalzgraf Heinrich, der Bruder Ottos IV., als Stadtherr angegeben. In dieser Zeit wurden bereits von Göttingen aus welfische Besitz- und Herrschaftsrechte wahrgenommen. Auch wurden zu dieser Zeit erstmals Göttinger Bürger (burgenses) erwähnt, was darauf schließen lässt, dass Göttingen bereits auf spezifisch städtische Weise organisiert war. Göttingen war jedoch keine Reichsstadt, sondern den welfischen Herzögen von Braunschweig-Lüneburg unterworfen. Die landesherrlichen Statthalter hatten ihre Residenz in der Burg, die in der nordöstlichen Ecke der ältesten, vor 1250 errichteten Stadtbefestigung lag, und an die noch heute der Name Burgstraße erinnert. Gleichwohl mussten die Herzöge auch der Stadt gewisse Freiheiten zubilligen und Kompromisse schließen. Göttingen wurde in der Frühzeit seiner Geschichte als Stadt in Konflikte der Welfen mit ihren Widersachern im südlichen Niedersachsen hineingezogen. Die Auseinandersetzungen in den ersten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts waren den politischen Interessen der Göttinger Bürger förderlich, und diese konnten die politisch-militärische Situation geschickt ausnutzen und sich umwerben lassen. In einer Urkunde aus dem Jahre 1232 bestätigte Herzog Otto das Kind den Göttingern die Rechte, die sie zur Zeit seiner Onkel – also Otto IV. und Pfalzgraf Heinrich – besessen hätten. Dabei wird es sich um solche Privilegien gehandelt haben, die den Handel erleichterten, am Ort wohnende Kaufleute schützten und Befugnisse der Göttinger Selbstverwaltung absteckten. Auch stellte er in Aussicht, dass die Stadt nicht in fremde Hände gelangen sollte. Es ist davon auszugehen, dass spätestens zu dieser Zeit ein von den Bürgern gestellter Stadtrat und damit ein praktikables Instrument der Selbstverwaltung existierte. Namen von Ratsherren werden erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1247 genannt.

Ausbau und Erweiterung

Städtisches Museum am Ritterplan Ecke Jüdenstraße

Der von der alten Stadtbefestigung zunächst geschützte Bereich umfasste den Markt, das heutige alte Rathaus, die beiden Hauptkirchen St. Johannis und St. Jacobi, die kleinere St. Nikolai-Kirche, sowie die wichtigsten Verkehrswege Weender, Groner und Rote Straße. Außerhalb dieser Befestigung, vor dem inneren Geismarer Tor, lag noch das alte Dorf, das danach auch „Geismarer altes Dorf“ genannt wurde, mit der Kirche St. Albani. Das Dorf gehörte im Hochmittelalter nur zu Teilen zum welfischen Herrschaftsbereich und konnte deswegen nicht an den städtischen Privilegien und am Schutz durch die Stadtmauer teilhaben.

Geschützt wurde die Stadt zunächst durch Wälle, spätestens Ende des 13. Jahrhunderts dann auch durch Mauern auf den Wällen. Von dieser alten Stadtbefestigung ist heute nur in der Turmstraße der Mauerturm sowie ein Teil der Mauer erhalten. Das damals befestigte Areal umfasste maximal 600 mal 600 m, etwa 25 Hektar, und war damit zwar kleiner als Hannover, jedoch übertraf es die benachbarten welfischen Städte Northeim, Duderstadt und Münden.

Der südlich der Mauern fließende Bach Gote wurde um diese Zeit durch einen Kanal mit der Leine verbunden. Der danach „Leinekanal“ genannte Wasserlauf der Leine führte nunmehr wesentlich mehr Wasser an der Stadt entlang.

Im Zuge der welfischen Erbteilungen erhielt 1286 Herzog Albrecht der Feiste die Herrschaft über Südniedersachsen. Er wählte Göttingen zu seinem Herrschaftssitz und zog in die in der nördlichen Altstadt befindliche Burg, das Ballerhus (auch Bahrhus) ein. Von diesem wurde außerhalb der Mauern im Westen auf der gegenüberliegenden Seite des Leinekanals eine Neustadt, ein beidseitig bebauter Straßenzug von nur ca. 80 m Länge, noch vor 1300 angelegt. Albrecht beabsichtigte mit der Neugründung ein Gegengewicht zur wirtschaftlich und politisch schnell wachsenden Stadt zu schaffen, um von diesem Stützpunkt aus seine Macht neu zu festigen. Der Herzog konnte das aufstrebende Göttingen jedoch nicht daran hindern, sich nach Westen weiter auszudehnen, da es dem Göttinger Rat gelang, der Neustadt alle Entwicklungsmöglichkeiten zu verbauen. Nachdem sich das Projekt schlecht entwickelte, kaufte der Rat der Stadt Göttingen diese unangenehme Konkurrenzgründung im Jahre 1319 für nur 300 Mark auf. Im Süden an die Neustadt wurde zunächst als Pfarrkirche der Neustadt die St. Marien-Kirche errichtet, die im Jahre 1318 mitsamt den angrenzenden Höfen dem Deutschen Ritterorden übertragen wurde.

Am Rande der Altstadt wurden zudem im späten 13. Jahrhundert zwei Klöster gegründet. Im östlichen Teil der Altstadt, auf dem Gelände des heutigen Wilhelmsplatzes wurde zunächst ein Franziskanerkloster errichtet. Nach Angaben des späteren Stadtchronisten Franciscus Lubecus sollen sich die Franziskaner bereits seit 1268 dort angesiedelt haben. Da die Franziskaner als Ausdruck ihrer Armut und Demut keine Schuhe trugen, wurde ihr Orden im Volksmund „Barfüßer“ genannt; daher erhielt die zum Kloster führende Straße auch ihren heutigen Namen „Barfüßerstraße“. Im Jahre 1294 gestattete Albrecht der Feiste den Dominikanern im Papendiek, am Leinekanal gegenüber der Neustadt, ein Kloster zu gründen, als dessen Klosterkirche die 1331 geweihte Paulinerkirche diente.

Auch Juden wurden im späten 13. Jahrhundert in der Stadt angesiedelt. Unter dem Datum des 1. März 1289 erteilten die Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg dem Göttinger Rat die Erlaubnis, den Juden Moses in der Stadt aufzunehmen. Die Juden wohnten hauptsächlich in der Nähe der St. Jacobi-Kirche in der heutigen Jüdenstraße. Auch in Göttingen war die Geschichte der Juden schon im Mittelalter von großem Leid geprägt. Nachdem im Jahre 1369/70 Herzog Otto III. der Stadt das Recht der Gerichtsbarkeit über die Juden abgetreten hat, kam es auch hier immer wieder zu blutigen Pogromen und Vertreibungen. Von 1460 bis 1599 wohnten über 100 Jahre überhaupt keine Juden in Göttingen.

Das 14. und das 15. Jahrhundert bildeten für Göttingen eine Blütezeit wirtschaftlicher Machtentfaltung, von der auch die Werke der Baukunst Zeugnis ablegen. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts begann der Neubau der St.-Johannis-Kirche als gotische Hallenkirche. Ab 1330 ersetze ein gotischer Bau auch die kleinere St. Nikolai-Kirche. Nach dem Abschluss der Arbeiten an der St. Johannis-Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts auch mit dem Neubau der St. Jacobi-Kirche begonnen. In den Jahren nach 1366 entstanden auch wesentliche Teile des jetzigen (alten) Rathauses. Die Gestalt des Gebäudes, die man heute noch antreffen kann, erhielt das Gebäude jedoch in Grundzügen erst um die Mitte des 15. Jahrhunderts.

In den Jahren um 1360 wurde zudem der Befestigungsring um die Stadt neu abgesteckt und umfasste nunmehr auch die Neustadt und das Alte Dorf. Im Zuge dieser Baumaßnahmen wurden die vier Stadttore weiter nach außen verlegt und das Gebiet der Stadt wuchs auf ein Areal von etwa 75 ha.

Wachstum und Selbständigkeit

Nach dem Tode Albrecht des Feisten 1318 kam Göttingen über Otto den Milden († 1344) an Herzog Ernst I. († 1367). Das von ihm regierte Fürstentum Göttingen bildete ein Teilfürstentum im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Das Fürstentum Göttingen war allerdings das wirtschaftlich ärmste der welfischen Fürstentümer. Unter Ernsts Nachfolger, Otto III. († 1394), gelang es Göttingen, seinen Status als autonome Stadt weiter zu befestigen. Otto III., auch der „Quade“ (der Bösewicht) genannt, wird als markanter Vertreter des damaligen Rittertums beschrieben, dessen Hass den Städten galt, deren aufblühende Macht ihm ein Dorn im Auge war. Dementsprechend stand seine Herrschaft ununterbrochen im Zeichen von Fehden und außenpolitischen Konflikten. Obwohl die Stadt Göttingen anfangs heftig von ihm bedrängt wurde, gelang es ihm letztlich nicht, die Landesherrschaft weiter auszubauen, wovon die Selbständigkeit Göttingens profitierte. Das vor den Toren der Stadt gelegene herzogliche Landgericht am Leineberg geriet nun unter Göttinger Einfluss und wurde 1375 von Otto an die Stadt verpfändet. Auch gelang es der Stadt, neben der Erlangung der gerichtsherrschaftlichen Rechte, grundherrschaftliche Rechte von Otto zu erwerben. Im April 1387 erreichten die Auseinandersetzungen zwischen der Stadt und Otto ihren Höhepunkt: Die Göttinger erstürmten die herzogliche Burg innerhalb der Stadtmauern, im Gegenzug verwüstete Otto Dörfer und Ländereien in der Umgebung. Die Bürger konnten jedoch im Juli in einer offenen Feldschlacht unter dem Stadthauptmann Moritz von Uslar zwischen Rosdorf und Grone einen Sieg über die fürstliche Streitmacht erringen. Otto musste danach im August 1387 die Freiheit der Göttinger Güter in der Umgebung anerkennen. Insofern markiert das Jahr 1387 einen wichtigen Einschnitt in der Geschichte der Stadt. Nach Ottos Tod konnte Göttingen unter dessen Nachfolger Otto Cocles (der Einäugige) seine Autonomie weiter ausbauen, nicht zuletzt, weil mit Otto Cocles das Haus Braunschweig-Göttingen ausstarb und die offene Erbfrage sowie seine vorzeitige Abdankung 1435 zu einer weiteren Destabilisierung der landesherrschaftlichen Macht führten.

Das Verhältnis zur welfischen Landesherrschaft war in der Folgezeit bis zum Ende des 15. Jahrhunderts durch eine ständige und erfolgreiche Zurückdrängung des landesherrlichen Einflusses auf die Stadt gekennzeichnet. Auch wenn Göttingen offiziell keine Freie Reichsstadt war, sondern stets den Braunschweiger Herzögen untertan blieb, so konnte es sich doch eine bedeutende Selbständigkeit erkämpfen und wurde teilweise in Urkunden unter den Reichsstädten geführt und zu besonders wichtigen Reichstagen geladen.

Nach diversen weiteren dynastischen Teilungen und Herrschaftswechseln, die mit dem Tode Otto Cocles’ (1463) einsetzten, erhielt Erich die Herrschaft über das nunmehr zusammengelegte Fürstentum Calenberg-Göttingen. Die Stadt verweigerte zunächst dem neuen Herrscher die Huldigung, woraufhin Erich 1504 bei König Maximilian eine Reichsacht gegen Göttingen erwirkte. Die andauernden Spannungen führten zu einer wirtschaftlichen Schwächung der Stadt, so dass die Stadt letztendlich 1512 die Huldigung leistete. Schon bald darauf zeichnete sich das Verhältnis zwischen Erich und der Stadt durch eine eigenartige Friedfertigkeit aus, die darauf zurückgeführt wird, dass Erich finanziell auf die Stadt angewiesen war.

Grundlage für den politischen und allgemeinen Aufschwung Göttingens im Spätmittelalter war die wachsende wirtschaftliche Bedeutung der Stadt. Diese beruhte vor allem auf der verkehrsgünstigen Lage im Leinetal an einem alten und wichtigen Nord-Süd-Handelsweg. Dieser begünstigte den heimischen Wirtschaftszweig, die Textilproduktion. Neben den Leinenwebern, die zwar zum inneren Kreis der Göttinger Gilden gehörten, allerdings im sozialen Ansehen am unteren Ende rangierten, siedelten sich in der Neustadt die Wollenweber an. Die dort verarbeitete Wolle kam hauptsächlich aus der Umgebung der Stadt; teilweise standen hier bis zu 3000 Schafe und 1500 Lämmer. Die Wolltücher wurden erfolgreich bis nach Holland und über Lübeck exportiert. Ab 1475 wurde mit der Anwerbung neuer Fachkräfte die heimische Tuchproduktion ausgebaut. Diese sog. neuen Wollenweber brachten neue, bisher nicht angewandte Techniken mit nach Göttingen und festigten die Stellung der Stadt als exportorientierte Tuchmacherstadt für drei Generationen. Erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts, als mit den billigen englischen Tüchern kaum noch konkurriert werden konnte, kam es zum Niedergang des Göttinger Tuchmachergewerbes.

Von der guten Verkehrslage zwischen den bedeutenden Handelsstädten Lübeck und Frankfurt am Main profitierten auch die Göttinger Kaufleute. Der Göttinger Markt erreichte überregionale Bedeutung. Viermal im Jahr kamen zum Jahrmarkt fremde Händler in großer Zahl nach Göttingen. Die Kaufleute, die den Fernhandel als Zulieferer für den Göttinger Markt und als Transithändler im überregionalen Geschäft betrieben, besaßen auch in Göttingen die großen Vermögen. Auch der Hanse trat Göttingen bei. Erstmals wurde die Stadt 1351 zum Hansetag geladen. Das Verhältnis zur Hanse blieb jedoch weitgehend distanziert. Als Binnenstadt nutzte Göttingen zwar gerne das funktionierende Wirtschaftsnetz der Hanse, wollte sich aber nicht in die Politik des Gesamtverbandes verwickeln lassen. Zahlendes Mitglied wurde Göttingen erst 1426, und 1572 folgte bereits der endgültige Austritt aus der Hanse.

Reformation und Dreißigjähriger Krieg

Ansicht der Stadt von Westen (Holzschnitt aus dem Jahr 1585)

Das 16. Jahrhundert begann in Göttingen mit wirtschaftlichen Problemen, die schließlich zu Spannungen führten. Zum offenen Konflikt zwischen Handwerksgilden und Rat, der im Wesentlichen von der Schicht der Kaufleute gestellt wurde, kam es 1514, als der Rat zur Haushaltssanierung neue Steuern erlassen wollte. Im 6. März 1514 stürmten die Gilden das Rathaus, setzten den Rat kurzerhand gefangen und jagten ihn anschließend aus der Verantwortung. Der Rat konnte zwar mit Hilfe von Herzog Erich I. seine alte Stellung wieder zurückgewinnen, der Konflikt schwelte jedoch weiter und bildete damit den Nährboden für die Einführung der Reformation in Göttingen.

Die Reformation, die infolge von Martin Luthers Thesenanschlag 1517 und dem Reichstag zu Worms im Jahre 1521 nach und nach weite Teile Deutschlands und insbesondere die großen Städte ergriffen hatte, schien jedoch zunächst an Göttingen vorbeizugehen. Selbst als der Bauernkrieg 1524/25 durch Deutschland tobte, blieb es in Göttingen ruhig. Erst 1529, also 12 Jahre nach Luthers Thesenanschlag, kam in Göttingen die Reformation auf. Anlass dazu war zunächst eine Szene ganz mittelalterlicher Prägung: eine Bartholomäus-Prozession. Derartige Prozessionen waren in den großen Städten Deutschlands in diesen Zeiten selten geworden. Das alte Kirchenwesen war in Göttingen bis zu diesem Zeitpunkt jedoch noch unbestritten. Der Umbruch wurde von den „neuen Wollenwebern“ eingeleitet, jenem Personenkreis also, der erst ab 1475 in Göttingen angesiedelt war, und insofern dem neuen Gedankengut offener gegenüberstand als die Alteingesessenen, also gewissermaßen das progressive Element in der Stadt bildete. Diese „neuen Wollenweber“ hatten eine Gegendemonstration zu der Bartholomäus-Prozession formiert und die Prozession auf der Groner Straße mit Luthers Choral „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ empfangen sowie den Zug mit weiteren christlichen Psalmen und Spottliedern begleitet. Über den religiösen Aspekt hinaus stellten damit die „neuen Wollenweber“ zugleich das in der Stadt bestehende Herrschaftssystem in Frage.

Nunmehr drängten sich die Ereignisse, der vorherigen Verspätung folgte eine überraschende Beschleunigung des Umbruchs: Mit dem ehemaligen Rostocker Dominikaner Mönch Friedrich Hüventhal war jetzt auch ein evangelischer Prediger in der Stadt. Dieser gewann zunehmend an Einfluss, hielt eine öffentliche Predigt auf dem Marktplatz und konnte schließlich nach kontroversen Verhandlungen mit dem Rat gegen den Willen der Paulinermönche in der Paulinerkirche am 24. Oktober 1529 den ersten regulären evangelischen Gottesdienst in Göttingen feiern. Dieser Ort musste gewählt werden, da der Rat der Stadt Göttingen anfangs noch keine Verfügungsgewalt über die Pfarrkirchen in der Stadt hatte. Diese unterstanden der Verfügungsgewalt des Herzogs Erich I. Dieser hing noch dem alten Glauben an und wollte evangelische Predigten in den ihm unterstellten Pfarrkirchen nicht zulassen. Erich I. war bereits 1525 dem Dessauer Bund, einem antiprotestantischen Bündnis norddeutscher Staaten, beigetreten, und sah durch die Einführung der Reformation in der größten Stadt in seinem Fürstentum Calenberg-Göttingen das Verhältnis zwischen der Stadt und ihrem Landesherrn empfindlich gestört. Nachdem die Göttinger mit einem abschließenden Rezeß am 18. November 1529 die Kirchenreform und politische Neuerungen zusammenfassten, reagierte Erich prompt und schroff. Er wandte sich an die Stadt in der harten Form eines Fehdebriefes. Hüventhal, der auch in der reformatorischen Bewegung der Stadt nicht mehr unumstritten war, musste daraufhin die Stadt verlassen. Dies bedeutete jedoch nicht das Ende der Reformation in Göttingen, die Göttinger holten den gemäßigteren Prediger Heinrich Winkel aus Braunschweig in die Stadt. Um diese Zeit wurde auch Johann Bruns einer der bestimmenden Köpfe der Göttinger Kirchenpolitik. Schon vorher hatte er als Pfarrer von Grone als einer der ersten in der Region lutherisch gepredigt; später sollte er auch Syndicus der Stadt werden. Nachdem der Rat der Stadt die Pfarrkirchen, in denen nicht lutherisch gepredigt werden durfte, hatte schließen lassen, wurde am Palmsonntag des Jahres 1530 die neu ausgearbeitete Kirchordnung Göttingens verlesen, die der Göttinger Reformation den Abschluss gab. Die Kirchenordnung wurde sogar Martin Luther zur Korrektur und Absegnung vorgelegt und erschien 1531 in einer Wittenberger Druckerei mit einem zustimmenden Vorwort des Reformators.

Erich I. mit seiner zweiten Frau Elisabeth ca. 1530

Nach dem Abschluss der Reformation durch die neue Kirchenordnung spitzte sich die Situation nochmals zu. Herzog Erich I. erlangte auf dem Landtag zu Moringen die Unterstützung der Stände für die Forderung an die Stadt, zur alten Kirche zurückzukehren. Göttingen seinerseits tat nun einen Schritt in die Reichspolitik hinein und entschloss sich am 31. Mai 1531, dem Schmalkaldischen Bund beizutreten, einem Zusammenschluss der protestantischen Reichsstände zur Verteidigung ihres Glaubens.

Im April 1533 gelang es der Stadt dann sich mit dem Herzog ins Benehmen zu setzen und in einem Vertrag die Kontroverse auszuräumen. Daran nicht unbeteiligt war Erichs Frau Elisabeth von Brandenburg, die selbst 1538 öffentlich zum evangelischen Glauben übertrat. Nach Erichs Tod im Jahre 1540 übernahm sie die vormundschaftliche Regierung für ihren Sohn Erich II. und begann von ihrer Leibzucht Münden aus, im Fürstentum Calenberg-Göttingen die Reformation durchzusetzen. Elisabeth machte den Pfarrer Anton Corvinus aus dem hessischen Witzenhausen zum Superintendenten für das Fürstentum und ließ von diesem die Calenberger Kirchenordnung ausarbeiten, die 1542 in Druck ging.

Nach der Niederlage der Protestanten im Schmalkaldischen Krieg 1548 mussten diese das Augsburger Interim hinnehmen. Wie in vielen Teilen des Reiches fiel dies auch den Göttingern schwer und sie weigerten sich, dieses durchzusetzen. Herzog Erich II. kehrte nach längerer Abwesenheit wieder in sein Fürstentum zurück, trat 1549 zum katholischen Glauben über und begann – sehr zum Leidwesen seiner Mutter – das Interim durchzusetzen. In Göttingen führte dies dazu, dass die Stadt ihren Superintendenten Mörlin, der sich zu harsch gegen das Interim und gegen den Herzog gewandt hatte, entlassen musste. In dieser Entlassung kann ein erster Schritt zur Beseitigung der städtischen Autonomie im Kirchenwesen und in anderen Bereichen der Selbstverwaltung im späten 16. und im 17. Jahrhundert gesehen werden.

Nachdem im Augsburger Reichs- und Religionsfrieden 1555 den Reichsständen das Recht zugesprochen wurde, das Bekenntnis ihrer Untertanen zu bestimmen, versprach Erich II., obwohl er dem katholischen Glauben treu blieb, das Fürstentum bei der Kirchenordnung von 1542 und bei der evangelischen Lehre zu belassen.

Nach dem Tode Erichs II. 1584, der keinen männlichen Nachfolger hinterlassen sollte, fiel das Fürstentum an Herzog Julius von Wolfenbüttel, wodurch das Fürstentum Calenberg-Göttingen wieder an das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel gelangte. Göttingen, das schon 1582 durch den Verlust der umgebenden Leinedörfer an die Herzöge an Einfluss verloren hat, musste neben dem wirtschaftlichen Niedergang, der nunmehr einsetzte, auch 1597, 1611 und zuletzt 1626 mehrere Pestausbrüche verkraften.

Göttingen im Jahre 1641

Im Jahre 1623 wurde Göttingen erstmals in den seit 1618 ausgebrochenen Dreißigjährigen Krieg einbezogen. Göttingen war von den kämpfenden Heeren umgeben und musste auf Drängen des Landesherren Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel vorübergehend eine Garnison aufnehmen. Dessen Bruder Christian, genannt „der tolle Halberstädter“, hatte den niedersächsischen Reichskreis, zu dem auch Göttingen gehörte, mit in den Krieg gezogen. 1625 begann Göttingen mit Genehmigung des Landesherren, die Befestigungsanlagen auszubauen. Diese sollte die Stadt auch brauchen, denn schon im Herbst 1625 belagerte der kaiserliche Feldherr Albrecht von Wallenstein die Stadt und stellte Proviant- und Quartierwünsche. Wallenstein zog allerdings dann weiter und gab sich damit zufrieden, die gesamte Göttinger Kuhherde von ca. 1.000 Stück Vieh als Beute davonzuführen. Göttingen strengte nunmehr seine Verteidigungsvorbereitungen an, doch schon kurz darauf stand Tilly, der Feldherr der katholischen Liga, im Sommer 1626 vor der Stadt, nachdem er kurz zuvor im benachbarten Münden ein Blutbad angerichtet hatte. Tilly ließ Göttingen angeblich fünf Wochen lang beschießen und die Leine durch Harzer Bergleute umleiten, so dass die Stadt Tilly am 3. August 1626 die Tore öffnen musste. Tilly nahm Residenz in der Weender Straße 32, dem Kommandantenhaus. Nach dem Siege Tillys in der Schlacht bei Lutter am Barenberge über die dänischen Truppen konnte dieser seine Position in Niedersachsen sichern und Göttingen blieb von kaiserlich-katholischen Truppen besetzt. Göttingen litt sehr unter der Besatzung und den für die Stadt unerträglichen Kontributionslasten, woraufhin ein großer Teil der Bevölkerung die Stadt verließ und bis zu 400 Häuser leer standen. Erst sechs Jahre später sollten sich die Machtverhältnisse ändern und nach dem Sieg der Schweden über Tilly in der Schlacht bei Breitenfeld 1631 wurde auch Göttingen von schwedischen und weimarischen Truppen unter Wilhelm von Weimar für die evangelische Seite zurückerobert. Göttingen wurde im Herbst des Jahres 1632 zwar nochmals von Pappenheimer Truppen bedroht, anschließend war Göttingen aber fest in der Hand protestantischer Truppen. Dies bedeutete für die Stadt jedoch zunächst keine Besserung der Verhältnisse, die Besatzung lastete weiterhin schwer auf der Zivilbevölkerung

1634 erlosch mit dem Tode Friedrich Ulrichs das Mittlere Haus Braunschweig. Göttingen fiel nach der abermaligen welfischen Erbteilung an Georg von Braunschweig und Lüneburg-Calenberg, der Hannover zu seiner Residenz wählte. Nach dessen Tod 1641 musste Göttingen unter Herzog Christian Ludwig, die letzte große Belagerung durch Piccolomini ertragen. Anschließend war der Krieg für Göttingen zwar zu Ende, die Stadt hatte aber noch lange Jahre die Last der Garnison und der Kriegskosten zu tragen.

Wiederaufstieg als Universitätsstadt

Ansicht der Stadt von Südosten (Das Schriftband des 1735 entstandenen Kupferstichs betont die neue Bedeutung der Stadt durch die Universitätsgründung.)

Nach dem Dreißigjährigen Krieg setzte sich der wirtschaftliche Niedergang der Stadt weiter fort. Der Export von Tuchen und Leinwand war fast völlig zusammengebrochen. Die Einwohnerzahl, die im Jahre 1400 noch 6000 Personen betrug, sank um 1680 auf unter 3000. Dem wirtschaftlichen Niedergang folgte der politische. Die Vorherrschaft der Gilden in Rat und Bürgerschaft wurde abgelöst durch die Herrschaft des Landesherren. Herzog Ernst August erreichte es 1690, dass durch den sog. Stadtrezeß der Rat faktisch in ein fürstliches Verwaltungsorgan umgestaltet wurde. Auch außenpolitisch änderte sich die Situation. Das Fürstentum Braunschweig-Calenberg, zu dem Göttingen seit 1634 gehörte, wurde unter Herzog Ernst August im Jahre 1692 von Kaiser Leopold I. zum Kurfürstentum ernannt. Die nunmehr Kurfürsten von Braunschweig-Lüneburg (Kurhannover) waren ab 1714 zugleich in Personalunion König von Großbritannien. Ernst Augusts Sohn, Kurfürst Georg Ludwig von Hannover, sollte als Georg I. den englischen Thron besteigen.

Das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, das sich zu einer territorialen Macht in der Mitte Deutschlands zu entwickeln begann, verfügte bis dahin über keine eigene Universität. Es wurde daher beschlossen, eine Universität neu zu gründen, die der Ausbildung der im Land benötigten Theologen, Juristen und Ärzte dienen sollte. Die kurhannoversche Landesregierung entschied, diese in Göttingen anzulegen. Für Göttingen sprach auch, dass sich in der Stadt bereits seit einiger Zeit ein Gymnasium, das Pädagogium, befand, das als Keimzelle der neuen Universität fungieren konnte. Während der Regierungszeit Georgs II. August von England, der der Universität ihren Namen gab, konnte 1734 der Lehrbetrieb der Georg-August-Universität eröffnet werden. Im Jahre 1737 folgte dann die feierliche Einweihung. Der schnelle Erfolg, den die Neugründung haben sollte, ist nicht zuletzt auf das Engagement des ersten Kurator der Universität, Gerlach Adolph von Münchhausen zurückzuführen. Die Universität brachte neuen Aufschwung in die Stadt und beförderte das Bevölkerungswachstum. Auch durch intensive Bautätigkeit veränderte sich rasch das Gesicht der Stadt. Neue Wohnungen, Gaststätten und Speiselokale sowie Herbergen wurden eröffnet (siehe Londonschänke). Um das kulturelle Angebot der Professoren und Studenten zu verbessern, wurde ein Universitätsreitstall errichtet. Göttingen sollte in der Folgezeit in ganz Europa und in Übersee einen Ruf als Ort der Wissenschaft erhalten, viele berühmte Gelehrte kamen nach Göttingen und wirkten dort. Das hohe Ansehen der Universität beruhte nicht zuletzt auch auf der klugen Anschaffungspolitik der neu gegründeten Universitätsbibliothek. Zudem wurde 1751 die „Königliche Societät der Wissenschaften in Göttingen“, die spätere Akademie der Wissenschaften zu Göttingen gegründet, die auch die Göttingischen Anzeigen von Gelehrten Sachen herausgab, eine schnell international bekannt gewordene Zeitschrift für Informationen über wissenschaftliche Neuerungen.

Der Siebenjährige Krieg sollte für Göttingen zwischen 1757 und 1762 neue Besatzungen bedeuten. Die französische Armee quartierte sich in Göttingen ein, die Universität stellte jedoch ihren Lehrbetrieb nicht ein. Nach dem Krieg wurden in Göttingen die Stadtwälle geschleift, aus dem Stadtwall wurde eine Promenade. Die insofern entmilitarisierte Universitätsstadt konnte sich wieder voll dem Universitätsbetrieb widmen und trat nunmehr in ihre Blütezeit ein.

Von Napoléon bis 1866

Der nach Jérôme Bonaparte benannte Jérôme-Pavillon auf der Göttinger Schillerwiese, in dem er sich des Öfteren in weiblicher Begleitung aufgehalten haben soll

In den von Napoléon Bonaparte geführten Kriegen wurde das Kurfürstentum Hannover 1803 kampflos von französischen Truppen besetzt. Göttingen selbst blieb aber von Besatzungen und anderen Belastungen verschont. Dies mag auch mit dem hohen Ansehen der Universität zu tun haben. Kurzfristig wurde Hannover 1805 Preußen zugesprochen. Göttingen wurde daraufhin von preußischen Truppen besetzt. Nach dem Frieden von Tilsit im Jahre 1807 verschwand das Kurfürstentum Hannover von der Landkarte. Göttingen wurde Teil des Königreichs Westphalen mit der Residenzstadt Kassel unter Napoléons Bruder Jérôme Bonaparte. Im Königreich Westphalen sollte Göttingen Hauptstadt des Leine-Departements werden, dass sich zeitweise bis nach Rinteln erstreckte. Göttingen wurde dadurch Sitz mehrerer Behörden und Gerichte mit Zentralfunktion. Die Fremdherrschaft wurde mit der Zeit nicht als bedrückend angesehen. Die Studentenzahlen stabilisierten sich nach einem anfänglichen Rückgang und Göttingen passte sich der französischen Herrschaft an, die bis 1813 dauern sollte. Nach dem Zusammenbruch der französischen Herrschaft in Deutschland sollte das Kurfürstentum Hannover zum Königreich erhoben werden. Göttingen gehörte ab 1823 zur Landdrostei Hildesheim, der neu gebildeten Zwischenbehörde.

Im Jahr 1807 wurde Carl Friedrich Gauß Leiter der Sternwarte der Universität; er zählt bis heute zu den weltweit angesehensten Mathematikern überhaupt.

Carl Friedrich Gauß
Unter Führung des Privatdozenten Dr. Rauschenplatt wurde im Zuge der „Göttinger Revolution“ im Januar 1831 das Rathaus gestürmt.

Die nunmehr in Deutschland aufkommende Nationalbewegung ging einher mit Forderungen nach politischer Liberalisierung und Demokratisierung. Als im Jahre 1830 die Pariser Julirevolution auch auf Deutschland übergriff, erlebte Göttingen im Januar 1831 die sog. „Göttinger Revolution“. Während das Land Hannover weitgehend ruhig blieb, kam es in Göttingen durch eine Verkettung verschiedener Ursachen zu einem gewaltsamen Ausbruch, in deren Folge unter der Führung des Privatdozenten Johann Ernst Arminius von Rauschenplatt ein Revolutionsrat gebildet und am 8. Januar 1831 der Magistrat der Stadt Göttingen aufgelöst wurde. Vom König wurde eine freie Verfassung für das Königreich Hannover verlangt und der Sturz der Regierung. Die Regierung zeigte sich unnachgiebig und sandte Truppen in größerem Ausmaß auf die Stadt zu. Am 16. Januar mussten die Aufrührer kapitulieren. Die Truppen zogen in die Stadt ein und quartierten sich dort ein. Die Anführer des Aufstandes wurden, soweit sie nicht ins Ausland geflohen waren, zu drakonischen Strafen verurteilt. Erst gegen Anfang März 1831 kehrte in Göttingen wieder Ruhe ein. Die Universität, die von der Regierung am 18. Januar geschlossen wurde, konnte Mitte April wiedereröffnet werden. Als Folge des Aufstandes nahm die Regierung tiefgreifende Veränderungen an der Stadtverfassung vor und ersetzte die alte Stadtverfassung von 1690 durch eine neue. Die jahrhundertealte politische Rolle der Gilden endete und an ihre Stelle traten nunmehr Repräsentanten einer bürgerlichen Honoratiorenschicht.

Zum 100-jährigen Bestehen der Universität wurde in Göttingen 1837 eine neue Universitätsaula errichtet.

1837 – 100 Jahre nach Eröffnung der Universität – konnte als Repräsentations- und Verwaltungsgebäude der Universität die Aula eingeweiht werden. Auf dem Platz davor, dem heutigen Wilhelmsplatz, wurde dem damaligen Landesherrn und Stifter, Wilhelm IV., ein Denkmal errichtet. Unter dessen Nachfolger allerdings, König Ernst August I., mit dem die 123-jährige Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover beendet wurde, kam es noch im gleichen Jahr zum Konflikt. Bei seinem Amtsantritt hob dieser die relativ freiheitliche Verfassung, die sein Vorgänger 1833 erlassen hatte, wieder auf, woraufhin sieben Göttingen Professoren Protest einlegten. Am 12. Dezember 1837 entließ Ernst August I. die Professoren und verwies sogar drei von ihnen des Landes. Dieses Ereignis hatte eine enorme Wirkung – nicht nur im Königreich Hannover sondern in ganz Deutschland. Die Göttinger Sieben, wie sie von nun an genannt wurden, galten bald als Märtyrer eines politisch aufmerksamer werdenden Bürgertums. Durch die Protestaktion wurde die Opposition im Königreich aufgerüttelt. Der Widerstand des Bürgertums sollte teilweise Erfolg haben. Mit dem Landesverfassungsgesetz vom 6. August 1840 erhielt Hannover wieder eine konstitutionelle Verfassung, in der jedoch die Rechte der Stände zugunsten des Monarchen stark beschnitten waren. In Göttingen kehrte zwar bald wieder Ruhe ein, die Universität, die ohnehin schon seit den 1820er-Jahren an zurückgehenden Studentenzahlen zu leiden hatte, verlor jedoch nunmehr zusehends an Ansehen.

Nach den Verfassungskämpfen gab es jedoch wenig Entspannung bei den politischen Freiheiten. Versammlungen mussten genehmigt werden, Leihbibliotheken wurden kontrolliert und auch die drei ausgewiesenen Professoren durften bis 1848 nicht zurück nach Göttingen kommen. Die Universitätsangehörigen waren der Ansicht, dass das strenge Polizeiregiment, das in Göttingen herrschte, für die Universität verderblich sei.

Blick auf Göttingen aus der Vogelschau nach Nordwesten (Lithographie von Friedrich Besemann um 1850)

Die Märzrevolution von 1848, bei der es in vielen Teilen Deutschlands zu Tumulten und Aufständen kam, blieb in Göttingen ohne größeres Blutvergießen. Es kam nur in der Nacht vom 11. zum 12. März zu einer kleineren Auseinandersetzung zwischen der Polizei und einigen Korpsstudenten. In deren Folge verließen allerdings die Studenten aus Protest geschlossen die Stadt. Da sich das Semester aber ohnehin dem Ende neigte, war dieser Auszug wenig überzeugend. In Göttingen wurden als revolutionäre Institutionen eine Bürgerversammlung und eine Bürgerwehr gegründet. Erstere löste sich jedoch schon zum Jahresende auf, da sie mit und an ihrer Politisierung gescheitert war.

Die Zeit nach den Märzunruhen war für Göttingen eine eher ruhige Zeit. Die politischen Bewegungen verhielten sich ruhiger als früher und auch sonst werden die fünfziger Jahre des 19. Jahrhunderts als Zeit behäbiger Behaglichkeit beschrieben. Ein Datum von überragender Bedeutung für die Stadtentwicklung war der 31. Juli 1854. An diesem Tage wurde die Eisenbahnstrecke von Alfeld nach Göttingen eröffnet und der Göttinger Bahnhof mit einem prächtigen Fest eingeweiht. Nunmehr machte auch Göttingen einen großen Schritt in die Moderne, die Einwohnerzahlen stiegen an, Wirtschaftsbetriebe siedelten sich in Göttingen an und auch außerhalb des mittelalterlichen Walles entstanden nun neue Wohnviertel.

Das Verhältnis der Stadt zu ihrem Monarchen, nunmehr seit 1851 Georg V., war aber weiterhin ein angespanntes. Königsbesuche in der Stadt waren selten und wenn, dann galten sie der Universität, auf die er allerdings stolz war. Georg misstraute dem Göttinger Bürgertum, das er als Opposition kritisch beobachtete. Zwar wurde in Göttingen keine Revolution gegen den wenig überzeugenden Monarchen geplant, aber als am 22. Juni 1866 preußische Truppen in Göttingen einrückten, und wenig später nach der Schlacht bei Langensalza Hannover an Preußen fiel, gab es in Göttingen keine wesentliche Opposition gegen das Preußischwerden.

1866 bis 1933

Unter preußischer Herrschaft passten sich die Göttinger relativ rasch den neuen Verhältnissen an. Insbesondere entwickelte sich in Göttingen eine Begeisterung für Otto von Bismarck, der von 1832 bis 1833 an der Georgia Augusta immatrikuliert war. Im Göttinger Stadtgebiet wurde neben einem Bismarckturm auf dem Kleperberg, wie es ihn in vielen Städten Deutschlands geben sollte, auch ein Bismarckstein am Klausberg errichtet. In der Stadt erinnern zwei Göttinger Gedenktafeln, eine davon an seiner letzten Studentwohnung in Göttingen, dem Bismarck-Häuschen an den bekanntesten Göttinger Studenten des 19. Jahrhunderts. In der Stadt Göttingen erzielte die preußischfreundliche Nationalliberale Partei starken Zulauf, während die Welfen-Partei eher im Göttinger Landkreis Erfolge erzielte.

Die Industrialisierung setzte in Göttingen relativ spät ein. Erst ab der Jahrhundertwende kann man von einem Vordringen der industriellen Produktionsweise in Göttingen sprechen. Bedingt durch die Nähe zur Universität, die inzwischen zu einer weltweit geachteten Hochburg der Naturwissenschaften aufgestiegen war, entwickelte sich in Göttingen nunmehr die feinmechanische, optische und elektrotechnische Industrie, die jetzt die Textilwirtschaft als wichtigsten Göttinger Wirtschaftszweig ablöste.

Die Stadtbevölkerung Göttingen begann seit den 1870er-Jahren stark zu wachsen. 1875 zählte Göttingen 17.000 Einwohner, 1900 waren es bereits 30.000. Der Großteil der Bevölkerung lebte damals noch in der Altstadt; lediglich die Angehörigen der Mittel- und Oberklasse, insbesondere die Professoren, setzten sich östlich der Stadt auf den Anhöhen des Hainbergs nieder. Erst um 1895 herum begann die Bevölkerung in den Gebieten außerhalb der Altstadt stärker anzuwachsen. In der Zeit des Kaiserreiches wurde unter den Göttinger Bürgermeistern Merkel und Calsow auch damit begonnen, die unterentwickelten öffentlichen Versorgungseinrichtungen auszubauen und die Stadt zu modernisieren.

Nach fast dreißigjähriger Diskussion entschloss sich die Stadt im April 1914, eine Straßenbahn einzurichten. Am 29. Juni begannen die Bauarbeiten. Schienen waren bereits geliefert, aber nicht eingebaut. Bei Kriegsausbruch am 1. August wurden die Arbeiten eingestellt und nie wieder aufgenommen.[4]

Auch in Göttingen wurde der Erste Weltkrieg überwiegend enthusiastisch begrüßt. Viele Professoren ließen sich von der nationalen Hysterie mitreißen. Schon bald traten aber auch hier Ernüchterungen auf. Die Gewerbebetriebe mussten sich auf die Kriegswirtschaft einstellen und die Lebensmittelversorgung wurde zum Problem. Der Krieg kam Göttingen insofern nahe, als schon ab August 1914 im Ebertal unterhalb des Lohberges ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet wurde, in dem zeitweise bis zu 10.000 Kriegsgefangene untergebracht waren. Als 1918 der Niederlage im Ersten Weltkrieg die Novemberrevolution folgte, wurde auch in Göttingen ein Soldaten- und Volksrat gewählt und eine Resolution verabschiedet. Am 10. November wurde durch den Arbeiter Willi Kretschmer auf dem Rathaus sogar die rote Fahne gehisst. Faktisch änderte sich in Göttingen jedoch trotz der Tumulte nicht allzu viel; die Stadtverwaltung unter Bürgermeister Georg Calsow konnte nahezu ungestört weiterarbeiten.

Die innere Instabilität der Weimarer Republik schlug sich auch in Göttingen nieder. Während des Kapp-Putsches im Frühjahr 1920 wurde auch in Göttingen der Generalstreik beschlossen. Das Militär demonstrierte daraufhin seine Macht und marschierte am 15. März in der Innenstadt auf und sperrte die Straßen ab. In den folgenden unruhigen Jahren der Weimarer Republik sollte die NSDAP in Göttingen schnell Fuß fassen. Bereits 1922 wurde die NSDAP-Ortsgruppe Göttingen gebildet und schon in der ersten Hälfte der 1920er-Jahre galt Göttingen als Hochburg der Nationalsozialisten, die in Göttingen überdurchschnittlich hohe Wahlerfolge verbuchen konnten. Die NSDAP und allen voran die SA zeigten regelmäßig bei Massenausmärschen Präsenz auf der Straße, wobei Zusammenstöße mit den politischen Gegnern bewusst provoziert wurden. Bereits im März 1930 kam es zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen SA und dem kommunistischen Rotfrontkämpferbund. Schlägereien zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten sollten in der Folge in Göttingen an der Tagesordnung bleiben.

Die Weltwirtschaftskrise ab 1929 zeigte ebenfalls in Göttingen ihre Folgen. Große Betriebe mussten schließen, die Arbeitslosigkeit stieg an und in Göttingen steigerte sich die Not. Die NSDAP sollte dadurch weiteren Zulauf erhalten. Am 21. Juli 1932 bildete ein Auftritt Hitlers den Höhepunkt im Göttinger Reichstagswahlkampf. 20.000 bis 30.000 Zuhörer fanden sich trotz strömenden Regens zu der Veranstaltung im Kaiser-Wilhelm-Park ein. Bei der anschließenden Wahl am 31. Juli wählten 51 % der Göttinger, also die absolute Mehrheit, die Nationalsozialisten.

Im Gegensatz zur Stadt Göttingen hatten es die Nationalsozialisten in den nach dem Krieg eingemeindeten Stadtteilen wesentlich schwerer Fuß zu fassen. Insbesondere die damals selbstständige Gemeinde Grone sticht heraus. Hier blieben selbst bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 die Sozialdemokraten stärkste Kraft. Grone war eine von nur vier Gemeinden im damaligen Wahlkreis Braunschschweig-Südhannover, in dem die NSDAP bei dieser Wahl nicht stärkste Kraft werden konnte.

Trotzdem ist folgendes in Erinnerung zu bringen und in den jeweiligen Spezialartikeln gut belegt: Im 20. Jahrhundert kam es von Beginn an bis zur nationalsozialistischen Epoche zu einer enormen Blüte der Fächer Mathematik und Physik an der Universität. Mathematiker wie Felix Klein, David Hilbert, Hermann Minkowski, Emmy Noether, Hermann Weyl, Richard Courant und andere sowie Physiker wie Max Born, James Franck und andere setzten Maßstäbe, genossen weltweites Ansehen und verbreiteten den Glanz der Stadt.

Nationalsozialismus und Nachkriegszeit

An der Stelle, an der bis 1938 die Göttinger Synagoge stand, befindet sich seit 1973 ein von Corrado Cagli entworfenes Denkmal
Skulptur am Platz der Synagoge von innen gesehen
Flugblatt der Deutschen Studentenschaft, das 1933 zur Bücherverbrennung verbreitet wurde

Zwar gingen die Wahlerfolge der NSDAP in Göttingen kurz vor der Machtergreifung noch leicht zurück, Hitlers Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 wurde in Göttingen am nächsten Tag aber mit einem großen Fackelzug gefeiert, an dem mehr als 2.000 uniformierte Angehörige von SA, SS und Hitler-Jugend teilnahmen. Auch die Machtübernahme in Göttingen verlief ohne Zwischenfälle. Nach der Reichstagsbrandverordnung vom 28. Februar ging die Göttinger Polizei gezielt gegen die Kommunisten in Göttingen vor, und bereits am 5. März konnte die SA auf dem Rathaus ungehindert die Hakenkreuzflagge hissen. Die SA schlug am 28. März 1933 in Göttingen die Schaufenster jüdischer Geschäfte ein und griff jüdische Mitbürger tätlich an. Nicht weit von Göttingen, in Moringen (Landkreis Northeim), wurde schon 1933 ein Konzentrationslager eingerichtet, das ab 1940 als Jugendkonzentrationslager diente.

Die systematische Verdrängung der Menschen jüdischer Abstammung aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft sollte ferner für die Universität insbesondere im Bereich der Mathematik und Physik zu einem Aderlass werden, von dem sich die Naturwissenschaften in Göttingen und auch in ganz Deutschland nach dem 2. Weltkrieg nur langsam erholt haben.

Zugleich kam es langfristig zu einer nicht gleich sichtbaren Verarmung des Geisteslebens in der Stadt. Im Gefolge der Bücherverbrennung, bei der die deutschen Studenten in vielen Universitätsstädten Bücher als „undeutsch“ bezeichneter Autoren öffentlich verbrannten, wurde das aber schon bald spürbar. Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 wurde vom Rektor der Georg-August-Universität, Friedrich Neumann eröffnet. Nach einer Feuerrede des Germanisten Gerhard Fricke zogen die studentischen Gruppen um den Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund in einem Fackelzug vom Weender Tor zum Adolf-Hitler-Platz, dem heutigen Albaniplatz. Dort hielt der „Führer der Studentenschaft“, Heinz Wolff, vor dem Scheiterhaufen mit einem „Lenin“-Schild auf der Spitze, eine kurze Rede über den „undeutschen Geist“. Nach dem Singen des Lieds „Flamme empor“ und des Horst-Wessel-Lieds löste sich die Menge auf.

Im Zuge der Gleichschaltung der Studentenverbindungen mit dem Ziel der Überführung dieser in die nationalsozialistischen Kameradschaften (sog. Feickert-Plan) kam es zu Auseinandersetzungen, die von der Stadt unter dem nationalsozialistischen Bürgermeister Albert Gnade noch geschürt wurden und 1934 in den Göttinger Krawallen einen Höhepunkt fanden. Dennoch setzte sich die Staatsmacht durch und alle Verbindungen wurden, beschleunigt durch die reichsweite Wirkung des Heidelberger Spargelessens im Mai 1935, bis Mitte 1936 entweder aufgelöst oder in Kameradschaften übergeleitet.[5]

In der „Reichspogromnacht“ vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Göttinger Synagoge in der Maschstraße, die schon bei den Übergriffen im März 1933 erstmals verwüstet worden war, vom Nazi-Pöbel verbrannt. Von den vor 1933 fast 500 jüdischen Einwohnern lebten 1938 noch an die 220 in der Stadt. Diese wurden nunmehr fast ausnahmslos Opfer der Angriffe von SA und SS. Die letzten 140 Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Göttingen wurden 1942 in die Vernichtungslager deportiert.

Bei den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg kam Göttingen vergleichsweise glimpflich davon. Ab dem 7. Juli 1944 erlebte die Stadt zwar acht Luftangriffe, diese galten aber vorwiegend den Bahnanlagen. Zerstört wurden u.a. Zoologisches Institut, Anatomie, Brauerei, die Eisenbahnbrücke über die Leine, das Gaswerk und das Empfangsgebäude des Bahnhofs. Die historische Altstadt blieb weitgehend unzerstört. Sprengbomben vernichteten hier allerdings die Hälfte der Unteren Maschstraße, ebenso Lutherschule, Junkernschänke, den "Rheinischen Hof" und auch mehrere Wohnhäuser in der Jüden- und Angerstraße. Schwer beschädigt wurde die Universitätsbibliothek, die sich damals in der Prinzenstraße befand, ebenso das Auditorium am Weender Tor, Paulinerkirche, Rathaus und Johanniskirche. Außerhalb der Altstadt wurden z.B. in Grone und Treuenhagen sowie in der Kasseler Landstraße, Arndtstaße, Emilienstaße und Weender Landstraße Wohnhäuser vernichtet. Insgesamt waren ca. 120 Tote zu beklagen; zudem wurden 235 Wohnungen restlos zerstört, viele Häuser und öffentliche Gebäude beschädigt. Die Nachbarstädte Kassel, Hannover und Braunschweig mussten allerdings die volle Wucht der alliierten Bombenangriffe erleben.

Göttingen wurde mit Bombenflüchtlingen überfüllt. Unter anderem wegen der gut ausgestatteten Krankenhäuser war es im Laufe des Krieges zur Lazarettstadt geworden, in der sich bei Kriegsende drei- bis viertausend verwundete Soldaten befanden. Auch mit Rücksicht darauf hatte Göttingen das Glück, dass die Stadt vor den anrückenden amerikanischen Truppen von allen Kampfeinheiten verlassen wurde und so ohne größere Kampfhandlungen am 8. April 1945 befreit werden konnte. Durch Artilleriebeschuss wurden an diesem Tage allerdings noch mehrere Häuser in Geismar und der Wilhelm-Weber-Straße sowie die St.-Paulus-Kirche beschädigt. Insgesamt wurde Göttingen im Zweiten Weltkrieg zu 2,1 % zerstört.

Nach dem Krieg wurde die Stadt der britischen Besatzungszone zugeschlagen, die amerikanischen Einheiten durch britische abgelöst. Göttingen lag nunmehr in einem Zonendreieck: Das benachbarte Thüringen gehörte zur sowjetischen Besatzungszone, Kassel im Süden zur amerikanischen. Aufgrund dieser Lage und da Göttingen weitgehend intakt den Krieg überstanden hatte, wurde es Anlaufstelle für viele Interzonenwanderer und Flüchtlinge. Auch konnte die Göttinger Universität als erste in Deutschland (kurz vor Heidelberg) zum Wintersemester 1945/46 den Lehrbetrieb wieder aufnehmen.

Seit Gründung der Bundesrepublik

Aufgrund der Kriegs- und Nachkriegswirren nahm die Bevölkerung der Stadt schlagartig zu. Während 1939 in Göttingen noch knapp 50.000 Einwohner lebten, waren es 1949 schon 80.000. Göttingen gehörte in dieser Zeit zu den am dichtesten besiedelten Städten Deutschlands. Dies lag auch daran, dass die Stadt nicht schon während des Industrialisierungsprozesses im 19. Jahrhundert wie andere Städte durch Eingemeindungen ausgeweitet worden war. In den ersten Nachkriegsjahren wurde vorrangig die Weststadt bebaut.

Am 12. April 1957 kam es erneut zu einer „Göttinger Erklärung“: 18 deutsche Atom- und Kernphysiker, darunter Nobelpreisträger wie Max Born, Otto Hahn, Werner Heisenberg und Max von Laue warnten unter der Federführung von Carl Friedrich von Weizsäcker vor der Ausrüstung der Bundeswehr mit taktischen Atomwaffen, wie sie damals vom Kanzler der jungen Bundesrepublik, Konrad Adenauer, ins Gespräch gebracht wurde. Die Initiative der „Göttinger 18“, die sich selbst in der Nachfolge der oben erwähnten „Göttinger 7“ sahen, war von Erfolg gekrönt, denn Adenauers Vorstellungen waren von diesem Zeitpunkt an hinfällig.

Eingemeindungen und Industrialisierung wurden durch das Göttingen-Gesetz vom 26. Juni 1964 nachgeholt. Einerseits wurden die Gemeinden Geismar, Grone, Nikolausberg und Weende in die Stadt eingegliedert. Andererseits wurde die Stadt Göttingen in den Landkreis Göttingen eingegliedert. Dennoch erhielt Göttingen eine Sonderstellung im Kreis, da für die Stadt weiterhin die Vorschriften für kreisfreie Städte anwendbar sind, soweit nicht landesrechtlich etwas anderes bestimmt ist. Göttingens Stadtgebiet wurde durch die Eingliederungen auf 7371 ha mehr als verdoppelt, die Einwohnerzahl erhöhte sich um 31 % von 83.000 auf 109.000. Parallel dazu entstanden in den eingemeindeten Außenbezirken große Neubaugebiete und neue Stadtteile.

Das neue Rathaus konnte 1978 bezogen werden

Die Weichen für eine Entwicklung zu einer modernen Großstadt waren nunmehr gestellt. Größere Planungsvorhaben in den 1970er-Jahren wollten zwar das Gepräge der alten Universitätsstadt erhalten, Göttingen sollte aber auch nach dem Raumordnungsplan als Oberzentrum für den gesamten südniedersächsischen Raum fungieren. Auch die Altstadt sollte saniert werden.

Einschneidendster Schritt hierbei war der 1968 erfolgte Abriss des 1735 errichteten universitären Reitstalls in der Weender Straße, der von heftigen Bürger- und Studentenprotesten begleitet wurde. Auch wurden zwischen 1966 und 1975 die innerstädtischen Straßen weitgehend zu Fußgängerzonen ausgebaut und die Verwaltung konnte 1978 ihr neues Rathaus beziehen, für das ursprünglich der Reitstall weichen musste, das dann aber an ganz anderer Stelle südöstlich der Altstadt gebaut wurde. Statt des Rathauses entstanden im Reitstallviertel ein Kaufhaus und ein kurzlebiges Stadtbad (nach langem Leerstand ca. 2004 abgerissen).

Der Neubau der Staats- und Universitätsbibliothek am Campus wurde 1993 eröffnet.

Wie die Stadt, modernisierte sich auch die wachsende Universität. Die Studentenzahlen stiegen von 4680 im Wintersemester 1945/46 auf 30.000 Anfang der 1990er-Jahre; erst anschließend wurden sie wieder rückläufig. Ab 1964 entstand der heutige Campus und das geisteswissenschaftliche Zentrum auf dem Gebiet des ehemaligen Universitätssportzentrums nördlich der Altstadt. Zwischen Weende und Nikolausberg wurde die Nord-Uni aufgebaut, wo sich heute ein Großteil der naturwissenschaftlichen Einrichtungen befindet. Ab 1973 wurde zudem mit dem Bau eines neuen Universitätsklinikums begonnen. 1993 wurde schließlich der architektonisch anspruchsvolle Neubau der Staats- und Universitätsbibliothek auf dem Campus eröffnet.

Mit der Grenzöffnung 1989 und dem Beitritt der ostdeutschen Bundesländer 1990 verlor Göttingen seine Randlage und liegt nunmehr verkehrsgünstig mitten in Deutschland. Der Wandel war jedoch damit verbunden, dass die Bundeswehr 1993 ihren Standort in Göttingen aufgab und so nicht nur die traditionsreiche Geschichte der Stadt als Garnisonsstadt ein Ende fand (siehe z.B. 2. Kurhessisches Infanterie-Regiment Nr. 82), sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor verschwand.

Die im Jahre 1968 auch in Göttingen aufgetretenen Studentenunruhen gingen hier nicht so schnell zu Ende wie anderswo. Noch Anfang der 1990er-Jahre geriet Göttingen wegen der sogenannten „Scherbendemos“ der Autonomen Antifa sowie der spektakulären Bündnisdemonstrationen gegen Rechtsextremismus unter Beteiligung des linksradikalen schwarzen Blockes, dessen Teilnehmer vermummt an der Spitze der bis ins bürgerliche Spektrum reichenden Demonstrationen auftraten, in die Schlagzeilen. Seit 1990 fast konstant bis heute gibt es aus dieser linksradikalen Bewegung zahlreiche Aktionen, welche ein bundesweites Medienecho auf sich ziehen.

Das entschlossene Vorgehen weiter Teile der Göttinger Bevölkerung gegen rechtsradikale Demonstrationen, häufig in Form von Bündnissen, an welchen sich kirchliche Gruppen sowie Gewerkschaften und auch autonome Gruppen aus dem linksradikalen Spektrum Göttingens beteiligen, hat mit dazu beigetragen, dass der Rechtsextremismus in Göttingen selbst wenig bis gar keinen Boden gewinnen konnte. Trotzdem finden regelmäßig NPD-Demonstrationen, Naziaufmärsche und -kundgebungen mit Teilnehmern aus ganz Deutschland statt, die regelmäßig viele Gegendemonstranten dazu bringen sich aktiv gegen Rechtsextremismus zu positionieren. Aufgrund dessen müssen die Rechtsextremen und die Gegendemonstranten von einem hohen Polizeiaufgebot getrennt werden.

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden wurden nach Göttingen eingegliedert:

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerentwicklung weist seit dem Mittelalter ein Wachstum auf, das sich mit Beginn der frühen Neuzeit stark beschleunigt hat. 1985 wurde mit 132.100 Einwohnern ein vorläufiger Höchststand erreicht. Am 31. Dezember 2006 hatte Göttingen nach Angaben des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik 121.581 Einwohner mit Hauptwohnsitz.

Studierendenzahlen der Uni Göttingen: Sommersemester 2004: 23.446, Wintersemester 2004/05: 24.398, Sommersemester 2005: 23.649, Wintersemester 2005/06: 24.400 ([6]). Daneben gibt es aber noch weitere Hochschulen wie die Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst oder die Private Fachhochschule Göttingen, was einen Studentanteil von etwa 20 % ergibt.

Siehe auch: Einwohnerentwicklung von Göttingen

Religionen

St. Johanniskirche

Das Gebiet der Stadt Göttingen gehörte anfangs zum Erzbistum Mainz beziehungsweise zu dessen Archidiakonat Nörten. Nach der Reformation war Göttingen über viele Jahrhunderte eine fast ausschließlich lutherische Stadt. 1530 erhielt die Stadt eine neue Kirchenordnung mit einem Stadtsuperintendenten, welcher dem Landessuperintendenten in Grubenhagen unterstand. Alle Kirchengemeinden der Stadt bildeten einen Gesamtverband. Im späteren Königreich Hannover wurde Göttingen Sitz eines Sprengels, zu dem mehrere Kirchenkreise, darunter auch der Kirchenkreis Göttingen gehört. Alle protestantischen Kirchengemeinden der Stadt Göttingen gehören heute – sofern es sich nicht um Freikirchen handelt – zum Kirchenkreis Göttingen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers.

Ab 1713 wurden in Göttingen auch reformierte Hausgottesdienste gehalten, 1736 gab es französisch-reformierte Gottesdienste. Dies alles führte 1748 zur Gründung einer reformierten Gemeinde, die 1752 in die Konföderation reformierter Kirchen in Niedersachsen aufgenommen wurde. 1928 war die reformierte Gemeinde Göttingens Gründungsmitglied des Bundes Evangelisch-reformierter Kirchen Deutschlands, dem sie heute noch angehört.

Ab 1746 wurden für die Studenten in Göttingen auch wieder katholische Gottesdienste erlaubt, ein Jahr später auch für alle Einwohner der Stadt, doch konnte erst 1787 die erste katholische Kirche (St. Michael) nach der Reformation gebaut werden. 1825 entstand eine selbständige Pfarrgemeinde, die zum Bistum Hildesheim gehörte. 1929 wurde eine zweite katholische Kirche gebaut, die Pauluskirche. Später wurde Göttingen Sitz eines Dekanats des Bistums Hildesheim, zu dem heute alle Pfarrgemeinden der Stadt gehören.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten, gegründet 1894), eine Mennoniten-Gemeinde (gegründet 1946), die Evangelische Freikirche Ecclesia, eine Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten, eine Gemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) und die Freie Evangelische Gemeinde (FeG).

In Göttingen gibt es auch eine seit dem 16. Jahrhundert nachweisbare jüdische Gemeinde, deren Synagoge in der Reichspogromnacht 1938 niedergebrannt wurde. Der jüdische Friedhof neben dem Stadtfriedhof hat die Zeit des Nationalsozialismus erstaunlich gut überstanden. Mittlerweile gibt es wieder ein reges jüdisches Gemeindeleben. Zum Jahresbeginn 2004 konnte in der Angerstraße ein neues Gemeindezentrum eingeweiht werden. Am 6. Februar 2004 konnte der erste Erew-Shabbat-Gottesdienst im neuen Gotteshaus gefeiert werden.

Salimya Moschee

Ebenso gibt es mehrere muslimische Gemeinden. Im Königsstieg wurde 2005 mit dem Bau der Salimya Moschee begonnen, welche 2006 fertiggestellt wurde. Außerdem findet sich die Al-Taqwa-Moschee in der Weender Landstraße.

Darüber hinaus sind Gemeinden der Zeugen Jehovas, der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, der Neuapostolischen Kirche und der Russisch-Orthodoxen Kirche in Göttingen vertreten.

Politik

Politik- und Verwaltungsgeschichte

An der Spitze der Stadt stand schon seit dem 12. Jahrhundert der Rat mit 24 Ratsherren. Ab 1319 unterstand auch die Neustadt dem Rat. Die Wahl des Rates erfolgte am Montag nach dem Michaelistag. Ab 1611 wurden die 24 Ratsherren von der gesamten Bürgerschaft gewählt. Der Rat wählte aus seiner Mitte den Bürgermeister. Ab 1669 gab es nur noch 16 Ratsherren, später nur noch 12. Ab 1690 wurde das Stadtregiment völlig neu geordnet. Danach gab es den Rat, der aus dem Gerichtsschulze, 2 Bürgermeistern, dem Syndikus, dem Stadtsekretär und 8 Ratsherren, die von der Regierung zu wählen waren, bestand. Während der Zugehörigkeit der Stadt zum Königreich Westfalen leitete ein Maire die Stadtverwaltung. Ihm stand ein Munizipalrat zur Seite. 1831 wurde ein neues Verfassungs- und Verwaltungsreglement erlassen. Danach gab es einen Bürgermeister beziehungsweise ab 1844 einen Oberbürgermeister. Mit der neuen Städteordnung von 1852 gab es wieder einen Bürgermeister, der ab 1885 erneut den Titel Oberbürgermeister trug. Während des Dritten Reichs wurde das Stadtoberhaupt von der Partei eingesetzt.

1946 führte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten Rat. Dieser wählte aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Daneben gab es ab 1946 einen ebenfalls vom Rat gewählten hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 2000 wurde in Göttingen die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wird seit 1999 direkt vom Volk gewählt. Aus der ersten Wahl im Jahr 1999 ging Jürgen Danielowski (CDU) als Sieger hervor. Er trat das Amt am 1. Januar 2000 an und übergab es am 1. November 2006 an seinen Nachfolger, Wolfgang Meyer (SPD). Es gibt jedoch weiterhin einen eigenen Vorsitzenden des Rates, der nach jeder Kommunalwahl bei der konstituierenden Sitzung des Rates aus dessen Mitte gewählt wird. Dies ist derzeit Katharina Lankeit (SPD).

Rat der Stadt

Luftbild vom Neuen Rathaus

Stimmenverteilung der Parteien in Prozent

SPD CDU GRÜNE FDP GöLinke
2001 36,2 30,6 16,9 8,9 3,8
2006 34,8 28,2 20,9 8,8 6,8

(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)

Der Rat der Stadt Göttingen setzt sich aus 47 Ratsmitgliedern (46 Ratsfrauen und Ratsherren und einem direkt gewählten hauptamtlichen Oberbürgermeister) zusammen.

Mandatsverteilung der Ratsfrauen und Ratsherren:

SPD CDU GRÜNE FDP GöLinke Gesamt
2001 17 15 8 4 2 46 Sitze
2006 16 13 10 4 3 46 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)

SPD und GRÜNE haben sich auf Eckpunkte einer gemeinsamen Politik der kommenden fünf Jahre verständigt.

Oberbürgermeister

Siehe auch: Liste der Bürgermeister von Göttingen

SPD und GRÜNE unterstützten in der Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters Wolfgang Meyer (SPD). Am 24. September 2006 ging Meyer mit 68,9 % als Gewinner gegenüber Daniel Helberg (CDU) mit 31,1 % hervor. Die Wahlbeteiligung lag bei 30,4 %. Wolfgang Meyer trat am 1. November sein Amt für acht Jahre an.

Abgeordnete

Im Bundestag wird Göttingen durch die Bundestagsabgeordneten Thomas Oppermann (SPD), Jürgen Trittin (GRÜNE) und Hartwig Fischer (CDU) vertreten.

Im 2008 gewählten Niedersächsischen Landtag vertreten die Abgeordneten Gabriele Andretta (SPD, Direktwahl Göttingen-Stadt), Ronald Schminke (SPD, Direktwahl Göttingen/Münden), Lothar Koch (CDU, Direktwahl WK15), Stefan Wenzel (GRÜNE, Landesliste) und Patrick Humke-Focks (Die Linke, Landesliste) die Stadt Göttingen.

Stadtwappen

Das Wappen der Stadt Göttingen geht zurück auf das älteste erhaltene Siegel der Stadt aus dem Jahr 1278. Es zeigt unten in rotem Feld einen nach heraldisch links (vom Betrachter aus gesehen: rechts) schreitenden, goldenen bzw. gelben Löwen, das Wappenbild der welfischen Herzöge. Der Löwe weist darauf hin, dass Göttingen zum welfischen Territorium, dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, gehörte. Darüber befindet sich auf blauem Feld ein die Stadtmauer symbolisierender, silberner Bogen mit drei ebenfalls silbernen Türmen, die rote, spitze Dächer tragen. Der mittlere Turm trägt einen goldenen Knauf, die beiden äußeren goldene Kreuze. Türme und Mauer zeigen an, dass Göttingen im Besitz der Stadtrechte war. Der Raum zwischen den Türmen wird durch vier Kugeln unterbrochen. Die Stadtflagge ist schwarz-gold.

Das Stadtwappen wurde in seiner heutigen Form zuletzt 1961 in der Hauptsatzung der Stadt festgelegt. Zeitweise verwendete die Stadt auch ein einfacheres Wappen, das in Schwarz den golden gekrönten, goldenen Großbuchstaben G zeigte.

Göttingens Wahlspruch, der auch am Eingang des Ratskellers steht, ist „Extra Gottingam non est vita, si est vita non est ita“ und bedeutet „Außerhalb Göttingens gibt es kein Leben; gibt es Leben, dann kein solches“.

Städtepartnerschaften

Göttingen unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Bildung und Forschung

Das Goetheinstitut

Göttingen ist eine Stadt, die im wesentlichen von Bildung und Forschung geprägt wird, daher auch die Bezeichnung „Universitätsstadt“. 44 Nobelpreisträger kamen aus der Stadt und/oder haben dort gewirkt.

Dominierend in Stadtbild und Wahrnehmung ist die Georg-August-Universität Göttingen. Sie wurde 1737 durch den damaligen Kurfürsten Georg II. August von Hannover, König von England gegründet und hat eine lange Liste berühmter Persönlichkeiten hervorgebracht. Im Stadtbild erinnern die für Göttingen seit 1874 typischen Gedenktafeln an den Häusern an die Wohnstätten von etwa 320 berühmten Göttinger Gelehrten und Studenten. Sie sind zumeist aus weißem Marmor und verweisen auf die Wohnzeit der geehrten Person im jeweiligen Haus. Mit der Anbringung der Tafel ist jeweils eine Göttinger Laudatio verbunden.[7]

Seit 1974 hat die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst einen Standort in Göttingen. 1983 wurde die Berufsakademie Göttingen gegründet, 1994 die Private Fachhochschule Göttingen und 2002 die Fachhochschule im DRK. Daneben gibt es die Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Göttingen e. V. sowie die Volkshochschule Göttingen e. V.

Neben den Hochschulen sind vier Institute der Max-Planck-Gesellschaft in Göttingen ansässig, es handelt sich um das Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin, das Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, das Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften und das Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation.

Bibliotheken und wissenschaftliche Serviceeinrichtungen

Sonstige wissenschaftliche Einrichtungen

Gebäude des Schülerlabors XLAB auf dem Nordcampus der Universität

Schulen

Göttingen verfügt neben fünf Gymnasien (Felix-Klein-Gymnasium, Hainberg-Gymnasium, Max-Planck-Gymnasium, Otto-Hahn-Gymnasium, Theodor-Heuss-Gymnasium) über die Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule und die Geschwister-Scholl-Gesamtschule, an welchen man ebenso sein Abitur absolvieren kann. Des Weiteren besteht diese Möglichkeit auch an den Berufsbildenden Schulen I (Arnoldischule) im Fachgymnasium Wirtschaft, im Fachgymnasium Technik der Berufsbildenden Schulen II sowie an den Berufsbildenden Schulen III im Fachgymnasium Gesundheit und Soziales. Schulen in freier Trägerschaft sind die Freie Waldorfschule Göttingen und die Montessori-Schule Göttingen. Außerdem hat Göttingen das komplette Angebot an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Deutsches Theater
Junges Theater

Musik

Die jährlich im Frühsommer von der Händelgesellschaft veranstalteten Internationalen Händel-Festspiele gehen zurück auf die ersten Wiederaufführungen von Händel-Opern in nachbarocker Zeit, die in den 1920er-Jahren von Musikwissenschaftlern in Göttingen initiiert wurden. Im späten 20. Jahrhundert wurden die Festspiele unter der Leitung von John Eliot Gardiner und später Nicholas McGegan zu einem Zentrum der musikalischen und szenischen historischen Aufführungspraxis der Werke Händels. Die Festspiele ziehen ein internationales Publikum an, insbesondere auch aus Händels Wahlheimat Großbritannien. Der Aufführungsort ist das Deutsche Theater Göttingen.

1964 machte das Chanson Göttingen der französischen Sängerin Barbara die Stadt auch im Ausland bekannt. Heute sind es vorwiegend Einrichtungen wie das Göttinger Symphonieorchester, das Jugend-Sinfonieorchester Göttingen, der Göttinger Flowmarkt oder die Guano Apes und Ganz Schön Feist, die über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind. Daneben besitzt Göttingen im Bereich der klassischen Musik eine reichhaltige Laienmusikszene, u.a. mit allein fünf Sinfonieorchestern mit verschiedensten thematischen Ausrichtungen:

  • das Orchester Göttinger Musikfreunde (OGM),
  • das concierto Göttingen (Kammerorchester mit modernem und historischem Musizierstil im Sinne der historischen Aufführungspraxis),
  • das Universitätsorchester Göttingen (als offizielles Orchester der Georg-August-Universität),
  • die Akademische Orchester-Vereinigung (AOV) (Schwerpunkt auf Orchesterwerke der Hoch- und Spätromantik)
  • das Orchester der Studentischen Musikvereinigung Blaue Sänger (Kammerorchester mit Schwerpunkt spätes 18./frühes 19. Jahrhundert).

Darüber hinaus verfügt die Stadt mit dem Göttinger Knabenchor über einen insbesondere in den 1970er Jahren auch über die Landesgrenzen hinweg bekannten Chor. Auch Solisten der Chorakademie Göttingen werden an Musiktheatern der Region regelmäßig engagiert. Des Weiteren gibt es in Göttingen mehrere Laien-Bigbands und andere Jazz-Formationen.

Seit 1978 findet jeweils am 1. Wochenende im November das Göttinger Jazzfestival mit internationalen Stars sowie Göttinger Jazzkünstlern statt.[8] Außerdem organisiert der Verein stallarte jedes Jahr ein Festival mit Bildender Kunst, Literatur und Neuer Musik.

Da man das Göttinger Altstadtfest aus rechtlichen Gründen nicht mehr veranstalten darf, gibt es seit 2006 ein jährliches Indoor-Altstadtfest, welches in den Räumlichkeiten verschiedener Diskotheken stattfindet, bei dem verschiedene regionale und überregionale Bands auftreten.

Für Veranstaltungen stehen die Stadthalle und die Lokhalle zur Verfügung.

Literatur

Seit 1992 findet jährlich im Herbst der zehntägige Göttinger Literaturherbst statt, mit Lesungen und Vorträgen internationaler Autoren u.a. im Alten Rathaus und im Deutschen Theater. Im Jahr 2002 fand der Festakt zum 75. Geburtstag von Günter Grass im Rahmen des Literaturherbstes statt, in Anwesenheit von Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundespräsident Johannes Rau. Zudem existiert noch ein Literarisches Zentrum Göttingen.

Museen / Archive

Botanische Gärten der Universität

  • In Göttingen gibt es folgende Botanische Gärten der Georg-August-Universität:
  • Alter Botanischer Garten: ältester Botanischer Garten in Niedersachsen und einer der reichsten in Deutschland mit über 10.000 Pflanzenarten
  • Neuer Botanischer Garten: ökologischer Versuchsgarten
  • Forstbotanischer Garten: reiche Sammlung an Gehölzen

Bauwerke

Der Nabel, Zentrum der Göttinger Fußgängerzone
Wahrzeichen der Stadt: Das Gänseliesel

In der Innenstadt innerhalb des Walles liegen acht Kirchen:

  • St. Albani, im Osten der Innenstadt, leicht erhöht gelegen im Gebiet des ursprünglichen Gutingi, der Keimzelle der heutigen Stadt.
  • St. Jacobi, weithin sichtbares Wahrzeichen und höchste Kirche der Stadt.
  • St. Johannis, zweitürmige Marktkirche. Am 23. Januar 2005 brannte der Nordturm der Kirche nach einer Brandstiftung aus.
  • St. Marien ist die Kirche der ehemaligen Deutschordenskommende.
  • St. Michaelis, die einzige katholische Kirche in der Innenstadt, ist wie ein Bürgerhaus in die Straße eingereiht; die kirchliche Fassade wurde erst um 1900 (?) ausgeführt.
  • St. Nikolai, seit 1820 aufgrund einer Petition der Studentschaft aus dem Jahr 1819 Universitätskirche in deren Eigentum, ist von der Baugestalt her unscheinbar. Sie wurde von 1800 bis 1818 als Magazin genutzt. Im Zuge der Herrichtung für diese Nutzung wurde die vorher vorhandenen Doppelturmanlage abgetragen. Der Sandsteinbau stammt aus der Zeit des ausgehenden 13. Jahrhunderts. Jedoch wurden bei archäologischen Untersuchungen romanische Fundamente (12. Jahrhundert (?)) angetroffen. Zu den Ausstattungsdetails gehört ein aus der Paulinerkirche umgesetztes Epitaph zur Erinnerung an den berühmten Universitätskanzlers von Mosheim.
  • Paulinerkirche, heute umfunktioniert als alte Universitätsbibliothek, ist eine ehemalige Dominikanerkirche.
  • Reformierte Kirche, wurde nach der Universitätsgründung durch die Initiative des Schweizer Professors Albrecht von Haller 1752/53 erbaut.

Davon sind die fünf ältesten Stadtpfarrkirchen: Albani, Jacobi, Johannis, Nikolai und Pauliner – Marien kam wahrscheinlich erst nach einer Stadterweiterung hinzu.

Der „Vierkirchenblick“ ist mit einer Bronzeplatte im Pflaster an der Ecke Marktplatz / Kornmarkt gekennzeichnet. Von dort ist in jeder Himmelsrichtung eine Kirche zu sehen (N: Jacobi, O: Albani, S: Michaelis, W: Johannis). Die Bronzeplatte wurde von dem Inhaber des Bekleidungshauses Diekmann, Harro Tubbesing, gestiftet. 1981 wurden bei Umbauarbeiten im Bekleidungshaus Diekmann die Grundmauern des 1251 erbauten „Schuhhofes“, das älteste Gildehaus der Stadt mit gotischem Tonnengewölbe und Kreuzgratgewölbe, entdeckt.[9] Heute wird das Kellergewölbe als Gaststätte genutzt. Die Gebäude mit den Hausnummern Markt 7 und 8 wurden in die Liste niedersächsischer Kulturdenkmale aufgenommen und stehen an der Südseite des Marktplatzes.[10]

Die Junkernschänke wurde im 15. Jahrhundert als spätgotisches Fachwerkhaus erbaut. An der Hausfront sind prachtvolle Schnitzereien mit Gestalten des alten Testaments zu sehen.

Auch das Alte Rathaus ist im Kern gotisch. An der Treppe des Rathauses befinden sich zwei steinerne, wappentragende Löwen, die die Hauptakteure des Märchens „Die Traurigen Löwen von Göttingen“ [1] von Stephen Clackson sind. Auf dem davorgelegenen Marktplatz befindet sich der berühmte Gänselieselbrunnen, das Wahrzeichen der Stadt. Außerdem finden sich zahlreiche mitunter stark restaurierte Fachwerkhäuser (13. bis 19. Jahrhundert) wie zum Beispiel die Ratsapotheke, die Junkernschänke (1547), das Bornemannsche Haus, das Schrödersche Haus und das Lichtenberghaus, mit dem sich die Stadt Göttingen im ZEIT-Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ bewirbt. Die Innenstadt ist noch heute fast vollständig umgeben vom im 18. Jahrhundert zu einem Spazierweg umgebildeten Wall.

Zu den universitären Sehenswürdigkeiten zählen die Aula mit dem Karzer (in dem entgegen einem weit verbreitetem Mythos der Reichskanzler Otto von Bismarck nicht als Student einsaß), die neben anderen Göttinger Bauten auch auf dem 10-DM-Schein zu sehen war, das Alte Auditorium und der Alte Botanische Garten. Die ehemalige Sternwarte beim Geismarer Tor ist ein klassizistischer Bau mit Anklängen an die so genannte Revolutionsarchitektur (um 1800).

Am Geismartor befindet sich das ehemalige Accouchierhaus (Entbindungsanstalt der späten Aufklärungszeit), das heute als Musikwissenschaftliches Seminar der Universität genutzt wird.

An die Studienzeit Bismarcks erinnert neben dem Karzer das Bismarckhäuschen am Wall unmittelbar vor den Toren der Stadt. Auf dem Kleperberg steht ein Exemplar der beliebten Bismarcktürme.

Im Stadtteil Nikolausberg findet man in exponierter Lage eine malerische Dorfkirche, deren romanischen Bauteile stilistisch mit der so genannten Bauschule von Königslutter in Verbindung zu stehen scheinen. Ursprünglich als Klosterkirche gegründet, siedelte der Konvent schon früh in das nahe im Tal gelegene Weende (heute auch Stadtteil von Göttingen) über.

Nördlich von Göttingen, oberhalb von Bovenden, befindet sich die Ruine der mittelalterlichen Burg Plesse.

Konzert der Händel-Festspiele in der Alten Aula am Wilhelmsplatz

Regelmäßige Veranstaltungen

  • April: Ostermarkt
  • Juni: Internationale Händel-Festspiele
  • Juni: Spieleautorentreffen
  • Juli: Göttinger Nacht der Kultur, Altstadtlauf, Schützenfest
  • September: Gänseliesel-Fest, Lernfest, Gesundheitsmarkt
  • Oktober: Göttinger Literaturherbst
  • November: Keiner soll einsam sein, Göttinger Jazzfestival
  • Dezember: Göttinger Weihnachtsmarkt

Eine sehr bekannte Veranstaltung mit zahlreichen über die gesamte Fußgängerzone verteileten Bühnen für die Präsentation von satirischen und musikalischen Liveaufführungen war das am letzten Augustwochenende stattfindende "Altstadtfest". Der letzte Veranstalter wurde jedoch zahlungsunfähig, ein Nachfolger ließ sich aufgrund des finanziellen Risikos nicht mehr finden und zudem gab es eine Lärmschutzklage einer Anwohnerin, die den Prozeß auch gewann. Diese beiden Gründe führten dazu, dass das letzte Altstadtfest im Jahre 2004 stattfand.[11] Auf Initiative verschiedener Einrichtungen in Göttingen findet seit 2007 das "Indoor-Altstadtfest" zum gleichen Zeitpunkt in einigen Kneipen statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Jahr 2007 betrug die Arbeitslosenquote 13,2 % (2006: 14,5 %).

Verkehr

Luftbild vom Göttinger Bahnhof
Versuchsweise wird Ende 2007 ein Doppelgelenkbus in Göttingen eingesetzt
Fahrradstadt Göttingen: Der Bahnhofsvorplatz

Durch das westliche Stadtgebiet von Göttingen führt von Nord nach Süd die Bundesautobahn 7 HannoverKassel. Südlich von Göttingen entstand mit dem „Dreieck Drammetal” der Anschluss an die Bundesautobahn 38 nach Halle (Saale) und Leipzig. Ferner führen die Bundesstraßen 3 und 27 durch Göttingen.

Der Bahnhof Göttingen liegt an der 1991 eröffneten Schnellfahrstrecke Hannover-Würzburg und ist seitdem ein Halt des ICE. Die Linienverläufe des InterCityExpress führen über Kassel nach Frankfurt am Main, München und Stuttgart, teils auch in die Schweiz und nach Österreich, sowie in Gegenrichtung nach Hannover, Hamburg, Bremen und über Braunschweig und Wolfsburg nach Berlin. Im alten Streckennetz liegt Göttingen an der Nord-Süd-Hauptstrecke von Hamburg über Hannover aus Norden und nach Kassel, Frankfurt und Würzburg im Süden (Bahnstrecke Bebra–Göttingen). Die Bahnstrecke Göttingen–Bodenfelde führt an die Weser und in den Solling (mit Anschlüssen in Richtung Paderborn). Täglich verkehren in Göttingen 126 ICE, 53 IC und 236 Nahverkehrszüge.

Seit 1980 bzw. 1957 für den Personenverkehr stillgelegt sind die in Göttingen abzweigende Dransfelder Bahn, die als Bestandteil der Hannöverschen Südbahn die erste Bahnverbindung zwischen Hannover und Kassel war, sowie die Gartetalbahn, eine Schmalspurbahn nach Duderstadt.

Die nächsten Flughäfen sind in Hannover (ca. 105km Luftlinie), Kassel (ca. 40km Luftlinie) und Paderborn (ca. 90km Luftlinie). Kleinere Flugplätze findet man in Northeim (ca. 20km Luftlinie) und Heiligenstadt (ca. 20km Luftlinie).

15 Stadtbuslinien (Linien 1 bis 10, 12 bis 14 sowie Nachtbuslinien 28 und 29) der Göttinger Verkehrsbetriebe (GöVB) und zahlreiche Taxis bedienen den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) Göttingens.

Vielfach bevorzugtes Verkehrsmittel in der Studentenstadt ist das Fahrrad. Durch seine weitgehend hügellose Lage ist der Stadtkern Göttingens für den Fahhradverkehr prädestiniert. Es gibt zahlreiche ausgebaute Fahrradwege und Stellplätze, darunter auch eine kostenpflichtige Fahrradstation am Bahnhof. Im Jahr 2006 hat die Stadt Göttingen den Landeswettbewerb Fahrradfreundliche Kommune das Landes Niedersachsen gewonnen. Seit 2008 ist ein, im Auftrag der Stadt herausgegebener, „Fahrrad-Flyer“ mit Verkehrsregeln und Lageplan von innerstädtischen Fahrradparkplätzen erhältlich.

Ansässige Unternehmen

Göttingen hat eine hohe Anzahl von Firmen, welche sich mit Messtechnik beschäftigen. Deshalb wurde 1998 der regionale Wirtschaftsverband „Measurement Valley“ gegründet. Zu den 39 Mitgliedern gehören auch Einrichtungen wie Berufsbildende Schulen, die Georg-August-Universität Göttingen, die Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen oder die Industrie- und Handelskammer Hannover [12]. Ebenfalls Mitglieder sind die Sartorius AG und die Mahr Gruppe. Die Sartorius AG ist ein weltweit agierender Konzern mit Hauptsitz in Göttingen und als Anbieter in Teilbereichen von Labor- und Prozesstechnologie international führend. Mit rund 3.800 Mitarbeitern weltweit erzielte das Unternehmen 2006 einen Umsatz von 521,1 Millionen Euro. Die Mahr Gruppe hat ebenfalls ihren Hauptsitz in Göttingen und bezeichnet sich selbst als die „Nr. 3 im Weltmarkt der dimensionellen Messtechnik“. Mit insgesamt 1.550 Mitarbeitern wurde 2006 ein konsolidierter Umsatz von 168 Mio € erzielt.

Daneben sind optische Industrie (z. B. Zeiss, Linos), Lasertechnik (z. B. Lambda Physik), Aluminiumverarbeitung (Hindalco, vormals Novelis, davor Alcan), Logistik (Zufall), Vakuumsysteme (Trinos) sowie das Pressevertriebsunternehmen Tonollo von Bedeutung.

Öffentliche Einrichtungen

Göttingen ist Sitz folgender öffentlicher Einrichtungen beziehungsweise Institutionen:

Siehe auch: Region Göttingen

Medien

Printmedien

In Göttingen erscheint als einzige lokale Tageszeitung das Göttinger Tageblatt, das von der Verlagsgesellschaft Madsack herausgegeben wird. Es handelt sich um eine regionalisierte Variante der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Wöchentlich erscheinen die kostenlosen Anzeigenblätter blick (ebenfalls Madsack) und ExtraTip. Der Versuch, eine unabhängige und genossenschaftlich organisierte Göttinger Wochenzeitung zu etablieren, scheiterte im Juli 2006. Alle ein bis zwei Wochen erscheint die als linksradikal wahrgenommene Göttinger Drucksache. Monatlich erscheinen das Straßenmagazin tagessatz und K3-Das Magazin, elf Mal im Jahr erscheint das Stadtmagazin diggla, zehn Mal im Jahr erscheinen die Stadtmagazine 37°, pony und trends&fun sowie vierteljährlich „faktor“, das Entscheider-Magazin für die Region Göttingen, und das Regional-Journal für Südniedersachsen RegJo. In vierteljährlichem Abstand wird seit 2008 das Magazin "GÖKick" herausgegeben, welches die regionale Fußballlandschaft thematisiert.

Hörfunk

In Göttingen sendet das NKL-Programm StadtRadio Göttingen als Lokalsender. Lokale Fenster werden auf den niedersächsischen Privatsendern Hit-Radio Antenne und ffn ausgestrahlt. NDR 1 Niedersachsen sendet werktags Regionalfenster aus dem Studio Braunschweig für Süd- und Ostniedersachsen aus, wobei südniedersächsische Beiträge in einem in der Stadt ansässigen Regionalstudio produziert werden, das auch für die anderen NDR-Hörfunkwellen sowie für Das Erste und NDR Fernsehen produziert.

Die folgenden Hörfunkprogramme können im gesamten Stadtgebiet empfangen werden:

  1. NDR 1 Niedersachsen auf UKW 88,5 MHz
  2. NDR 2 auf UKW 94,1 MHz
  3. NDR Kultur auf UKW 96,8 MHz
  4. NDR Info auf UKW 99,9 MHz
  5. N-Joy Radio vom NDR auf UKW 95,9 MHz
  6. radio ffn auf UKW 102,8 MHz
  7. Hit-Radio Antenne auf UKW 106,0 MHz
  8. Radio 21 auf UKW 93,4 MHz
  9. Deutschlandfunk auf UKW 103,5 MHz
  10. hr1 auf UKW 99,0 MHz
  11. hr2 auf UKW 95,5 MHz
  12. hr3 auf UKW 89,5 MHz
  13. hr4 auf UKW 101,7 MHz
  14. hr-info auf MW 594 MHz von 0:00 Uhr bis 19:00 Uhr und von 22:00 Uhr bis 24:00 Uhr.
  15. Hit Radio FFH auf UKW 105,1 MHz

In bestimmten, höher gelegenen Stadtteilen kann eine Vielzahl weiterer Sender aus den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern und Nordrhein-Westfalen auf UKW gehört werden. Deutschlandradio Kultur kann in einigen Stadtteilen auf den Frequenzen UKW 97,2 MHz oder 97,4 MHz gehört werden. Wegen der für UKW-Empfang ungünstigen Tallage ist der stadtweite Empfang auf die Sendeanlagen Nikolausberg und Osterberg bei Göttingen sowie Hoher Meißner im hessischen Werra-Meißner-Kreis beschränkt, von denen alle oben gelisteten Frequenzen ausgestrahlt werden.

Fernsehen

In Göttingen existiert kein Lokalfernsehen. Am 29. Mai 2006 wurde das analoge terrestrische Fernsehsignal der Sender Göttingen und Hoher Meißner, die bisher das Stadtgebiet mit Analogfernsehen abdeckten, abgeschaltet und DVB-T eingeführt. Zwar können nunmehr die Privatsender RTL und Sat.1 nicht mehr terrestrisch empfangen werden; dafür steht jedoch eine im Vergleich zum Analogempfang größere Anzahl öffentlich-rechtlicher Programme zur Verfügung. Der Sender Espol überträgt Das Erste, ZDF, ARTE/EinsFestival, 3sat, KI.KA, ZDFdokukanal sowie die dritten Programme NDR Fernsehen, WDR Fernsehen, hr-fernsehen und MDR Fernsehen. Im gesamten Stadtgebiet können auch die im Wesentlichen aus den gleichen Programmen bestehenden Bouquets vom Hohen Meißner empfangen werden. Neben dem Kabel- und Satellitenfernsehen ist in einigen Stadtteilen auch IPTV vom Anbieter T-Home verfügbar.

Online-Medien

Seit 2001 ist das „göttinger stadtinfo“ (goest) als nichtkommerzielles Online-Magazin im Internet. Seit Mitte 2005 ist die „Internet-Zeitung www.buergerstimmen.de“ online und zitiert neben eigenen Berichten viele Pressemitteilungen.

Siehe auch: Medien im Landkreis Göttingen

Filmstadt Göttingen

Denkmal für Heinz Erhardt

1945 bis 1960 war Göttingen Produktionsstätte von über 90 Spielfilmen, unter anderem

Produktionsfirma war die „Göttinger Filmaufbau-Gesellschaft“, die von Hans Abich und Rolf Thiele 1946 gegründet wurde. Die Gesellschaft steht für den problemorientierten Kinofilm der 50er-Jahre sowie die Produktion zahlreicher Komödien mit Heinz Erhardt. 1960 siedelte die Gesellschaft nach München um.

Die Curt-Goetz-Filme wurden von der Domnick-Filmproduktion GmbH produziert.

Sport

Fußball

Ein auch überregional bekannter Fußballclub Göttingens war der 1. SC Göttingen 05, der aber im Jahre 2003 nach lang anhaltender sportlicher Erfolglosigkeit Insolvenz anmelden musste. Im Folgejahr fusionierte die vor der Insolvenz ausgegliederte Jugendabteilung (FC Göttingen 05) mit dem RSV Geismar zum RSV Göttingen 05. Der Club spielt aktuell in der Bezirksoberliga Braunschweig. Spielort war früher der Maschpark und das Jahnstadion, heute der Sportplatz an der Benzstraße.

Langjähriger sportlicher Rivale war der „Nachbarverein“ SVG Göttingen 07, welcher (vom Jahnstadion gesehen) auf der anderen Seite des Leineufers beheimatet ist, im SVG-Stadion am Sandweg. Auch dieser Verein hat in jüngster Vergangenheit seine Aufbauzeit hinter sich. Er hat sich heute sportlich konsolidiert und spielt nun in der Bezirksoberliga Braunschweig, der 6. Spielklasse in Niedersachsen. Der am höchsten spielende Verein ist derzeit SCW Göttingen, der in der Oberliga Niedersachsen Ost spielt. Bekannt ist der SCW aufgrund eines jährlich ausgerichtetem A-Jugend-Hallenturniers. Das früher kurz vor Weihnachten in der Lokhalle stattfindende Turnier musste auf Grund des in diesem Zeitraum angesetzten Viertelfinales des DFB-Junioren-Ligapokals auf Mitte Januar verlegt werden. Vier Tage lang kämpfen hier jeweils 4 international bekannte Vereine (u. a. FC Barcelona, Chelsea London, PSV Eindhoven, Bröndby Kopenhagen), 8 Bundesliga-Mannschaften und 12 Regionalvereine um den Turniersieg. Das Turnier erfreut sich großer Beliebtheit und gilt als Europas größtes A-Jugend-Hallenturnier.

Einige Funktionäre der größeren Vereine in Göttingen planten bereits mehrmals eine Fusion zu einem Großverein, um den höherklassigen Sport wieder in die Universitätsstadt zu bringen (wie auch in anderen Städten geschehen, beispielsweise beim FC Ingolstadt). Dies konnten sie bislang nicht umsetzen. Trotz allen Querelen gibt es aber Annäherungen bei den Vereinen, so wird eine "Stadtmeisterschaft" seit 2006 regelmäßig vor Saisonbeginn von den drei Vereinen SVG Göttingen, FC Grone, und SCW Göttingen zusammen veranstaltet. Im November 2008 wurde durch Vorstandsmitglieder der SVG Göttingen, des RSV Göttingen 05, dem SCW Göttingen, dem TSV Holtensen und Sparta Göttingen der FC Göttingen gegründet. Ziel war der höherklassige Fussball in Göttingen. Der Verein wurde teilweise begrüßt, teilweise strikt abgelehnt. Nachdem die SVG Göttingen sich bald wieder aus dem Projekt zurück zog, wurde der Verein nach nur 21 Tagen wieder zu Grabe getragen.

Die mexikanische Nationalmannschaft hatte anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ihr WM-Quartier in Göttingen aufgeschlagen. Zudem war Göttingen 2006 Austragungsort der deutschen Meisterschaft einer Sportart, die dem Fußball ähnlich ist, dem Futsal.

Basketball

Göttingen ist ebenfalls ein traditionsreicher Basketballstandort. Die BG 74 Göttingen ist mit dem Herrenteam derzeit in der ersten Basketball-Bundesliga vertreten. In den Jahren 1980, 1983 und 1984 gewannen die Göttinger Basketballer des ASC 1846 Göttingen die deutsche Meisterschaft, 1984 und 1985 wurde man deutscher Pokalsieger. Die Damenmannschaft der BG 74 Göttingen spielt ebenfalls in der ersten Damen-Basketball-Bundesliga, seit September 2008 unter dem Namen Trinos Göttingen. Des Weiteren spielt das Team Göttingen (bestehend aus Spielern des ASC 1846, der BG 74 sowie dem Sportgymnasium Bad Sooden-Allendorf) in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL). Dass drei Teams in der höchsten deutschen Liga spielen, ist einzigartig in der deutschen Basketballgeschichte.

Spielort des Damenteams ist die Sporthalle des Felix-Klein-Gymnasiums, welche ca. 1500 Zuschauer fasst. Spielort der Herren seit der Saison 2007/2008 ist die Göttinger Lokhalle.

Die Wettkampfgemeinschaft der Universität Göttingen ist zudem aktueller deutscher Hochschulmeister.

Kanupolo

Kanupolo ist eine weitere erfolgreiche Sportart in Göttingen. Das Herrenteam des Göttinger Paddler Clubs (GPC), welches mit Tim Flohr den Nationaltorwart und Nils Hildebrand einen weiteren Nationalspieler stellt, gewann 2007 nun bereits zum zweiten Mal den Vizemeistertitel der Deutschen Meisterschaften (2006 in Essen und 2007 in Berlin). Das Damenteam stellt den Großteil der Nationalmannschaft, die bei der Weltmeisterschaft 2006 in Amsterdam, unter Anleitung des Göttinger Coaches Jan Bauer, Weltmeister und bei der Europameisterschaft 2007 in Frankreich Europameister wurde. Bei den Deutschen Meisterschaften 2007 erreichte das Damenteam nach 2004 und 2005 erneut den Meistertitel, nachdem es 2006 nur für den 5. Platz gereicht hatte. Außerdem findet alljährlich ein Turnier im Freibad Brauweg mit internationaler und hochkarätiger Besetzung statt. Auch die Juniorenmannschaften des GPC konnten schon einige Erfolge feiern, beispielsweise den ersten Platz in der Niedersachsenmeisterschaft, den ersten Platz auf dem hochkarätig besuchten Karnath-Cup und bei der Deutschen Meisterschaft 2007 in Berlin den bisher größten Erfolg mit dem dritten Platz, wobei sie sich nur im Halbfinale geschlagen geben mussten.

Persönlichkeiten

Eine Zusammenstellung von Ehrenbürgern, Söhnen und Töchtern der Stadt, Angehörigen der Universität, (Ober-) Bürgermeister, Oberstadtdirektoren sowie weiteren Persönlichkeiten der Stadt findet sich in einem separaten Artikel.

Verweise

Einzelnachweise

  1. http://www.archaeologieportal.niedersachsen.de/grone/
  2. Reinhard Maier: Die ur- und frühgeschichtlichen Funde und Denkmäler des Kreises Göttingen. Verlag August Laux, Hildesheim 1971 (Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens 5).
  3. Eine ziemlich alte Universitätsstadt. in: Hannoversche Allgemeine Zeitung. v. 8. September 2006, S.6.
  4. Sven Schreivogel: Die Göttinger Strassenbahn. Ein vergessenes Projekt. Sven Schreivogel, Neu-Eichenberg 1992.
  5. Am 12. Mai 1936 ordnete Rudolf Hess im Sinne einer Unvereinbarkeit an, das kein Parteigenosse oder Mitglied einer NS-Organisation gleichzeitig Mitglied einer Studentenverbindung sein dürfe.
  6. Studierendenstatistik der Universität Göttingen. Stabsstelle DV der Zentralverwaltung. 21. Oktober 2005.
  7. Walter Nissen, Christina Prauss, Siegfried Schütz: Göttinger Gedenktafeln - Ein biografischer Wegweiser. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002. ISBN 3-525-39161-7
  8. Jazzfestival Göttingen
  9. Stadtarchiv Göttingen
  10. Info- und Freizeitbörse Galerie Göttinger Land
  11. http://www.goest.de/altstadtfest.htm#letzt
  12. Homepage Measurement Valley e. V.

Literatur

  • Urkundenbuch der Stadt Göttingen bis zum Jahre 1400 (Gustav Schmidt, Hrsg.), Hannover 1863, 476 Seiten.
  • Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Bd 3. Nordwestdeutschland. 1. Teilband. Niedersachsen/Bremen. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser. Stuttgart 1952.
  • Ludwig Börne: Die Göttinger Unruhen (1818). Sämtliche Schriften. Bd 1. Düsseldorf 1964.
  • Albrecht Saathoff: Geschichte der Universitätsstadt Göttingen. Göttingen 1937.
  • Dietrich Denecke, Helga-Maria Kühn (Hrsg.): Göttingen. Geschichte einer Universitätsstadt. 3 Bde. Göttingen 1987–2002. ISBN 3-525-36196-3
  • Gustav Meier: Filmstadt Göttingen. Bilder für eine neue Welt? Zur Geschichte der Göttinger Spielfilmproduktion 1945 bis 1961. Filmaufbau GmbH. Geschichte 1946–1960. Reichold, Hannover 1996. ISBN 3-930459-14-0
  • Gudrun Schwibbe, Michael Schwibbe: Zeit-Reise - 1050 Jahre Leben in Göttingen. Göttinger Tageblatt. 2003, ISBN 3-924781-48-6
  • Bettina Borgemeister: Die Stadt und ihr Wald. Eine Untersuchung zur Waldgeschichte der Städte Göttingen und Hannover vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Bd 228. Hahn, Hannover 2005. ISBN 3-7752-6028-5
  • Betty Arndt, Andreas Ströbl: „Gutingi“ - vom Dorf zur Stadt. Hrsg. von der Stadt Göttingen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005. ISBN 3-525-85424-2
  • Sibylle Obenaus: Göttingen. In: Herbert Obenaus: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. 2 Bde. Göttingen 2005, S.626-663. ISBN 3-89244-753-5
  • Nils Oschinski: Inhalt und Umsetzung früher nationalsozialistischer Presseanweisungen: Drei Göttinger Zeitungen im Vergleich (1933-1935). München, Grin Verlag 2007. ISBN 3638743039
  • Elmar Mittler (Hrsg.): Eine Welt allein ist nicht genug - Großbritannien, Hannover und Göttingen 1714-1835. Katalog, Göttingen 2005 Digitalisat

Weblinks

Links zur jüngeren Geschichte Göttingens:


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