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HER2/neu —
Größe 1233 Aminosäuren Struktur Heterodimer; single pass Membranrezeptor Bezeichner Gen-Name ERBB2 Externe IDs OMIM: 164870 UniProt: P04626 Enzymklassifikation EC, Kategorie 2.7.10.1 Tyrosinkinase Reaktionsart Phosphorylierung Substrat ATP + Protein-L-Tyrosin Produkte ADP + Protein-L-Tyrosinphosphat Her2/neu (human epidermal growth factor receptor 2, erb-B2, c-erbB2) gehört zur Familie der epidermalen Wachstumsfaktorrezeptoren (EGFR). HER2/neu stimuliert die Zellproliferation über den RAS-MAP-Kinase-Weg und hemmt den programmierten Zelltod (Apoptose) über den mTOR-Signalweg.[1][2]
Her2/neu spielt eine wichtige Rolle in der Behandlung und Diagnostik des Mammakarzinoms (Brustkrebses). In etwa 20 % aller invasiven Mammakarzinome ist der Rezeptor stark überexprimiert. Damit ist seine Wirkung vervielfältigt und das äußert sich in einer schlechten Überlebensprognose, beziehungsweise einem vergleichsweise schlechteren Krankheitsverlauf. Ob der Krankheitsverlauf durch eine Her2/neu-Überexpression beeinflusst ist, kann mittels immunhistochemischer Methoden nachgewiesen werden. Die Feststellung der nachgewiesenen Überexpression wird mit "HER2-positiv" bezeichnet. "HER2-positive" Patientinnen können von einer Therapie mit einem humanisierten Antikörper (Trastuzumab, Handelsname Herceptin®) profitieren, denn er ist gegen den extrazellulären Teil des HER2-Rezeptors gerichtet. Er blockiert ihn und unterbricht damit seine innerzelluläre Wirksamkeit.[3] Neben Mammakarzinomen, bei denen der Rezeptor verstärkt in der Zellmembran eingebaut ist (=überexprimiert), gibt es solche, bei denen der HER2-Rezeptor nicht überexprimiert ist und normal funktioniert. Daneben gibt es auch solche Mammakarzinome, die sich so verhalten, als ob der Her2/neu Rezeptor überexprimiert wäre (=rascher Verlauf). In diesen Fällen ist der Rezeptor nicht überexprimiert sondern so degeneriert, dass er - ohne Einfluss von außen (Rezeptorseite) - im Zellinneren dauer-aktiviert ist (autonom, unbeeinflussbar). Diese Patientinnen profitieren (theoretisch)nicht vom therapeutischen Blockierungsversuch des daueraktivierten Rezeptors.
Da die Therapie mit dem Antikörper sehr teuer ist, muss vor der Therapie sichergestellt werden, dass eine Wirkung erwartet werden kann. Vor einer Therapie mit Trastuzumab wird zunächst mittels Immunhistochemie getestet, ob das HER2-Gen amplifiziert und überexprimiert ist. Nur ein "dreifach positives" Ergebnis in der immunhistochemischen Untersuchung des Tumorgewebes, im Sinne einer besonders deutlichen Überexpression, gilt als ausreichend, die Indikation zur Therapie mit dem Antikörper zu stellen. Als Bestätigungstest steht in Zweifelsfällen die In situ-Hybridisierung (genauer „FISH-Test“) zur Verfügung. Die Therapie mit Trastuzumab wird nach verschiedenen Protokollen, zum Beispiel über ein Jahr mit dreiwöchentlichen Gaben, durchgeführt und insgesamt gut vertragen. Es besteht jedoch die Möglichkeit toxischer Wirkungen auf das Herz.
Einzelnachweise
- ↑ Hudis CA. Trastuzumab - mechanism of action and use in clinical practice. N Engl J Med. 2007 Jul 5;357(1):39-51. PMID 17611206
- ↑ Olayioye MA. Update on HER-2 as a target for cancer therapy: intracellular signaling pathways of ErbB2/HER-2 and family members. Breast Cancer Res. 2001;3(6):385-9. PMID 11737890
- ↑ M. Untch et al: Adjuvante Therapie mit Trastuzumab bei Mammakarzinompatientinnen Dtsch Arztebl 2006; 103(50): A-3406 / B-2961 / C-2841
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