HMS Bulldog

HMS Bulldog
Bulldog Royal Navy
Technische Daten
Schiffstyp: Zerstörer
Verdrängung: 1.360 ts Standard
1.790 ts maximal
Länge: 98,40 m
Breite: 9,83 m
Tiefgang: 3,73 m
Antrieb: 3 Brown-Curtis-
3-Trommel-Dampfkessel
2 Parsons-Dampfturbinen mit Einfachgetriebe
35.500 PS (24.990 kW)
Treibstoffvorrat: 390 t Heizöl
Geschwindigkeit: 35,25 kn (65,3 km/h)
Reichweite: 4.800 sm bei 15 kn
Besatzung: 138
Bewaffnung: 4 × 4,7-inch-Geschütze (4*1)
2 × 2-Pfünder-Flak (2*1)
8 × 21-inch-Torpedorohre (2*4)
20 Wasserbomben

HMS Bulldog (H91) war ein Zerstörer der B-Klasse der britischen Royal Navy, der auch im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.

Das Schiff lief am 6. Dezember 1930 als Teil der zweiten Zerstörerklasse der Royal Navy, die nach Ende des Ersten Weltkriegs gebaut wurde, bei Swan Hunter in Wallsend, Tyne and Wear, vom Stapel. In Dienst gestellt wurde es am 7. April 1931.

HMS Bulldog wurde zunächst gemeinsam mit ihren Schwesterschiffen der Home Fleet zugeordnet. 1939 war das Schiff jedoch Teil der Reserveflotte, weil in der Zwischenzeit eine Vielzahl modernerer Zerstörer in Dienst gestellt worden waren. Bei Kriegsbeginn wurde der Zerstörer wieder reaktiviert. Zu seinen Aufgaben gehörte insbesondere die Sicherung von Geleitzügen und Kriegsschiffen in den Gewässern rund um die Britischen Inseln sowie Patrouillen in der Straße von Dover.

Im Mai 1940 war der Zerstörer an einem Vorstoß gegen deutsche Minenleger in der mittleren Nordsee beteiligt. Nachdem dabei der Zerstörer HMS Kelly (Kommandant Lord Louis Mountbatten) von einem deutschen Schnellboot torpediert worden war, schleppte HMS Bulldog ihn zurück bis nach Newcastle.

In den folgenden Monaten wurde HMS Bulldog zur Sicherung von Geleitzügen im Nordatlantik eingesetzt. Im Zuge laufender Instandsetzungsmaßnahmen wurde deshalb die U-Boot-Abwehr- und Flugabwehr-Bewaffnung des Zerstörers zulasten der Hauptgeschütze und eines Torpedorohrsatzes verstärkt. Bei einem derartigen Geleit gelang es am 9. Mai 1941 zusammen mit dem Zerstörer HMS Broadway und der Korvette HMS Aubretia, das deutsche U-Boot U 110 (Kapitänleutnant Fritz-Julius Lemp) nach Wasserbombenangriffen zum Auftauchen zu zwingen. Von dem U-Boot konnte wertvolles Geheimmaterial und insbesondere die erste vollständige Marine-Enigma-Chiffriermaschine geborgen werden, bevor es am folgenden Tag beim Abschleppen sank.

Während des Winters 1941/42 und des anschließenden Frühjahrs diente der Zerstörer als Eskorte von Arktis-Konvois, durch die die Sowjetunion mit Kriegsmaterial beliefert wurde. Im April 1942 verteidigte er mit anderen Zerstören einen nach Großbritannien zurücklaufenden Geleitzug gegen einen Angriff der deutschen Zerstörern Z 7 Hermann Schoemann, Z 24 und Z 25.

Während der Winter 1942/43 und 1943/44 folgten weitere Einsätze im Nordmeer. Eines der Nordmeergeleite, an denen der Zerstörer als Deckung beteiligt war, wurde am Silvestertag des Jahres 1942 von den deutschen Kreuzern Admiral Hipper und Lützow nebst Zerstörern angegriffen (Operation Regenbogen). In der Zwischenzeit, in der diese Geleitzüge wegen der langen Sommertage und der damit verbundenen besonderen Gefährdungen ausgesetzt wurden, war der Zerstörer im Atlantik mit Geleit- und U-Jagd-Aufgaben betraut.

Auch bei der Landung in der Normandie im Juni 1944 wurde der Zerstörer zunächst im Rahmen der U-Jagd eingesetzt, während er später Geleitzügen als Eskorte zugewiesen wurde. Dabei gelang es dem Schiff am 26. Juni 1944, südwestlich Irland das deutsche U-Boot U 719 zu versenken. Es folgte dann im Winter 1944/45 nochmals ein Einsatz in der Arktis.

Am 8. Mai 1945 nahm der Zerstörer gemeinsam mit dem Schwesterschiff HMS Beagle die Kapitulation der deutschen Truppen auf den Kanalinseln entgegen.

Anfang 1946 wurde HMS Bulldog außer Dienst gestellt und zum Abwracken verkauft.

Literatur

  • M. J. Whitley: Destroyers of World War Two, Arms and Armour Press, London 1988 ISBN 0853689105

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