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Kecskemét Basisdaten Staat: Ungarn Region: Dél-Alföld (Südliche Große Tiefebene) Komitat: Bács-Kiskun Koordinaten: 46° 54′ N, 19° 42′ O46.90694444444419.693333333333122Koordinaten: 46° 54′ 25″ N, 19° 41′ 36″ O Höhe: 122 m Fläche: 32,136 km² Einwohner: 110.316 (2008) Bevölkerungsdichte: 3.433 Einwohner je km² Telefonvorwahl: (+36) 076 Postleitzahl: 6000 Struktur und Verwaltung Bürgermeister: Gábor Zombor Webpräsenz: Kecskemét [ˈkɛʧkɛmeːt] ist der Komitatssitz des ungarischen Komitates Bács-Kiskun und bedeutet so viel wie "Ziegengang".
Die Stadt liegt 122 m ü.d.M., ist 86 km von Budapest entfernt, erstreckt sich über 32.136 ha und hat (2001) rund 107.000 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Kecskemét war bereits um 3000 v. Chr. besiedelt. Bei Ausgrabungen fanden Archäologen ein Urnenfeld aus der Bronzezeit, weiterhin entdeckte man beim Bau eines Piaristen-Gymnasiums avarische Gräber.
Als Stadt wird die Gemeinde 1368 erstmals erwähnt.
Auch in der Türkenherrschaft blühte die Stadt und genoss das Privileg der Selbstverwaltung. Grundlage des Wohlstandes war die Rinderzucht sowie, darauf aufbauend, der Viehhandel, das Kürschner- und das Kunstschmiedehandwerk.
1710 fiel Kecskemét an Österreich.
1834 befreite sich die Stadt aus eigener Kraft aus der Abhängigkeit der Grundherrn mit ihren Lehnspflichten. Man begann, den auf Gemeindeboden liegenden Großgrundbesitz in Parzellen aufzuteilen und es entstanden in der Puszta viele dauernd bewohnte Einzelhöfe (Tanyas). Um den brach liegenden Sandboden zu binden, wurden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Millionen von Obstbäumen angepflanzt. Um 1900 lebte bereits die Hälfte der Stadtbevölkerung in solchen Einzelgehöften.
Die blühende Landwirtschaft und der seit dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich von 1867 einsetzende Aufschwung des Gewerbes ließ ein Großbürgertum entstehen, das um die Jahrhundertwende das Stadtzentrum mit vielen Bauwerken des Jugendstils bereicherte.
Am 8. Juli 1911 wurde Kecskemét von einem schweren Erdbeben erschüttert, das große Zerstörungen anrichtete.
1950 gewann die Stadt an administrativer Bedeutung: Sie wurde zum Komitatssitz des flächenmäßig größten Komitats (ungarisch megye) Bács-Kiskun. Diese Rolle behauptete sie auch im post-kommunistischen System nach der Grenzöffnung und dem Ende des Kalten Krieges 1988/89.
Bedeutung
Kecskemét ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der zwischen Donau und Theiß gelegenen Region. Die Stadt, die genau zwischen der Hauptstadt Budapest und der viertgrössten ungarischen Stadt Szeged liegt (sie ist von beiden jeweils 85 km entfernt), besitzt die Hochschule Kecskemét, eine Fachhochschule mit drei Fakultäten, außerdem ein Wissenschaftliches Institut für die Große Ungarische Tiefebene (Alföldi Tudományos Intézet) und das Musikpädagogische Institut "Zoltán Kodály" (Kodály Zoltán Zenepedagógiai Intézet)
Kecskemét liegt nach wie vor inmitten eines intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebietes (v.a. Obst-, Gemüse- und Weinbau), dessen Erträge in Kecskemét verarbeitet werden. Deshalb ist die Lebensmittelindustrie der bedeutendste Industriezweig der Stadt. Sie ist die Heimat des berühmten ungarischen Aprikosenschnapses "Barackpálinka". Mercedes-Benz hat beschlossen für 800 Mio. Euro hier ein neues Werk zu errichten und an diesem Standort die Nachfolgemodelle für die A-Klasse zu fertigen und somit knapp 3000 neue Arbeitsplätze in die Region zu generieren.
Militärisch gesehen ist Kecskemét eine der wichtigsten Städte Ungarns neben Szolnok und Veszprém, in erster Linie, weil der Luftwaffenstützpunkt Kecskemét im Nordosten der Stadt liegt. Dort wurden NATO-Übungen wie Dragon Nest im Jahr 2004 und 2005 sowie das Ample Train 2003 durchgeführt. Auf dem Flughafen finden jährlich internationale Flugshows statt.
Wirtschaft
Im Juni 2008 gab der deutsche Automobilhersteller Mercedes-Benz bekannt, bis 2011 ein neues Werk in der Region Kecskemét zu eröffnen. Baubeginn ist für 2009 geplant, die Investitionen in das neue Werk belaufen sich auf 800 Millionen Euro. Es sollen jährlich 100 000 Autos dort montiert werden und ca. 2 500 neue Arbeitsplätze entstehen. Die eigentlich wirtschaftlich strukturschwache und von Landwirtschaft geprägte Region Kecskemét setzte sich, trotz (geringfügig) höherer Löhne, aufgrund geringerer Logistikkosten, einem bestehenden Zulieferernetz und einer durchgehende Autobahnverbindung zu den traditionellen Mercedes-Standorten in Baden-Württemberg gegen Konkurrenten aus Polen und Rumänien durch. [1]
Sehenswürdigkeiten
Kecskemét zeigt die für die Große Ungarische Tiefebene typische Bebauungsstruktur mit einer weitläufigen Peripherie von Einzelgehöften, dann dörflichen Wohnsiedlungen, sozialistischen Trabantenstädten und einem relativ kleinen, großstädtisch wirkenden Zentrum.
Aufgrund der langsamen Stadtentwicklung stammen die meisten Sehenswürdigkeiten aus der Zeit des Jugendstils. Der berühmteste ungarische Architekt dieser Epoche, Ödön Lechner, schuf hier das für ganz Ungarn stilbildende Rathaus (1893–1896). Aus der Reihe von repräsentativen Bürgerpalästen ist das Palais Cifra ("Cifrapalota") hervorzuheben. In letzterem finden unterschiedliche Ausstellungen ein temporäres Zuhause.
30 km südwestlich von Kecskemét befindet sich die Bugac-Puszta, der touristisch ausgebaute Teil des Nationalparks Kiskunság, der die Landschaft so zeigt, wie sie vor der Urbarmachung mit Einzelgehöften im 19. Jahrhundert bestand (siehe Abschnitt: "Geschichte"). Diese Region wird von einer Schmalspurbahn erschlossen, die in Kecskemét ihren Ausgangspunkt hat.
Stadtbezirke
Belváros (Innenstadt)
I. Árpádváros
II. Máriaváros
III. Széchenyiváros
IV. Bethlenváros
V. Rákócziváros
VI. Erzsébetváros
VII. Kossuthváros
VIII. Hunyadiváros
IX. Szent István-város (Műkertváros, Szolnoki-hegy)
X. Szent László-város (Rendőrfalu)
XI. Alsószéktó (Szeleifalu)
XII. Felsőszéktó (Petőfiváros, Sutusfalu)
XIII. Talfája
XIV. Katonatelep
XV. Repülőtér (Reptéri-lakótelep)
XVI. Matkó
XVII. Kadafalva
XVIII. Szarkás
XIX. Hetényegyháza
XX. Méntelek
XXI. Borbáspuszta
Berühmte Bürger
- Dr. Péter Balázs, ungarischer Politiker und EU-Kommissar
- Károly Balzsay, Boxer
- Adolf Fényes, Maler
- József Katona, Dramatiker
- Zoltán Kodály, Komponist
- Lajos Sinko, BMX-Sportler
Städtepartnerschaften
Es bestehen Städtepartnerschaften mit 24 in- und ausländischen Städten, darunter:
- Arcueil (Frankreich)
- Coventry (Großbritannien)
- Dornbirn (Österreich)
- Großenhain (Deutschland)
- Nahariya (Israel)
- Rüsselsheim (Deutschland)
- Târgu Mureş (Rumänien)
- Aomori (Japan)
- Galanta (Slowakei)
- Lidköping (Schweden)
- Simferopol (Ukraine)
- Berehovo (Ukraine)
- Viborg (Dänemark)
- Hyvinkää (Finnland)
- Tekirdag (Türkei)
Weblinks
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