- Hacilar
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Hacilar ist der moderne Name für eine Ausgrabungsstätte in der heutigen südwestlichen Türkei, ca. 25 km von der modernen Stadt Burdur entfernt.
Hacilar ist der Fundort eines jungsteinzeitlichen und kupfersteinzeitlichen Dorfes. Die Fundstätte, bei der es sich um einen kleinen Hügel handelte, war ca. 5 m hoch und 150 m breit. Ausgrabungen fanden von 1957 bis 1961 durch James Mellaart statt. Es konnten verschiedene Schichten unterschieden werden. Die ältesten gehören dem präkeramischen Neolithikum an und datieren in das achte vorchristliche Jahrtausend. Dem 6. Jahrtausend sind neun Schichten zuzuordnen, die älteste von ihnen enthielt fast nur undekorierte Keramik. Schicht VI, die um 5600 v. Chr. datiert, ist am besten erforscht. Es fanden sich neun Bauten, die um einen Platz gruppiert waren. Die Bauten bestanden aus Lehmziegeln. Lebensgrundlage waren der Ackerbau (Emmer, Einkorn, Brotweizen, Gerste, Erbsen und Wicken) und die Viehzucht, wobei sich Knochen von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und Hunden fanden. Die Keramik ist einfach, einige aufwändige Exemplare bilden Tiere nach. Besonders bemerkenswert sind zahlreiche nackte, aus Ton gearbeitete Frauenfiguren.
Ab den folgenden Schichten kommt Buntkeramik auf. Gefäße sind von da an mit geometrischen Mustern dekoriert. In Schicht II (ca. 5300 v. Chr.) wurde das Dorf befestigt und hatte einen kleinen Tempel. Die Siedlung der Schicht I, die um 5000 v. Chr. datiert, unterscheidet sich wesentlich von den früheren Schichten, und es wird vermutet, dass hier Neuankömmlinge siedelten. Der Ort ist nun stark befestigt. Die Keramik ist sehr gut gearbeitet und meist rot auf weiß bemalt.
Literatur
- James Mellaart: Excavations at Hacilar. University Press, Edinburgh 1970
- Text. ISBN 0-85224-067-8.
- Plates and figures. ISBN 0-85224-170-4.
Weblinks
Commons: Hacilar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien37.630.1Koordinaten: 37° 36′ 0″ N, 30° 6′ 0″ OKategorien:- Jungsteinzeit
- Kupfersteinzeit
- Archäologischer Fundplatz in der Türkei
- 6. Jahrtausend v. Chr.
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